Feiertage der Sorridianischen Kirche
Die Feiertage der Sorridianischen Kirche sind die speziellen Feiertage, die die Anhänger der Religion Deyn Cadors in der Organisation der Sorridianischen Kirche regelmäßig begehen und feiern. Sie werden vor allem auf dem Gebiet des Königreichs Sorridia, des Königreichs Patrien, des Fallicer Bunds sowie weiten Teilen des Nostrischen Imperiums in Festakten ausgelebt. In den anderen Nationen Leändriens unternehmen die Gläubigen häufig auf die Festivitäten, jedoch in weitaus kleinerem Rahmen und meist hinter verschlossenen Türen. Im Einflussgebiet der Silvanischen Kirche ist die Ausübung der sorridianischen Feiertage zwar verpönt, aber nicht pauschal verboten sofern Deyn Cador gehuldigt wird. Im Kalifat Al'bastra darf nur innerhalb der bekannten kalifatischen Gemeinden außerhalb der Kirchen gefeiert werden.
Die Sorridianischen richtet die Feiertage basierend auf den Aspekten und aufgezeichneten Taten Deyn Cadors im Heiligen Sorridianischen Reich aus. Die Kirche als zentraler Bestandteil der Gesellschaft in allen vorgenannten Nationen richtet in großen und ausgelassenen Feierlichkeiten die Tage aus, um die Menschen zusammenzubringen und dem staatsgebenden Deyn Cador zu huldigen.
Tag des Gottkönigs
Der Tag des Gottkönigs (vormalig auch Tag des Gottkaisers, auf Sorridianisch Giorno del Diore) wird stets am Geburtstag des ersten Gottkaisers begangen. Dieser ist den Geschichtsbüchern zufolge der 28. Wolfsmond (28. Januar) eines jeden Jahres. Julianos, erster Sohn von Jakobus dem Hühnerzüchter, gilt als Begründer der Sorridianischen Kirche und damit auch als Schöpfer des sorridianischen Staates. Als Dank seines Wirkens und der Treue seines Vaters nach wird das große Fest in jedem Ort unter der Kirche massiv gefeiert.
Die Hauptveranstaltung wird entlang des Alagón abgehalten, wie es bereits vor über tausend Jahren bei Julianos Krönung der Fall war. Die Ufer werden mit farbenfrohen Mästen geschmückt, Barkassen und kleine Boote füllen den Fluss und ermöglichen ein beinahe nahtloses Laufen auf dem Wasser. Musik wird gespielt, eine große Prozession zieht entlang des Ufers, wobei die Uferseiten im jährlichen Wechsel getauscht werden. Zumeist schickt der Gottkönig nur Vertreter auf die Feste, aber alle paar Jahre führt er selbst die Prozession der Kirche an.
Neben schmackhaften Speisen und guten Tränken werden überall Lobeshymnen über Gottkönig und Land gesprochen. Die Menschen sind angehalten ihre Behausungen und Heimatorte zu putzen, Pflanzen für den bevorstehenden Frühling zu stärken sowie die mehrere Stunden gehende Messe zu besuchen. In vielen Gemeinden haben sich kleine Rituale entwickelt, die ganz unabhängig vom großen Fest abgehalten werden. So ist stellenweise in Caldagro ein Wettlauf zu den einzelnen Körperteilen des Gottkönigs (bemalte Pfähle) beliebt, auf der Isla de la Riqueza hingegen eher ein Wetttrinken und Münzwerfen.
Die Gläubigen der Sorridianischen Kirche sind an diesem Tag möglichst von ihrer Arbeit freizustellen.
Fest von Montebrillo
Dieser regional entstandene Feiertag ist wegen seiner überregionalen, wenn nicht gar landesweiten, Sogwirkung mittlerweile als landesweiter Feiertag verbreitet. Die eigentlichen Festivitäten des Fests von Montebrillo werden, wie der Name es bereits vermuten lässt, jedoch nur in und um Montebrillo abgehalten. Auf der Landessprache Sorridianisch wird er auch Festa di Montebrillo genannt. Er wird jedes Jahr am 03. Lenzmond (03. März) abgehalten. An diesem denkwürdigen Tag wird einem Marsch von Jakobus dem Hühnerzüchter in das einstige Bergdorf Montebrillo gedacht. Völlig erschöpft sei er in der Siedlung angekommen, aber sogleich von einer verzweifelten Frau freundlich und zuvorkommend bewirtet worden.
In einem Gespräch erfuhr Jakobus von der schweren Erkrankung des Ehegatten der Frau. Er sollte seit Wochen in einem Delirium voller Erschöpfung schlafend, doch noch lange nicht tot, auf seinem Strohgemach gelegen haben. Jakobus wandte sich der Frau zu und beruhigte sie. Gemeinsam gingen sie in die Schlafkammer des Paares, wo der ruhende Mann wartete. Jakobus habe der Frau gezeigt, wie man zu Deyn Cador betet. Anschließend soll ein helles Licht durch das Fenster gefallen sein, was Jakobus mit einem Schwenk seiner rechten Hand in die Richtung des Mannes lenken konnte. Er erwachte sogleich wieder, gänzlich ohne Schmerz und Verzweiflung. Seine Frau, und auch er selbst, waren Jakobus so dankbar, dass sie ihn für einige Tage bewirteten und gar auf ihrem eigenen Strohhaufen schlafen ließen.
Das Wunder des Jakobus in Montebrillo wird seither als Anlass für einen morgendlichen Kirchenbesuch genommen. Anschließend ist die Gastfreundschaft, wie sie Jakobus gewährt wurde, allen anderen Reisenden zu zeigen. Viele Menschen kommen daher aus dem Umland nach Montebrillo, um sich von den Bewohnern kostenlos bekochen zu lassen. Die offenen Türen der Häuser sind ein gutes Zeichen, welches die innersten Prinzipien der Güte und Dankbarkeit widerspiegeln sollen. Heute werden sie aber auch gerne von opportunistischen Individuen ausgenutzt, die eigens für diesen Zweck nach Montebrillo kommen.
Bei der Festtagsmesse des Festes von Montebrillo erhalten alle Gläubigen eine Seelenheilung durch die Mitglieder Sorridianischen Kirche, weshalb zu diesem Festtage Pilgerfahrten nach Montebrillo weit verbreitet sind und die Bedeutung des Tages untermauert wird. Auch Beichten und Glaubensgelübde werden ebenso an diesem Tag abgehalten.
Heiligs Huhn
Heiligs Huhn ist eines der wichtigsten Feste Deyn Cadors und seiner Kirchen. Es ist ein zweitägiges Fest der Natur, des Ackerbaus sowie des natürlichen Kreislaufs. Versinnbildlicht wird der Tag durch das Huhn und seine Brut, die die Augen und Ohren Deyn Cadors auf Athalon darstellen. Der Feiertag findet stets im Grasmond (April), aber an wechselnden Daten statt. Die Städte werden an diesem besonderen Tag im Frühjahr mit farbenfrohen Bändern und anderen Dekorationen geschmückt. Auch die Bürger kleiden sich farbenfroh, um gemeinsam ausgelassen zu feiern, nachdem bei einer Messe das ranghöchste Kirchenmitglied der Gemeinde die Geschichte des Festes gepredigt hat. Die Sorridianer nennen diesen Tag auch Santo Pollo oder kurz Sapo.
Am zweiten Tag dieses hohen Festes kommen die Bürger am Abend erneut zusammen, um ein großes Huhn aus Holz und anderen bemalten und geschmückten Materialien zu verbrennen. Einer Legende nach zeigte sich das Licht des Herrn Jakobus dem Hühnerzüchter vor allem über die Hühner Deyn Cadors, sodass die Tiere an diesen Tagen besondere Zuneigung und Aufmerksamkeit erhalten. Die Hühner brachten nicht nur Jakobus Wärme und Führung in der Dunkelheit, sie stehen heute noch stellvertretend für das Wirken Deyn Cadors auf ganz Athalon. Das große, brennende Huhn spendet Wärme und Führung in der Dunkelheit.
Während des gesamten Festes sind Kirchenangehörige dazu angehalten vor Hühnern das Haupt zu neigen, diese ehrerbietenden Taten werden aber auch Gemeindemitgliedern nahegelegt. Kleinere Wettkämpfe drehen sich ebenfalls um das Ei und beinhalten die Eiersuche, den Eierlauf oder das Bemalen von Eiern.
Die Gläubigen der Sorridianischen Kirche sind an diesen Tagen möglichst von ihrer Arbeit zu befreien. Heiligs Huhn ist auch ein Feiertag der Silvanischen Kirche.
Tag des Herrn
Der Tag des Herrn, im Sorridianischen Divina data, ist ein offizieller und zumindest in Sorridia staatlich anerkannter Tag der Arbeitsniederlegung. Offiziell um ca. 740 AD eingeführt wurde ein Datum auserkoren an denen die Gläubigen ungestört ihren Kirchgängen und Beichten nachgehen können. Zuvor bestanden eher lose, regionale Tage, die vor allem von der Gunst lokaler Adliger oder dem Willen des amtierenden Gottkaisers abhängig waren. Mit einem Erlass des Gottkaisers wurden alle notwendigen Betriebe fortan aufgefordert ihre Auslagen für diesen Tag zu räumen und Türen zu schließen. Der Tag des Herrn wird am 28. Weidenmond (28. Mai) gefeiert.
Nach Lesungen der Heiligen Schrift durch die Kirche erschuf Deyn Cador an diesem Tag die Welt. Die Weltenschaffung soll an diesem begonnen und abgeschlossen worden sein, woraufhin das Wirken Deyn Cadors über den Menschenvolk begonnen hat. Die Gläubigen sind an diesem Tag daher angehalten die Arbeit ruhen zu lassen, ganztägig zu schweigen und die Schöpfung und Schönheit der Welt zu genießen. Zeremonien oder Feierlichkeiten gibt es an diesem Tag in der Regel nicht, da dies die geforderte Stille brechen würde.
Tag der Toten
Der Tag der Toten ist der Gedenktag an Tote und Verstorbene in den sorridianisch-sprachigen Nationen. Er wird auch als Giorno della Morte oder Dia de los Muertos bezeichnet. Er wird alljährlich am letzten Tag des Weinmonds (letzter Septembertag) abgehalten und ist oft mit familieneigenen Traditionen verbunden, die sich von Haushalt zu Haushalt unterscheiden können. Über den Tag soll den Toten mit kleinen Gedichten oder auch einfachem Gedenken gehuldigt werden. Das Tagwerk wird normal verrichtet, bevor die erweiterte Familie zum gemeinsamen Abendessen am größtmöglichen Tisch zusammenkommt.
Nach dem Sonnenuntergang sollen sich die Gläubigen dann gelbe oder orange Kleider und Hemden anziehen sowie das Gesicht mit weißem Kalkpulver einreiben. Zuvor werden die Straßen und Innenhöfe, besonders aber die Friedhöfe mit Blumen und Kerzen geschmückt sowie bestückt. In einem kleinen Zug trägt jeder Angehörige eine eigene Kerze in der Hand, die von den ältesten Familienmitgliedern entzündet wird. Die Flamme wird dann jeweils an ein jüngeres Familienmitglied überreicht bis alle eine brennende Kerze halten. Gemeinsam wird mit Gesang zum Friedhof gezogen, wo die Grabsteine der verstorbenen Verwandten gereinigt werden. Nach einer gründlichen Säuberung werden die Gräber mit dem im Gesicht hängenden Kalk eingerieben. Abschließend wird weiter gesungen bis die Kerzen abgebrannt sind oder Sonnenuntergang bevorsteht.
Die Gläubigen der Sorridianischen Kirche sind an diesen Tagen am Abend möglichst von ihrer Arbeit zu befreien.
Sternennacht
Die an wechselnden Daten im Eismond (Dezember) stattfindende Sternennacht heißt auf sorridianisch auch Nostellata. Während der Tag der Sternennacht als Tag mit gewöhnlichem Ablauf gilt, sind bereits Wochen zuvor die ersten Vorbereitungen zu treffen. Geschenke für die Liebsten sind zu besorgen und auch ein großer Baum ist bereits vorbereitend zu schmücken. Nach Sonnenuntergang kommt die Gemeinde zu einer Predigt in der Kirche zusammen bevor alle Mitglieder sich um den Sternennachtsbaum versammeln.
Jedes Jahr erscheinen in dieser Nacht Sterne am Himmel, die von Sternenkundler glücklicherweise im Voraus genau datiert werden können. Sie werden das Licht des Herrn Deyn Cador auf seine Gläubigen herab. Einzig der strahlende Baum und die Sterne sollen die Nacht erhellen. Gerade der metallene Stern an der Spitze des Baumes wird oft so lang poliert bis er im Glanz der Nacht fast schon zu glühen scheint. Die in silberfarbener Dekoration geschmückte Stadt funkelt dank der kleinen Reflexionen überall, erleuchtet vom Licht der Nacht. Die Lehren der Kirche besagen, dass in dieser Nacht jegliche finstre Macht in diesem Licht ihre Kraft verliert und die Flammen des Herrn umso heller leuchten.
Zum Abschluss der Sternennacht überliefert der Dorfälteste mit seinen Helfern die Geschenke in kleinen Säcken an die Empfänger. In größeren Ortschaften werden die Geschenke direkt im Familienverbund und mit den Freunden ausgetauscht.
Die Gläubigen der Sorridianischen Kirche sind an diesen Tagen am Abend möglichst von ihrer Arbeit zu befreien. Sternennacht ist auch ein Feiertag der Silvanischen Kirche.