Edda Lindelöf
Edda Lindelöf war eine bekannte magiekundige Persönlichkeit aus Haldar und erlangte aufgrund ihres Widerstandes gegen den Solaner Orden auch bis weit in die Kurmark und das nördliche Tasperin Bekanntheit. Sie widersetzte sich bis zu ihrem Ende den Zwängen des Deynismus und strebte für ein freies Leben der haldarischen Stämme.
Werdegang
Über die Kindheit und Jugend der Haldarin ist nur wenig bekannt. Offizielle Ermittlungen des Solaner Ordens ergaben jedoch, dass Edda Lindelöf vermutlich um 1314 AD in Siehfhof zur Welt gekommen sein muss. Ihre Eltern sind mit hoher Wahrscheinlichkeit einfache Jäger und Sammler gewesen, die sich mehr aus Not statt Wunsch der dörfischen Gemeinschaft angeschlossen haben. Sie soll weder Bildung noch eine Ausbildung erhalten haben, sondern wurde vielmehr von den Dorfältesten in Siefhof zur Ehrung des Abkommens mit Nebelhafen vorgesehen. Nach diesem seit 1310 AD bestehenden Pakt müssen jedes Jahr fünfzehn kräftige Männer an den Stamm der Heskmarnen als Krieger sowie fünf ansehnliche junge Frauen als potenzielle Gattinnen übergeben werden. Aufgrund ihrer ansehnlichen äußeren Erscheinung war auch Edda Lindelöf dazu bestimmt, 1331 AD in die inoffizielle Hauptstadt Haldars überzusiedeln. Sie wehrte sich jedoch mit Händen und Füßen, als das Datum ihrer Überstellung näherkam. Edda Lindelöf floh in den Wald und präsentierte ihre magischen Kräfte das erste Mal gegenüber ihrem Stamm, indem sie ihre Verfolger mithilfe von grünen Flammen aus ihren Händen zurückschreckte.
Der Stamm der Heskmarnen versuchte anschließend die dadurch nur noch interessanter gewordene Frau einzusammeln. Er entsandte mehrere gestandene Krieger in die haldarische Einöde. Von den vier Jägern kehrte nur die Hälfte lebend zurück. Die anderen beiden Männer hatten schwere Brandwunden und Versengungen am ganzen Körper, die durch intensive Hitzeeinwirkung aus nächster Nähe ihr menschliches Fleisch bis zum Tode versengt haben müssen. Aus Furcht vor der Hexe Edda Lindelöf wurde von einer weiteren Verfolgung abgesehen.
Einige Monate später soll eine Edda Lindelöf sehr ähnlich sehende Person im Trollfenn und später bei Ormas gesichtet worden sein. Dort habe sie sich einer Gruppe angeschlossen, die regelmäßig Vergeltungsschläge auf die Kurmark verübt habe, nachdem die Ordensritter in den Dörfern des südlichen Haldars eingefallen sind. Mithilfe ihrer Kräfte entzündete Edda Lindelöf mehrere Wachfesten der Sôlaner und ließ einen ganzen Trupp aus Furcht vor den Kräften ihres grünen Feuers fliehen. In späteren Kämpfen im Jahr 1335 AD soll sie sogar Spuren aus ihrem Feuer unter dem Schnee verborgen haben und diesen bei Betreten der Ordenskrieger in eine flammende Darstellung des Fegefeuers verwandelt haben. Nachdem sie von einigen Überlebenden als eindeutige Verursacherin identifiziert wurde, setzte man die Heilige Inquisition auf sie an. Bis in den Spätsommer des Jahres 1337 AD konnte Edda Lindelöf mit ihren verbündeten Kriegern ihre Gefechte gegen die Kurmarker fortführen. Immer wieder erwies sie sich als wichtigstes Teil innerhalb der um Ormas agierenden Zusammenschlüsse der Haldaren. Ihre immer weiter anwachsenden Fähigkeiten um ihr grünes Feuer zeugte sich besonders in den schneeverhangenen Gebieten Haldars äußerst effektiv. Innerhalb der haldarischen Stämme wurde sie seither als Logandi bezeichnet. Auf Tasperin bedeutet dieser Beiname in etwa die Lodernde.
Ihr Glück im Kampf sollte im Herbst 1337 AD jedoch zu Ende sein. Eine Einheit der Heiligen Inquisition fasste sie bei ihrer Rückkehr nach Ormas in einem Hinterhalt. Aus Furcht sie könne ihre Fähigkeiten einsetzen, wurden ihr an Ort und Stelle beide Hände abgeschlagen. Die Inquisitoren brachten sie in einen ihrer Türme und verhörten sie unter Anwendung von Foltermethoden bis in den Frühling 1338 ADs hinein. Edda Lindelöf weigerte sich jedoch hart auch nur ein Wort über ihre Helfer zu verlieren. Vielmehr wiederholte sie beinahe mühelos immer wieder dieselben Worte zur Unterdrückung der Haldaren durch den Deynismus. Ihre letzten Worte sollen sogar eine Forderung an die Ordensführung der Kurmark gewesen sein - ihre Heimat endlich in Ruhe zu lassen.
Persönlichkeit
Edda Lindelöf soll eine lebhafte und für ihre Ziele einstehende Person gewesen sein. Sie habe sich durch und durch als Haldarin gesehen, die den Haldarischen Animismus in all seinen Zügen der Religion Deyn Cadors vorgezogen habe. Schnell lernte sie ihre Fähigkeiten zu verstecken, bis sie keinen anderen Ausweg mehr sah, als sie für ihre eigene Sicherheit und später auch ihren großen Wunsch einzusetzen. Stellenweise sei sie stur gewesen und habe mit ihren Angriffen überreagiert, insbesondere wenn die Ordenstruppen der Heimat von potenziell wehrlosen Familien zu nahe kamen. Vor allem aber ließ sie sich nicht beirren, wenn es darum ging, ihren Mitstreitern den aus ihrer Sicht richtigen Weg aufzuzeigen.
Sie nutzte ihre Kräfte zu dem aus ihrer Sicht größten Gemeinwohl. Sie behielt dabei stets die Vision eines von der Kurmark sicheren Haldars im Hinterkopf, obgleich sie wusste, wie fern dieser Wunsch bleiben sollte. Bis zuletzt blieb sie auch unter größter Folter der Inquisitoren Standhaft. Bereits längst geschlagen und am Ende ihres jungen Lebens, vermochte sie sich bis zum bitteren für ihre Heimat einzusetzen.