Anguigo

Aus Athalon
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Anguigo im Nostrischen Meer

Der Anguigo ist eine Aalart und damit ein Tier aus der Ordnung der Fische. Die im Nostrischen Meer beheimateten Salzwassertiere werden seit über tausend Jahren von sorridianischen Fischern gejagt und gelten rund um die Isla de la Riqueza als Plage, da sie durch ihr aggressives Verhalten die natürlichen Fischbestände bedrohen. Mehrere Hafenstädte in Sorridia und Nostrien zahlen eine kleine Prämie für jedes nachweislich erlegte Exemplar.

Beschreibung

Anguigo bedeutet auf Sorridianisch in etwa Feueraal. Die Aale werden bis zu drei Meter lang und bis zu zwanzig Kilogramm schwer. Aufgrund ihres ausgeprägten und äußerst aggressiven Fressverhaltens benötigen sie nur etwa drei Jahre bis zur Geschlechtsreife. Sie haben einen gleichmäßigen, langgestreckten Körper. Anguigos haben eine schuppige Lederhaut, die vor allem in Blautönen, aber auch rot bis orange gefärbt ist. Auf dem Kopf befinden sich zwei seitliche orangefarbene Augen. Unter den Augen befindet sich ein Maul mit Zähnen. Das Maul ist mit einer Reihe scharfer, spitzer Zähne ausgestattet. Vom Maul gehen bis zu sechs dicke Barteln ab, die den Aalen als Fühler dienen.

Zur Fortbewegung nutzen die Aale eine schlängelnde Bewegung im Wasser. Trotz ihres großen Körpers erreichen sie dabei nach einer längeren Phase der Beschleunigung eine stattliche Geschwindigkeit, die schneller als die meisten schwimmenden Menschen ist. Flossen zur genaueren Steuerung ihres Körpers benötigen sie nicht.

Die Art lebt in der gesamten Nostrischen See, vor allem in Küstengewässern und Riffen. Sie sind sehr territorial und aggressiv, weshalb sie sich von beinahe allen Lebewesen des Meeres ernähren. Meistens fressen sie andere Fische oder Meeressäuger, aber sie schrecken auch nicht davor zurück, Krabben oder Seeigel zu fressen. Ihren Nachwuchs setzen sie als Larven in die Riffe ab, wo sie sich von Kleinsttieren und später von kleinen Fischen ernähren, bis sie eine Größe von zehn bis fünfzehn Zentimetern erreicht haben. Danach verlassen sie das Riff und bleiben wie die meisten erwachsenen Anguigos in einem bestimmten Gebiet. Sie bauen keine eigenen Unterschlüpfe und bewohnen keine natürlichen Höhlen oder Baue. Die gesamte Art gilt als Einzelgänger, die sich nur zur Paarung mit einem Partner des anderen Geschlechts treffen.

Verhalten

Die Aale gelten als sehr territorial und aggressiv. Anguigos greifen alle Lebewesen an, die ihrem Territorium zu nahe kommen, es sei denn, sie erkennen selbst, dass sie keine Chance haben, den potentiellen Gegner zu besiegen. Gegenüber Haie üben sie Zurückhaltung, aber alle anderen Fische oder Lebewesen werden sofort angegriffen. Sind die Tiere satt, beißen sie ihren Opfern die Flossen ab oder verstümmeln sie auf andere Weise. Die so geschädigten Fische sinken schwimmunfähig auf den Meeresboden und verenden. Um 800 AD sorgten die Aale stellenweise für einen starken Rückgang der Fischbestände, sodass Fischer und Muscheltaucher mit der ausschließlichen Jagd auf Anguigos beauftragt wurden. Heute hat sich ein Prämiensystem durchgesetzt, um den Bestand der gefräßigen Feueraale zu kontrollieren und möglichst gering zu halten.

Durch die schmerzhaften Bisse der Feueraale können auch Menschen schwer verletzt werden. Es gibt Berichte selbst von erfahrenen Anguigo-Jägern, dass die Bisse der Aale zu großen Blutverlusten geführt und sogar Haie angelockt haben. Bei der Jagd und beim Fang dieser kräftigen Tiere ist daher Vorsicht geboten.

Ihr Fleisch schmeckt nicht wirklich gut, sondern erinnert eher an eine lederne Schuhsohle. Auch die unter den Schuppen liegende Lederhaut lässt sich kaum sinnvoll verwerten. Die Dezimierung der Anguigobestände erfolgt daher ausschließlich zum Schutz anderer Meeresbewohner und Fische.


„Hiermit sei verlautbart, dass im Namen seiner Durchlaucht Erzherzog Pedro Promodoria al Dios fortan auch vor der Stadt Fortifa die als Anguigo bezeichneten Meeresaale offiziell durch alle Fischer zu bejagen sind.

Zum Schutz unserer Fischpopulationen sind alle zu sehenden Anguigos als Fang aufzunehmen oder mittels Stich oder Schlag zu töten. Die Kadaver dürfen wieder in das Meer geworfen werden. Es sei auch verlautbart, dass die Hafenverwaltung über das Fischereizentralamt Fortifas für jeden vorgeführten erschlagenen Anguigo die Summe von zwei Salantas auszahlen wird. Den Anguigos werden darauf vom Fischereizentralamt die Barteln abgetrennt. Vorgeführte Anguigos ohne Barteln erhalten keine Vergütung in Höhe von zwei Salantas. Die Tiere dürfen anschließend durch den Fischer wieder eingeholt und vertrieben oder verzehrt werden.

Die Plage der Anguigos wird mit dieser Maßnahme weiter eingedämmt werden.

Möge Deyn Cador unsere Fischgründe so reich halten, wie er es mit der Pracht des Gottkönigs tut.

Im Namen des Erzherzogs,

Livio de Lisi

Fischereizentralamt Fortifa“

Livio de Lisi (Aushang der Stadtverwaltung Fortifa | 1) - Original in Sorridianisch
„Aushang der Stadtverwaltung Fortifa zum Fang von Anguigos, 1351 AD“