Der Grubenjunge: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 5. August 2024, 15:04 Uhr


Der Grubenjunge
Symbolbild Buch1.png
Roman
Herkunft Ol-Nordingen, Kaledon
Erschienen 1351 AD
Autor Gernlind Marnion
Sprache Tasperin
Seitenzahl 400 Seiten
Exemplare Einige hundert Fassungen
Fachrichtung Roman


Der Grubenjunge ist der düstere Schwanengesang des kaledonischen Autoren Gernlind Marnion. In diesem begleitet der Leser einen immer nur als "Grubenjungen" umschriebenen Protagonisten bei dem Versuch, aus einer eingestürzten Kohlengrube zu entkommen. In diese war er zuvor geklettert, um Kohlen für den heimischen Ofen zu stehlen.

„In der Grube: Trippel, Trappel. Zippel, Zappel, da sitzt er nun in Einsamkeit. Erst langsam, dann immer schneller tastet sich der Grubenjungen in das düsterschwarze Loch hinein…“
Gernlind Marnion (Der Grubenjunge | 38) - Tasperin
„Übersetzung“


Inhalt

In der Kohlengrube widerfahren dem Grubenjungen unterschiedliche Schicksalsschläge und Begegnungen. So wird er etwa zu Beginn seiner Erkundungsreise von einer Rotte Kobolde “adoptiert”, die in ihm jedoch eher ein Nutztier als ein neues Familienmitglied sehen. Nachdem er diesen mithilfe einer List entkommen kann, begegnet er dem verständigen Rotfeuerfisch Zwyngli. Dieser ist begeisterten Lesern der Werke Marnions schon aus zahlreichen Kinderbüchern bekannt, in denen Zwyngli Abenteuer im Leändischen Ozean erlebt. Entgegen der naheliegenden Vermutung hellt dieser Begleiter die Stimmung des düsteren Buchs jedoch nicht auf, sondern ist je nach Textauslegung die eigentliche Quelle des Bösen.

Immer weiter treibt der farbenfrohe Rotfeuerfisch den Grubenjungen in die Kohlengrube hinein, wobei ihm die spitzen Steinen der Kohlengrube weitere schwere Wunden zufügen. Dies fällt dem Grubenjungen natürlich auch auf, und es entbrennt ein Streitgespräch mit dem Rotfeuerfisch Zwyngli. Dieser behauptet weiter, dass der Grubenjunge nur tief genug in die Kohlengrube hinabsteigen muss, um aus ihr zu entkommen. Die wahnhafte Sicht Zwynglis, der stur weiter die zahlreichen “Naturwunder der Kohlengrube hervorhebt” steht im Streitgespräch in starkem Kontrast zur die Oberfläche lobpreisenden Haltung des Grubenjungen. Dennoch gelingt es Marnion immer wieder den Leser durch blumig beschriebene Seitenschauplätze für die Kohlengrube zu begeistern.

Der Rotfeuerfisch Zwyngli
„In der Grube: “Schau nur um dich herum: Kohlensteine: Schwarzes Gold; Spitze Steine: Gutes Werkzeug; Und erst die Tropfsteine! Wahrlich ein Wunder der Natur. Husch Husch: Hinein, Hinein!

Bist du erst tief genug, dann bist du frei!”“

Gernlind Marnion (Der Grubenjunge | 78) - Tasperin
„Auszug aus Der Grubenjunge

Als dann im letzten Drittel des Buchs das von den Kobolden geborgte Lampenöl zur Neige geht, nimmt der Leser unweigerlich auch physisch am Abstieg des Grubenjungen Teil, denn die Seiten des Werks sind in zunehmendem Maß von schwarzer Farbe geprägt. Aufsehen erregt insbesondere die aufwendige Gestaltung der letzten Seiten, die zunehmend schwarze Färbung annehmen. Die letzte Seite des Buchs ist gar vollständig schwarz, wodurch das Schicksal des Grubenjungen letztlich offen bleibt.

Rezeption

In literarisch bewanderten Kreisen variiert die dem Grubenjungen zugebilligte Signifikanz stark. Das einzig unzweifelhafte an diesem Roman ist die große persönliche Note, die Gernlind Marnion wohl besonders aufgrund des verstörenden Bruchs von Albion einfließen ließ, um das schreckliche Ereignis zu verarbeiten. Auch wenn sein letztes Werk nicht mit den auch weit über Kaledon hinaus beliebten Kindergeschichten Zwynglis mithalten kann, schuf Gernlind Marnion an seinem Lebensabend ein erschreckendes Werk, das insbesondere aufgrund der kollektiven Verstörung in den Ländern des ehemaligen Großalbion gleichermaßen im Klanreich Kaledon wie auch im Königreich Weidtland regionale Bedeutung erlangt hat. Allzu seichte Gemüter oder große Freunde von Marnions Zwyngliwerken könnten von dem düsteren Leidensweg des Grubenjungen jedoch (re-)traumatisiert werden. So empörten sich 1355 AD mehrere Ekkener Minenarbeiter vor dem Stadtrat über das Werk, welches wenige Monde zuvor seinen Weg in den Bestand des örtlichen Bürgerhauses gefunden hatte.