Kamili Anenih

Aus Athalon
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Darstellung des Magiekundigen

Kamili Anenih war ein kalifatischer Sklave aus Totonia. Aufgrund seiner herausragenden Begabung zur Nutzung von Magie konnte er sich einen Namen innerhalb der Majik Mul'shaat Al'bastra machen und wurde sogar überregional bekannt. Sein tragischer Tod im Jahre 1356 AD galt als Mahnmal der Gefahr von Magiekundigen, aber auch als deutliches Zeichen ihrer Unterdrückung in Leändrien.

Werdegang

Über die Kindheit, Jugend und die frühen erwachsenen Jahre des Mannes soll nur wenig bekannt sein. Er wurde 1346 AD von Nostrischen Sklavenjägern in seinem Dorf einige Kilometer entfernt von der Küste Totonias aufgegriffen, in Ketten gelegt und verschleppt. Berichte verzeichnen, dass er zwei Monate später auf dem Sklavenmarkt von Ilios für eine hohe Summe feilgeboten wurde. In seinem Heimatort wurde den Sklavenjägern zugetragen, dass Kamili Anenih besondere Kräfte innehaben solle und die Kraft der Erde beherrsche. Diese Information gaben die Händler auf dem Markt über ihre menschliche Ware an jeden interessierten Käufer weiter. Er wurde daraufhin von einem Einkäufer der Majik Mul'shaat Al'bastra erworben und in das Kalifat Al'bastra gebracht. Als Teil der Organisation in Waha'Kandh durfte er seine Fähigkeiten studieren und sich gegenüber seinen Käufern beweisen. Zunächst soll sich Kamili Anenih jedoch schwer getan haben. Sowohl in der gesellschaftlichen als auch der institutionellen Integration habe er erhebliche Probleme gehabt bis er zumindest Grundzüge des Kalifatischen erlernt habe. Mit der Sprache haderte er bis zu seinem Tod. Stattdessen versuchte er seine alte Lebensweise fortzusetzen, blieb vor allem in den Außenbereichen und sprach in seiner Muttersprache mit dem Boden.

In den ersten Jahren zeigte er insgesamt erhebliches Potential. Gerade seine Kräfte zur Beeinflussung der Erde und pflanzlicher Bestandteile machten großen Eindruck auf seine Besitzer und die Aufseher der Forschungsinstitution. Kamili Anenih bewies nebenher auch ein großes Gespür zur Erweckung der Kraft von Wörtern und Schriftrollen. An manchen Tagen soll er Bücher sogar dazu gebracht haben, zu leuchten und seinem eigenen Willen zu folgen. Nachdem er 1349 AD erstmalig großflächige Experimente mit Sand durchführte, soll es ihm gelungen sein ganze Dünen zu bewegen. Anschließend brach in seinem Körper jedoch ein großes Fieber aus, das ihn bis weit in das Jahr 1350 AD im Griff haben sollte. Seiner Hingabe zu seinen Kräften tat dies allerdings nicht ab. Nach seiner Genesung versuchte er Wasser aus den Untiefen der Wüste Damacht an die Oberfläche zu ziehen, um so ein Aufblühen der tristen Landschaft zu ermöglichen. Ihm soll es sogar über einen stundenlangen Prozess gelungen sein, erste Erfolge zu erzielen. Kurz darauf brach er jedoch blutspuckend zusammen.

Weitere Erkenntnisse sollen ihm erst 1353 AD gelungen sein, nachdem er sich vor allem auf die Stärkung seiner selbst fokussierte. Mit einer größeren Scharr Aufseher kehrte er in die Wüste zurück und schob manche der großen Sandformationen mühelos beiseite. Er soll ein großes Loch geschaffen haben und vermochte aus diesem Loch Wasser sprudeln zu lassen. Die entstehende Oase habe den durstigen Männern den Durst stillen können, doch für den nach diesem Akt kraftlosen Kamili Anenih bedeutete es eine weitere Nahtoderfahrung. Er wand sich vor Schmerzen krümmend über zwei Wochen, selbst nachdem er zurück in sein Bett gebracht worden war. Jeden Tag spuckte er Blut aus. Vermeintlich konnte er nur durch die gute Pflege der Angehörigen der Majik Mul'shaat Al'bastra wieder auf die Beine gebracht werden. Seine Genesung sollte weiter über zwei Jahre dauern.

Nachdem er wieder auf die Beine gekommen war, forderte der Sultan des Sultanats Al'mashriq den Magiekundigen auf, seine Fähigkeiten ihm gegenüber zu präsentieren und eine nie dagewesen Oase in der Damacht als Dank für die ihm gegenüber erbrachte jahrelange Pflege und Finanzierung zu erschaffen. Kamili Anenih weigerte sich mit seinen begrenzten Sprachfähigkeiten erst, wurde unter Schlägen jedoch gezwungen in die Wüste zu reiten. Er warnte bereits weit vor seiner Abreise, dass er nicht in der Lage sei, den Wunsch des Sultans zu erfüllen. Vielmehr hätten seine Träume von einem großen Unheil gesprochen.

Angekommen an dem Grund der neuen Oase, begann das Unheil tatsächlich. Erst schien Kamili Anenih seine Kräfte unter Kontrolle zu haben. Er hob gewaltige Sandgruben aus, die er anschließend miteinander verband. Das erste Wasser stieg aus dem Boden auf, als er plötzlich zusammenbrach und aus allen Körperöffnungen zu bluten begann. Seine Gliedmaßen fingen zu faulen an und fielen nach rund einer halben Stunde ab. Seine Begleiter versuchten zwar sein Leben zu retten, doch mussten sie sich zurückziehen, als die Sandkörner in ungleichem Rhythmus zu vibrieren begannen. Wie kleine Messerklingen schnitten sie dabei durch alles, was ihnen auf diesem Weg begegnete. Der Wüstensand färbte sich schnell rot. Lediglich der Sultan und seine Begleiter traten rechtzeitig die Flucht an, weil sie ihr Lager in weiter Entfernung aufgebaut hatten. Alle Menschen im näheren Umkreis wurden von den kleinen Sandklingen erfasst und fielen ebenso wie Kamili Anenih zu Boden. Obgleich die Verletzungen zahlreich waren, starben die Menschen nicht. Sie unterlagen den Schmerzen, durchtrennten Sehnen und Muskelsträngen. Viele von ihnen erlitten so über Stunden im heißen Wüstensand immer neue Schnitte in ihren Körper. Augenzeugen berichten, dass der Schrecken erst ein Ende hatte, als der Körper Kamili Anenihs völlig verdorrt im Wüstenboden zurückblieb.

Doch anstelle einer Rettung für die verletzten Zuschauer, Aufseher und Wächter kamen nur weitere Schrecken. Angezogen vom Blut, potenzieller Beute und den Vibrationen des Sandes kehrten mehrere Ifritar am Schauplatz ein. Ein blutiges Schauspiel ereignete sich, als die Kreaturen die wehrlosen Überlebenden vom Boden aufsammelten und genüsslich verspeisten. Kamili Anenih bekam von diesen grausamen Vorgängen zum Glück nichts mehr mit. Sein Leichnam wurde nie gefunden.

Persönlichkeit

Über die genaue Person des Mannes ist nicht viel bekannt. Weder sein Alter noch seine Vorlieben oder Abneigungen wurden jemals aufgezeichnet. Er soll jedoch ein freundliches und eher zurückgezogenes Wesen gehabt haben. Nachdem er aus seiner Heimat entführt wurde, habe er ihr lange Zeit nachgetrauert. Er habe seine Familie und vor allem seine nie zuvor verlassene Umgebung lange vermisst. Mit dem Kalifat Al'bastra und seiner Sprache konnte er sich nie anfreunden. Obgleich er seinen magischen Begabungen nachgehen durfte, wurde er mit ihnen nie glücklich. Vielmehr musste er sich für seine Herren ausbrennen und fand letztlich so den Tod. In mancher ruhigen Nacht sollen ihn seine Zimmergenossen außerhalb der Räumlichkeiten leise in seiner Muttersprache singen gehört haben.

Kamili Anenih achtete stets die Erde und wertschätzte jede einzelne Speise. Ihm war die Ehrung des Bodens ein Anliegen und so verzog er schon vor Beginn seiner magischen Handlungen um Vergebung flehend das Gesicht. Auch die vielen Jahre der Regeneration sollen von Albträumen begleitet worden sein. Oftmals wird ihm nachgesagt, dass er sein Schicksal schon lange vorher erahnt haben und so um all die verlorenen Möglichkeiten getrauert haben muss.