Burg McGerbsholm
Die Burg McGerbsholm ist eine bewohnte Burg im Westen des Klanreichs Kaledon. Sie ist Heimat des Klans McGerbsholm, einer der vier großen Familien Kaledons und dient als Ausgangspunkt ihrer Aktivitäten. Die Festung befindet sich westlich von Weidenmoor und Rehr, nur wenige Tagesreisen von der Küste des Leändischen Ozeans entfernt. Erbaut auf einem Hügelplateau ermöglicht sie die Überwachung des durch Dörfer und Kleinstädte besiedelten und unter Herrschaft der McGerbsholms stehenden Umlands.
Geschichte
Baubeginn der neuen Feste des Klans McGerbsholm war das Jahr 1211 AD, nachdem die vorherige Behausung der Familie nördlich von Averssire nach einer brutalen Auseinandersetzung mit dem Klan McBonnington wenige Jahre zuvor nach einer Belagerung zerstört worden war. Die McGerbsholms traten die Flucht durch einen unterirdischen Tunnel an und konnten beinahe unversehrt entkommen. Ihre alte Burg überlebte den Angriff ihrer Widersacher jedoch nicht. Nachdem sie sich einige Jahre in kleineren Anwesen ihrer untergebenen Familien einquartiert hatten, wurde im Grasmond (April) 1211 AD der erste Stein im tiefen Westen Kaledons symbolisch niedergelegt. Die eigentlichen Bauarbeiten begannen erst zwei Monate später mit dem Eintreffen erster großer Ladungen Sandstein aus einem nahegelegenen Steinbruch.
Der Bau der Burg McGerbsholm zog sich über vierzehn Jahre hin, die nicht ganz ohne menschliche Verluste und Sabotageaktionen auskam. Mehrfach versuchten die anderen Klans des Landes den Bau zu unterbrechen und schnitten Seile an, überfielen Lieferungen oder stahlen die Bauzeichnungen vom Baumeister. Die McGerbsholms hatten nach rund drei Jahren steter Rückschläge solch eine Wut auf die anderen Familien, dass sie einen Nachfolger des Klanführers der McBonningtons mit einer List entführten und ihn fortan bis zum Abschluss des Baus ihrer Burg gefangenhielten. Nach mehreren Drohungen ihm die Kehle durchzuschneiden, sollte sich nochmal ein McBonnington auch nur in die Nähe der Burg wagen, wurden die Angriffe auf die Baustelle eingestellt. Abel McBonnington wurde 1223 AD mit dem Ende des Baus auf der Burg wieder freigelassen und konnte nach rund 9 Jahren Gefangenschaft wieder zu seiner Familie zurückkehren.
Die McBonningtons ließen sich diesen Anlass nicht nehmen die Verteidigungen der neuen Burg direkt auszutesten. In einem offenen Angriff lieferten sich die frisch eingezogenen McGerbsholms und ihre Rivalen einen durchaus blutigen Kampf, der rund drei Dutzend Tote forderte. Die McBonningtons zogen geschlagen wieder ab, nachdem sie immerhin bis an die Mauern der großen Burg gekommen waren. Die neuen Verteidigungsmethoden des Klans McGerbsholm zeigten direkt Wirkung.
Im Umland der Burg entwickelten sich die lokal ansässigen Dörfer mehr und mehr zu den Kleinstädten, die sie heute sind. Auch neue Dörfer kamen zur Versorgung der immer weiter wachsenden Region hinzu. Westlich der Festung wurde ein Hafenanleger eingerichtet, es wurden auch deutlich sichtbare Straßen planiert, die über den Rehr nach Averssire und an der Küste entlang nach Brist führen. Die McGerbsholms ließen im ohnehin großzügig geplanten Innenhof im Verlauf des Bestehens der Burg weitere Gebäude für Dienstpersonal und ihre Klankrieger errichten. Daneben fingen sie an in ihrer Burg Produktionsstätten für Waffen, Rüstungen und Häkelarbeiten aufbauen zu lassen. Ganze Familien sollen heute mit den Adligen innerhalb der Burg leben, ihrem Handwerk für einen festen Lohn in der Burg McGerbsholm nachgehen und so als feste Einkommensquelle für den Klan dienen.
In den späten 1280er und 1290er AD Jahren wurde die Burg mehrfach durch die McBecks aus Brist und die McBonningtons angegriffen. Obgleich es die McBecks sogar schafften in die Burg McGerbsholm einzudringen, gelang es dem ansässigen Klan dennoch sie unter großem Mut wieder aus ihrer Festung herauszudrängen. Mithilfe von brennenden Stühlen soll Teddy T. McGerbsholm die Angreifer verprügelt, gleichzeitig entzündet und schlussendlich von der Mauer getreten haben, um wieder Frieden in seine Burg zu bringen.
1311 AD griff der Klan der Katans die Burg unter Zuhilfenahme seiner Untergebenen an, was mitunter zur 1313 AD stattgefundenen Sumpfschlacht und der Ausrottung der Katans geführt hat.
Überschattet wurden diese Angriffe nur durch den ungeklärten Mord bzw. als Selbstmord deklarierten Sprung von Miabelle McGerbsholm 1339 AD aus dem Ostfenster des Nordostturms. Nachdem sie mit mehreren Bediensteten in einen großen Streit geraten sein soll, ob die Dienstpflichten ordnungsgemäß ausgeführt worden sind, begab sie sich aufgelöst in den Turm. Dort sollen ihr drei Arbeiter begegnet sein, die zum Teil mit den streitenden Dienstpersonal verwandt waren. Wenige Minuten später hörte man Miabelles Körper auf den unter dem Turmfenster befindlichen Stein aufschlagen. Obgleich die McGerbsholms viele Ressourcen in die Aufklärung investierten, konnten sie zu einem abschließenden Ergebnis über die Geschehnisse kommen und erklärten unter großer Trauer einen Selbstmord als wahrscheinliche Ursache. Viele Gerüchte im Umland der Burg besagen jedoch anderes. Vielmehr wird ein grausamer Mord an der unbeliebten Miabelle McGerbsholm vermutet.
Aufbau
Die Burg besteht aus zwei Teilen, der sog. Vorburg und der Hauptburg. Die Vorburg im nach Süden gelegenen Teil besteht aus etwa drei bis dreieinhalb Meter hohen Mauern, einem vier Meter hohen Torhaus sowie vier vier Meter hohen Rundtürmen. In diesem Bereich liegen die Arbeiterquartiere, die Werkstätten, Teile der Vorratslager und der Stall. Daneben werden hier die meisten der täglichen Arbeitsabläufe durchgeführt, denn auch Schmiede, Stickerei und Bäckerei sind in die Wohnhäuser der Bediensteten integriert worden.
Durch ein auf der Südseite der Hauptburg gelegenes Tor gelangt man von der Vorburg in den Hauptteil der Festung der McGerbsholms. Dieser ebenfalls viereckige Bereich wird durch eine große Ringmauer sowie den darinliegenden Burgfried gesäumt. Der Burgfried ist ein drei- bis vierstöckiges und bis zu zwölf Meter hohes Gebäude aus steinernen Wänden mit zahlreichen Erkern. Der Hauptteil der Familie McGerbsholm lebt in diesem großen Gebäude, das durch seine verwinkelten Räumlichkeiten und dennoch ein durchaus großzügiges Raumpotential besticht. Die auch als Thronsaal genutzte Haupthalle liegt im ersten Stock an der Ostseite und ist ein rund fünfundzwanzig Meter langer Raum mit einer Festtafel sowie dem hölzernen Stuhl des Klanoberhauptes. Die Zimmer der meisten Klanmitglieder liegen darüber, vor allem im Westteil des Hauses.
Mit rund zwei bis drei Metern Abstand zum Burgfried liegt die große Ringmauer. Ihre Ostseite ist eine sieben Meter hohe Mauer mit drei leicht größeren Ringtürmen, die Westseite liegt aufgrund der leichten Verschiebung des natürlichen Felsplateaus darunter rund anderthalb Meter höher, ist aber genau gleich aufgebaut. Die Südseite zur Vorburg besteht aus lediglich aus dem zum Torhaus gehörenden Turm. Auf der Nordseite sind die Quartiere der Wachen in die Mauer eingebaut, wodurch diese eine Dicke von rund vier Metern aufweist. Zahlreiche vergitterte Fenster zeigen hier deutlich die Räumlichkeiten der geübten Klankrieger. An der Nordwestseite schließt der Rundturm mit der Waffenkammer und dem Sitz des Wachhauptmannes die Mauer ab, an der Nordostseite liegt der höchste Turm der Festung. Von diesem eher weniger genutzten Bauwerk stürzte sich auch einst Miabelle McGerbsholm in ihren Tod.