Zinten: Unterschied zwischen den Versionen

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Von Historikern und insbesondere der [[Archäologische Vereinigung|Archäologischen Vereinigung]] gefundene Relikte deuten darauf hin, dass die Insel Solanoog schon zur Zeit vor dem [[Mittländisches Imperium|Mittländischen Imperium]] und teilweise sogar bis tief in die Jahre des Bestehen des [[Djidanistisches Reich|Djidanistischen Reiches]] von dem heutigen [[Haldarische Stammesländer|Haldar]] zuordenbaren Stämmen bewohnt worden sein muss. Vermutlich lebten die lose über die gesamte Insel verteilten Gruppen vom Fischfang, der Jagd und stellenweise sogar einfacher Landwirtschaft. Es wird auch vermutet, dass die Stämme sich bewusst entschlossen haben auf die Insel zu ziehen, um ihr eigenes Siedlungsgebiet fernab möglicher Gefahrenquellen zu begründen. Aus diesen ersten Stammeskulturen entstand dann die später dem [[Königreich Sorridia|Heiligen Sorridianischen Reich]] zugehörigen und im [[Sprachen#Sorridianisch|Sorridianisch]] Isolas di ghiaccio galleggiante''' Inselgruppe. Diese im [[Sprachen#Tasperin|Tasperin]] etwa lose als ''Inseln des schwimmenden Eises'' Landmasse umfasste Teile des heutigen [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]] sowie die kurmarkischen Inseln. Trotz einer offiziellen sorridianischen Herrschaft, lebten die immer verstärkter auf den Ackerbau setzenden Inselbewohner weitgehend unabhängig. Mehrere Priester brachten den Glauben [[Deyn Cador|Deyn Cadors]] in der Ausprägung der [[Sorridianische Kirche|Sorridianischen Kirche]] näher und schufen so erstmalig einen institutionalisierten Glaubensgedanken. Die verschlossene Inselbevölkerung wehrte sich zwar nicht gegen die Missionierung, hieß die fremden Herren jedoch auch nie endgültig willkommen. Vielmehr lebte man nebeneinander her.  
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Von Historikern und insbesondere der [[Archäologische Vereinigung|Archäologischen Vereinigung]] gefundene Relikte deuten darauf hin, dass die Insel Solanoog schon zur Zeit vor dem [[Mittländisches Imperium|Mittländischen Imperium]] und teilweise sogar bis tief in die Jahre des Bestehen des [[Djidanistisches Reich|Djidanistischen Reiches]] von dem heutigen [[Haldarische Stammesländer|Haldar]] zuordenbaren Stämmen bewohnt worden sein muss. Vermutlich lebten die lose über die gesamte Insel verteilten Gruppen vom Fischfang, der Jagd und stellenweise sogar einfacher Landwirtschaft. Es wird auch vermutet, dass die Stämme sich bewusst entschlossen haben auf die Insel zu ziehen, um ihr eigenes Siedlungsgebiet fernab möglicher Gefahrenquellen zu begründen. Aus diesen ersten Stammeskulturen entstand dann die später dem [[Königreich Sorridia|Heiligen Sorridianischen Reich]] zugehörigen und im [[Sprachen#Sorridianisch|Sorridianisch]] ''Isolas di ghiaccio galleggiante'' Inselgruppe. Diese im [[Sprachen#Tasperin|Tasperin]] etwa lose als ''Inseln des schwimmenden Eises'' Landmasse umfasste Teile des heutigen [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]] sowie die kurmarkischen Inseln. Trotz einer offiziellen sorridianischen Herrschaft, lebten die immer verstärkter auf den Ackerbau setzenden Inselbewohner weitgehend unabhängig. Mehrere Priester brachten den Glauben [[Deyn Cador|Deyn Cadors]] in der Ausprägung der [[Sorridianische Kirche|Sorridianischen Kirche]] näher und schufen so erstmalig einen institutionalisierten Glaubensgedanken. Die verschlossene Inselbevölkerung wehrte sich zwar nicht gegen die Missionierung, hieß die fremden Herren jedoch auch nie endgültig willkommen. Vielmehr lebte man nebeneinander her.  
  
 
Über die Zeit vermischten sich dann aber doch durch die eintreffenden Schiffsleute und die interessierten lokalen Bürger zumindest einige Kulturen. Um [[Chronologica|223 AD]] wurde ein erster Hafen gebaut, der regelmäßig Schiffe aus verschiedener Herkunft anlaufen ließ. Im Hinterland blieben die Familien dennoch eng verbunden in ihren Stammesstrukturen. Je länger die Zeit ihre Wirkung auf die Insel überließ, desto mehr sah man sich auf Solanoog doch zum Wandel gefordert. Gerade die Berichte über Wohlstand, üppige [[Speisen]] und ein erfülltes Leben fernab der harten Arbeit im Winter fanden Anklang. Stärkere Arbeitsteilung hielt Einzug. Anstelle von familiären Gemeinschaftsbetrieben sorgten sich die Inselbewohner um ihren wirtschaftlichen Fortschritt, sodass ganze Warenketten vom Holzfäller bis zum Schiffsbauer entstanden. Gelegentlich sollen die Stammbäume mancher Familien auch heute noch bis in diese Zeit zurückverfolgbar sein. Entlang des Heiligen Sorridianischen Reiches, seines Aufstiegs und auch seiner schwächeren Jahre vermochten die abgelegenen Zintener ihr Leben ohne große Einschnitte fortzusetzen. Zwar gingen mehrere Jahrhundertstürme und große Flutwellen als Katastrophen in die [[Buch|Bücher]] der Stadtgeschichte ein, doch wurden diese nie zu einer so herausragenden Meldung, dass die Stadt auch außerhalb seiner eigenen Grenzen Bekanntheit errang.  
 
Über die Zeit vermischten sich dann aber doch durch die eintreffenden Schiffsleute und die interessierten lokalen Bürger zumindest einige Kulturen. Um [[Chronologica|223 AD]] wurde ein erster Hafen gebaut, der regelmäßig Schiffe aus verschiedener Herkunft anlaufen ließ. Im Hinterland blieben die Familien dennoch eng verbunden in ihren Stammesstrukturen. Je länger die Zeit ihre Wirkung auf die Insel überließ, desto mehr sah man sich auf Solanoog doch zum Wandel gefordert. Gerade die Berichte über Wohlstand, üppige [[Speisen]] und ein erfülltes Leben fernab der harten Arbeit im Winter fanden Anklang. Stärkere Arbeitsteilung hielt Einzug. Anstelle von familiären Gemeinschaftsbetrieben sorgten sich die Inselbewohner um ihren wirtschaftlichen Fortschritt, sodass ganze Warenketten vom Holzfäller bis zum Schiffsbauer entstanden. Gelegentlich sollen die Stammbäume mancher Familien auch heute noch bis in diese Zeit zurückverfolgbar sein. Entlang des Heiligen Sorridianischen Reiches, seines Aufstiegs und auch seiner schwächeren Jahre vermochten die abgelegenen Zintener ihr Leben ohne große Einschnitte fortzusetzen. Zwar gingen mehrere Jahrhundertstürme und große Flutwellen als Katastrophen in die [[Buch|Bücher]] der Stadtgeschichte ein, doch wurden diese nie zu einer so herausragenden Meldung, dass die Stadt auch außerhalb seiner eigenen Grenzen Bekanntheit errang.  
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Besonders der eigenartige Zintener Sprachdialekt machte den sorridianischen Inselverwaltern immer wieder zu schaffen. Da die Bewohner selbst nicht daran interessiert waren ihre Sprache aufzugeben, geschweige denn eine andere Sprache zu erlernen, gestaltete sich die Kommunikation stets schwierig. Als das Jahr 769 AD das [[Silvanos-Edikt]] hervorbrachte und nur drei Jahre später der [[Solaner Orden]] begründet wurde, fragten die Zintener ganz offen bei den Ordenskriegern nach Hilfe und Unabhängigkeit an. Sie erhielten schlussendlich nach zähen Verhandlungen keine Eigenständigkeit. Dafür kamen jedoch ganze zehn Ordensritter aus der Kurmark an die Küste der Insel und sammelten die sorridianischen Priester sowie die Inselverwalter und ihre Familie unter Gewaltandrohung ein, setzten sie auf ein Schiff und schickten sie nach Hause. Das Banner der Sôlaner wurde an allen sorridianischen Kirchgebäuden ausgerollt und Zinten wurde binnen weniger Tage zu einem Teil der Kurmark. Die Sorridianer protestierten nicht einmal, als die ausgewiesene Priesterschaft nach wochenlanger Reise im Hafen von [[Fortifa]] eintraf. Vielmehr zeigten sie sich erleichtert die zusätzlichen Kosten für die unwillige und wenig bedeutsame Insel nicht mehr tragen zu müssen.  
 
Besonders der eigenartige Zintener Sprachdialekt machte den sorridianischen Inselverwaltern immer wieder zu schaffen. Da die Bewohner selbst nicht daran interessiert waren ihre Sprache aufzugeben, geschweige denn eine andere Sprache zu erlernen, gestaltete sich die Kommunikation stets schwierig. Als das Jahr 769 AD das [[Silvanos-Edikt]] hervorbrachte und nur drei Jahre später der [[Solaner Orden]] begründet wurde, fragten die Zintener ganz offen bei den Ordenskriegern nach Hilfe und Unabhängigkeit an. Sie erhielten schlussendlich nach zähen Verhandlungen keine Eigenständigkeit. Dafür kamen jedoch ganze zehn Ordensritter aus der Kurmark an die Küste der Insel und sammelten die sorridianischen Priester sowie die Inselverwalter und ihre Familie unter Gewaltandrohung ein, setzten sie auf ein Schiff und schickten sie nach Hause. Das Banner der Sôlaner wurde an allen sorridianischen Kirchgebäuden ausgerollt und Zinten wurde binnen weniger Tage zu einem Teil der Kurmark. Die Sorridianer protestierten nicht einmal, als die ausgewiesene Priesterschaft nach wochenlanger Reise im Hafen von [[Fortifa]] eintraf. Vielmehr zeigten sie sich erleichtert die zusätzlichen Kosten für die unwillige und wenig bedeutsame Insel nicht mehr tragen zu müssen.  
  
Bis 1022 AD war die gesamte Insel lediglich als Solanoog bekannt. Die einzelnen heutigen Ortsteile von Zinten waren bis dahin Dörfer mit eigenen Namen. Als Zinte war lediglich die Schreibstube der längst von den Sôlanern übernommenen sorridianischen Verwaltungsgebäude bekannt. Im Rahmen einer bis heute umstrittenen Flur- und Landbereinigung zur Ausweisung von Wirtschafts- und Nutzflächen wurde aus der Zinte heraus der Boden an alle Grundbesitzer umverteilt. Um das recht zentrale liegende Gebäude herum wurde ein dem Orden zugehöriges Nutzungsgebiet markiert, welches fortan das Zentrum der neuen Ordensniederlassung werden sollte. Gerüchteweise soll es durch die abfälligen Sprüchen der Solanooger ''"So en Mist kann ok bloot ut en oolt Zinte entstahn, dat se uns dat Land nehmen un to Zinten maken"'' (übersetzt wohl soviel wie: "So ein Mist kann auch nur aus einer alten Zinte entstehen, dass sie uns das Land nehmen und zu Zinten machen"), Zinten erhalten haben. Weshalb der Name Zinten seither die offizielle Stadtbezeichnung nach der Zusammenlegung aller Dörfer der Insel zu einer Verwaltungszone gewählt wurde, findet sich weder in den Aufzeichnungen des Ordens noch einheitlich in der Inselbevölkerung.  
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Bis 1022 AD war die gesamte Insel lediglich als Solanoog bekannt. Die einzelnen heutigen Ortsteile von Zinten waren bis dahin Dörfer mit eigenen Namen. Als Zinte war lediglich die Schreibstube der längst von den Sôlanern übernommenen sorridianischen Verwaltungsgebäude bekannt. Im Rahmen einer bis heute umstrittenen Flur- und Landbereinigung zur Ausweisung von Wirtschafts- und Nutzflächen wurde aus der Zinte heraus der Boden an alle Grundbesitzer umverteilt. Um das recht zentrale liegende Gebäude herum wurde ein dem Orden zugehöriges Nutzungsgebiet markiert, welches fortan das Zentrum der neuen Ordensniederlassung werden sollte. Gerüchteweise soll es durch die abfälligen Sprüchen der Solanooger ''"So en Mist kann ok bloot ut en oolt Zinte entstahn, dat se uns dat Land nehmen un to Zinten maken"'' (übersetzt wohl soviel wie: "So ein Mist kann auch nur aus einer alten Zinte entstehen, dass sie uns das Land nehmen und zu Zinten machen"), Zinten erhalten haben. Weshalb der Name Zinten seither die offizielle Stadtbezeichnung nach der Zusammenlegung aller Dörfer der Insel zu einer Verwaltungszone gewählt wurde, findet sich weder in den Aufzeichnungen des Ordens noch einheitlich in der Inselbevölkerung.
  
 
==Politik und Wirtschaft==
 
==Politik und Wirtschaft==

Version vom 13. Januar 2025, 17:19 Uhr


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Zinten
200px
Name Zinten
Bewohner 21-400 Einwohner
Regentschaft Abtpräses Albert Wachsmut
Garnisonen Solaner Orden
Tempel Silvanische Kirche unter dem Solaner Orden
Wirtschaft Fischfang und Schiffbau
Besonderheiten Strände von Solanoog
Stimmung Trocken und unverfroren


Zinten ist eine Stadt auf der zum Erzbistum Kurmark gehörenden Insel Solanoog. Sie liegt ungefähr auf der Höhe von Lötzen, aber fernab des kurmarkischen Festlands. Die weitläufige Stadt nimmt einen Großteil des Südens der Insel ein und verfügt über einen großen Hafen voller Fisch- und Krabbenkutter, die direkt vor den großen Werften der Stadt anlegen können. Daneben erstreckt sich über die gesamte Ostseite von Solanoog ein langgezogener feiner Sandstrand, der in den Sommermonaten vielerlei Heilreisende anlockt. Die Zintener gelten selbst für kurmarkische Verhältnisse als durchaus verschroben und identifizieren sich über eine pauschale Direktheit sowie ihren unverwechselbaren trockenen Humor.

Geographie

Die nördlichste und zugleich auch westlichste zur Kurmark gehörende Insel trägt den Namen Solanoog. Entlang ihrer südlichen Küste zieht sich die Stadt Zinten weit entlang der weichen Sandufer, die mittlerweile zu weiten Teilen im Stadtbereich befestigt wurden. Im Osten strecken sich die weißen Sandstrände, die an manchen Stellen mit üppigen Mengen Kies gesäumt sind, bis zum Solanooger Zipfel. Die West- und Nordseite der Insel sind dagegen von einer etwa zehn Meter hohe Klippenformaten mit darunterliegendem Steinstrand gesäumt. Die harten Stürme des Leändischen Ozeans zerschellen immer wieder mit riesigen Brechern von Wellen an diesem Gestein. In ihrem Inneren präsentiert sich die Insel mit weitläufigen Wäldern voller verschiedener Mischwälder, die Flora und Fauna gleichermaßen ein dichtes Rückzugsgebiet geben. Mancherorts vergleich man die Solanooger Wälder sogar mit den weidtländischen Zeternhain, wenn es um einen halbwegs objektiven Vergleich im Bezug auf die Dichtheit des Bewuchses geht. Die höchste Erhöhung der Stadt Zinten findet man auf der Nordseite der Insel. Vom flachen Süden hin steigt die Insel langsam im Gefälle an, bis sie im Norden schließlich eine Steigung von bis zu einundzwanzig Metern erreicht hat. Nennenswerte Bachläufe, oder Gewässer gibt es auf der ganzen Insel nicht. Das Trinkwasser der Zintener wird über tiefe Bodenbrunnen entnommen.

Die natürlich aus mehreren Dörfern zusammengewachsene Stadt hat kein wirkliches offizielles Zentrum. Während die Fischervereinigung ihren Fischmarkt als wahren Kern tituliert, sind sich die Werftarbeiter einig, dass die Großwerft Fleißenau Zinten Mittelpunkt aller Handelsaktivität und damit des Insellebens ist. Viele alteingesessene Dörfler halten jedoch eher die bereits 888 AD erbaute Dorszkirche nördlich des Fischmarkts für das kulturelle Zentrum. Das mit einem großen Kabeljau über den Türen geschmückte und einst als Wohlfahrtskirche für die Fischer geweihte Gotteshaus wird zumeist für große Feierlichkeiten aufgrund des hinter dem Gebäude liegenden Festplatzes genutzt. Um die Dorszkirche herum entstanden daneben unzählige Gastgewerbe sowie Fuhrmannshäuser, die die warmen Sommermonate nutzen, um Reisende an die Strände im Osten der Insel zu kutschieren. Eben diese Sommer bilden auch den Höhepunkt des Lebens auf Zinten. Dank wärmender Meeresströmungen ist das Wasser mit bis zu siebzehn Grad angenehm warm, um für kurmarkische Verhältnisse darin zu schwimmen. Auch die Sonne beschert ansonsten im Winter von starken Winden erfassten Insel erfreuliche Temperaturen von bis zu zwanzig Grad. Im Herbst nehmen diese dann rapide wieder ab. Manchmal dauert es nur wenige Wochen bis der Schneefall wieder einsetzt und die Insel für mehr als ein halbes Jahr in einen weißen Schleier bei frostigen Temperaturen gehüllt wird. Ohnehin kann das Wetter auf Solanoog manchmal extreme Züge annehmen. Schwere Stürme belasten nicht nur die Fischer auf See, sondern verlangen auch den menschlichen Bauwerken beim aufschäumenden Wellengang einiges ab.

Die meisten Zintener Häuser bestehen ausschließlich aus Holz. Selbst die Dächer sind lediglich mit gebogenen und eingeölten Holzplanken gedeckt, da natürlicher Baustein kaum vorhanden ist und nur zu abstrusen Preisen auf die Insel transportiert werden könnte. Stattdessen sieht die einfache Bauweise eine dämmende Schicht aus gestopftem Stroh und verdichteter Erde vor, die zwischen zwei Schichten aus Planken eingestampft wird. Diese Dämmung ermöglicht es die Häuser auch im Winter vergleichsweise warm zu halten. Größere Arbeitsgebäude und auch die Kirchen haben zumeist eine Basis aus dem einzigen lokalen Steinbruch geschlagenen Stein. Allesamt sind die Zintener Werften über der Wasserkante gebaut und mit verschiedenen Zugsystemen ausgestattet, um auch die beschädigten Boote aus dem Wasser zu befördern. Die danebenliegenden umfassenden Piers der Fischer bestehen aus langen Holzbohlen an denen die Kutter reihenweise festgemacht werden können. Gerade bei schweren Seegängen kommt es daher gut und gerne einmal vor, dass einzelne Schiffe abgetrennt werden und auf das Meer heraustreiben. Die Zintener Gesellschaft zur Rettung von Schiffen und Schiffbrüchigen macht sich immer dann auf in die Fluten, wenn ein solcher Fall eintritt, um den wirtschaftlichen Ruin ganzer Familien zu verhindern.

Bemerkenswert in der Zintener Architektur sind daneben die Sledźkirche, die Heringskirche, die in der geschwungenen Form eines sich krümmenden Fisches geplant und gebaut wurde sowie die Erholungsanstalt des Sôlaner Ordens an der Ostküste. Dieses langgezogene Wohnheim dient verletzten und von den Kriegsfahrten des Ordens zurückgekehrten Ordensrittern als Ruhestätte und Hort der Ruhe. Sie werden von medizinischem Personal betreut und für ihren nächsten Einsatz mit Blick auf die Strände von Zinten wieder zu Kräften gebracht.

Geschichte

Von Historikern und insbesondere der Archäologischen Vereinigung gefundene Relikte deuten darauf hin, dass die Insel Solanoog schon zur Zeit vor dem Mittländischen Imperium und teilweise sogar bis tief in die Jahre des Bestehen des Djidanistischen Reiches von dem heutigen Haldar zuordenbaren Stämmen bewohnt worden sein muss. Vermutlich lebten die lose über die gesamte Insel verteilten Gruppen vom Fischfang, der Jagd und stellenweise sogar einfacher Landwirtschaft. Es wird auch vermutet, dass die Stämme sich bewusst entschlossen haben auf die Insel zu ziehen, um ihr eigenes Siedlungsgebiet fernab möglicher Gefahrenquellen zu begründen. Aus diesen ersten Stammeskulturen entstand dann die später dem Heiligen Sorridianischen Reich zugehörigen und im Sorridianisch Isolas di ghiaccio galleggiante Inselgruppe. Diese im Tasperin etwa lose als Inseln des schwimmenden Eises Landmasse umfasste Teile des heutigen Tasperins sowie die kurmarkischen Inseln. Trotz einer offiziellen sorridianischen Herrschaft, lebten die immer verstärkter auf den Ackerbau setzenden Inselbewohner weitgehend unabhängig. Mehrere Priester brachten den Glauben Deyn Cadors in der Ausprägung der Sorridianischen Kirche näher und schufen so erstmalig einen institutionalisierten Glaubensgedanken. Die verschlossene Inselbevölkerung wehrte sich zwar nicht gegen die Missionierung, hieß die fremden Herren jedoch auch nie endgültig willkommen. Vielmehr lebte man nebeneinander her.

Über die Zeit vermischten sich dann aber doch durch die eintreffenden Schiffsleute und die interessierten lokalen Bürger zumindest einige Kulturen. Um 223 AD wurde ein erster Hafen gebaut, der regelmäßig Schiffe aus verschiedener Herkunft anlaufen ließ. Im Hinterland blieben die Familien dennoch eng verbunden in ihren Stammesstrukturen. Je länger die Zeit ihre Wirkung auf die Insel überließ, desto mehr sah man sich auf Solanoog doch zum Wandel gefordert. Gerade die Berichte über Wohlstand, üppige Speisen und ein erfülltes Leben fernab der harten Arbeit im Winter fanden Anklang. Stärkere Arbeitsteilung hielt Einzug. Anstelle von familiären Gemeinschaftsbetrieben sorgten sich die Inselbewohner um ihren wirtschaftlichen Fortschritt, sodass ganze Warenketten vom Holzfäller bis zum Schiffsbauer entstanden. Gelegentlich sollen die Stammbäume mancher Familien auch heute noch bis in diese Zeit zurückverfolgbar sein. Entlang des Heiligen Sorridianischen Reiches, seines Aufstiegs und auch seiner schwächeren Jahre vermochten die abgelegenen Zintener ihr Leben ohne große Einschnitte fortzusetzen. Zwar gingen mehrere Jahrhundertstürme und große Flutwellen als Katastrophen in die Bücher der Stadtgeschichte ein, doch wurden diese nie zu einer so herausragenden Meldung, dass die Stadt auch außerhalb seiner eigenen Grenzen Bekanntheit errang.

Besonders der eigenartige Zintener Sprachdialekt machte den sorridianischen Inselverwaltern immer wieder zu schaffen. Da die Bewohner selbst nicht daran interessiert waren ihre Sprache aufzugeben, geschweige denn eine andere Sprache zu erlernen, gestaltete sich die Kommunikation stets schwierig. Als das Jahr 769 AD das Silvanos-Edikt hervorbrachte und nur drei Jahre später der Solaner Orden begründet wurde, fragten die Zintener ganz offen bei den Ordenskriegern nach Hilfe und Unabhängigkeit an. Sie erhielten schlussendlich nach zähen Verhandlungen keine Eigenständigkeit. Dafür kamen jedoch ganze zehn Ordensritter aus der Kurmark an die Küste der Insel und sammelten die sorridianischen Priester sowie die Inselverwalter und ihre Familie unter Gewaltandrohung ein, setzten sie auf ein Schiff und schickten sie nach Hause. Das Banner der Sôlaner wurde an allen sorridianischen Kirchgebäuden ausgerollt und Zinten wurde binnen weniger Tage zu einem Teil der Kurmark. Die Sorridianer protestierten nicht einmal, als die ausgewiesene Priesterschaft nach wochenlanger Reise im Hafen von Fortifa eintraf. Vielmehr zeigten sie sich erleichtert die zusätzlichen Kosten für die unwillige und wenig bedeutsame Insel nicht mehr tragen zu müssen.

Bis 1022 AD war die gesamte Insel lediglich als Solanoog bekannt. Die einzelnen heutigen Ortsteile von Zinten waren bis dahin Dörfer mit eigenen Namen. Als Zinte war lediglich die Schreibstube der längst von den Sôlanern übernommenen sorridianischen Verwaltungsgebäude bekannt. Im Rahmen einer bis heute umstrittenen Flur- und Landbereinigung zur Ausweisung von Wirtschafts- und Nutzflächen wurde aus der Zinte heraus der Boden an alle Grundbesitzer umverteilt. Um das recht zentrale liegende Gebäude herum wurde ein dem Orden zugehöriges Nutzungsgebiet markiert, welches fortan das Zentrum der neuen Ordensniederlassung werden sollte. Gerüchteweise soll es durch die abfälligen Sprüchen der Solanooger "So en Mist kann ok bloot ut en oolt Zinte entstahn, dat se uns dat Land nehmen un to Zinten maken" (übersetzt wohl soviel wie: "So ein Mist kann auch nur aus einer alten Zinte entstehen, dass sie uns das Land nehmen und zu Zinten machen"), Zinten erhalten haben. Weshalb der Name Zinten seither die offizielle Stadtbezeichnung nach der Zusammenlegung aller Dörfer der Insel zu einer Verwaltungszone gewählt wurde, findet sich weder in den Aufzeichnungen des Ordens noch einheitlich in der Inselbevölkerung.

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