Ludwigsruh
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Ludwigsruh | |
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Name | Ludwigsruh |
Bewohner | 47.780 Einwohner |
Regentschaft | Vladmitsch zu Zulpnitz |
Garnisonen | Stadtwache "Ludwigsgarde" |
Tempel | Kleine Kathedrale der silvanischen Kirche |
Wirtschaft | Hoch- und Schwerindustrie, v.a. Metallverarbeitung |
Besonderheiten | Tasperinisches Industriezentrum |
Stimmung | Hart arbeitend und verschmutzt |
Ludwigsruh ist das industrielle Herzstück Tasperins. Nördlich der Carve ist es Teil des Herzogtums Herzlande. Östlich gelegen von der Kaiserlichen Hauptstadt führen nahezu alle Handelswege, die Ludwigsruh verlassen, nach Carviel hinein. Der Fluss dient daher als Hauptroute für den Großteil der Warenbewegungen der Industriestadt.
Geographie
Allgemeines
Ludwigsruh liegt direkt an der Carve. Sowie am Rande des, in der Provinz Severien gedeihenden Waldes, Sylkerwald. Die Stadt befindet sich unweit der südwestlich liegenden Grenze zu den Vereinigten Provinzen von Silventrum. Obgleich die Carviel und Wolfshalm verbindende Stahlstraße direkt an Ludwigsruh vorbeiführt, werden Erze und Kohle, welche aus dem Gebirge gefördert und abtransportiert werden, fast ausschließlich über den Fluss nach Ludwigsruh verbracht. Genauso die verarbeiteten Güter, die weiter in die Hauptstadt verschifft werden.
Klima
Dank seiner Lage am Rande des Sylkerwaldes und südlich des Kaphatgebirges, verfügt Ludwigsruh über ein mildes Klima. Durch den direkten Bau an der Carve ist die Stadt jedoch oft vom Nebel eingehüllt.
Die Sommermonate sind von viel Sonnenschein und Temperaturen von bis zu 30 Grad Celsius geprägt. Wohingegen im Herbst meist, ein grauer Mantel den Himmel bedeckt. Nur selten dringen die Fänge der Sonne durch den trüben Nebelschleier hindurch. Während dieser Jahreszeit ist es fast die ganze Zeit über am Regnen, jedoch ist es meist eher ein pulvriger Niederschlag. Dieser hat kaum eigene Tropfen sondern benetzt wie ein monogener Schleier alles darunterliegende. Der Winter ist vergleichsweise zu anderen Teile Leändriens leicht für die Bewohner zu ertragen. Die Temperaturen gehen nur knapp unter 0 Grad. Viele behaupten dass die schwere Industrie der Grund dafür sei. Die Öfen sind Tag und Nacht in Betrieb und heizen daher die Straßen der Stadt auf. Dadurch ist es seit über 80 Jahren auch nicht mehr vorgekommen dass der Schnee, welcher innerhalb der Stadt fällt, länger als eine Nacht überdauert hat.
Flora und Fauna
Flora
Der Großteil der Flora ist auf Kosten der Industrie verdrängt worden. Zwar kann man abseits der Stadt noch vereinzelt Blumenwiesen und heranwachsende Bäume finden, doch ist dieser Anblick im laufe der Zeit sehr selten geworden.
Fauna
In Ludwigsruh sind Vögel und Nagetiere die verbreitetsten Tiere, die man antreffen kann. Unter den Vögeln sind es überwiegend Möwen, die sich meist direkt am Verlauf des Flusses aufhalten. Ratten und Mäuse sind für die meisten Bewohner ein gewohnter Anblick geworden.
Geschichte
Ludwigsruh findet seine Grundsteine um das Jahr 420 herum, als die heutige Reichshauptstadt Carviel entstand und der Bedarf an Holz größer wurde. Am Rande des Sylkerwaldes entstanden die ersten Holzfällerlager und Sägewerke. Die Rohstoffe wurden über den Landweg weiter transportiert, um die Expansion der Stadt zu unterstützen. Der erste Holzfällerbetrieb, so wurde es überliefert, gehörte einem Holger Ludwig. Als er mit 62 Jahren verstarb, hatte sich sein Forstbetrieb so vergrößert, dass der Ort zu einem Weiler mit 600 Seelen aufstieg. Zu seiner Ehren wurde das damalige Dorf nach dem Namen seiner Familie benannt. Die Nachfrage nach Holz stieg stetig und damit wuchs auch Ludwigsruh. Um die Quelle für das hauptsächliche Produktionsgut so effektiv, wie möglich, erschließen zu können, expandierte die Stadt stromaufwärts dem Verlauf des Waldes folgend.
Da immer größere Mengen Holz immer schneller benötigt wurden, wurde im Jahr 700 von Graf Siegmund Ludwig II eine Reform verabschiedet. Diese sorgte für eine Zollenthebung für Waren, die über den Wasserweg transportiert werden. Durch diese gesetzliche Änderung dauerte es nicht lange bis eine durchgehende Promenade, welche sich von einem Ende bis zum anderen Ende der Stadt erstreckt, entstand. Zeitgleich wurde die erste Trockenwerft der Grafschaft eröffnet, um die aufkommende Nachfrage nach Schiffen zu decken. Wasserräder waren bis zu diesem Zeitpunkt die einzige Weise, wie der Fluss zum Vorteil der Stadt genutzt wurde. Der Grund für diesen Entschluss ist bis heute nicht klar bekannt.
Im Jahr 764 deklarierte die Stadt Carviel Tasperins formelle Unabhängigkeit von Sorridia. Ludwigsruhs Einwohnerzahl war inzwischen auf 14.000 gestiegen. Die Familie Ludwig, welcher seit Gründung die Verwaltung des Ortes obliegt unterstützte das neu ausgesprochenen Königreich bei dessen Bestreben. Zum Dank verlieh König von Silvarsteed, Joachim Ludwig, dem damaligen Oberhaupt der Familie, den Titel und die Kontrolle über die neu ausgesprochene Grafschaft Ludwigsruh. Durch die jahrelange Handelspartnerschaft mit Carviel und der starken Abhängigkeit beider Städte voneinander, galt Ludwigsruh als erste von der Sorridianischen Herrschaft befreite Stadt in der Geschichte Tasperins. Trotz der Nähe zur Hauptstadt blieb die jüngst befreite Stadt von der sich ausbreitenden Seuche befreit.
400 Jahre vergingen und die Stadt erlebte einen nie dagewesenen Aufschwung. Die Kunde über die freie Verschiffung über den Wasserweg zog die Menschen in Scharen an. Innerhalb dieser Zeit, so sagt man, stieg die Einwohnerzahl auf 32.000 an. Von diesen seien alleine 8.000 aus dem Umland in die Stadt migriert. Dies sorgte jedoch im Jahre 1050 für einen Arbeitermangel auf den Bauernhöfen, wodurch es zu einer kargen Ernte kam, die in einer Hungersnot endete. Alleine in Ludwigsruh starben 4.000 Männer, Frauen und Kinder an den Folgen. Erst durch eine Zwangsumsiedlung konnte in den folgenden Jahren diese Krise abgewendet werden.
Mit Ende der Hungersnot fühlte sich der Ort allerdings mit einem weiteren Problem konfrontiert. Zum einen kam man mit der Wiederaufforstung nicht mehr hinterher, während das nördliche Ufer von Carve fast komplett kahlgeschlagen war. Aber auch war die Nachfrage für Holzprodukte in den letzten 70 Jahren zurückgegangen. Der aktuelle Graf, welcher aus der Familie Zulpnitz eingeheiratet hatte, erkannte in der stromaufwärts florierenden Bergbaustadt Wolfshalm eine Gelegenheit. Ludwigsruh handelte unter Zustimmung von Carviel ein Abkommen aus, demnach Wolfshalm ohne Zollgebühren seine Waren nach Carviel verschiffen dürfe. Im Gegenzug wurde Ludwigsruh zu einem bevorzugten Handelspartner für das Einkaufen von Erzen aus dem Kaphatgebirge. Sie würden ein Vorzugsrecht beim Kauf von Bodenschätzen haben.
Die nächsten 300 Jahre wurde die gesamte Wirtschaft Ludwigsruh von Holz auf Schwer- und Hochindustrie umgestellt. Die Sägewerke wurden zu Schmelzöfen, die Schreinerwerkstätte zu Schmieden und die Forstwirtschaften wurden verwahrlost zurückgelassen. Die Promenade, welche berühmt für ihren Einklang von Natur und Zivilisation war, ist nun zu einem einzigen Umschlagplatz für Erze, Kohle und Industriegüter geworden. Tiefer Rauch steigt heutzutage aus der Stadt auf und ist für das Kaiserreich zum einen ein Wahrzeichen von Erfindergeist.
Bevölkerung
Bevor die Stadt ihre Produktionsziele geändert hat, waren die Bewohner zum Großteil Angehörige langer Familiendynastien, deren Ursprünge sich bis ins Jahr 400 und früher erstreckten, als man anfing aus Carviel nach Ludwigsruh abzuwandern. Doch in der Zwischenzeit sind jene Familien entweder wieder in die Hauptstadt zurückgezogen oder ihre Bande sind mit der Zeit verloren gegangen. Heutzutage sind die meisten Bürger arm und leben unter schlechten Bedingungen, sowohl was die Gesundheit, als auch den Lebensunterhalt betrifft. Durch eine ungerechte Einkommensverteilung profitieren nur die besitzhaltenden Handelshäuser im Hafenbereich und die Grafenfamilie vom Wohlstand der Stadt. Der Rest schuftet für einen Hungerlohn in den Industrieanlagen der Stadt.
Politik
Allgemeines
Die Grafschaft Ludwigsruh hat einen festen Ratsposten am Hofe des Kaisers. Obwohl die Grenze zu den Silventrum nicht fern liegen, hält die Grafschaft an einer engen Beziehung zum kaiserlichen Haus fest.
Militär
Das Militär der Stadt setzt sich aus zwei Bereichen zusammen: Der Stadtwache und die Hafenwacht.
Die Stadtwache, auch unter dem Namen Ludwigsgarde bekannt, ist dafür zuständig die Ordnung innerhalb der Stadtmauern und der unmittelbaren Umgebung zu wahren. Bei der Ludwigsgarde handelt es sich um eine Stadtwache, welche in ganz Tasperin einzigartig ist. Die Ludwigsgarde ist durch eine leichte Beschaffungsmöglichkeit vollständig mit Pulverwaffen ausgestattet. Das erlaubte Tragen und Anwenden der Waffen beschränkt sich jedoch nur auf den Bereich innerhalb der Stadtmauern. Außerdem sind sie mit starken Rüstungen und Schwertern ausgestattet. Man könnte sagen, dass das herrschende Haus mit diesen Mitteln versucht seine Macht zu festigen und protestierende Stimmen ruhig zu halten.
Daneben gibt es noch eine große Hafenverwaltung in Form der Hafenwacht, welche sich durch die Vergangenheit etablieren konnte. Durch die große Reform das Wasser zu beherrschen, wurde unweigerlich auch eine starke Einheit zur Kontrolle der Gewässer erschaffen, deren Vermächtnis bis heute noch anhält. Überwiegende Aufgabe der Hafenwacht war es einen geregelten Verkehr auf dem Wasser sicherzustellen. Die mit leichten Ruderbooten ausgestatteten Wachmänner patrouillieren daher überwiegend über den Ludwigsruher Einflussbereich an der Carve. Gegenwärtig lassen die Bemühungen die Hafenwacht aufrechtzuerhalten stark nach. Dies spiegelt sich insbesondere darin wider, dass Gelder und Ressourcen der Ludwigsgarde vorrangig zu Gute kommen.
Wirtschaft
Die vormals auf das Forstwesen spezialisierte Wirtschaft hat vor 300 Jahren eine große Veränderung erlebt. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Einfluss der Stadt zentralisiert. Betriebe wurden geschlossen, da die Produktion von Holzwaren nicht mehr gewinnbringend waren. Die heutigen Einnahmequellen sind Zollgebühren für durchfahrende Schiffe, aber primär die Produktion von schwerem Industriegut.
Heraldik
Gesellschaft und Kultur
Architektur
Bildung
Religion und Magie
Feste und Feiertage
Musik und Tanz
Die weit über die Grenzen Tasperins hinaus bekannte Bardebande Die Büttel gründeten sich als kleine Gruppe von Tavernenmusikern ursprünglich in Ludwigsruh. Noch heute ist ihre Heimattaverne "Zum rasenden Ochsenkarren" eine Pilgerstätte für Musikenthusiasten und Bewunderer.