Klanreich Kaledon: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | In Kaledons Gesellschaft dreht sich nahezu alles um die Klans. Sie bilden das Zentrum der Großfamilie, Herkunft und auch der individuellen Zukunft eines waschechten Kaledoners. Die Klans besitzen zwar nur geringen politischen Einfluss nach außen hin, doch die interne Kultur und Gesellschaft wird nach wie vor von ihnen dominiert. Die Kaledoner tragen in der Öffentlichkeit fast immer ihre traditionellen Klan-Tartans, und die Tänze und Volkslieder blieben seit Urzeiten bis heute erhalten. Auch wenn die Gebräuche für Fremde allesamt gleich erscheinen mögen, kann ein echter Kaledoner die Lieder und Tänze oftmals auf Anhieb einem Klan zuordnen. Bekannt ist auch die Sturheit, mit der die Kaledoner auf ihrer regionalen Zugehörigkeit beharren. | |
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+ | Die Klanverbünde und ihre Anhängsel leben oftmals in kleinen Dörfern mit angeschlossenen Burganlagen. Nur wenige Orte dürfen sich wirklich Stadt nennen, und selbst diese sind die Heimat eines der großen Klans und ihrer Untergebenen. Viele Familien leben zurückgezogen in kleinen Ortschaften auf dem Land, wo sie den immer selben Aufgaben im Kampf ums tägliche Überleben nachgehen. | ||
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− | + | Das leben in den Hochlanden ist für die Menschen immer noch hart. Da es im abgelegenen und rauen Kaledon an vielem mangelt, müssen die Kaledonier seit jeher besonders sparsam sein. Das hat ihnen den Ruf eines knauserigen und besonders geizigen Menschenschlags eingebracht. Die meisten Bauern arbeiten auf Höfen der Adeligen oder reichen Landbesitzer. Dank zunehmender Bildung und neuen Errungenschaften verbessert sich ihr Leben jedoch langsam. Immer mehr ziehen vom Land in die Stadt, und eine neue Schicht der Bürger und Kaufleute hat sich gebildet. Die Bauern bleiben für gewöhnlich unter sich und machen das Beste aus dem, was das Leben ihnen gibt. Dennoch sind sie ein ausgesprochen fröhliches Volk, dass Bier und Gesang gleichermaßen liebt und ausgelassene Feste feiert. | |
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− | Seitdem Kaledon Teil der Vereinten Königreiche Großalbions war, passte sich der Adel immer mehr den Adelsgeschlechtern Weidtlands an. Die meisten Aristokraten haben ihre Wurzeln in großen Landgütern, die gleichermaßen von gepflegten Gärten und ungezähmter Wildnis geprägt sein können. Die Kinder der Adeligen werden zu Hause erzogen, oder | + | Seitdem Kaledon Teil der Vereinten Königreiche Großalbions war, passte sich der Adel immer mehr den Adelsgeschlechtern Weidtlands an. Die meisten Aristokraten haben ihre Wurzeln in großen Landgütern, die gleichermaßen von gepflegten Gärten und ungezähmter Wildnis geprägt sein können. Die Kinder der Adeligen werden zu Hause erzogen, oder besuchten eine der Schulen Weidtlands. Der Adel Kaledons befasst sich durchaus mit Kultur, Jagd und Philosophie, behält seinen Fokus jedoch weiterhin auf der Nationalpolitik. Das Wohlergehen des eigenen Landes steht unangefochten an erster Stelle, und der volksnahe Hochlandadel arbeitet lieber für das Wohlergehen des eigenen Volkes oder persönliche Ziele, anstatt die Zeit mit sinnlosen Ablenkungen zu vergeuden. Die Adeligen anderer Länder betrachten ihre Standesgenossen aus Kaledon als wunderlich und ein wenig rückständig. |
− | + | Kaledoner sind als rothaarige Hünen bekannt, wenngleich viele von ihnen aber charakteristische dunkle bis schwarze Haare und blaue Augen besitzen. Meist verbringen sie die Zeit draußen, doch durch das Wetter sind Kaledoner weder sonderlich gebräunt noch blass. | |
+ | Die Kleidung der Kaledoner ist an den jeweiligen Zweck angepasst, den sie erfüllen soll. Meist hält sie warm und ist zudem bequem zu tragen. Männer tragen die traditionellen Kilts aus Wolle, welche mit ihren Mustern die Zugehörigkeit zu einem Klan repräsentieren. Die Kilts laufen nach oben hin zu einer Schärpe aus, die über der Schulte angebracht und den Körper wie eine Decke umhüllen können. Das Claymore, ein bekanntes und beliebtes Zweihandschwert in Kaledon, ist selbst über die Grenzen hinaus bekannt und spiegelt so ziemlich das Gemüt der Kaledoner wieder. Die Adeligen unterscheiden sich mit ihrer Mode aus geknöpften Westen und Schnallenschuhen jedoch nicht wirklich von denen Weidtlands. | ||
− | + | Die Frauen tragen wenig dekorative Kleider und lange Faltenröcke, die robust sind und warm halten. Statt Hüten tragen die Frauen, besonders zu festlichen Anlässen, Bänder und Blumenkränze im Haar – ein Überbleibsel der heidnischen Vergangenheit der Kaledoner. | |
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==Gebräuche== | ==Gebräuche== | ||
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+ | Ein Kaledoner schätzt Ehrlichkeit über alles. Feindschaften sind keine Sünde, solange man sie offen ausspricht, und gegeben falls in einem "guten, sauberen Kampf" zu Ende bringt. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Kaledoner daher nur selten ein Versprechen gibt. Doch wenn er es tut, so gilt dieses als Hoch und Heilig. Ein solcher Schwur wird als Bestandteil des guten Namens gesehen, und nie im Leben würde ein anständiger Kaledoner diesen mutwillig brechen. Diese Ehrlichkeit reicht allerdings nicht über die Grenzen Kaledons hinaus, und Fremde können ohne Schande getäuscht und hintergangen werden. Schon so mancher angereiste ausländische Würdenträger schenkte dem feierlichen Wort eines Kaledoners sein Vertrauen, nur um dann festzustellen, dass dieses Wort in der dunkelsten Stunde gebrochen wurde. | ||
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+ | Die anderen Aspekte der Etikette orientieren sich stark an jenen Weidtlands. Man grüßt eine Dame, indem man den Finger an den Hut legt, und zeigt gebührenden Respekt gegenüber Höhergestellten der Klans. Die schonungslose Aufrichtigkeit der Kaledoner hat schon manches Mal zu gröberen Umgangsformen geführt, dennoch wird ein Mindestmaß an Höflichkeit erwartet, und grundlos ungehobeltes Verhalten ist nicht toleriert. Öfter als in anderen Ländern wird hier zur Klinge gegriffen, um Streitigkeiten in einem angemessenen Duell zu klären. | ||
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Aufgrund des Wetters und des unergiebigen Bodens gestaltet sich der Ackerbau schwierig. In Kaledon gibt es daher nicht unbedingt eine große Auswahl an Nahrungsmitteln, und wie das Wetter ist das Essen schwer und eintönig. Die meisten Bewohner Kaledons sind bescheidene Schafhirten, die in kleinen Dorfgemeinschaften über das Land verstreut angesiedelt sind. Schaffleisch ist ein verbreitetes Grundnahrungsmittel, und Gerichte wie Hammel, Haggis und Lammkotletts sind typisch für Kaledon. Zu fast jedem Gericht gibt es noch eine Portion Kartoffeln, Karotten oder anderes Wurzelgemüse, und oftmals wird alles zusammen zu den überaus beliebten Eintöpfen verkocht. Auf aufwändigere Kochkünste wird ansonsten jedoch wenig Wert gelegt. | Aufgrund des Wetters und des unergiebigen Bodens gestaltet sich der Ackerbau schwierig. In Kaledon gibt es daher nicht unbedingt eine große Auswahl an Nahrungsmitteln, und wie das Wetter ist das Essen schwer und eintönig. Die meisten Bewohner Kaledons sind bescheidene Schafhirten, die in kleinen Dorfgemeinschaften über das Land verstreut angesiedelt sind. Schaffleisch ist ein verbreitetes Grundnahrungsmittel, und Gerichte wie Hammel, Haggis und Lammkotletts sind typisch für Kaledon. Zu fast jedem Gericht gibt es noch eine Portion Kartoffeln, Karotten oder anderes Wurzelgemüse, und oftmals wird alles zusammen zu den überaus beliebten Eintöpfen verkocht. Auf aufwändigere Kochkünste wird ansonsten jedoch wenig Wert gelegt. | ||
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==Religion== | ==Religion== | ||
==Regierung== | ==Regierung== | ||
+ | [[Datei:Kaledon PolitischeKarte.png|right|300px|thumb|Politische Karte von Kaledon zeigt die vier Regionen: Webs, Fifo, Ruhrbeck und Spersen.]] | ||
Dieses Land war lange Zeit ein Land wilder Kraft und alter Legenden, welches selbst die [[Königreich Sorridia|Sorridianer]] nicht zu zähmen vermochten. Das Leben der hiesigen Stämme war ebenso hart und unbarmherzig und die Kontrolle über diese Gebiete wurde einzig durch die Stärke und Durchsetzungskraft des jeweiligen Herrschers legitimiert. Nur wer in der Lage war, die Macht an sich zu reißen und zu behaupten, um seinen Untertanen Wohlstand und Fruchtbarkeit zu garantieren, wurde als König akzeptiert. Mord war dabei an der Tagesordnung. Es ist dieses archaische Gesetz des Stärkeren, welches in das Land und die Menschen gleichermaßen eingeschrieben ist und in beiden tiefe Spuren hinterlassen hat | Dieses Land war lange Zeit ein Land wilder Kraft und alter Legenden, welches selbst die [[Königreich Sorridia|Sorridianer]] nicht zu zähmen vermochten. Das Leben der hiesigen Stämme war ebenso hart und unbarmherzig und die Kontrolle über diese Gebiete wurde einzig durch die Stärke und Durchsetzungskraft des jeweiligen Herrschers legitimiert. Nur wer in der Lage war, die Macht an sich zu reißen und zu behaupten, um seinen Untertanen Wohlstand und Fruchtbarkeit zu garantieren, wurde als König akzeptiert. Mord war dabei an der Tagesordnung. Es ist dieses archaische Gesetz des Stärkeren, welches in das Land und die Menschen gleichermaßen eingeschrieben ist und in beiden tiefe Spuren hinterlassen hat | ||
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Bis vor Kurzem war das Parlament zwischen jenen gespalten, die das vereinigte Großalbion unter Königin Elsbeth I. unterstützen, und jenen, die eine völlige Unabhängigkeit Kaledons anstreben. Zunächst schien es so, als seien die Unionsbefürworter in der Mehrzahl, doch nach dem Verschwinden Éireanns und [[Elsbeth I. von Großalbion]] wandte sich das Blatt innerhalb weniger Tage. Die Kaledonier begehrten auf und erklärten den Zusammenbruch des Vereinigten Großalbions. | Bis vor Kurzem war das Parlament zwischen jenen gespalten, die das vereinigte Großalbion unter Königin Elsbeth I. unterstützen, und jenen, die eine völlige Unabhängigkeit Kaledons anstreben. Zunächst schien es so, als seien die Unionsbefürworter in der Mehrzahl, doch nach dem Verschwinden Éireanns und [[Elsbeth I. von Großalbion]] wandte sich das Blatt innerhalb weniger Tage. Die Kaledonier begehrten auf und erklärten den Zusammenbruch des Vereinigten Großalbions. | ||
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+ | Auch nach dem Aufbegehren der Klans und des Bestärken des eigenen Königs über die vier großen Klans im Reiche änderte sich die Lebensweise der Adligen nicht sonderlich. Zwar nehmen die kriegerischen Auseinandersetzungen bei Disputen deutlich zu, doch ist ein Gefühl von Freiheit nach dem Zerbrechen von [[Vereinigtes Königreich Großalbion|Großalbion]] zu verspüren. | ||
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Version vom 2. November 2020, 17:52 Uhr
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Klanreich Kaledon | |
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300px | |
Titel | Hochlande der Clans |
Hauptstadt | Brist (31.200 Einwohner) |
Wichtige Städte | Kirkmore, Averssire, Ochsenbach |
Herrscher | König Johann II. |
Herrschaftsform | Klangeführte Wahlmonarchie |
Demonym | Kaledoner |
Adjektiv | Kaledonisch |
Völker | Mittländer |
Sprachen | Tasperin (Dialekt) |
Religion | Deynismus (Silvanische Kirche) |
Das Klanreich Kaledon ist ein feuchtes Inselreich, nebelgeschwängert und geprägt von felsigen Hügeln und steten Regenschauern. Seit Urzeiten wird Kaledon durch kriegslustige, rivalisierende Stämme politisch angeführt. Zahlreiche Herrschaftswechsel und blutige interne Konflikte haben die einst grüne Insel schwer gezeichnet, verleihen ihr aber gleichzeitig einen einzigartigen Hoffnungsschimmer. Die durchmischte Gesellschaft weiß sich immer wieder neu zu erfinden und ist bisher allen großen Kolonialversuchen entwichen. Einzig dem Vereinigten Königreich Großalbion schlossen sich die Klans geschlossen während seines Bestehens an, um die stetigen Konflikte mit den weidtländischen Nachbarn wenigstens zeitwillig niederzulegen. Nach dem Verschwinden Königin Elsbeths I., waren es die Kaledoner, die ohne Zögern die alten Konflikte wiederaufleben ließen und sich erhoben.
Das Land wirkt nicht nur deswegen so gespalten und kampfeslustig, wie nie zuvor. Nach Innen wie Außen vermitteln die Kaledoner eine passiv-agressive Stimmung, um ihren Platz in Leändrien zu festigen.
Geschichte
Kaledon wurde lange Zeit nur durch seine eigenen Stämme besiedelt. Über Jahrhunderte pflegten sie ihre alten Traditionen, predigten über die Geister des Waldes und lieferten sich blutige Machtkämpfe untereinander. Abgeschnitten vom Welthandel und größerer Zivilisation genossen die Kaledoner ein abgeschiedenes und eigenständiges Leben, frei von fremden Einflüssen und Ansprüchen.
All dies änderte sich jedoch um 350 AD schlagartig. Nachdem sorridianische Siedler weite Teile Weidtlands unter den Herrschaftsanspruch des Gottkaisers brachten, wanderten sie nach Norden weiter. Im Süden der grünen Insel Kaledons errichteten sie erste Siedlungen und trafen bald auf die tiefverwurzelten Stämme. Manche Begegnungen verliefen durchaus friedlich, manche endeten in offener Konfrontation. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren die Kaledoner jedoch hoffnungslos unterlegen. Ihre unzureichende Bewaffnung konnte die schweren Panzer der Sorridianischen Inquisition nicht durchdringen, ihre eigenen Felle zerquetschten dafür nur unter dem Gewicht der mächtigen Streithämmer. Innerhalb weniger Monate war ganz Kaledon besetzt.
Wie sie es auch bei den südlichen Nachbarn praktizierten, versuchten die Sorridianer zunächst mit aggressiven Methoden die Kaledoner freiwillig zum Glauben Deyn Cadors der Sorridianischen Kirche zu bewegen. Wer jedoch nicht innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beginn der Besetzung seinen Glauben an die Natur und den Wald aufgab, den suchte die Inquisition auf. Nach den ersten Warnungen wurden rasch große Mengen Blut auf dem grünen Inselboden vergossen. Manche Stimmen behaupten sogar, dass sich die Reihen der stolzen Kaledoner in diesem Massaker halbiert hätten. Ein Leben unter sorridianischer Herrschaft begann; für den Verlust des eigenen Glaubens kam der technologische Fortschritt.
Während sich die meisten Kaledoner als einfache Landarbeiter verdingten oder Hilfstätigkeiten für die wenigen echten Sorridianer verrichteten, machte sich Widerstand im Land breit. Die alten Klans wollten die Schmach der Säuberung nicht auf sich sitzen lassen und bliesen immer wieder gemeinsam zum Angriff gegen die Besatzer. Mit unzähligen Attentaten, offenen Angriffen und Sabotagen errangen die Kaledoner 873 AD ihre formale Unabhängigkeit. Über 500 Jahre der sorridianischen Kontrolle hatten das Land tief gezeichnet und die Klans aufgrund eines gemeinsamen Feindes zusammengebracht.
Als eben dieser Feind aber besiegt war, zerstritten sich die großen Familien Kaledons so schnell, wie sie sich zuvor geeinigt hatten. Es galt Fragen über Landbesitz, Machtansprüche und Herrschaft zu klären. Einige wollten die alten Zustände wiederherstellen, andere ihre Möglichkeit für einen Neubeginn nutzen. Letztlich endete es, wie so oft in Kaledon, in einem Kampf um Stärke und Geschick. Wer auch immer im Duell der Zweikämpfer als Sieger hervorging, würde König werden und entscheiden. Obgleich ein Sieger hervorging und gekrönt wurde, entschied er natürlich nicht. Die Klans waren mit seiner Verteilung nicht einverstanden. Sie suchten sich selbst ihr Machtzentrum, zogen oftmals in die zurückgelassenen Befestigungen der Sorridianer und kämpfen auch heute noch um ihre Grundrechte.
Bis 1337 AD versuchte niemand mehr die nebelverhangene Insel zu erobern oder den Kaledonern ihr Leben streitig zu machen. Zu wenige Ressourcen und zu raues Land waren wenig verlockend für die Strategen auf dem Festland, um Kaledon überhaupt in Erwägung zu ziehen. Einzig die weidtländische Königin Elsbeth I. brachte das Land mit Weidtland und Éireann in ein enges Bündnis. Viele einfache Bewohner verstanden nicht, was die Familienklans überhaupt dazu bewog dieser Allianz beizutreten. Fest steht nur, dass die Klans ihre erste Chance nutzten, um das Bündnis aufzukündigen und Großalbion 1351 AD so schnell wieder verschwinden zu lassen, wie es kam.
Land
Das Königreich Kaledon liegt auf einer Insel, welche von allen Seiten vom Leändrischen Ozean umgeben ist. Im Süden wird es durch einen im Zuge des Verschwindens von Éireann entstandenen Kanal vom Königreich Weidtland getrennt. Besonders mit seinem südlichen Nachbarn stehen die Kaledoner auf Kriegsfuß, unzählige Auseinandersetzungen haben zahlreiche Leben gefordert.
Ein Großteil der Insellandschaft besteht aus feuchten Moorlandschaften, welche (bis auf den Abbau von Torf) oftmals unwirtschaftlich und gefährlich für Wanderer werden können, jedoch auch eine sehr große Vielfalt an Fauna und Flora beheimaten. Die Insel liegt in den meisten Regionen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, bei den wichtigsten Flüsse handelt es sich um die Serle im Norden und den Rehr im Süden des Landes. Für die Schifffahrt sind beide Flüsse kaum nutzbar, sodass allerhöchstens beladene und stockgetriebene Flöße Platz finden.
Im Zentrum des Klanreichs hebt sich das sogenannte Hochland hervor, benannt nach dessen Sonderstellung als höchstes Landmassiv in ganz Kaledon. Im Osten befinden sich saftige Wiesen und einige Seen, welche durch die oft unberührten Wälder gekennzeichnet sind. Im Süden zählen noch zwei weitere Inseln zum Land, welche das Königreich Kaledon vor vielen Jahrhunderten für sich beansprucht hat. Auch heute machen die Krabbenfänger-Inseln ihrem Namen alle Ehre.
Reisen durch Kaledon kann man unter guten Umständen als beschwerlich bezeichnen, denn die Straßen sind in einem miserablen Zustand und die Wegesränder von Banditen und wilden Tieren gesäumt. Die bevorzugten Reisemittel sind Pferde und Kutschen, denn niemand möchte länger als unbedingt nötig auf den Straßen außerhalb der Städte bleiben. Zudem ist das Klima alles andere als angenehm und fordert regelmäßig eigene Opfer. Der Sommer ist neblig und regnerisch, der Winter kalt und schneereich. Extreme Wetterlagen sind jedoch eine Seltenheit, und so bleibt Kaledon meist von starkem Frost oder Hitze verschont.
Gesellschaft
In Kaledons Gesellschaft dreht sich nahezu alles um die Klans. Sie bilden das Zentrum der Großfamilie, Herkunft und auch der individuellen Zukunft eines waschechten Kaledoners. Die Klans besitzen zwar nur geringen politischen Einfluss nach außen hin, doch die interne Kultur und Gesellschaft wird nach wie vor von ihnen dominiert. Die Kaledoner tragen in der Öffentlichkeit fast immer ihre traditionellen Klan-Tartans, und die Tänze und Volkslieder blieben seit Urzeiten bis heute erhalten. Auch wenn die Gebräuche für Fremde allesamt gleich erscheinen mögen, kann ein echter Kaledoner die Lieder und Tänze oftmals auf Anhieb einem Klan zuordnen. Bekannt ist auch die Sturheit, mit der die Kaledoner auf ihrer regionalen Zugehörigkeit beharren.
Die Klanverbünde und ihre Anhängsel leben oftmals in kleinen Dörfern mit angeschlossenen Burganlagen. Nur wenige Orte dürfen sich wirklich Stadt nennen, und selbst diese sind die Heimat eines der großen Klans und ihrer Untergebenen. Viele Familien leben zurückgezogen in kleinen Ortschaften auf dem Land, wo sie den immer selben Aufgaben im Kampf ums tägliche Überleben nachgehen.
Die wichtigsten Ortschaften Kaledons:
Das leben in den Hochlanden ist für die Menschen immer noch hart. Da es im abgelegenen und rauen Kaledon an vielem mangelt, müssen die Kaledonier seit jeher besonders sparsam sein. Das hat ihnen den Ruf eines knauserigen und besonders geizigen Menschenschlags eingebracht. Die meisten Bauern arbeiten auf Höfen der Adeligen oder reichen Landbesitzer. Dank zunehmender Bildung und neuen Errungenschaften verbessert sich ihr Leben jedoch langsam. Immer mehr ziehen vom Land in die Stadt, und eine neue Schicht der Bürger und Kaufleute hat sich gebildet. Die Bauern bleiben für gewöhnlich unter sich und machen das Beste aus dem, was das Leben ihnen gibt. Dennoch sind sie ein ausgesprochen fröhliches Volk, dass Bier und Gesang gleichermaßen liebt und ausgelassene Feste feiert.
Seitdem Kaledon Teil der Vereinten Königreiche Großalbions war, passte sich der Adel immer mehr den Adelsgeschlechtern Weidtlands an. Die meisten Aristokraten haben ihre Wurzeln in großen Landgütern, die gleichermaßen von gepflegten Gärten und ungezähmter Wildnis geprägt sein können. Die Kinder der Adeligen werden zu Hause erzogen, oder besuchten eine der Schulen Weidtlands. Der Adel Kaledons befasst sich durchaus mit Kultur, Jagd und Philosophie, behält seinen Fokus jedoch weiterhin auf der Nationalpolitik. Das Wohlergehen des eigenen Landes steht unangefochten an erster Stelle, und der volksnahe Hochlandadel arbeitet lieber für das Wohlergehen des eigenen Volkes oder persönliche Ziele, anstatt die Zeit mit sinnlosen Ablenkungen zu vergeuden. Die Adeligen anderer Länder betrachten ihre Standesgenossen aus Kaledon als wunderlich und ein wenig rückständig.
Kaledoner sind als rothaarige Hünen bekannt, wenngleich viele von ihnen aber charakteristische dunkle bis schwarze Haare und blaue Augen besitzen. Meist verbringen sie die Zeit draußen, doch durch das Wetter sind Kaledoner weder sonderlich gebräunt noch blass.
Die Kleidung der Kaledoner ist an den jeweiligen Zweck angepasst, den sie erfüllen soll. Meist hält sie warm und ist zudem bequem zu tragen. Männer tragen die traditionellen Kilts aus Wolle, welche mit ihren Mustern die Zugehörigkeit zu einem Klan repräsentieren. Die Kilts laufen nach oben hin zu einer Schärpe aus, die über der Schulte angebracht und den Körper wie eine Decke umhüllen können. Das Claymore, ein bekanntes und beliebtes Zweihandschwert in Kaledon, ist selbst über die Grenzen hinaus bekannt und spiegelt so ziemlich das Gemüt der Kaledoner wieder. Die Adeligen unterscheiden sich mit ihrer Mode aus geknöpften Westen und Schnallenschuhen jedoch nicht wirklich von denen Weidtlands.
Die Frauen tragen wenig dekorative Kleider und lange Faltenröcke, die robust sind und warm halten. Statt Hüten tragen die Frauen, besonders zu festlichen Anlässen, Bänder und Blumenkränze im Haar – ein Überbleibsel der heidnischen Vergangenheit der Kaledoner.
Gebräuche
Ein Kaledoner schätzt Ehrlichkeit über alles. Feindschaften sind keine Sünde, solange man sie offen ausspricht, und gegeben falls in einem "guten, sauberen Kampf" zu Ende bringt. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Kaledoner daher nur selten ein Versprechen gibt. Doch wenn er es tut, so gilt dieses als Hoch und Heilig. Ein solcher Schwur wird als Bestandteil des guten Namens gesehen, und nie im Leben würde ein anständiger Kaledoner diesen mutwillig brechen. Diese Ehrlichkeit reicht allerdings nicht über die Grenzen Kaledons hinaus, und Fremde können ohne Schande getäuscht und hintergangen werden. Schon so mancher angereiste ausländische Würdenträger schenkte dem feierlichen Wort eines Kaledoners sein Vertrauen, nur um dann festzustellen, dass dieses Wort in der dunkelsten Stunde gebrochen wurde.
Die anderen Aspekte der Etikette orientieren sich stark an jenen Weidtlands. Man grüßt eine Dame, indem man den Finger an den Hut legt, und zeigt gebührenden Respekt gegenüber Höhergestellten der Klans. Die schonungslose Aufrichtigkeit der Kaledoner hat schon manches Mal zu gröberen Umgangsformen geführt, dennoch wird ein Mindestmaß an Höflichkeit erwartet, und grundlos ungehobeltes Verhalten ist nicht toleriert. Öfter als in anderen Ländern wird hier zur Klinge gegriffen, um Streitigkeiten in einem angemessenen Duell zu klären.
Aufgrund des Wetters und des unergiebigen Bodens gestaltet sich der Ackerbau schwierig. In Kaledon gibt es daher nicht unbedingt eine große Auswahl an Nahrungsmitteln, und wie das Wetter ist das Essen schwer und eintönig. Die meisten Bewohner Kaledons sind bescheidene Schafhirten, die in kleinen Dorfgemeinschaften über das Land verstreut angesiedelt sind. Schaffleisch ist ein verbreitetes Grundnahrungsmittel, und Gerichte wie Hammel, Haggis und Lammkotletts sind typisch für Kaledon. Zu fast jedem Gericht gibt es noch eine Portion Kartoffeln, Karotten oder anderes Wurzelgemüse, und oftmals wird alles zusammen zu den überaus beliebten Eintöpfen verkocht. Auf aufwändigere Kochkünste wird ansonsten jedoch wenig Wert gelegt.
Religion
Regierung
Dieses Land war lange Zeit ein Land wilder Kraft und alter Legenden, welches selbst die Sorridianer nicht zu zähmen vermochten. Das Leben der hiesigen Stämme war ebenso hart und unbarmherzig und die Kontrolle über diese Gebiete wurde einzig durch die Stärke und Durchsetzungskraft des jeweiligen Herrschers legitimiert. Nur wer in der Lage war, die Macht an sich zu reißen und zu behaupten, um seinen Untertanen Wohlstand und Fruchtbarkeit zu garantieren, wurde als König akzeptiert. Mord war dabei an der Tagesordnung. Es ist dieses archaische Gesetz des Stärkeren, welches in das Land und die Menschen gleichermaßen eingeschrieben ist und in beiden tiefe Spuren hinterlassen hat
Während des Anschlusses an Großalbion ändert sich dies jedoch langsam, und die Loyalität gilt zunehmend größeren politischen Strukturen, und weniger den einzelnen Clans. Das Klanzwist (eine Art Rat der Klans) Kaledons setzt sich aus den Oberhäuptern aller großen Clans zusammen. Die Sitze sind in der Erbfolge verankert und werden an die Nachfahren weitergegeben. An der Spitze des Klanzwists steht der amtierende Klankönig Kaledons, welcher den Sitzungen vorsteht und die Beschlüsse vollstreckt. Zudem legt er auch oftmals fest, worüber das Zwist entscheidet. Als Landesherr könnte der König auch ohne Zuspruch des Zwists handeln, doch damit würde er öffentlichen Widerstand und ein sofortiges Aufbegehren der anderen Klans riskieren. Es besteht die ungeschriebene Regel der Übereinkunft zwischen Zwist und König, dass der König die Entscheidung des Gremiums akzeptiert, während das Zwist im Gegenzug den Angelegenheiten des Königs seine Zustimmung gibt.
Bis vor Kurzem war das Parlament zwischen jenen gespalten, die das vereinigte Großalbion unter Königin Elsbeth I. unterstützen, und jenen, die eine völlige Unabhängigkeit Kaledons anstreben. Zunächst schien es so, als seien die Unionsbefürworter in der Mehrzahl, doch nach dem Verschwinden Éireanns und Elsbeth I. von Großalbion wandte sich das Blatt innerhalb weniger Tage. Die Kaledonier begehrten auf und erklärten den Zusammenbruch des Vereinigten Großalbions.
Auch nach dem Aufbegehren der Klans und des Bestärken des eigenen Königs über die vier großen Klans im Reiche änderte sich die Lebensweise der Adligen nicht sonderlich. Zwar nehmen die kriegerischen Auseinandersetzungen bei Disputen deutlich zu, doch ist ein Gefühl von Freiheit nach dem Zerbrechen von Großalbion zu verspüren.