Elsbeth I. von Großalbion
Königin Elsbeth I. ist die Königin des Vereinigten Königreich Großalbions und des Königreich Weidtland. Durch ihre Hochzeit mit dem verstorbenen König Wilbur III. wurde das Vereinigte Königreich in seiner heutigen Form begründet. Elsbeth I. verschwand im November 1351 im Großen Nebel von Éireann. Ihr Verbleib ist ungewiss.
Sage der Geburt
Einer gerade in Kaledon sehr verbreiteten Legende zufolge ist Königin Elsbeth I. in sehr umwobenen, gar mysteriösen Umständen geboren worden. Bekannt ist nur, dass sie inmitten von Leichen in der Festung von Ochsenbach aufgefunden wurde. Das Neugeborene soll dabei die Krone des vorherigen Königs Duncan aufgehabt haben.
Die Sage lautet wie folgt:
Königin Elsbeth war ein Kind, welches im ständigen Zwist gezeugt und geboren wurde. Die Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen Häusern Kaledons erreichten ihren Höhepunkt bei der feierlichen Weitergabe der Krone von König Duncan. Auf Einladung des lokalen Thanes versammelten sich alle Herrschaftshäuser, mitsamt des Sohnes des Königs, in Ochsenbach. Gemäß der alten Tradition sollte der König dort nach einem jahrhundertalten Ritus den stärksten seiner Gefolgsleute auswählen und diesem die Krone übergeben. Doch König Duncan weigerte sich. Er wollte, dass die Herrschaft in seiner Familie bliebe und formierte an Ort und Stelle sein Land zu einer Erbmonarchie und vermachte seinem Sohn die Krone. Dieser war zwar sehr intelligent, doch nicht der Stärkste. Völlig unzufrieden mit der ungerechtfertigten Wahl feindeten sich die Thanes, ihre Frauen und Gefolgsleute gegenseitig, vor allem aber den Prinzen mit harrschen Worten und gezogenen Waffen an. Was sie dabei alle jedoch nicht wussten - ein uraltes Ritual war gebrochen worden und somit eine Konsequenz ausgelöst. Der Wald wuchs bis an die Mauer der Feste heran und versperrte jedem Menschen innerhalb die Fluchtmöglichkeiten. Alle unbeteiligten Wachmänner und Leibeigenen gefror das Blut in den Adern, bei der leichtesten Berührung sollten sie einfach zerbersten und zerbrechen. Und der Weidenmann, ein bis zu zehn Meter hohes Wesen aus Holz und Geäst mit einem brennenden Herz in seiner Mitte, erwachte und machte sich auf den Weg zur Feste. Er war gekommen, um das archaische Bündnis von Land und König zu erneuern. Und er würde nicht gehen, ehe ein neuer König nach altem Ritus eingesetzt wäre. Dann wurde auch noch König Duncan ermordet in seinem Schlafgemach aufgefunden - von der Krone fehlte jede Spur! Doch wer hatte den alten König ermordet? Während die Beteiligten sich immer mehr stritten und schon bald die ersten Klingen gegeneinander geschwungen wurden, fanden sie im Keller der Feste einen Kessel und einen Donnerkeil. Dieses Überbleibsel eines Blitzes in der Erde wurde aus Angst vor magischem Tun zerstört, doch nahmen die Qualen kein Ende. Als die ersten Beteiligten in einen wirklichen Kampf eintraten und sich gegenseitig mit ihren Äxten und Schwertern erschlugen, kam der Weidenmann an der Feste an und riss ihr mit einer Handbewegung das Dach von den Mauern. Nacheinander blickte er die geschockten Überlebenden an, bis der junge Prinz rief, dass er der neue König von Kaledon sei. Der Weidenmann ergriff daraufhin Partei für den neuen König und ließ einen der Thanes in den Flammen seines brennenden Herzens zu Kohle verkommen. Doch überwältigt erschlug ein anderer Thane den jungen Prinzen in schneller Manier. Die hochschwangere Gattin dieses Thanes gebar ausgerechnet in diesem Moment ein Kind, eine Tochter. Doch ihr Mann wusste, dass sie mit einem anderen Krieger geschlafen hatte und das Kind nicht von ihm stammte. Aus Zorn stürmte er mit erhobenem Schwert auf sie zu. Bevor er sie jedoch erreichen konnte, rief sie aus, dass das Neugeborene die neue Herrscherin Kaledons sei und setzte ihm die gestohlene Krone auf - sie war es gewesen, die König Duncan hinterhältig vergiftet hatte! Das Schwert des Thanes durchstieß sie noch, als sie sich schützend vor ihr Kind warf. Der Weidenmann ergriff schließlich auch diesen Thane und verschlang ihn ebenso wie seinen Widersacher. Einen Tag später stieß ein Trupp besorgter Gefolgsleute auf den zerstörten Burghof, der Nebel lag noch immer dicht über dem Himmel. Die Mutter des Kindes lebte noch, sollte aber wenig später verbluten. Zumindest konnte sie den Männern jene schreckliche Sage und den Namen ihrer Tochter mitgeben. Am Ende blieb nur eine Person in der Feste übrig. Ein kleines, neugeborenes Kind - Elsbeth.
Aufnahme durch Herrschaftshaus Brist
In den Trümmern der Feste, in der es keine Spuren auf einen Weidmann oder einen herangewachsenen Wald, sondern nur viele Leichen gab, fanden Soldaten das überlebende Kind. Die Spuren deuteten eindeutig auf einen bewaffneten Kampf zwischen den rivalisierenden Häusern hin. Das blutbefleckte Kind lag in den Armen seiner toten Mutter und trug die Krone des Königs auf dem Haupt. Und so entschieden sich die Regierenden in Brist sie aufzunehmen und ihre adlige Herkunft anzuerkennen. Das Kind wurde damit zu Prinzessin Elsbeth I., der siebten Person in der Rangfolge des Hauses von Brist.
Begründet wurde diese Aufnahme mit der Annahme, dass das Kind von einem sonst aussterbenden Familienzweig kaledonischer Adliger passieren würde. Auf der anderen Seite hätte man sie nutzen können, um sie ohne größere familiäre Zwiespalte an eine andere Familie zur Eheschließung geben zu können.
Elsbeth hatte danach keine einfache Kindheit, da ihr immer wieder eingeredet wurde, dass sie nur zur Verheiratung taugt. Dabei war sie von einem wachen Geist und klarem Verstand geprägt, zu dem hatte sie eine hervorragende Gabe der Rhetorik. Mittels viel Überzeugungskunst und vielen Gesprächen gelang es ihr so doch immer wieder sich im Hofstaate zu beweisen und auch gegenüber den anderen Prinzen und Prinzessinnen hervorzuheben.
Hochzeit
Im Alter von 22 Jahren, im Jahre 1317 des Herrn, wurde entschieden, dass sie den König Weidtlands heiraten sollte. Alle anderen Töchter waren bereits an andere Familien, in der Hoffnung daraus den größten Profit für einen familiären Aufstieg unter den Adligen zu erlangen, verheiratet worden. Letztlich blieb nur noch Elsbeth übrig, als nach einem Gemahl für König Timotheus innerhalb der Familien Kaledons gesucht wurde. Den Erzählungen der Hofdamen nach, dauerte es lediglich eine Nacht mit dem König um auch diesen von einer gemeinsamen Heirat zu überzeugen.
In einer feierlichen Zeremonie in Asmaeth wurde Prinzessin Elsbeth von Brist mit König Timotheus verheiratet. Anschließend gab es ein riesiges Bankett zu dem ein Großteil der städtischen Bevölkerung eingeladen wurde, selbst die Obdachlosen bekamen später üppige Stücke als Reste der Sahnetorten und Früchtekuchen, weil die Feier jegliche, im Königreich bekannte, Rahmen übertrumpfen sollte. Prinzessin Elsbeth wurde damit zu Königin Elsbeth von Brist und Weidtland, Gemahlin des Königs von Weidtland und Großalbion. Dem König kam diese Hochzeit ebenfalls sehr gelegen, weil er so direkte Kontrolle über das Königreich Kaledon erlangen konnte, indem er über seine Frau Einfluss nimmt.
Krönung
Im Jahre 1333 des Herrn starb König Thimotheus an einer schweren Grippe, die sich durch den gesamten Winter des Jahres zog. Selbst die besten Heilkundigen und Kräuterkundler, gar Druiden denen heilende Kräfte nachgesagt worden sind, konnten den König nicht vor seinem Ableben bewahren. Anschließend wurde seine Gattin zur Königin von Weidtland und Großalbion gekrönt und übernahm so die Herrschaft über das Vereinigte Königreich vor der Küste Leändriens. Bis zu ihrem Verschwinden im Großen Nebel von Éireann regierte sie alleine. Sie ehelichte nicht erneut.
Zerfall Großalbions
Mit dem Verschwinden Éireanns und der einheitsformenden Königin Elsbeth I. zerbrach nach dem Aufbegehren der kaledonischen Klans auch Großalbion. Ohne eine Rückkehr Elsbeths scheint der Frieden der Insel für viele Jahre verloren.