Ifritar

Aus Athalon
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Eine wahrhaftig schreckliche Kreatur - der Ifritar

Die Ifritar (plur.: Ifritaar) sind eine schrecklich anzusehende Art der Säugetiere. Sie kommen vor allem in heißen Wüsten- und Graslandschaften vor, sodass sie beinahe ausschließlich im Kalifat Al'bastra, einigen wenigen nostrischen und sorridianischen Inseln sowie auch östlich des Fahlgebirges heimisch sein sollen. Die an eine groteske Mischung aus Büffel und Arachnara erinnernden Geschöpfe sind jagende Allesfresser mit erschreckender Tödlichkeit.

Beschreibung

Ein ausgewachsener Ifritar kann mit Leichtigkeit eine Höhe von drei Metern überragen. Streckt er seine Beine in die Länge würde er auf ein Gesamtmaß von über sechs Metern kommen, doch meist ist vor allem seine Höhe allein schon einschüchternd genug. Die Kreaturen verfügen über insgesamt acht Gelenkbeine, welche beinahe artgleich mit gewöhnlichen Spinnenbeinen sind. Die spitz zulaufenden Beine laufen an ihren Enden in einem Hornauswuchs aus, der der Art ein Fortkommen auf sandigen Untergründen erlaubt. Kurz über diesem Hornstück sind die Beine vollständig behaart. Dank ihres ebenso vollständig von einem dichten Wollfell umgebenen Körpers sind die Ifritaar so vor dem Auskühlen in kalten Wüstennächten ausreichend geschützt. Alle Beine sitzen an einem büffelartigen Korpus, welcher wie ein fleischiger Brocken auf Spinnenbeinen wirkt. An seinem hinteren Ende befindet sich ein etwa dreißig Zentimeter langer Schwanz. Auf der entgegenliegenden Seite ist der große Kopf der Gattung zu finden. Dieser besteht aus einem großen Maul mit einer am Unterkiefer sitzenden rundgeformten Zahnreihe sowie bis zu acht am geraden Oberkiefer lokalisierten Reißzähnen. Innerhalb des Mundes verfügen Ifritaar über zwei Zungen. Die rauere Zunge ist für die Nahrungsaufnahme vorgesehen, die untere sanfte Zunge für das Einführen von Wasser in den Körper. Ifritar atmen durch zwei nach innen verschließbare Nasenlöcher, wodurch sie weitgehend immun gegen die Sandstürme der Wüste sind. Seitlich abstehend wachsen dem Ifritar die unteren Hörnerpaare, die nach Ansicht von Forschenden keinen besonderen Nutzen erfüllen. Oberhalb der bräunlich bis rötlich wirkenden runden Augen bilden bereits Jungtiere mächtige Hörner mit spitzen Enden aus. Ifritarhörner sollen in etwa die Härte von Edelsteinen haben und sind durchaus eine Wertanlage für sich. Zurechtgeschliffen können aus ihnen Messer oder andere Klingen gefertigt werden.

Ihr großer Organismus besteht aus einer Vielzahl speichernder Organe. Sie können so ähnlich wie Kamele Wasser und Nahrung im Inneren ihres Körpers einlagern, um damit längere Trockenphasen zu kompensieren. Interessanterweise scheinen die Ifritaar zwei getrennte Verdauungstrakte zu haben. Während in einem durchaus mit den Mägen einer Kuh zu vergleichenden Verdauungssystem fleischliche und pflanzliche Nahrungsbestandteile in ihre Einzelteile zerlegt werden, dient der zweite Trakt zur Zersetzung von groben Hölzern und dickem Gestrüpp. Gerade letztere sind eine natürliche Nahrungsquelle der großen Wesenheiten, wenn sie sich in der Wüste angesiedelt haben. Mithilfe der oberen Zahnreihe reißen sie große Bruchstücke des Geästs ab. Anschließend zerdrücken sie diese mit ihrer Zunge zu einem groben Brei, der anschließend durch den Körper wandert. Ebenso einzigartig wie ihr Äußeres soll auch ihre Skelettstruktur sein. Der Korpus verfügt über ein beinahe ringförmiges Skelett, welches durch Auswüchse mit den spinnenartigen Beinen verbunden ist. Ein gänzlich von seinen organischen Bestandteilen getrenntes Ifritarskelett wirkt dadurch wie ein aus verschiedenen Tieren zusammengestelltes Monstrum.

Die Ifritaar ziehen allein oder maximal zu zweit in einem Paarverbund durch wüstenreiche Gebiete. Sie fressen dabei alle pflanzlichen Überreste auf ihrem Weg, denen sie begegnen. Daneben jagen sie alle Lebewesen in ihrem näheren Umfeld. Hierzu nutzen sie eine aus Hornstößen und Bissen bestehende Taktik zur tödlichen Verwundung ihrer Opfer. Durch die übermäßige Kraft der Kreaturen gewinnen die Ifritaar in der Regel ihre Kämpfe. Die Kommunikation der Tiere untereinander erfolgt über tiefe Brunftlaute sowie sanfte Hornstöße an gewisse Körperstellen des anderen Geschlechts. Während der Begattung stoßen beide Partner laute Brunftlaute aus. Nach etwa zwölf Monaten bringt das Weibchen allerhöchstens zwei, in der Regel aber eher ein Jungtier auf die Welt. Dieses folgt dem Muttertier bis zu seinem sechsten oder siebten Lebensjahr. Wenn es eigenständig und kräftig genug ist, verstößt es die Mutter in die Tiefe der Wüste.

Die gesamte Art gilt als Wandertier ohne feste Heimat. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass jedes Ifritaar-Paar sich in einem gewissen Radius um Knotenpunkte, wie etwa Wasserstellen oder größere Futterorte, bewegt. Diese Radien variierten in allen Forschungsbemühungen deutlich und konnten somit bisher nicht genauer ermittelt werden. Während stärkerer Sandstürme vergraben sich die Ifritaar mit ihren großen Körper im Sand, schließen ihre Augen und halten auch die Nasenlöcher weitgehend geschlossen.

Verhalten

Ifritaar sind reichlich territoriale Wesen, die ihr Jagdgebiet mit beeindruckender Vehemenz verteidigen. Gegenüber Menschen verhalten sich Ifritaar recht gleichgültig. Nomaden und Händler, die häufig Wüstenrouten bereisen, berichten, dass Ifritaar oft aus der Ferne beobachten, jedoch selten sofort angreifen. Erst wenn sich ein Mensch oder ein Reittier zu nah an einen vermeintlichen Jagdbereich wagt, kann der Ifritar ohne Vorwarnung losschlagen. Es gibt Berichte von erfahrenen Wüstenwanderern, die es geschafft haben, Ifritaar durch langsame Bewegungen und das Nachahmen ihrer tiefen Brunftlaute kurzfristig zu beruhigen, doch selbst dann blieb die Begegnung eine einmalige lebensgefährliche Gratwanderung.

Während schwerer Dürreperioden zeigen die Ifritaar ein ausgeprägteres Jagd- und Tötungsverhalten. Andere Wüstentiere versuchen in solchen Zeiten auf sparsamen Wasserverbrauch umstellen, die Ifritaar nutzen eine deutlich aggressivere Strategie, indem sie gezielt wasserführende Pflanzen bis zur Wurzel abnagen. Sie sollen dabei mit einem Mal ganze Kakteen niederwalzen und in ihre Mägen aufnehmen. Ebenso sind Angriffe auf wasserreiche Tiere, wie große Wüstenreptilien oder gar Kamele, keine Seltenheit. Forschungsergebnisse des Kalifats Al'bastra und schon des Djidanistischen Reiches bescheinigen der Art eine Lebensspanne von rund vierzig bis fünfzig Jahren. Sterbende Exemplare ziehen sich kurz vor ihrem eigenen Ende in sandige Mulden zurück und kratzen mit ihren Hörnern tiefe Gruben in den Boden. Unter den Esh'shajen heißt es, dass sie ihren eigenen Leichnam vor Aasfressern verstecken wollen. Die Kadaver versteinern innerhalb weniger Jahre zu harten Knochenformationen, die von Nomaden oft als unheilvolle Omen betrachtet werden.