Jakobus der Hühnerzüchter
Der erste Prophet Jakobus (20 AC - 32 AD), genannt Jakobus der Hühnerzüchter, gilt als eine der wichtigsten Personen des Deynismus.
Geschichte
Jakobus wurde im Jahre 20 AC (20 Jahre vor der deynistischen Zeitrechnung) in der Stadt Jeorgina geboren. Er war ein einfacher Mann mit Frau und Kind, der seinem Tagewerk als Hühnerzüchter nachging, doch nach der Erleuchtung durch Deyn Cador pflichtete er seinem bisherigen Leben kein Wert mehr bei und begann damit die Botschaft Deyns als Prophet zu verbreiten.
Die Erleuchtung des ersten Propheten Jakobus durch Deyn Cador stellt den ersten, dokumentierten Kontakt zwischen einem Mensch und einer göttlichen Präsenz dar. Dieses wichtige Ereignis findet daher als Beginn der deynistischen Zeitrechnung bis heute Verwendung.
Da die Menschen bisher nichts derartiges kannten und es für das Wirken Deyns dutzende Zeugen gab, fand Jakobus innerhalb von wenigen Monaten viele Anhänger, die dem Glauben einen hohen Wert im Leben schenkten. Es bildeten sich erste religiöse Gemeinschaften, und auch einige Herrscher der bisherigen kleineren Ländereien konnten für diese gewonnen werden. Jakobus ließ sich nach Jahren der Wanderschaft in einem Dorf nieder, das heute als Montebrillo bekannt ist. Dort bildete sich das wohl größte religiöse Zentrum der Zeit heraus und von dort schwärmten selbsternannte Missionare in die Welt hinaus um die Kunde Deyns zu verbreiten. Tausende und abertausende Menschen pilgerten in das Dorf der Wunder und ließen sich nieder, um hautnah dabei zu sein wenn etwas passiert oder einfach nur den Worten des Jakobus zu lauschen.
Tod
Es war der Höhepunkt seines Wirkens als Prophet, als es zu einem nebulösen Ereignis kam. Noch heute versuchen Theologen und Historiker die letzten Lebensabschnitte von Jakobus dem Hühnerzüchter zu rekonstruieren, doch die Quellen sind unpräzise oder gänzlich abhanden gekommen. Immer wieder ist die Rede von unglaublichem Verrat aus dem Bekanntenkreis von Jakobus. Ob es sich dabei um seine eigene Frau Martha, seinem Sohn Julianós oder doch einem seiner engsten Jünger handelt, bleibt schleierhaft. Jakobus soll in seinem Todesjahr 32 AD sehr in sich gekehrt sein und sprach immer wieder von einer anzutretenden Reise, die ihm Deyn wohl selbst auftrug. Weder ist etwas über seinen weiteren Verbleib bekannt, noch wurde jemals der Leichnam oder eine Grabstätte gefunden. Das Ableben von dem ersten Propheten Jakobus gilt in den deynistischen Religionen noch immer als einer der größten Mysterien ihrer Kirchengeschichte.
Doch Jakobus ließ zu seinen Lebzeiten den Glauben in alle Welt hinaustragen und nachträglich sollte seine Arbeit große Früchte tragen.
Wirken
Schnell konvertierten auch die Stadthalter des Gebietes in dem Montebrillo lag zur Kirche Deyn Cadors. Für das damals noch existente mittländische Imperium waren solche Entwicklungen nicht ungewöhnlich, in dem gigantischen Reich lebten Anhänger vieler Kulturen und Religionen in Ballungszentren zusammen ohne aneinander zu geraten, entweder setzte sich der Deynismus durch oder wurde irgendwann als Unsinn abgetan und wieder vergessen.
Zudem war es dem mittländischen Imperium, der Einfachheit halber im nachfolgenden Mittland, nicht möglich auf religiöse Unruhen im Inneren zu reagieren, da es seit mehreren Jahrzehnten damit beschäftigt war seine Grenzen effektiv gegen Barbaren, andere aufstrebende Völker oder marodierenden Söldnerheere zu verteidigen. Entgegen der Erwartungen nahm die Entwicklung jedoch einen ganz anderen Lauf, und immer mehr Überwacher der Regionen konvertierten zum Deynismus und ließen sich taufen. Eine breite Welle des religiösen Eifers ging durch die Massen, während sich aus eben diesen Stadthaltern der spätere Adel Sorridias bildete. Noch im Jahr 40 AD sagt sich das neu gebildete Sorridia von Mittland unter der neu gegründeten heiligen sorridianischen Kirche los.
Mittland zerbrach durch immer mehr Gebiete, die sich von ihm lossagten. Das mittländische Imperium war nun fast Geschichte, und hunderte kleine, regionale Herrscher übernahmen die Macht in den ehemaligen Gebieten. Da Sorridia sich schon vorher von Mittland losgesagt und an Stärke gewinnen konnte, war es gegenüber der kleineren Nationen nun übermächtig und hätte sie einfach unterwerfen können, doch die Lehren Jakobus und seine Landsleute riefen dazu auf, diesen Nationen die Hand zu reichen. Sie hatten die Möglichkeit sich dem sorridianischen Reich anzuschließen, wenn sie nur vor Deyn und den durch Cador selbst legitimiertem Herrscher knien würden. Dadurch sollten sie den Schutz des Reiches genießen, das Kaiserreich wuchs daraufhin im Laufe der nächsten Jahrzehnte zu einer riesigen Union unter der Führung Sorridias an - Das Heilige sorridianische Reich.
Erbe
Sein erster Sohn, Julianós, wurde der erste Gottkaiser, dessen Absichten für jeden klar ersichtlich waren. Er war ein bedingungsloser Anhänger Deyns, im Gegensatz zu seinem Vater Jakobus bevorzugte er jedoch den kompromisslosen Weg. Wer seine Angebote einmal ausschlug sollte sie nicht noch einmal unterbreitet bekommen und oft wurde auch der göttliche Zorn ein Argument seiner kurzen Verhandlungen. Jeder, der sich ihm nicht beugen würde, wäre für die Ewigkeit verdammt und würde Deyns Zorn im jetzigen Leben durch ihn zu spüren bekommen, wenn sie seine göttliche Gnade nicht erfahren wollten. Unter ihm wurde die Inquisition gegründet, die einerseits die Bevölkerung beim Glauben halten sollte, aber auch gegen alles vorgehen musste was gegen diese arbeitete. Zusätzlich sollte sie ein Mittel dazu werden zukünftig Einfluss aus das innenpolitische Geschehen zu nehmen, sollte es denn relevant werden.
Noch dazu ließ Julianós I. den ersten Kreuzzug ausrufen und gründete erste Paladinsorden, die sich in allen Gebieten des Reiches niederließen. Unter ihm wurden weite Landstriche zwischen dem heutigen Tasperin und dem Kalifat Al'bastra erobert und ins Reich eingegliedert. Nach diesem siegreichen Kreuzzug geschah Jahrhunderte lang nichts, was mit den bisherigen Eroberungen vergleichbar gewesen wäre. Die nachfolgenden Gottkaiser, alle aus der Blutlinie Jakobus, fokussierten ihren Blick lieber auf die reale Verbreitung des Glaubens im Reich und den Zusammenhalt untereinander, was in den hohen Kreisen des Kaiserreiches sogar ein schwaches Gefühl der Zugehörigkeit zu diesem weckte.