Schneidklauenhummer

Aus Athalon
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Schneidklauenhummer in Verteidigungshaltung

Der Schneidklauenhummer ist eine Tierart der Wirbellosen Athalons. Er gehört zur Familie der Zehnfußkrebse, zeichnet sich dabei aber vor allem durch seine enorme Größe und seine Fähigkeiten zur Selbstverteidigung aus. Er lebt in den tieferen Regionen des Leändischen Ozeans, besonders zur Küste der Unbekannten Lande hin.

Beschreibung

Ausgewachsene Exemplare des Schneidklauenhummers werden etwas über einen Meter lang, wobei sie mit ausgestreckten Klauen und Beinen zugleich auch rund einen halben Meter breit werden können. Die Tiere besitzen sechs Beine zur Fortbewegung und vier Kleinarme. Alle Beine sind wie ihr Körper in eine dicke Panzerung gehüllt. Darunter befindet ich ihr Muskelfleisch sowie ein ausgeprägtes Nervensystem. Ihre Beine enden in einer eng zulaufenden Spitze, die sie entweder auf ihrem bevorzugten felsigen Untergrund abstützen oder Halt suchend in den Sand einbringen können.

Die vier Scheren des Schneidklauenhummers teilen sich in die oberen Greif- und die unteren Schneidklauen ein. Während die oberen Klauen weniger stark sind und vor allem zum Festhalten von Objekten genutzt werden, verfügen die unteren beiden Scherenklauen über große Kraft und Schärfe. Mit ihnen zerteilen die Tiere Futter, vermögen sich aber auch gegen Angreifer zur Wehr zu setzen. An ihrem Kopf befinden sich neben ihren Augen auch ihre beiden feinfühligen Antennen, die sie mutmaßlich zur Wahrnehmung ihrer Umgebung nutze. Die genaue Funktionsweise der Antennen ist jedoch noch unerforscht. Auch Schneidklauenhummer häuten sich im Verlaufe ihres Lebens häufig, besonders in den ersten Lebensjahren fast monatlich, um die zu klein gewordene harte Panzerung abzustreifen.

Schneidklauenhummer leben in kleinen Herden auf dem Meeresboden. Sie bevorzugen dabei steiniges Terrain mit natürlichen Felsformationen. Hummerlarven sind Allesfresser. Ausgewachsene Tiere jagen mit ihren Scheren kleinere Wirbellose, Krabben, Muscheln und Aas. Doch auch der Kannibalismus zwischen anderen und der eigenen Hummerart ist bei den Schneidklauenhummern sehr verbreitet.

Verhalten

Als Rudeltiere verkehren sie in Gruppen von rund einem Dutzend ausgewachsenen Exemplaren. Behausungen oder wirkliche Rückzugsorte suchen oder errichten sie dabei nicht. In ihrer natürlichen Umgebung graben bzw. die Männchen nur zur Paarungszeit Paarungshöhlen, in welchem das Weibchen die Eier ablegen kann. Das Männchen beschützt während dieser Zeit die Höhle, das Weibchen und die Eier vor Fressfeinden. Nach dem Ablaichen des Weibchens verbleibt das männliche Exemplar gänzlich allein bei den Eiern bis sie Schlüpfen.

Gegenüber anderen Tieren und auch dem Menschen leben die Schneidklauenhummer ein abwehrendes Verhalten an den Tag. Mit ihren Scheren versuchen sie ihre Gruppe zu schützen, und dabei nach Möglichkeit den Angreifer als mögliches Futter zu erschließen. Ihre Jagd ist aufgrund ihres Gefahrenpotenzials sehr waghalsig. Dennoch gibt es mittlerweile stellenweise spezialisierte Jäger, da ihre Körper viel kostbares und äußerst schmackhaftes Hummerfleisch beinhalten.


„Die Zerteilung eines Schneidklauenhummers ist anspruchsvoll. Zunächst werden neben Hammer und Meißel auch Säge und ein geschärftes Messer benötigt. An den Gelenken wird das Tier mit der Säge zerteilt. Augen, Fühler und andere Weichteile werden mit dem Messer entfernt und entsorgt. Zum Aufbrechen der fleischhaltigen Klauen und der Brust werden mit dem Meißel gezielte Einstiche gesetzt. Anschließend lässt sich entweder mit der geschützten Hand oder mit einem Eisen die Schale aufbrechen. Der Zugriff auf das schmackhafte Fleisch erfolgt mit vorsichtigen und gezielten Messerschnitten. Das begehrte Fleisch ist mit Nervenbahnen durchsetzt, die weder angeschnitten noch verzehrt werden sollten.

Der Konsum des Nervengewebes ist mit starken Vergiftungsindizien einhergehend. Der Konsum des Fleisches jedoch lässt bei Zubereitung mit frischen Kräutern und insbesondere anderen Meeresfrüchten im eingekochten oder leicht angebratenen Zustand ein köstliches Mahl herbeiwirken. Die Gäste sollten jedoch auch auf die Gefahr der Jagd nach den Schneidklauenhummern hingewiesen werden. Jedes Jahr sterben eine Hand voll der tapferen Burschen unter der Wasseroberfläche wegen diesen Kreaturen.“

Conrado Veritiano (Die gehobene Küche | 84) - Original in Sorridianisch
„Übersetzung des Kochwerks "Die gehobene Küche" in Tasperin