Remfur von Silvarsteed

Aus Athalon
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Malerei des letzten Königs von Tasperin

Remfur der Letzte von Silvarsteed war der letzte König Tasperins. In seiner Amtszeit musste er sich mit einer zerstrittenen Innenpolitik sowie einer schwerwiegenden Hungersnot auseinandersetzen. 1337 AD erklärte er Sorridia den Krieg, wodurch der drei Jahre währende Zweikronenkrieg ausbrach. Nach dem Ende dieses bewaffneten Konflikts wurde er während eines Putsches durch Cadorian von Severius enthauptet und ersetzt.

Werdegang

Als zweiter Sohn von König Marian von Silvarsteed war Remfur nicht direkt für die Thronfolge vorgesehen. Sein älterer und auch als deutlich fähiger Bruder Kasper Theodor von Silvarsteed, welcher nicht nur für weite Teile der Kindheit Remfurs prägend war, sollte an seiner Stelle seinem Vater nachfolgen. Remfur erblickte am 1. Taumond (1. Februar]] 1307 AD in Carviel das Licht der Welt. Vier Jahre zuvor hatten seine Eltern bereits den Bruder bekommen, nach ihm folgte ein weiterer Sohn nach. Obgleich der Familiennahme der von Silvarsteeds stets derselbe blieb, war Remfur von Silvarsteed nur zu einem sehr geringen Anteil mit dem ersten König Tasperins, Johann von Silvarsteed, verwandt.

Ab etwa dem 4. Lebensjahr bekam er Hausunterricht in einfachen Wissenschaften, ab dem 8. Jahr auch tiefergehende Lehrstunden in erweiterten Fachdisziplinen. Es zeichnete sich aber recht schnell ab, dass der junge Adlige nicht besonders gescheit zu sein schien. Seine Eltern fokussierten daher die Ausbildung des älteren Sohnes, beließen es bei Remfur oft bei den kleinen Erfolgen, die der Zweitgeborene erzielte. Aus den Aufzeichnungen der Dienstmägde geht hervor, dass der Junge sind ungeliebt fühlte. Er suchte stets nach Bestätigung, die er vor allem von seinen Eltern nicht bekam. Aus diesem Grund habe er sich früh seinem Bruder zugewandt und diesem durchgehend hinterhergeeifert. Was in den frühen Kindheitsjahren noch als tiefe Bruderliebe galt, wandelte sich in der Jugend in tiefen Neid bzw. Hass um. Remfur soll ein ungezogenes Kind gewesen sein, welches Regeln absichtlich brach und besonders vor Gewalt nicht zurückschreckte.

Ein zu später Sinneswandel seiner Eltern konnte hieran kaum mehr etwas ändern. Trotz zeitaufwendiger Versuche seiner Mutter den zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr außer Kontrolle zu geratenen Remfur zu bändigen, schlugen diese fehl. Der Prinz schlug nicht nur seinen Bruder sondern auch seine eigene Mutter, wenn er seinen Willen nicht bekam. Im königlichen Palast herrschte eine Atmosphäre der Angst um Remfur von Silvarsteed, nachdem dieser die ersten Schwertstunden absolviert hatte und durchgehend Zugriff zu Waffen hatte. Unbestätigte Gerüchte zeugen von mehreren verschwundenen Hausangestellten des Königspaares.

Im Frühjahr 1322 AD schickte der König seinen Sohn an eine militärische Erziehungsakademie in der Bühlmark. Nördlich von Auenthal wurde dem jungen Mann erstmalig klare Ansagen gemacht und Regeln sowie vor allem die Konsequenz von Regelbrüchen schmerzhaft beigebracht. Sein Verhalten soll sich unter den wenig einzuschüchternden ehemaligen Offizieren und Militärausbildern weitgehend gebessert haben. Noch immer sei Gewalt aus seiner Sicht ein angebrachtes, aber fortan weitaus gezielt eingesetzteres Mittel zur Konfliktbewältigung geworden. Prinz Remfur wurden bis 1326 AD auch tiefergehende Kenntnisse der Verwaltungskünste beigebracht. Sein Vater intendierte ihn am königlichen Hofe in zentraler Position neben seinem Bruder einzusetzen.

Prinz Kasper Theodor führte seit etwa 1325 AD das Kammeramt am Hofe, seinem 1327 AD zurückkehrenden Bruder wurden Teile der Kanzlei übertragen. Mit steigender Aufgabenlast und auch entsprechender Anerkennung sowie der erneuten Nähe zu seinem Bruder, schien Remfur von seinen früheren Gewalttendenzen gänzlich abzulassen. Auf den Bällen war er ein gern gesehener Gast, am Hofe herrschte eine verträgliche Stimmung und seine damaligen Taten wurden als kindliche Dummheit abgetan.

Portrait Dorota von Wallbachs, Ehefrau von Remfur

1331 AD heiratete er die Herzogentochter Dorota von Wallbach aus Kornfall. Die junge Dame war alles andere als begeistert über die arrangierte Ehe, musste sich aber trotz Protesten beugen. Sie konnte ihren Gatten über den Verlauf ihrer Ehe nicht ausstehen, gebar ihm aber bis 1336 AD vier Kinder. Sie wurde regelmäßig mit blauen Flecken und anderen kleinen Wunden in Carviel gesehen, die sie stets mit ihrer ungeschickten Wesensnatur begründete. Remfur vollzog die Ehe als traditionelles Konzept mit anscheinend ebenso wenig Interesse an seiner Frau, wie diese an ihm zeigte. Gerüchte besagen jedoch, dass er sich stets nach ihrer Anerkennung gesehnt haben soll.

Im Frühjahr 1334 AD starb König Marian von Silvarsteed. Remfurs Bruder, Kasper Theodor von Silvarsteed, stieg schnell auf den Thron. Der mittlerweile durchaus erfahrene Remfur übernahm an Stelle seines Bruders das Amt des Kämmerers und Schatzmeister, blieb in Carviel und versuchte seinen Bruder in den meisten Belangen zu unterstützen. Die Differenzen mit seiner Frau sollen in dieser Zeit neue Höhepunkte erreicht haben, teilweise sprachen die beiden wochenlang nicht mehr miteinander. Zum Herbst 1334 AD brach im Bereich des nördlichen und zentralen Leändriens eine große Hungersnot aus, die sich auch bis ins Jahre 1335 AD zog. Auslöser soll vor allem eine getreidefressende Käferart gewesen sein, die neben Hopfenkäfern über die Ernte herfielen.

Im Rahmen dieser Hungersnot starb Remfurs Bruder an verunreinigtem Brot, welches mit befallenem Getreide gebacken worden sein soll. Der König erstickte im Schlaf, nachdem er sich mehrfach nachts übergeben musste. Wenige Tage später wurde Remfur in einer eiligen Zeremonie gekrönt. Der offenkundig überforderte Zweitgeborene war daher seit dem 7. Lenzmond (7. März) 1335 AD König der Monarchie Tasperin. Der neu als eigenständig agierender Herrscher eines ganzen Landes regierende Remfur von Silvarsteed, weigerte sich die Verhandlungen seines Bruders über ein Handelsabkommen mit Sorridia weiterzuführen.

Die Hungersnot griff weiter um sich, sodass selbst die wohlhabende und eigentlich gut vorbereitete Bevölkerung von Tasperins Hauptstadt Carviel wochenlanger Nahrungsknappheit ausgesetzt war. Die Bürger sammelten unter Anleitung einer Adliger Geld, um die Silberlegion im eigenen Namen zu beauftragen, damit der König die Verhandlungen zu ihrem Wohle fortsetzt. Ein Unterhändler der Söldner wurde von der Königlichen Garde, bevor er überhaupt sein Anliegen erläutern konnte, vor die Tür gesetzt. Die Mitglieder der Silberlegion rückten daraufhin nach Carviel ein, wurden von den ebenso hungernden (und teils mitfinanzierenden) Torwachen des Heeres in die Stadt gelassen und umstellten die Bastion des Westens. Als die Zugänge zu seinem Palast versperrt waren, gingen nach mehreren Tagen auch die meisten Vorräte des Königshauses zur neige. Remfur entfesselte daraufhin wieder seinen Hang zu gewaltsamen Lösungen. Die Schützen eröffneten das Feuer von den Burgmauern, doch die Söldner versteckten sich schützend hinter ihren Schildern.

Mutige Bürger, abgehungert und abgemagert, stellten sich vor weiteren Eskalationen vor die Söldner. Die meisten Schützen weigerten sich weitere Pfeile und Bolzen auf die Silberlegion abzufeuern, und somit auch zivile Opfer zu riskieren. König Remfur stimmte nach drei Tagen Belagerung dem Abkommen mit Sorridia zu. Aus Rache ließ er jedoch den Marschall-Kommandant und Gründer Söldner, Kerwyn von Lys, wegen Hochverrats anklagen und in einer spektakulär blutigen Inszenierung hinrichten.

Gegen 1337 AD rief das Königshaus der Silversteeds zu einem Krieg gegen den ewigen Erzfeind Sorridia auf. Auch das Haus von Severius folgte mit unzähligen Truppen in den zermürbenden Krieg. Zwar mögen die blutigen Schlachten keinen klaren Sieger hervorgebracht haben, so stürzten sie jedoch beide Staaten in einen tiefen Abgrund aus internen Konflikten. Während in Sorridia ein blutiger Bürgerkrieg ausbrach, der letztlich zur Unabhängigkeit von Fallice und Patrien führte, nutzte in Tasperin Cadorian von Severius die Schwäche des Königs aus. Der ohnehin schon seit seiner späten Jugend ambitionierte und von seinen Fähigkeiten überzeugte Cadorian soll im Jahre 1340 AD zu einem letzten Gebet in die Kathedrale von Carviel aufgebrochen sein. Er selbst bekundete, dass Deyn Cador und seine Diener ihm ein Zeichen gaben, dass seine Zeit - und die seiner Familie - gekommen waren. Mit der ewigen Kraft Deyn Cadors stiegen er und seine Unterstützer zur Bastion des Westens auf. Damit traten sie direkt an die Schwelle der Feste des tasperinischen Königs. Der oftmals als unsinnig und rachsüchtig betitelte Krieg ließ König Remfur von Silvarsteed mit wenigen Fürsten an seiner Seite zurück; er galt als so schwach und verwundbar, wie nie zuvor.

Zwei Tage lang hörten die verstörten Bürger Carviels Schüsse und Metallscheppern aus der Festung im Westen Carviels erklingen. Augenzeugen berichteten den Schreibern davon, dass Blut unentwegt aus den überstehenden Holzerkern tropfte oder den langen Weg bis zum vordersten Tor hinabrann. Leichenwagen warteten bereits begierig vor den zurückgebliebenen Wachen, bis das Gemetzel im Inneren der Feste endlich ein Ende haben würde.

Erst als der letzte Schuss seit einer Stunde verklungen war, traute sich ein großer Tross der Stadtbevölkerung vor das Tor. Kurz darauf trat Cadorian I. vor das mächtige Fronttor. Sein Gesicht war blutverschmiert, seine Rüstung schwer beschädigt und hinter ihm zeichnete sich ein Feld des Todes. Doch in der linken Hand trug er den abgeschlagenen Kopf König Remfur von Silvarsteeds. Er erhob und sprach mit schwerer Stimme zu seinem Volk:

Persönlichkeit