Auenthal: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Großstadt Auenthal ist die Hauptstadt der Provinz Bühlmark und liegt geographisch am Fuße des [[Südliches Fahlgebirge|Fahlgebirges]], im Westen [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]]. Die Stadt bildet das Zentrum der Tasperinischen Käsewirtschaft. | + | Die Großstadt Auenthal ist die Hauptstadt der Provinz Bühlmark und liegt geographisch am Fuße des [[Südliches Fahlgebirge|Fahlgebirges]], im Westen [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]]. Die Stadt bildet das Zentrum der Tasperinischen Käsewirtschaft und wird auch als abgelegenste Provinzhauptstadt im Kaiserreich bezeichnet. Seine Bewohner gelten als frohmutige und vor allem hartarbeitende Landmenschen mit einem Hang zum Aberglauben und der Ablehnung von Fremdem. |
==Geographie== | ==Geographie== | ||
===Allgemeines=== | ===Allgemeines=== | ||
[[Datei:Auenthal.png|thumb|right|450px|Auenthal mit Fahlgebirge im Hintergrund]] | [[Datei:Auenthal.png|thumb|right|450px|Auenthal mit Fahlgebirge im Hintergrund]] | ||
− | Auenthal wurde auf einem erhöhten Felsplateau inmitten einer Talschneise angesiedelt. Im Westen ist die Stadt von Ausläufern des Fahlgebirges umgeben, im Osten und Norden von der massiven Gebirgskette selbst. Aufgrund des Wachstums der Stadt befinden sich kleinere Stadtviertel bereits auf und teilweise sogar in | + | Auenthal wurde auf einem erhöhten Felsplateau inmitten einer Talschneise angesiedelt. Im Westen ist die Stadt von Ausläufern des Fahlgebirges umgeben, im Osten und Norden von der massiven Gebirgskette selbst. Aufgrund des Wachstums der Stadt befinden sich kleinere Stadtviertel bereits auf und teilweise sogar in offenen Bergspalten. Südlich vor der Stadt erstreckt sich eine weite flache Grasebene, die in Richtung der wegweisenden und den Weg nach Auenthal eröffnenden Gebirgsspalte weist. Die einstigen Wälder auf der Auenthaler Grasebene wurden beinahe vollständig abgeholzt, sodass heute vor allem Rinder- und Ziegenherden über die weite Grasfläche ziehen. |
Die Hauptstadt der Bühlmark wurde mehrere Hunderte Meter über dem Meeresspiegel erbaut, sodass ein Aufstieg zeitaufwendig und anstrengend sein kann. Besonders im Winter wird die Stadt von starken Schneestürmen und Schneemassen heimgesucht. Im Sommer werden die Einwohner dafür mit angenehm milden Temperaturen belohnt. | Die Hauptstadt der Bühlmark wurde mehrere Hunderte Meter über dem Meeresspiegel erbaut, sodass ein Aufstieg zeitaufwendig und anstrengend sein kann. Besonders im Winter wird die Stadt von starken Schneestürmen und Schneemassen heimgesucht. Im Sommer werden die Einwohner dafür mit angenehm milden Temperaturen belohnt. | ||
===Gewässer=== | ===Gewässer=== | ||
− | Die | + | Die Stadt gewinnt ihr Wasser vor allem aus einigen kleineren Gebirgsbächen, die in mehrere über das Stadtgebiet verteilte Zisternen fließen. Über eine Brunnenanlage können die Einwohner gegen ein paar [[Währung|Silberlinge]] ausreichend Wasser für den täglichen Bedarf erhalten. Auenthal ist weder an einen Fluss noch an ein sonstiges natürliches Gewässer angebunden und verfügt somit auch nicht über einen Hafen. |
− | Spöttisch verhöhnen die Auenthaler ihre Auenthaler Grasebene nach den starken Regenfällen im Sommer als größte Seenlandschaft Osttasperins. Ein Durchkommen ist nach den starken Schauern erheblich erschwert und wer nicht ausreichend gerüstet ist, kann ganze Wagenladungen an | + | Spöttisch verhöhnen die Auenthaler ihre Auenthaler Grasebene nach den starken Regenfällen im Sommer als größte Seenlandschaft Osttasperins. Ein Durchkommen ist nach den starken Schauern erheblich erschwert und wer nicht ausreichend gerüstet ist, kann ganze Wagenladungen an wertvollen Gütern im morastigen Boden verlieren. |
===Klima=== | ===Klima=== | ||
− | Während der Frühling mit leichten Winden und Temperaturen um 15 Grad daherkommt, erwarten die Sommer jeden Bewohner von Auenthal mit Temperaturen um rund 20 Grad über dem Nullpunkt. Starke Gewitter zeichnen diese Jahreszeit aus, sodass kaum ein Tag ohne Regenfall vergeht. Aufgrund des steinernen Untergrunds weiß das Wasser nicht immer recht abzufließen und die ein oder andere Straße der Stadt steht manchmal wochenlang unter Wasser. Auch die Grasebene vor der Stadt leidet im Sommer. Schnell entwickelt sich eine verschlammte, beinahe unpassierbare | + | Während der Frühling mit leichten Winden und Temperaturen um 15 Grad daherkommt, erwarten die Sommer jeden Bewohner von Auenthal mit Temperaturen um rund 20 Grad über dem Nullpunkt. Starke Gewitter zeichnen diese Jahreszeit aus, sodass kaum ein Tag ohne Regenfall vergeht. Aufgrund des steinernen Untergrunds weiß das Wasser nicht immer recht abzufließen und die ein oder andere Straße der Stadt steht manchmal wochenlang unter Wasser. Auch die Grasebene vor der Stadt leidet im Sommer. Schnell entwickelt sich eine verschlammte, beinahe unpassierbare Landschaft aus Matsch und Wasserlöchern. Mehrere Versuche einen sicheren Weg aus Holzbohlen durch die Landschaft zu legen, scheiterten an den [[Baum|Holz]]preisen. Zudem wollte niemand in der Stadt die Kosten für die teure Instandhaltung tragen. |
− | Im Herbst nehmen die Regenfälle zunehmend ab und die Temperaturen sinken wieder auf rund 15 Grad. Die Nächte werden jedoch spürbar kälter | + | Im Herbst nehmen die Regenfälle zunehmend ab und die Temperaturen sinken wieder auf rund 15 Grad. Die Nächte werden jedoch spürbar kälter, sodass erste kalte Windstöße vom Fahlgebirge hin und wieder Gänsehaut erzeugen. Wirklich ungemütlich werden jedoch erst die Winter. Sobald der Schneefall zum Ende des Herbst einsetzt und die Stadt in ein winterliches Weiß hüllt, nehmen auch die Temperaturen spürbar ab. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Temperaturen nicht unter den Nullpunkt fallen. Eisige Winde jagen durch die Straßen der Stadt und das nächste Feuer wird von Mann, Frau und Maus heiß begehrt. Die Böden auf der Grasebene frieren in dieser Jahreszeit zu, sodass immerhin ein vergleichsweise einfaches und sicheres Durchkommen gewährleistet wird. Der Winter zieht sich oft bis in die Mitte des Frühlings hinein, selbst wenn der Schneefall merklich abnimmt. |
===Flora und Fauna=== | ===Flora und Fauna=== | ||
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Vorherrschend ist eine typische grünblühende und dennoch farbenfrohe Pflanzenwelt, die sich vor allem aus Nadelbäumen und Bergkräutern auf saftigen Grasflächen zusammensetzt. | Vorherrschend ist eine typische grünblühende und dennoch farbenfrohe Pflanzenwelt, die sich vor allem aus Nadelbäumen und Bergkräutern auf saftigen Grasflächen zusammensetzt. | ||
− | Neben den für Auenthal typischen Fichten- und Tannenwäldern umgeben die Stadt auch einige kleinere Birkenforste, die vor rund 120 Jahren angelegt worden sind. Nachdem mehrere Viehherden Seuchen zum Opfer gefallen sind, beauftragte die Stadt mehrere Naturkundler und Geistheiler eine Lösung für das Tiersterben zu finden. Die heute vermutlich als Quaksalber abgestuften "Experten" vermuteten, dass die Nährstoffe im Boden aufgrund eines Birkenmangels für Rinder schädlich seien. Um diese recht einfache Lösung in die Tat umzusetzen, wurden über ein Dutzend Birkenwälder in und um Auenthal gepflanzt. Diese Wälder sind auch heute noch zum wesentlichen Teil erhalten geblieben und bilden so den im Norden der Stadt angesiedelten | + | Neben den für Auenthal typischen Fichten- und Tannenwäldern umgeben die Stadt auch einige kleinere Birkenforste, die vor rund [[Zeitrechnung|120 Jahren]] angelegt worden sind. Nachdem mehrere Viehherden Seuchen zum Opfer gefallen sind, beauftragte die Stadt mehrere Naturkundler und Geistheiler eine Lösung für das Tiersterben zu finden. Die heute vermutlich als Quaksalber abgestuften "Experten" vermuteten, dass die Nährstoffe im Boden aufgrund eines Birkenmangels für Rinder schädlich gewesen seien. Um diese recht einfache Lösung in die Tat umzusetzen, wurden über ein Dutzend Birkenwälder in und um Auenthal gepflanzt. Diese Wälder sind auch heute noch zum wesentlichen Teil erhalten geblieben und bilden so den im Norden der Stadt angesiedelten Stadtteil Birkswalde, in dem nahezu an jeder Ecke die prägenden Birken stehen. |
− | Der auch in der Stadt oft noch grünblühende Grasboden bietet eine gute Grundlage für unzählige Bergkräuterarten, die wiederum Lebensfläche für Kleintiere bietet. Besonders [[Waldmeister]]- und [[Sauerampfer]]-Gewächse findet man nahezu vor (und manchmal auch unter) jeder Haustür. Doch auch die hochwachsenden [[Erikanuss-Grün]] wuchern mittlerweile in jeder erdenklichen Ritze von Auenthal auf. | + | Der auch in der Stadt oft noch an beinahe jeder Ritze oder Lücke herausstechende, grünblühende Grasboden bietet eine gute Grundlage für unzählige Bergkräuterarten, die wiederum Lebensfläche für Kleintiere bietet. Besonders [[Waldmeister]]- und [[Sauerampfer]]-Gewächse findet man nahezu vor (und manchmal auch unter) jeder Haustür. Doch auch die hochwachsenden [[Erikanuss-Grün]] wuchern mittlerweile in jeder erdenklichen Ritze von Auenthal auf. |
===Fauna=== | ===Fauna=== | ||
− | Für Zugezogene erscheint Auenthal manchmal | + | Für Zugezogene erscheint Auenthal manchmal wie ein zu groß geratenes Dorf. Zahlreiche Viehhirten treiben gern am frühen Morgen, selten auch am späten Nachmittag ihre Rinder- und Schafherden durch die belebten Stadtteile und versperren damit ganze Straßenzüge. Meistens haben sie jedoch gar keine andere Wahl, da sich die etablierten Scherstuben und Molkereien mitten im alten Stadtzentrum Auenthals befinden. Begleitet werden die Schafherden meist von [[Hunde|Hütehunden]] und kleinen Ziegenherden, deren gesäuerte Dickmilch ein begehrtes Getränk nach dem Feierabend ist. |
− | Kleinere Insekten machen es sich an den Bäumen und Gräsern der Stadt bequem, nur um von vielerlei Vögeln vertilgt zu werden. Dazwischen springt die ein oder andere Ratte herum, die sich zuvor am reifenden Käse sattgefressen hat. Dank der Rattenfängergilde von Auenthal ist das Problem der ungeliebten Nager jedoch zumindest im Vergleich zu vielen anderen Städten [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]] halbwegs | + | Kleinere Insekten machen es sich an den Bäumen und Gräsern der Stadt bequem, nur um von vielerlei Vögeln vertilgt zu werden. Dazwischen springt die ein oder andere Ratte herum, die sich zuvor am reifenden Käse sattgefressen hat. Dank der Rattenfängergilde von Auenthal ist das Problem der ungeliebten Nager jedoch zumindest im Vergleich zu vielen anderen Städten [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperins]] halbwegs unter Kontrolle gebracht worden. |
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+ | Anders als viele der großen Städte in Tasperin, verfügt Auenthal nicht über eine wirkliche gesellschaftliche Klassenabstufung. Zwar heben sich die Adligen und auch der Klerus der Bühlmark deutlich von der Arbeiterklasse ab, doch machen eben die hart schuftenden freien Bürger auch den größten Anteil der Stadtbevölkerung aus. Viele von ihnen leben schon seit Generationen in Auenthal oder der Umgebung der Stadt. Sie gelten als alteingesessen, ortsunkundig und vor allem heimatverbunden. Mit großer Freude warten sie auf die alljährlich stattfindenden Feste, die vor allem der Wahrung ihrer Traditionen dienen. Sie kümmern sich um ihre Stadt, lassen aber auch niemanden vergessen, dass ein wenig Wildheit inmitten des Gebirges dazugehört. | ||
+ | Auenthaler gelten als überwiegend freundlich, öffnen sich ihrem Gegenüber in aller Regel jedoch erst nach einer ausgiebigen Phase des Kennenlernens und der Vertrauensgewinnung. Sie sind tiefverwurzelt und leben bis zur [[Ehebund|Ehe]] im Familienverbund. Auch darüber hinaus entscheiden sich viele Familien in ihren Generationenhäusern zu verbleiben und sich bis zur [[Bestattung|Bestattung]] liebevoll um ihre Angehörigen zu kümmern. Gerade diese familiäre Liebe erstreckt sich auch auf die weiteren Verwandten, die stets und ständig eingeladen und verköstigt werden - egal wie wenig [[Währung|Geld]] aktuell zur Verfügung steht. Spöttisch behaupten viele Zugezogene, dass ganz Auenthal auf die ein oder andere Weise miteinander verwandt ist. | ||
+ | So freundlich die Auenthaler dem Bekannten gegenüberstehen, so skeptisch schauen sie auf Fremdes oder Unbekanntes. Zugezogene wie neue Kontakte müssen über lange Zeit erst ihr Vertrauen aufbauen und gewinnen, bevor sie sich wirklich öffnen und akzeptiert werden. Manchmal kann dieser Prozess sogar Jahre erfordern. Hat er Auenthaler jemanden aber erst einmal in sein Herz geschlossen, wird es schwer ihn wieder loszuwerden. Hinzu kommt ein ausgeprägter Hang um Aberglauben. Märchen und Sagen sind die Geschichten, die man sich abends am Feuer gegenseitig erzählt - und glaubt. Selbst die Messen der [[Silvanische Kirche|Silvanischen Kirche]] enthalten zahlreiche Verweise auf die lokalen Gerüchte und Vorstellungen; nicht zuletzt um die Menschen auch fester an den Glauben an [[Deyn Cador]] zu binden. | ||
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+ | Abgehoben, aber nicht minder arbeitsfromm, lebt der Adel der Stadt wild verteilt in den Anwesen im Stadtgebiet. Sie erhalten ihre Einkünfte vor allem durch die Verpachtung des Landes an die Arbeiterschicht oder besitzen die Landgüter auf denen die schmackhaften Käsearten und anderen landwirtschaftlichen Warenerzeugnisse gefertigt werden. In manchmal eher weniger prächtige Kleidung gehüllt mischen sie sich gern unter das einfache Volk. Der ein oder andere Sohn der lokalen Nobilität hat sogar einen Hang dazu mit ans Werk zu gehen und den eigenen Arbeitern in Zeiten der Not ein wenig auszuhelfen; ganz im Gegenteil zum Rest des Adels der Welt. | ||
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+ | Auch der Klerus zeigt eine tiefe Verbundenheit zu Land, Leuten und Region. Anstelle einer Betrachtung des landes- oder gar weltweiten Glaubens haben sich viele Priester ausgerichtet sich eher um lokale Bedürfnisse zu kümmern und als Adressat von kleineren Sorgen und Nöten zu dienen. Auch die [[Orden]] wählen in erster Linie Menschen mit einer Herkunft aus der Bühlmark aus, um auf eine viel größere Zustimmung unter den Leuten zu stoßen. Anstelle großer Kreuzzüge oder ausschweifender Predigten, machen sich die Glaubensbrüder eher verdient, wenn sie das Vieh segnen oder den Pflug schärfen. | ||
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+ | Durch ihre tiefe Heimatverbundenheit zieht es die Menschen aus Auenthal aber auch nur selten in die weite Welt hinaus. Wer seine Heimat verlässt, hat entweder einen wirklich guten Grund dafür oder hat es sich so sehr mit seinem Familienverbund verspielt, dass eine Rückkehr nicht mehr in Frage kommt. | ||
==Politik== | ==Politik== |
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Die Großstadt Auenthal ist die Hauptstadt der Provinz Bühlmark und liegt geographisch am Fuße des Fahlgebirges, im Westen Tasperins. Die Stadt bildet das Zentrum der Tasperinischen Käsewirtschaft und wird auch als abgelegenste Provinzhauptstadt im Kaiserreich bezeichnet. Seine Bewohner gelten als frohmutige und vor allem hartarbeitende Landmenschen mit einem Hang zum Aberglauben und der Ablehnung von Fremdem.
Geographie
Allgemeines
Auenthal wurde auf einem erhöhten Felsplateau inmitten einer Talschneise angesiedelt. Im Westen ist die Stadt von Ausläufern des Fahlgebirges umgeben, im Osten und Norden von der massiven Gebirgskette selbst. Aufgrund des Wachstums der Stadt befinden sich kleinere Stadtviertel bereits auf und teilweise sogar in offenen Bergspalten. Südlich vor der Stadt erstreckt sich eine weite flache Grasebene, die in Richtung der wegweisenden und den Weg nach Auenthal eröffnenden Gebirgsspalte weist. Die einstigen Wälder auf der Auenthaler Grasebene wurden beinahe vollständig abgeholzt, sodass heute vor allem Rinder- und Ziegenherden über die weite Grasfläche ziehen.
Die Hauptstadt der Bühlmark wurde mehrere Hunderte Meter über dem Meeresspiegel erbaut, sodass ein Aufstieg zeitaufwendig und anstrengend sein kann. Besonders im Winter wird die Stadt von starken Schneestürmen und Schneemassen heimgesucht. Im Sommer werden die Einwohner dafür mit angenehm milden Temperaturen belohnt.
Gewässer
Die Stadt gewinnt ihr Wasser vor allem aus einigen kleineren Gebirgsbächen, die in mehrere über das Stadtgebiet verteilte Zisternen fließen. Über eine Brunnenanlage können die Einwohner gegen ein paar Silberlinge ausreichend Wasser für den täglichen Bedarf erhalten. Auenthal ist weder an einen Fluss noch an ein sonstiges natürliches Gewässer angebunden und verfügt somit auch nicht über einen Hafen. Spöttisch verhöhnen die Auenthaler ihre Auenthaler Grasebene nach den starken Regenfällen im Sommer als größte Seenlandschaft Osttasperins. Ein Durchkommen ist nach den starken Schauern erheblich erschwert und wer nicht ausreichend gerüstet ist, kann ganze Wagenladungen an wertvollen Gütern im morastigen Boden verlieren.
Klima
Während der Frühling mit leichten Winden und Temperaturen um 15 Grad daherkommt, erwarten die Sommer jeden Bewohner von Auenthal mit Temperaturen um rund 20 Grad über dem Nullpunkt. Starke Gewitter zeichnen diese Jahreszeit aus, sodass kaum ein Tag ohne Regenfall vergeht. Aufgrund des steinernen Untergrunds weiß das Wasser nicht immer recht abzufließen und die ein oder andere Straße der Stadt steht manchmal wochenlang unter Wasser. Auch die Grasebene vor der Stadt leidet im Sommer. Schnell entwickelt sich eine verschlammte, beinahe unpassierbare Landschaft aus Matsch und Wasserlöchern. Mehrere Versuche einen sicheren Weg aus Holzbohlen durch die Landschaft zu legen, scheiterten an den Holzpreisen. Zudem wollte niemand in der Stadt die Kosten für die teure Instandhaltung tragen.
Im Herbst nehmen die Regenfälle zunehmend ab und die Temperaturen sinken wieder auf rund 15 Grad. Die Nächte werden jedoch spürbar kälter, sodass erste kalte Windstöße vom Fahlgebirge hin und wieder Gänsehaut erzeugen. Wirklich ungemütlich werden jedoch erst die Winter. Sobald der Schneefall zum Ende des Herbst einsetzt und die Stadt in ein winterliches Weiß hüllt, nehmen auch die Temperaturen spürbar ab. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Temperaturen nicht unter den Nullpunkt fallen. Eisige Winde jagen durch die Straßen der Stadt und das nächste Feuer wird von Mann, Frau und Maus heiß begehrt. Die Böden auf der Grasebene frieren in dieser Jahreszeit zu, sodass immerhin ein vergleichsweise einfaches und sicheres Durchkommen gewährleistet wird. Der Winter zieht sich oft bis in die Mitte des Frühlings hinein, selbst wenn der Schneefall merklich abnimmt.
Flora und Fauna
Flora
Vorherrschend ist eine typische grünblühende und dennoch farbenfrohe Pflanzenwelt, die sich vor allem aus Nadelbäumen und Bergkräutern auf saftigen Grasflächen zusammensetzt.
Neben den für Auenthal typischen Fichten- und Tannenwäldern umgeben die Stadt auch einige kleinere Birkenforste, die vor rund 120 Jahren angelegt worden sind. Nachdem mehrere Viehherden Seuchen zum Opfer gefallen sind, beauftragte die Stadt mehrere Naturkundler und Geistheiler eine Lösung für das Tiersterben zu finden. Die heute vermutlich als Quaksalber abgestuften "Experten" vermuteten, dass die Nährstoffe im Boden aufgrund eines Birkenmangels für Rinder schädlich gewesen seien. Um diese recht einfache Lösung in die Tat umzusetzen, wurden über ein Dutzend Birkenwälder in und um Auenthal gepflanzt. Diese Wälder sind auch heute noch zum wesentlichen Teil erhalten geblieben und bilden so den im Norden der Stadt angesiedelten Stadtteil Birkswalde, in dem nahezu an jeder Ecke die prägenden Birken stehen.
Der auch in der Stadt oft noch an beinahe jeder Ritze oder Lücke herausstechende, grünblühende Grasboden bietet eine gute Grundlage für unzählige Bergkräuterarten, die wiederum Lebensfläche für Kleintiere bietet. Besonders Waldmeister- und Sauerampfer-Gewächse findet man nahezu vor (und manchmal auch unter) jeder Haustür. Doch auch die hochwachsenden Erikanuss-Grün wuchern mittlerweile in jeder erdenklichen Ritze von Auenthal auf.
Fauna
Für Zugezogene erscheint Auenthal manchmal wie ein zu groß geratenes Dorf. Zahlreiche Viehhirten treiben gern am frühen Morgen, selten auch am späten Nachmittag ihre Rinder- und Schafherden durch die belebten Stadtteile und versperren damit ganze Straßenzüge. Meistens haben sie jedoch gar keine andere Wahl, da sich die etablierten Scherstuben und Molkereien mitten im alten Stadtzentrum Auenthals befinden. Begleitet werden die Schafherden meist von Hütehunden und kleinen Ziegenherden, deren gesäuerte Dickmilch ein begehrtes Getränk nach dem Feierabend ist.
Kleinere Insekten machen es sich an den Bäumen und Gräsern der Stadt bequem, nur um von vielerlei Vögeln vertilgt zu werden. Dazwischen springt die ein oder andere Ratte herum, die sich zuvor am reifenden Käse sattgefressen hat. Dank der Rattenfängergilde von Auenthal ist das Problem der ungeliebten Nager jedoch zumindest im Vergleich zu vielen anderen Städten Tasperins halbwegs unter Kontrolle gebracht worden.
Geschichte
Bevölkerung
Anders als viele der großen Städte in Tasperin, verfügt Auenthal nicht über eine wirkliche gesellschaftliche Klassenabstufung. Zwar heben sich die Adligen und auch der Klerus der Bühlmark deutlich von der Arbeiterklasse ab, doch machen eben die hart schuftenden freien Bürger auch den größten Anteil der Stadtbevölkerung aus. Viele von ihnen leben schon seit Generationen in Auenthal oder der Umgebung der Stadt. Sie gelten als alteingesessen, ortsunkundig und vor allem heimatverbunden. Mit großer Freude warten sie auf die alljährlich stattfindenden Feste, die vor allem der Wahrung ihrer Traditionen dienen. Sie kümmern sich um ihre Stadt, lassen aber auch niemanden vergessen, dass ein wenig Wildheit inmitten des Gebirges dazugehört.
Auenthaler gelten als überwiegend freundlich, öffnen sich ihrem Gegenüber in aller Regel jedoch erst nach einer ausgiebigen Phase des Kennenlernens und der Vertrauensgewinnung. Sie sind tiefverwurzelt und leben bis zur Ehe im Familienverbund. Auch darüber hinaus entscheiden sich viele Familien in ihren Generationenhäusern zu verbleiben und sich bis zur Bestattung liebevoll um ihre Angehörigen zu kümmern. Gerade diese familiäre Liebe erstreckt sich auch auf die weiteren Verwandten, die stets und ständig eingeladen und verköstigt werden - egal wie wenig Geld aktuell zur Verfügung steht. Spöttisch behaupten viele Zugezogene, dass ganz Auenthal auf die ein oder andere Weise miteinander verwandt ist.
So freundlich die Auenthaler dem Bekannten gegenüberstehen, so skeptisch schauen sie auf Fremdes oder Unbekanntes. Zugezogene wie neue Kontakte müssen über lange Zeit erst ihr Vertrauen aufbauen und gewinnen, bevor sie sich wirklich öffnen und akzeptiert werden. Manchmal kann dieser Prozess sogar Jahre erfordern. Hat er Auenthaler jemanden aber erst einmal in sein Herz geschlossen, wird es schwer ihn wieder loszuwerden. Hinzu kommt ein ausgeprägter Hang um Aberglauben. Märchen und Sagen sind die Geschichten, die man sich abends am Feuer gegenseitig erzählt - und glaubt. Selbst die Messen der Silvanischen Kirche enthalten zahlreiche Verweise auf die lokalen Gerüchte und Vorstellungen; nicht zuletzt um die Menschen auch fester an den Glauben an Deyn Cador zu binden.
Abgehoben, aber nicht minder arbeitsfromm, lebt der Adel der Stadt wild verteilt in den Anwesen im Stadtgebiet. Sie erhalten ihre Einkünfte vor allem durch die Verpachtung des Landes an die Arbeiterschicht oder besitzen die Landgüter auf denen die schmackhaften Käsearten und anderen landwirtschaftlichen Warenerzeugnisse gefertigt werden. In manchmal eher weniger prächtige Kleidung gehüllt mischen sie sich gern unter das einfache Volk. Der ein oder andere Sohn der lokalen Nobilität hat sogar einen Hang dazu mit ans Werk zu gehen und den eigenen Arbeitern in Zeiten der Not ein wenig auszuhelfen; ganz im Gegenteil zum Rest des Adels der Welt.
Auch der Klerus zeigt eine tiefe Verbundenheit zu Land, Leuten und Region. Anstelle einer Betrachtung des landes- oder gar weltweiten Glaubens haben sich viele Priester ausgerichtet sich eher um lokale Bedürfnisse zu kümmern und als Adressat von kleineren Sorgen und Nöten zu dienen. Auch die Orden wählen in erster Linie Menschen mit einer Herkunft aus der Bühlmark aus, um auf eine viel größere Zustimmung unter den Leuten zu stoßen. Anstelle großer Kreuzzüge oder ausschweifender Predigten, machen sich die Glaubensbrüder eher verdient, wenn sie das Vieh segnen oder den Pflug schärfen.
Durch ihre tiefe Heimatverbundenheit zieht es die Menschen aus Auenthal aber auch nur selten in die weite Welt hinaus. Wer seine Heimat verlässt, hat entweder einen wirklich guten Grund dafür oder hat es sich so sehr mit seinem Familienverbund verspielt, dass eine Rückkehr nicht mehr in Frage kommt.
Politik
Allgemeines
Militär
Wirtschaft
Gruppierungen
Heraldik
Gesellschaft und Kultur
Die gemeine Zunge der Auenthaler Bevölkerung neigt zu einem gewöhnungsbedürftigen Tasperiner Dialekt. Dieser zeichnet sich primär durch das Verschlucken von Vokalen in der letzten Silbe des Wortes aus. Da diese Mundart bei zusammengesetzten Wörtern für jede der Komponenten verwenden kann führt dies schnell zur Verwirrung von Gesprächspartnern. Eine weitere Eigenschaft der Auenthaler Schnauze ist das Ersetzen des Vokals “a” durch “å”, welches in der Aussprache weitaus näher an einem “o” liegt. Zuletzt werden viele harte Konsonanten durch ihr weicher klingendes Gegenstück ersetzt. Dies macht sich vor allem bei “d” statt “t” und “b” statt “p” bemerkbar.
Architektur
Bildung
Religion und Magie
Feste und Feiertage
In Auenthal werden die meisten Feiertage der Silvanischen Kirchen in größerem Ausmaße auf dem zentralen Festplatz vor der Stadt gefeiert. Regional bekannt ist insbesondere das Auenthaler Schmelzkäsefest, welches der besonderen Käsevorliebe der Auenthaler entspringt.