Kalifatische Marine
Die Marine der Esh'shajen unterscheidet sich in vielen wesentlichen Punkten von den Marineeinheiten der anderen leändrischen Staaten. Die einzelnen Sultanate Al'bastras unterhalten jeweils eigene Flotten, die dann im Kriegsfalle ganz Al'bastras unter den Befehl des Kalifen gestellt werden. Von den anderen Staaten werden die Verbände der Esh'shajen eher als Bootsverbände angesehen.
Allgemeines
Ebenso wie die Heere, sind auch die Flotten dem Sultanat bzw. einem an das Meer grenzende Emirat zugeordnet und werden von diesem befehligt. Nur im Kriegsfall, wenn die Notwendigkeit, einer gemeinsamen Aktivität auf See besteht, werden die Schiffe unter den Befehl des Kalifen gestellt. Die meisten der Verbände bestehen aus einer eher kleinen Anzahl an Kanonenbooten oder schnellen, mit Entermannschaften bestückten, Segelschiffe. Auch insgesamt setzen die Sultanate auf eine größere Menge kleinerer Boote, anstatt großer Kriegsschiffe. Nichtsdestotrotz wurden auch vor den Küsten Al'bastras schon mindestens ein halbes Dutzend Fregatten gesichtet.
Viele der bewusst kleingehaltenen Schiffe und Flotten sind nicht hochseefähig. Sie können daher nur in der Nähe von Küstengewässern operieren, an denen auch eine Versorgung mit Nachschub sichergestellt ist.
Das Sultanat Emikal stellt einen Großteil der Flotten bzw. Kriegsschiffe, die es vor allem für den Schutz der Handelsschiffe einsetzt und durch seinen großen Wohlstand finanzieren kann. Auch Dasgar unterhält einige Schiffsverbände, die aber sowohl in Größe und Bewaffnung ihren nördlichen Nachbarn unterliegen. Das Sultanat Ishtul hingegen keine, da sie keinen Meereszugang besitzen.
Aufbau
Die Flotten Al'bastras werden als "Janai'Sahir" bezeichnet. In ihren Verbänden gibt es meist ein Schiff, das leicht größer und deutlich besser gepanzert bzw. besser geschützt ist, als die anderen. Dieses Schiff markiert, wie bei den anderen Nationen auch, das Flaggschiff. Auf diesem residiert der el'Mirael, der als Schirmherr und Vertretung des Sultans, die Flotte befehligt. Die einzelnen Kanonenboote bzw. Enterschiffe werden von einem Mahib befehligt. Auf den Schiffen selbst herrscht eine eher lockere Rangordnung, da die Besatzung meist nur ein Dutzend Mann umfasst. Da die Schiffe generell in Küstennähe operieren, gibt es auch keine Notwendigkeit für Navigatoren oder Ähnliches. Dennoch wird zwischen reinen Soldaten unterschieden, die für den direkten Kampf zuständig sind und der reinen Bordbesatzung, die z.B. die Segel setzen.
Dienstgrade
Hierarchie im Heer des Kalifats Al'bastra | ||
---|---|---|
Rang | Beschreibung | Aufgaben |
el'Mirael | Militärischer Berater, höchster Rang der Marine | Truppenführung, Flottenplanung |
Rangordnung niederer Dienstgrade | ||
Mahib | Offiziersdienstgrad | Kapitän |
El'Mahal Dschundi | Mannschaftsdienstgrad | Soldat zur See |
Dihar | Mannschaftsdienstgrad | Besatzungsmitglied |
el'Mirael
Der el'Mirael, von anderen Nationen als Admiral bezeichnet, ist für die Positionierung und Gefechtsführung der Flotte zuständig. Er sorgt dafür, dass die Flotte stets ihre Ziele erfüllt. Verglichen mit den Sahaims des Heeres genießt ein kalifatischer Admiral deutlich weniger Ansehen. Auch seine Machtbefugnisse sind aufgrund der eindeutig kleineren Truppen weitaus beschränkter. In den Rang des el'Mirael steigen meist niedere, eingesetzter Adlige oder reicher Kaufmannssöhne auf.
Mahib
Der Mahib untersteht dem el'Mirael und setzt dessen Befehle direkt auf einem der Boote um. Dabei hat er die volle Machtbefugnis über das von ihm geführte Schiff. Generell hat ein Mahib vorher im eigentlichen Heer gedient und angestrebt selbst einige Männer zu führen, was ihm auf dem Schiff möglich gemacht wurde. Demnach sind die meisten Mahibs ehemalige Soldaten, die nun im Dienst der Schifffahrt und Marine stehen.
El'Mahal Dschundi
Der El'Mahal Dschundi ist die letzte Ausprägung des kalifatischen Soldaten. Die meisten dieser Soldaten auf See sind darin gelernt, Kanonen zu laden und abzufeuern und zusätzlich im Kampf mit dem Säbel geübt. Darüber hinaus bestehen sie fast ausschließlich aus jungen Männer. Ein vor allem auf Körperkraft basierenden Auswahlprozess soll gewährleisten, dass die Anwärter ausreichend Kraft besitzen, um die anstrengenden Arbeiten an Bord zu verrichten.
Dihar
Die einfachen Besatzungsmitglieder sind die zahlenmäßig größte Gruppe neben den Soldaten. Sie führen die alltäglichen Aufgaben, wie das Setzen der Segel, das Reinigen des Schiffes oder die Durchführung kleiner Reparaturen durch.
Sie verfügen weder über Waffen noch eine militärische Ausbildung sondern sind in der Masse ausschließlich gewöhnliche Seeleute im Dienste der Nation.
Ausbildung
In der Marine des Kalifats gibt es nahezu keine formalen Ausbildungen. Nach absolvierter Musterung werden die Anwärter direkt auf alle bedarfsmeldenden Einheiten verteilt. An Bord werden sie praktisch angelernt, im besten Fall erhalten sie auch einige theoretische Unterrichtsstunden durch ihre dienstälteren Kollegen.
Einzig el'Mahal Dschundis erhalten die selbe Ausbildung, wie ihr Äquivalent an Land, nur speziell auf sie abgestimmt. Somit durchlaufen sie eine undisziplinierte, wenig abgestimmte Ausbildung mit einer ungefähr einjährigen Dauer. Ihnen werden einfache militärische Schlachtzüge sowie Disziplin und Drall gelehrt.
Dihars sind meist vorherige Segler oder Seemänner von Handelsschiffen, die sich dazu entschieden haben, dem Kalifat zu dienen oder einfach nur in der Nähe ihrer Heimat bleiben wollen und sich deshalb für den Gang zum Militär entschieden haben.
Der Weg zum Offizier bzw. Kapitän eines Schiffes führt über eine lange Laufbahn im Militär. Diejenigen Esh'shajen, denen es gelingt, nicht im Dienste zu fallen und sich wenigstens in ihrer Umgebung einen Namen sowie eine kleine Sammlung an Auszeichnungen verdienen, erhalten die Gelegenheit dazu, deutlich im Rang aufzusteigen. Nehmen sie diese Gelegenheit an, werden sie etwa ein Jahr auf ihren neuen Rang vorbereitet, wobei Disziplinierung und Taktik die wesentlichsten Elemente darstellen. Für viele ältere, ehemalige Dschundis ist das oft der Abschluss ihrer Militärlaufbahn, bevor sie sich zur Ruhe setzen.