Mausoleum der Sklaven
Das Mausoleum der Sklaven ist eine im Norden Nostriens westlich der Zyklopengipfel befindliche Grabanlage. Die gleichzeitig als Gedenkstätte fungierende Baute wurde 1186 AD errichtet, nachdem bei einem Aufstand die Frau des Plutokraten Eftichis Spiter'al Nostr, Kaiti Chontiade, von einem Sklaven erschlagen wurde. Nachdem der Plutokrat als Bestrafung mehrere Tausend Sklaven beinahe gleichzeitig hinrichten ließ, wurde das Mausoleum erbaut. In den unteren Stockwerken begrub er die toten Sklaven, darüber ruht seine Frau.
Beschreibung
Die Grabanlage liegt weit nördlich der nostrischen Hauptstadt Ilios, beinahe an der Grenze zum Königreich Sorridia im südlichen Teil der Isla de la Riqueza. Die von einem seichten Oliven- und Pinienwald umgebene Ruhestätte wurde anlässlich des Sklavenaufstands 1186 AD errichtet. Nachdem mehrere Hundert Sklaven von den Plantagen im Südwesten Ilios geflohen und in die Hauptstadt gewandert waren, richteten sie zur Überraschung der Bewohner der Stadt ein großes Chaos an. Sie zerstörten, stahlen, betranken sich und entzündeten mehrere Tempel des Götterpantheons. Als die Söldner des Plutokraten und mehrere Privatarmeen zur Sicherung der Stadt ausrückten, nutzte eine kleine Gruppe von Sklaven eine Unachtsamkeit der Wächter von Kaiti Chontiade Spiter'al Nostr aus. Die Gattin des Plutokraten wurde von hinten überrascht, mit mehreren Knüppeln zugerichtet und erschlagen.
Obgleich der Aufstand innerhalb weniger Stunden befriedet werden konnte, war der Plutokrat Eftichis Spiter'al Nostr so tief in Trauer über seine Frau versunken, dass er seinem ungezügelten Hass freien Lauf ließ. Er gestattete es jedem seiner eigenen Wächter drei Sklaven nach vollständig eigenem Ermessen ohne Konsequenz zu töten. Die einzige Bedingung war, dass die Leichname an einem Ort gesammelt werden mussten. Innerhalb kürzester Zeit sammelte sich ein grauenhafter Anblick des Todes auf einem der Plätze vor dem Sklavenmarkt von Ilios an. Zeitgleich befahl der Plutokrat den Bau einer herrlichen Grabanlage nördlich der Stadt.
Eine stufenförmige Grabanlage aus zweieinhalb Stockwerken mit mehreren hundert Metern Grundfläche zu jeder Seite wurde westlich der Zyklopengipfel gebaut. Die untere Etage besteht aus einem weiten Säulengang, der die Gebeine der getöteten Sklaven enthält. Teilweise wurden diese Gebeine zwischen den Steinen eingebaut, teilweise auch in Lagerstätten drapiert. Um die Säulengänge wurden Olivenbäume und einzelne Pinien gepflanzt, anfänglich auch noch zahlreiche buntblühende Büsche. Im zweiten Stockwerk, das eine Höhe von rund vier Metern erhalten hat, wurde die Ehefrau des Plutokraten in einem mit reichen Edelsteinen dekorierten Sarg bestattet. Noch immer sind einige Wächter zum Schutz des Grabes abgestellt. Ihnen obliegt auch das nächtliche Entzünden der vier Ölpfannen im Grabraum, damit die Frau des Herrschers niemals in der Dunkelheit ruhen muss. Über der Grabstätte wurde in einem halbhohen Stockwerk eine Bronzetafel des Isfarshan eingearbeitet, die besonders im Sonnenschein erstrahlt.
Nach dem Tod von Plutokrat Eftichis Spiter'al Nostr wurde das Mausoleum der Sklaven weder besonders gut erhalten, noch konnte es seinen eigentliche Namen behalten. Das einst als Mafsoleío Kaítis betitelte Gebäude erhielt seinen unrühmlichen Beinamen des Mausoleums der Sklaven nun ganz offiziell. Einzig die Wachmannschaft zur Entzündung der Ölflammen wird seit seinem Bau weiter finanziert, die Steine verfallen langsam vor sich hin. Besonders die abgelegeneren Teile des deutlich größeren unteren Stockwerks bröckeln bereits. Nicht wenige Knochen sollen von Tieren wie Menschen gestohlen worden sein. Heute dient die Grabstätte daher viel mehr als Mahnmal an den Tod vieler unschuldiger und vor allem gänzlich unbeteiligter Sklaven, die einst ihr Leben für die Taten einiger weniger Individuen lassen mussten. Gegenüber den im Nostrischem Imperium befindlichen Sklaven wird die Anlage jedoch auch gern angeführt, wenn es darum geht die Macht und Entschlossenheit der Nostrier über ihre Sklaven darzustellen.