Sorridianisch-Tasperiner Krieg von 1337: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit Beginn des Folgemonats [[Zeitrechnung|Grasmond]] (April) konkurrierten auch die Kriegsschiffe der Länder an der Westküste des seinerzeit noch zu Sorridia gehörenden Fallice. Der Schiffverkehr wurde offiziell am 2. Grasmond eingestellt, damit Zivilisten vor den Seekämpfen geschützt waren. Eine strategische Bedeutung hatten die Marineeinheiten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit dem Verlauf der Zeit trafen immer mehr Einheiten am Grenztal an. Südlich von [[Silberlauf]] in Tasperin und bei [[Padarak]] in Sorridia entstanden riesige Heerlager, die als Logistikzentren eingerichtet wurde. In den ersten Kriegstagen wirkte es auf viele Heerführer so, dass die Soldaten lediglich durchlaufende Ware wären. Am Morgen zogen sie einige Tage nach Süden, um dort in der Schlacht zu dienen und kaum zwei Wochen später wurden ihre Leichen schon in den Kriegsgräbern vergraben. Landgewinne verzeichneten beide Kriegsparteien faktisch nicht.
 
Mit Beginn des Folgemonats [[Zeitrechnung|Grasmond]] (April) konkurrierten auch die Kriegsschiffe der Länder an der Westküste des seinerzeit noch zu Sorridia gehörenden Fallice. Der Schiffverkehr wurde offiziell am 2. Grasmond eingestellt, damit Zivilisten vor den Seekämpfen geschützt waren. Eine strategische Bedeutung hatten die Marineeinheiten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit dem Verlauf der Zeit trafen immer mehr Einheiten am Grenztal an. Südlich von [[Silberlauf]] in Tasperin und bei [[Padarak]] in Sorridia entstanden riesige Heerlager, die als Logistikzentren eingerichtet wurde. In den ersten Kriegstagen wirkte es auf viele Heerführer so, dass die Soldaten lediglich durchlaufende Ware wären. Am Morgen zogen sie einige Tage nach Süden, um dort in der Schlacht zu dienen und kaum zwei Wochen später wurden ihre Leichen schon in den Kriegsgräbern vergraben. Landgewinne verzeichneten beide Kriegsparteien faktisch nicht.
  
Einen Durchbruch für Tasperin brachten die Gebirgsjäger des Heeres, die sich über die schwer besteigbaren Gipfel des [[Wyrzgebirge|Wyrzgebirges]] kämpften und erfolgreiche Sabotageakte an sorridianischen Militärlagern sowie in der [[:Kategorie:Stadt|Stadt]] [[Padarak]] mitsamt anderer grenznaher Orte verübte. Sprengungen suchten die Menschen heim, sodass viele Zivilisten die Flucht nach Süden antraten. Die Sprengung einer wichtigen Verkehrsstraße sorgte für ein logistisches Loch von über zwei Wochen bei den Sorridianern. Ein schwerer Schlag der [[Tasperiner Marine|9. Offensivflotte]] zerstörte weite Teile des Hafens von [[Le Tiullé]]. Während die sorridianischen Truppen ihre eigene Reorganisation und Stärkung der Versorgungswege unternehmen mussten, gelang es den Tasperiner Einheiten bis zur Außenmauer von Padarak zu gelangen. Neben den dröhnenden Kanonen, die tiefe Löcher in die Gemäuer schossen und ganze Stadtteile als Schutt hinterließen, rückten sie mit Belagerungstürmen in der Nacht des 18. Grasmonds vor. Zum Mittag des Folgetags war die Stadt umstellt. Soldaten des Heeres gelang es die Stadtmauer zu besetzen, die Verteidiger in die Flucht zu schlagen und die Tore der Stadt zu öffnen. Die noch im Stadtgebiet lebenden [[Sorridianer]] wurden nach einer Durchsuchung mittellos nach Süden geschickt, wo sie die bereitstehenden Heerestruppen des Gottkaisers bereits empfangen. Sie waren auf eine derartige Situation offenbar vorbereitet und wurden durch zahlreiche [[Ordensritter|Orden]] unterstützt.
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Einen Durchbruch für Tasperin brachten die Gebirgsjäger des Heeres, die sich über die schwer besteigbaren Gipfel des [[Wyrzgebirge|Wyrzgebirges]] kämpften und erfolgreiche Sabotageakte an sorridianischen Militärlagern sowie in der [[:Kategorie:Stadt|Stadt]] [[Padarak]] mitsamt anderer grenznaher Orte verübte. Sprengungen suchten die Menschen heim, sodass viele Zivilisten die Flucht nach Süden antraten. Die Sprengung einer wichtigen Verkehrsstraße sorgte für ein logistisches Loch von über zwei Wochen bei den Sorridianern. Ein schwerer Schlag der [[Tasperiner Marine|9. Offensivflotte]] zerstörte weite Teile des Hafens von [[Le Tiullé]]. Während die sorridianischen Truppen ihre eigene Reorganisation und Stärkung der Versorgungswege unternehmen mussten, gelang es den Tasperiner Einheiten bis zur Außenmauer von Padarak zu gelangen. Neben den dröhnenden Kanonen, die tiefe Löcher in die Gemäuer schossen und ganze Stadtteile als Schutt hinterließen, rückten sie mit Belagerungstürmen in der Nacht des 18. Grasmonds vor. Zum Mittag des Folgetags war die Stadt umstellt. Soldaten des Heeres gelang es die Stadtmauer zu besetzen, die Verteidiger in die Flucht zu schlagen und die Tore der Stadt zu öffnen. Die noch im Stadtgebiet lebenden [[Sorridianer]] wurden nach einer Durchsuchung mittellos nach Süden geschickt, wo sie die bereitstehenden Heerestruppen des Gottkaisers bereits empfangen. Sie waren auf eine derartige Situation offenbar vorbereitet und wurden durch zahlreiche [[Orden|Ordensritter]] unterstützt.
  
 
Dank zuvor in den Untergrund gemauerter Tunnel konnte Padarak bereits zum 23. Grasmond zurückerobert werden. Die Verluste auf beiden Seiten waren dabei hart, besonders nachdem zumindest einige der unterirdischen Gänge durch die Tasperiner entdeckt werden konnten. Weitere Sprengungen verwüsteten geraume Teile der Stadt, begruben unzählige Seelen in den Steinen und halfen der Verteidigung am Ende dennoch nicht. Für eine Woche herrschte anschließend eine inoffizielle Waffenruhe. Nur wenige Kämpfe brachen zwischen einzelnen Truppen aus, offiziell wurden die Toten von Feldern geholt und begraben. Inoffiziell wurden die Vorbereitungen für weitere Offensiven getroffen. Zum [[Zeitrechnung|1. Weidenmond]] (1. Mai) begann ein sorridianischer Angriff, der vor allem von Ordenstruppen angeleitet wurde und als relativ erfolgreich eingestuft wurde. Gerade die untereinander herrschende Asymmetrie der deynistischen Orden half enorm dabei keine eindeutige Taktik erkennen zu lassen, wodurch schnell Landgewinne seitens Sorridias erzielt wurden. Herbeigeschaffte Feuertrebuchets erzielten auch die Nacht hindurch Wirkung, als die vor allem aus Holz und Stoff bestehenden Feldlager der Tasperiner in Flammen aufgingen. Die dahinterliegenden Festungsabschnitte wurden vor dem Eintreffen der Sorridianer irreparabel zerstört. Zwischen der Festung von Padarak und der Tasperiner Grenzlinie, einige Kilometer davon entfernt, lag fortan ein Feld des Todes.
 
Dank zuvor in den Untergrund gemauerter Tunnel konnte Padarak bereits zum 23. Grasmond zurückerobert werden. Die Verluste auf beiden Seiten waren dabei hart, besonders nachdem zumindest einige der unterirdischen Gänge durch die Tasperiner entdeckt werden konnten. Weitere Sprengungen verwüsteten geraume Teile der Stadt, begruben unzählige Seelen in den Steinen und halfen der Verteidigung am Ende dennoch nicht. Für eine Woche herrschte anschließend eine inoffizielle Waffenruhe. Nur wenige Kämpfe brachen zwischen einzelnen Truppen aus, offiziell wurden die Toten von Feldern geholt und begraben. Inoffiziell wurden die Vorbereitungen für weitere Offensiven getroffen. Zum [[Zeitrechnung|1. Weidenmond]] (1. Mai) begann ein sorridianischer Angriff, der vor allem von Ordenstruppen angeleitet wurde und als relativ erfolgreich eingestuft wurde. Gerade die untereinander herrschende Asymmetrie der deynistischen Orden half enorm dabei keine eindeutige Taktik erkennen zu lassen, wodurch schnell Landgewinne seitens Sorridias erzielt wurden. Herbeigeschaffte Feuertrebuchets erzielten auch die Nacht hindurch Wirkung, als die vor allem aus Holz und Stoff bestehenden Feldlager der Tasperiner in Flammen aufgingen. Die dahinterliegenden Festungsabschnitte wurden vor dem Eintreffen der Sorridianer irreparabel zerstört. Zwischen der Festung von Padarak und der Tasperiner Grenzlinie, einige Kilometer davon entfernt, lag fortan ein Feld des Todes.
  
 
==Verlauf==
 
==Verlauf==
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Über den Weidenmond und Rosenmond 1337 AD intensivierten sich die Scharmützel temporär. Auf beiden Seiten wurden die Verluste jedoch so sehr bemerkt, dass die Reservisten zurück in den Militärdienst berufen wurden. Die Bereitstellung von Rüstmaterial und Waffen für diese Gruppen dauerte ebenso sehr an wie die Anreise der zusätzlichen Verstärkung. Beide Nationen begannen damit kampferfahrene Zivilisten aus Stadtwachen oder lernfähige junge Männer zu rekrutieren. Ausbildungen wurden enorm heruntergeschraubt, intensiviert und verkürzt. Auch die täglichen Kanonenschüsse wurden durch den hohen Pulver- und Eisenverbrauch weniger, sodass vor allem gezielte Schüsse bevorzugt worden.
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Die Tasperiner Marine konnte indes nach einem weiteren Angriff auf die sorridianische Armada deutliche Siege auf See erzielen. Nachdem beinahe ein Dutzend sorridianischer Kriegsschiffe in den Wellen versunken waren, rächte sich der Gottkaiser, indem er vermehrt kleine Kanonenboote an die Küstengewässer entsendet. Diese versenken mit wenigen Treffern Transportschiffe, sodass die Küste fortan auch von vielen fremdländischen (vor allem [[Königreich Weidtland|weidtländischen]] Händlern gemieden wird. Lediglich die [[Edle zur See|Edlen zur See]] vermögen die weidtländischen Segelschiffe partiell zu schützen.
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Innerhalb Sorridias bricht unterdessen der Bürgerkrieg aus. Vor allem im Königreich Fallice des Heiligen Sorridianischen Reiches kommt es zu innerlichen Konflikten. Bauern in [[Caldagro]] weigern sich der Einberufung zu folgen und begehren auf. Auf der [[Region Granhojas|Isla de la Riqueza]] bleibt es vergleichsweise ruhig, doch auch im Königreich Patrien rumort es gewaltig. Dem Gottkaiser wird nachgesagt die Kontrolle über die Konflikte im Land zu verlieren. Aus diesem Grund entschließt er sich zu einer radikalen Maßnahme. Anstelle weiterer Gegenoffensiven weist er die ihm immerhin treuen Soldaten an, fortan einen gnadenlosen Stellungskrieg zu führen. Weitere Gräben werden ausgehoben und neue Verteidigungseinheiten errichtet.
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Eine Beschreibung des Tasperiner Militärschriftführers Korporal Walther Wagenwagen beschreibt die sorridianische Verteidigungslinie treffend:
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|Text=Soweit das Auge reicht sind ihre hölzernen Gerüsttürme aufgebaut. Sie stehen etwa einhundert Meter hinter einer Linie aus Holzschranken, die die Kanonen der ersten Reihe schützen sollen. Die Türme selbst sind mit Schützen und Kanonen bestückt. Es scheint auf der ganzen Weite nur drei Übergänge zwischen den Gräben zu geben, die jeweils versetzt angeordnet sind. Ein schnelles Durchkommen ist weder für sie noch für uns möglich.
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In der Nacht entzünden sie keine Fackeln, doch wissen wir, dass sie durchgehend schussbereit sind. Selbst auf den Ausläufern des Gebirges haben sie Posten bezogen. Die Späher berichten, dass die ehemaligen Schleichpfade mit Geröll versperrt und Fallen gespickt sind.
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Insbesondere für unsere Artillerie und Kavallerie sind ihre Gräben unpassierbar. Wir zählen mittlerweile fünf Gräben mit jeweils einer Tiefe von mehreren Metern sowie drei Metern Breite. Sie erstrecken sich solang sie eben graben konnten. Zu uns gerichtet wurden kleine Holzplateaus für ihre Schützen installiert. Dahinter vermuten wir geschärfte Holzpfähle als Abwehrmaßnahme für unsere Reiter.
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Auf unserer Seite wurde heute die aus Stein gebaute Bastion III West repariert. Die Kanonen sollen Morgen wieder schussbereit sein. Am heutigen Tag gab es nur etwa siebzehn Dutzend Schüsse aufeinander. Die Soldaten verhalten sich ruhig.
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|Autor=Korporal Walther Wagenwagen
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|Quelle=Militärbericht 19. Heumond 1337 AD
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|Seite=2/3
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|Sprache=Fassung in Tasperin
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|Uebersetzung=Bericht des Korporal Wagenwagen über die sorridianische Front
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==Frieden==
 
==Frieden==

Version vom 28. Februar 2024, 17:54 Uhr


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Der Sorridianisch-Tasperiner Krieg von 1337 AD war ein Krieg zwischen den leändrischen Nationen Tasperin und Sorridia. Er wurde im Jahr 1337 AD von Tasperin erklärt und ging 1340 AD mit einem inoffiziellen weißen Frieden zu Ende.

Die kriegerische Auseinandersetzung gilt auch als Auslöser des Sorridianischen Bürgerkriegs, der mittelfristig die Unabhängigkeit von Fallice und Patrien aus dem Heiligen Sorridianischen Reich verursacht hat.

Auslöser

Tasperin und Sorridia gelten nicht nur seit Jahrhunderten als Erzrivalen sondern sind historisch noch immer tief verwurzelt. 764 AD erklärte sich das heutige Tasperin von Sorridia unabhängig, fünf Jahre später wurde zudem die Silvanische Kirche begründet, wodurch der Einfluss der Sorridianischen Kirche enorm beschränkt wurde. Obgleich Militärstrategen, Kriegsbefürworter und auch die Führungen beider Nationen lange über Angriffskriege auf den Nachbarn nachdachten, dauerte es fast sechshundert Jahre bis zum Kriegsausbruch.

Während dieses Zeitraums gab es am bedeutsamen Grenztal am Wyrzgebirge bei Padarak monatlich kleine Scharmützel von Wachtruppen des Tasperiner Heeres mit dem Sorridianischen Heer. Zentrum des Streits war der exakte Grenzverlauf, der von beiden Nationen regelmäßig in Frage gestellt und verschoben wurde. Wann immer die Soldaten einer Seite weiter vordrangen, sah sich die Gegenseite mit einer militärischen Antwort konfrontiert. Trotz der in schlimmen Jahren hohen Verluste von Soldaten galten diese Kämpfe beidseitig nie offiziell als Krieg, da keine Kriegserklärung erfolgte. Zumeist wurden die Auseinandersetzungen als Grenzsicherungsmaßnahmen militärischer Art klassifiziert, die Toten begraben und ihre Familien über den gewaltsamen Tod durch Soldaten des Erzfeindes unterrichtet.

Auf beiden Seiten des Landstriches zwischen den hohen Gebirgsgipfeln wurden Mauern, Burgen, Festungen und Fallen installiert. Das Betreten des Grenztals war bis auf zwei befestigte und abgesteckte Straßen ein gefährliches und risikoreiches Unterfangen. Händler, Grenzgänger und auch fremdländische Reisende mussten sich beidseitig langen Kontrollen unterziehen. Erst nach Abschluss einer eingehende Visite durften sie in vorgegebenen Zeitzonen auf die andere Seite übertrete, nur um sich dort einer weiteren intensiven Befragung stellen zu müssen.

Im Lenzmond (März) des Jahres 1337 AD arteten mehrere der Scharmützel zwischen den Soldaten aus. Zunächst provozierte eine sorridianische Kavalleriedivision, indem sie mit vereinzelten Spähtruppen tief in das von Tasperin beanspruchte Gebiet eindrang. Die ausrückenden Tasperiner reagierten mit rücksichtsloser Gewalt und schossen mehrere der Reiter von ihren Pferden, ohne sie vorher festzunehmen oder vertreiben zu wollen. Gerade derartige Vertreibungsmaßnahmen, etwa durch Warnschüsse, hatten sich im Gewohnheitsrecht zwischen den Nationen zum ersten Mittel der Wahl entwickelt. Wenige Tage später sprengte als Reaktion auf die berittenen Sorridianer ein spezieller Trupp des Tasperiner Heers einen sorridianischen Wachturm. Beim Einsturz des Gebäudes starben fünf sorridianische Schützen, die Tasperiner flohen nach dem weithin hörbaren Knall wieder auf ihre Seite.

Einen Tag später trafen sich ein sorridianischer Colonnello und der vom Tasperiner Heer eingesetzte Oberst, um über die letzten Vorfälle zu beraten. In der Vergangenheit gingen solche Gespräche zwar nie mit gänzlichem Einverständnis zu Ende, doch konnte man sich immerhin auf (für beide Parteien) humane Lösungen einigen. Die beiden Verhandlungsführer veranschlagten eine zweiwöchige Ruhe, um die Gemüter wieder zu beruhigen und Sicherheit für die grenzübertretenden Zivilisten zu bringen. Währenddessen kam es aber zu einem, von beiden Offizieren unbekannten, Vergeltungseinsatz beider Staaten. Ein sorridianischer Trupp sollte deine Tasperiner Stallung in Brand setzen, dabei möglichst noch Ausrüstung stehlen und Tasperiner Soldaten schwere Wunden zufügen. Gleichzeitig versuchten die Tasperiner ihren Sprengangriff zu wiederholen. Zum Nachsehen aller Soldaten trafen sich ausgerechnet die Einheiten auf einem Schleichpfad im Wyrzgebirge. Ein Kampf entbrannte, der beinahe dreißig Menschen das Leben kostete. Nur wenige Soldaten beider Seiten konnten sich schwerverwundet zurückziehen.

Die gebrochene Waffenruhe wurde sowohl vom Königshaus Tasperins als auch vom Sorridianischen Gottkaiser als Protestanlass genommen. Gerade die Verständigung der hochrangigen Offiziere sei eine Beleidigung, wenn ohnehin derartige Absprachen nicht eingehalten würden. Genau eine Woche später erklärte König Silvarsteed aus Carviel heraus Sorridia offiziell den Krieg. Historiker gehen heute davon aus, dass hinter den Kulissen bereits bekannt war, dass Tasperin eine derartige Intention hatte. Unbelegte Vermutungen deuten zugleich auch an, dass ähnliche Kriegsvorhaben von Seiten Sorridias vorlagen.

Kriegsbeginn

Die durchgehend besetzten und von schweren Arsenal geprägten Bastionen am Grenztal begannen binnen Stunden nach dem Eintreffen erster Befehle mit den Vorbereitungen. In beiden Ländern wurden sofort die stehenden Heere mobilisiert, als die ersten Einsatzbefehle zur Verlagerung, noch einige Tage vor offiziellem Kriegsbeginn, eingegangen waren. Neben den Heeren wurden auch die Sorridianische Marine und ihr Tasperiner Pendant mobilisiert. Dem Umstand geschuldet, dass viele Schiffe noch auf anderen Einsätzen auf See waren, dauerte es deutlich länger bis erste maritime Kämpfe erfolgten.

Nachdem am 21. Lenzmond (21. März) die Kriegserklärung einging, warteten die Generäle eine Nacht bis zum ersten Angriff ab. Im Morgengrauen des 22. Lenzmonds stürmten erste Truppen über die Grenze und begannen gegnerische Festungen im Grenztal anzugreifen. Währenddessen waren erste verstärkende Truppen eingetroffen, die zunächst in nahegelegenen Städten kampierten. Äcker wurden zu Feldlagern umfunktioniert, innerhalb von Stunden ganze Wälder gerodet. Zur Mittagszeit begannen die Kanonen unablässig in das Gebiet des Feindes zu feuern. Bis zum Abend sollten mehrere Türme gefallen und rund zweihundert Tote beklagt worden sein. Diese Nummern erhöhten sich in den Folgetagen exponentiell, als das Grenztal zu einem Niemandsland des Todes verkam. Beide Seiten wollten unbedingt bis zu den strategischen Grenzfestungen des Widersachers vorrücken. Unzählige Soldaten wurden in diesen unterfangen verheizt, viele indem sie von Kanonenkugeln zerschmettert wurden oder auch in den Gefechten um wenige Meter Land fielen.

Mit Beginn des Folgemonats Grasmond (April) konkurrierten auch die Kriegsschiffe der Länder an der Westküste des seinerzeit noch zu Sorridia gehörenden Fallice. Der Schiffverkehr wurde offiziell am 2. Grasmond eingestellt, damit Zivilisten vor den Seekämpfen geschützt waren. Eine strategische Bedeutung hatten die Marineeinheiten zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Mit dem Verlauf der Zeit trafen immer mehr Einheiten am Grenztal an. Südlich von Silberlauf in Tasperin und bei Padarak in Sorridia entstanden riesige Heerlager, die als Logistikzentren eingerichtet wurde. In den ersten Kriegstagen wirkte es auf viele Heerführer so, dass die Soldaten lediglich durchlaufende Ware wären. Am Morgen zogen sie einige Tage nach Süden, um dort in der Schlacht zu dienen und kaum zwei Wochen später wurden ihre Leichen schon in den Kriegsgräbern vergraben. Landgewinne verzeichneten beide Kriegsparteien faktisch nicht.

Einen Durchbruch für Tasperin brachten die Gebirgsjäger des Heeres, die sich über die schwer besteigbaren Gipfel des Wyrzgebirges kämpften und erfolgreiche Sabotageakte an sorridianischen Militärlagern sowie in der Stadt Padarak mitsamt anderer grenznaher Orte verübte. Sprengungen suchten die Menschen heim, sodass viele Zivilisten die Flucht nach Süden antraten. Die Sprengung einer wichtigen Verkehrsstraße sorgte für ein logistisches Loch von über zwei Wochen bei den Sorridianern. Ein schwerer Schlag der 9. Offensivflotte zerstörte weite Teile des Hafens von Le Tiullé. Während die sorridianischen Truppen ihre eigene Reorganisation und Stärkung der Versorgungswege unternehmen mussten, gelang es den Tasperiner Einheiten bis zur Außenmauer von Padarak zu gelangen. Neben den dröhnenden Kanonen, die tiefe Löcher in die Gemäuer schossen und ganze Stadtteile als Schutt hinterließen, rückten sie mit Belagerungstürmen in der Nacht des 18. Grasmonds vor. Zum Mittag des Folgetags war die Stadt umstellt. Soldaten des Heeres gelang es die Stadtmauer zu besetzen, die Verteidiger in die Flucht zu schlagen und die Tore der Stadt zu öffnen. Die noch im Stadtgebiet lebenden Sorridianer wurden nach einer Durchsuchung mittellos nach Süden geschickt, wo sie die bereitstehenden Heerestruppen des Gottkaisers bereits empfangen. Sie waren auf eine derartige Situation offenbar vorbereitet und wurden durch zahlreiche Ordensritter unterstützt.

Dank zuvor in den Untergrund gemauerter Tunnel konnte Padarak bereits zum 23. Grasmond zurückerobert werden. Die Verluste auf beiden Seiten waren dabei hart, besonders nachdem zumindest einige der unterirdischen Gänge durch die Tasperiner entdeckt werden konnten. Weitere Sprengungen verwüsteten geraume Teile der Stadt, begruben unzählige Seelen in den Steinen und halfen der Verteidigung am Ende dennoch nicht. Für eine Woche herrschte anschließend eine inoffizielle Waffenruhe. Nur wenige Kämpfe brachen zwischen einzelnen Truppen aus, offiziell wurden die Toten von Feldern geholt und begraben. Inoffiziell wurden die Vorbereitungen für weitere Offensiven getroffen. Zum 1. Weidenmond (1. Mai) begann ein sorridianischer Angriff, der vor allem von Ordenstruppen angeleitet wurde und als relativ erfolgreich eingestuft wurde. Gerade die untereinander herrschende Asymmetrie der deynistischen Orden half enorm dabei keine eindeutige Taktik erkennen zu lassen, wodurch schnell Landgewinne seitens Sorridias erzielt wurden. Herbeigeschaffte Feuertrebuchets erzielten auch die Nacht hindurch Wirkung, als die vor allem aus Holz und Stoff bestehenden Feldlager der Tasperiner in Flammen aufgingen. Die dahinterliegenden Festungsabschnitte wurden vor dem Eintreffen der Sorridianer irreparabel zerstört. Zwischen der Festung von Padarak und der Tasperiner Grenzlinie, einige Kilometer davon entfernt, lag fortan ein Feld des Todes.

Verlauf

Über den Weidenmond und Rosenmond 1337 AD intensivierten sich die Scharmützel temporär. Auf beiden Seiten wurden die Verluste jedoch so sehr bemerkt, dass die Reservisten zurück in den Militärdienst berufen wurden. Die Bereitstellung von Rüstmaterial und Waffen für diese Gruppen dauerte ebenso sehr an wie die Anreise der zusätzlichen Verstärkung. Beide Nationen begannen damit kampferfahrene Zivilisten aus Stadtwachen oder lernfähige junge Männer zu rekrutieren. Ausbildungen wurden enorm heruntergeschraubt, intensiviert und verkürzt. Auch die täglichen Kanonenschüsse wurden durch den hohen Pulver- und Eisenverbrauch weniger, sodass vor allem gezielte Schüsse bevorzugt worden.

Die Tasperiner Marine konnte indes nach einem weiteren Angriff auf die sorridianische Armada deutliche Siege auf See erzielen. Nachdem beinahe ein Dutzend sorridianischer Kriegsschiffe in den Wellen versunken waren, rächte sich der Gottkaiser, indem er vermehrt kleine Kanonenboote an die Küstengewässer entsendet. Diese versenken mit wenigen Treffern Transportschiffe, sodass die Küste fortan auch von vielen fremdländischen (vor allem weidtländischen Händlern gemieden wird. Lediglich die Edlen zur See vermögen die weidtländischen Segelschiffe partiell zu schützen.

Innerhalb Sorridias bricht unterdessen der Bürgerkrieg aus. Vor allem im Königreich Fallice des Heiligen Sorridianischen Reiches kommt es zu innerlichen Konflikten. Bauern in Caldagro weigern sich der Einberufung zu folgen und begehren auf. Auf der Isla de la Riqueza bleibt es vergleichsweise ruhig, doch auch im Königreich Patrien rumort es gewaltig. Dem Gottkaiser wird nachgesagt die Kontrolle über die Konflikte im Land zu verlieren. Aus diesem Grund entschließt er sich zu einer radikalen Maßnahme. Anstelle weiterer Gegenoffensiven weist er die ihm immerhin treuen Soldaten an, fortan einen gnadenlosen Stellungskrieg zu führen. Weitere Gräben werden ausgehoben und neue Verteidigungseinheiten errichtet.

Eine Beschreibung des Tasperiner Militärschriftführers Korporal Walther Wagenwagen beschreibt die sorridianische Verteidigungslinie treffend:

„Soweit das Auge reicht sind ihre hölzernen Gerüsttürme aufgebaut. Sie stehen etwa einhundert Meter hinter einer Linie aus Holzschranken, die die Kanonen der ersten Reihe schützen sollen. Die Türme selbst sind mit Schützen und Kanonen bestückt. Es scheint auf der ganzen Weite nur drei Übergänge zwischen den Gräben zu geben, die jeweils versetzt angeordnet sind. Ein schnelles Durchkommen ist weder für sie noch für uns möglich.

In der Nacht entzünden sie keine Fackeln, doch wissen wir, dass sie durchgehend schussbereit sind. Selbst auf den Ausläufern des Gebirges haben sie Posten bezogen. Die Späher berichten, dass die ehemaligen Schleichpfade mit Geröll versperrt und Fallen gespickt sind.

Insbesondere für unsere Artillerie und Kavallerie sind ihre Gräben unpassierbar. Wir zählen mittlerweile fünf Gräben mit jeweils einer Tiefe von mehreren Metern sowie drei Metern Breite. Sie erstrecken sich solang sie eben graben konnten. Zu uns gerichtet wurden kleine Holzplateaus für ihre Schützen installiert. Dahinter vermuten wir geschärfte Holzpfähle als Abwehrmaßnahme für unsere Reiter.

Auf unserer Seite wurde heute die aus Stein gebaute Bastion III West repariert. Die Kanonen sollen Morgen wieder schussbereit sein. Am heutigen Tag gab es nur etwa siebzehn Dutzend Schüsse aufeinander. Die Soldaten verhalten sich ruhig.“

Korporal Walther Wagenwagen (Militärbericht 19. Heumond 1337 AD | 2/3) - Fassung in Tasperin
„Bericht des Korporal Wagenwagen über die sorridianische Front“


Frieden

Nachwirkungen

Der Grenzverlauf verschob sich nur wenig zugunsten Tasperins

1340 AD - Cadorian von Severius putscht sich innerhalb Tasperins an die Machtspitze, wirft den Kopf des vorherigen Königs vor die Füße der Carvieler Bürger und erklärt sich zum Kaiser. Die Silvanische Kirche wird zur Staatsreligion innerhalb Tasperins. Tasperin wird von einer königlichen Monarchie zu einer kaiserlichen Monarchie.

Patrien + Fallice

Mit dem Beginn des Aufstiegs der Silvanischen Kirche und dem Zerfall des Heiligen Sorridianischen Reiches im Krieg und Bürgerkrieg ab 1337 AD wandelte sich diese strenge Theokratie in weiten Teilen. Während in Patrien und Fallice eher gemäßigte Kirchenfraktionen anzutreffen sind, die sich vor allem mit den eigenen Bestrebungen beider Länder auseinandersetzen, hat die Sorridianische Kirche in Nostrien einen Koexistenz mit dem Nostrischen Götterpantheon gefunden.

Im Jahre 1337 AD erklärte Tasperin Sorridia den Krieg. Jahrelange Grenzkonflikte auf beiden Seiten, die teilweise in gewaltvollen Scharmützeln mündeten, wurden als offizieller Kriegsgrund benannt. Während dieses zermürbenden und im Kern ergebnislosen Grenzkriegs mit Tasperin, verfiel das Königreich nur wenig später in einen reichsweiten Bürgerkrieg, der besonders in den nördlichen und östlichen Gebieten wütete. Obgleich der Krieg mit Tasperin mit nur unbedeutenden Landverlusten beendet werden konnte, sorgte das Blutbad mitunter dafür. dass sich 1341 AD das Königreichs Patrien und das Königreichs Fallice von Sorridia abspalteten. Das einstige Großreich verlor damit viele seiner wichtigen Gebiete und arbeitet seither daran den einstigen Glanz zurückzuerlangen. Mit der Ernennung des ersten Gottkönigs nach all diesen Rückschlägen, ließ das Land auch den Namen Heiliges Sorridianisches Reich zurück, um fortan als Heiliges Königreich Sorridia auf der Weltbühne zu agieren.