Lisandra von Asingen

Aus Athalon
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von Asingen während ihrer Zeit im Zweikronenkrieg

Lisandra von Asingen ist die älteste Tochter des Markgrafen Adalbert von Asingen aus Weitenfeld und eine Veteranin des Zweikronenkriegs. Sie war die erste Frau, der eine Rolle in der Kaiserlichen Garde Tasperins angeboten wurde, welche sie von 1342 AD bis 1356 AD innehatte. Anschließend zog sie sich in ihre Heimatstadt zurück und verkehrte an der Seite ihres Vaters, ohne jemals einen Ehebund geschlossen zu haben.

Werdegang

Die Adelige kam als Tochter des Markgrafen von Weitenfeld, Adalbert von Asingen und seiner Frau Tusnelda 1313 AD zur Welt. Sie wuchs im familiären Umfeld in ihrer Heimatstadt nebst ihren unzähligen Geschwistern als eine der in der Ehe geborenen Kinder auf. Ihr Vater vermochte es während ihrer ersten zehn Lebensjahre alleine mit seinen Konkubinen sieben weitere Kinder zu zeugen. Mit seiner eigentlichen Ehefrau Tusnelda schenkte er Lisandra zwei Brüder. Ihre Eltern zeigten der ältesten Tochter eher die kalte Schulter und nur wenig Zuneigung. Lisandra wurde mit sechs Jahren von Hauslehrern unterrichtet und interessierte sich mit etwa acht Jahren mehr für die Kampfkünste ihrer Brüder und Halbgeschwister, sie war weniger für die den Frauen gewidmete Seite des Hofes zu begeistern.

Ab ihrem neunten Lebensjahr setzte sie sich einfach zu den Kampfstunden dazu und machte schon bald mit. Ihre Eltern interessierten sich relativ wenig für die Neigungen ihrer Tochter, sie wollten sie ohnehin früh in der Provinz Kornfall weiterverheiraten. Lisandra von Asingen stemmte sich jedoch während ihrer ganzen Jugend erfolgreich dagegen, indem sie potentielle Ehepartner mit kleinen Streichen und einer geschauspielerten wilden Art vergrämte. Die möglichen Bräutigame ließen die Schmach selbst auf sich sitzen und beschwerten sich lautstark beim Markgrafen über die unerzogene Tochter. Dieser ließ sein mangelndes Interesse an seinen Kindern (und der Verwaltung seiner Markgrafschaft) auch hier deutlich sichtbar stehen. Er reagierte schlichtweg nicht und ließ weitere Partner suchen; bis seine Lisandra jeden einzelnen mithilfe ihrer fallenden Wassereimer oder Seifenspuren losgeworden war.

Adalbert von Asingen gab mehr oder weniger entgeistert auf, nachdem er seinen zweiten Sohn frühzeitig in einem guten anderen Haus unterbringen konnte. Seine Tochter durfte daher offiziell am Hof verbleiben und weiter ihre Kampfstunden nehmen. Sie wirkte daraufhin dem Tasperiner Heer beizutreten und eine Offizierslaufbahn zu durchlaufen. Von Asingen begann ab 1330 AD die mehrjährige Ausbildung zum Leutnant des Heeres zu absolvieren. Sie schloss diese 1333 AD mit Auszeichnung und zweitbeste Person in ihrem gesamten Jahrgang ab. Gerüchte besagen, dass sie nur nicht an erster Stelle stand, da sie kein Mann gewesen sei. Aus Rücksicht auf die Stellung ihres Vaters wurde sie anschließend in der Nähe ihrer Heimatstadt Weitenfeld bei den Grenzbastionen eingesetzt. 1336 AD wurde sie zum Hauptmann befördert und stand einem Wachzug an der sorridianischen Grenze vor.

Mit Erklärung des Zweikronenkriegs durch den Tasperiner König Remfur von Silvarsteed wurde auch Lisandra von Asingen aktiv in den Krieg gezogen. In dem brutalen Konflikt sah sie viele ihrer Männer schon in der Anfangszeit sterben, als sie an vorderster Front angreifende Wellen sorridianischer Soldaten abwehren musste. Nur dank eines frühen Rückzugs konnte sie überhaupt einige, darunter auch ihr eigenes, Leben retten. Im Verlauf des Krieges war sie mehrfach an Vorstößen beteiligt und bewies äußerstes Kampfgeschick. Nachdem 1339 AD unter ihrer Führung eine Stellung der sorridianischen Artillerie zerstört und die darunterliegende Grenzfestung eingenommen werden konnte, wurde sie zum Major befördert. In diesem Rang wurde sie eher mit der Verteilung der Nachschublinien eingesetzt, die sie teilweise mithilfe ihrer aus Weitenfeld bestehenden Kontakte zielgerichteter einsetzen konnte. Lisandra von Asingen überlebte den brutalen Krieg und erhielt für diesen Verdienst eine Auszeichnung des späteren Kaisers Cadorian I. von Severius.

Eben dieser Kaiser berief sie 1342 AD als erste Frau in die Kaiserliche Garde Tasperins. Sie nahm das Angebot an und folgte dem Ruf nach Carviel, wo sie zwischen Einsätzen an Seiten des Kaisers und der kaiserlichen Familie umherwechselte. In dieser Zeit soll sich das Verhältnis mit ihrem Vater deutlich verschlechtert haben, da kaum mehr Kontakt bestanden haben soll. Auch ist ihre Mutter Tusnelda 1345 AD einem Fieber erlegen, sodass ihr Vater sich ausschließlich mit seinen Konkubinen umgab. Ihr stoß dies schon immer recht sauer auf, gerade weil sie selbst so viel für ihr Heimatland riskiert hat. Aus der Zeit in Carviel gibt es nur wenige Informationen, da die Geschehnisse um Kaiser und Kaiserliche Garde weitgehend unter Verschluss gehalten werden.

1356 AD legte sie im Alter von 43 Jahren ihre Rüstung nieder und kehrte an die Seite ihres Vaters zurück. Lisandra von Asingen heiratete nie und bekam keine Kinder. Sie kümmerte sich seit ihrer Rückkehr nach Weitenfeld eher um die Kinder ihres Bruders und unterrichtete junge Frauen im Kampf an der Waffe. Ferner setzte sie sich für eine bessere Aufnahme von Frauen in das Tasperiner Heer ein. Sie gilt außerdem als Spenderin für wohltätige Zwecke und soll regelmäßig an den Suppenküchen der Stadt gesehen worden sein, wie sie den Armen eine Mahlzeit ausschenkte.

Persönlichkeit

Im familiären Umfeld soll von Asingen eine durchaus rebellische Natur an den Tag gelegt haben. Zwar sei sie ihrer Familie verbunden gewesen, doch suchte sie immer einen gewissen Grad der Freiheit. Ihr war es ihr Leben lang sehr wichtig ihre eigene Meinung vertreten zu können und ihre eigenen Prinzipien durchzusetzen. Ebenso forderte sie es stets ein, auch innerhalb des Militärs, möglichst selbstbestimmt leben zu können. Diese Meinung vertrat sie immer mit einem hohen Grad an Respekt und Ausdrucksstärke, nachdem sie in ihrer Kindheit eine eher stürmische Phase durchlaufen hatte.

Mit zunehmendem Alter wurde sie bedachter, in ihren Kampffähigkeiten aber noch überzeugender und sicherer, wodurch sie zu einer geschätzten Ausbilderin wurde. Sie zerstritt sich für mehrere Jahre mit ihrem Vater, besonders nach dem Tod ihrer Mutter, aufgrund dessen