Bischoffeldener Steinpfähler: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Mai 2023, 22:19 Uhr
Der Bischoffeldener Steinpfähler ist ein historisches Ereignis und zugleich eine durch Magie verursachte Tragödie. Es beschreibt zudem eine der grausamsten Mordfälle der Vereinigten Provinzen von Silventrum sowie ein Beispiel der unmenschlichen Kunst. Als Folge des Steinpfählers verstärkten die Silventrumer Behörden und Organisationen ihre Kontrollen und auch ihre Zensur der Kunst.
Ablauf
Als erstes Auftreten des Steinpfählers ist der 17. Lenzmond 1308 AD mit dem Auffinden einer auf einen spitzen Steinpfahl aufgespießten menschlichen Leiche festgehalten worden. Am Morgen dieses Tages hat eine Patrouille der Stadtwache in einer Nebenstraße Bischoffeldens eine gänzlich durchstoßene Frau von ca. 35 Jahren Alter auffinden müssen. Ihr halber Leib wurde von einem anderthalb Meter hohen Gesteinspfahl aus Granit entstellt. Am Boden dieses Steinpfahls fand sich ein in die steinerne Straße eingelassener Ring, in der sich das Blut der Frau sammelte. Mehrwöchige Ermittlungen konnten keinen Täter und auch keine verdächtige Person ausfindig machen. Unbestritten wurde durch Gesandte der Silvanischen Kirche festgestellt, dass es sich bei den steinernen Konstrukten und damit dem Mordwerkzeug um das Werk von Magie handelte.
Zweitmalig trat der Steinpfähler etwa ein Jahr später am 29. Taumond des Jahres 1309 AD in Erscheinung. Mit zwei ebenfalls anderthalb Meter langen Steinpfählen wurde der Rumpf eines Mannes auf Bauchhöhe durchstoßen. Die Ende der quer aus dem Boden stehenden Gebilde reckten die Arme des etwa 50 Jahre alten Hafenarbeiters in die Höhe, punktierten seine Handflächen jedoch lediglich. Erneut wurde ein ringförmiger Kreis zum Sammeln des Blutes unter dem Mann gefunden. Aufgrund eines stadtweiten Feiertags wurde seine Leiche erst etwa einen Tag nach seinem Tod im Hinterhof eines Lagerhauses im Hafenbereich entdeckt. Bei den steinernen Gebilden handelte es sich in diesem Fall um Schieferstein, der natürlich nicht im Bereich Bischoffelden vorkommt.
Im Jahre 1309 AD trat der Steinpfähler zwei weitere Male in Erscheinung. Jeweils in einem Vorort und auf einem abseits gelegenen Marktplatz. Im Vorort hob er ein achtjähriges Mädchen mit mehreren Marmorpfählen in die Luft. Am Marktplatz formte er mit achtzehn Kalksteinpfählen den Körper eines alten Greises zu einem marionettenähnlichen Gebilde. Die Behörden der Stadt Bischoffelden setzten nach dem letzten Tod eine große Ermittlungskomission ein, die über Monate hinweg dutzenden Hinweisen nachging und nach einem potenziellen Täter fahndete. Ergebnislos mussten sie jedoch aufgeben.
Erst am Neujahrstag des Jahres 1310 AD trat der Täter dann wieder in Erscheinung. Während die Menschen der Stadt mit reichlich Alkoholica das neue Jahr willkommen geheißen haben, suchte sich der magiekundige Mörder drei betrunkene Männer jungen Alters und pfählte sie auf ein sandsteinartiges Gebilde, in dem sie allesamt in einer tanzenden Haltung dargestellt werden. Mehrere Augenzeugenberichte wollen an diesem Tag den Täter jedoch auf frischer Tat gesehen haben. So wurde er erstmals als gepflegter mittelalter Mann mit kahlgeschorenem Gesicht beschrieben. Aufgrund der Dunkelheit und des Trunkenheitszustandes der Zeugen konnte jedoch keine Person identifiziert werden.
Zwei Wochen später wurde dann bei einer Durchsuchung eines Lagerhauses durch die silventrische Zollbrigade aufgrund von unregelmäßigen Zolldeklarationen ein Warenhaus in Bischoffelden durchsucht. Im Inneren fanden die Zollbeamten jedoch mehrere der grotesken Werke des Steinpfählers anstelle der erwarteten Lagerkisten. Insgesamt konnten siebzehn getötete Menschen in fünf Gebilden ausgemacht werden. Jedes Gebilde wies eine andere Steinart auf und zeichnete sich durch eine Positionierung der Pfähle zu den ermordeten Menschen aus. Die fünf Gebilde wurden als Familienszene, Eislauf, Postverkehr, Suppenkessel und Freiheit tituliert. Die Namen dieser Werke wurden dabei nicht durch die ermittelnden Wachleute vergeben sondern durch handgeschriebene Karten an den Werken festgelegt.
Die Ermittler nutzten anschließend die Handschrift auf den Karten, um diese mit möglichst vielen in Bischoffelden lebenden Personen abzugleichen. Die zunächst versuchte Verfolgung des Besitzers bzw. Mieters der Lagerhauses verlief bei einigen Strohmännern im Sande. Als jedoch einer der eifrigen Ermittler bei einem der niederen Strohmänner in der Behausung war, fiel ihm ein Bild an dessen Wand ins Auge. Das relativ kleine Ölgemälde wies nur eine Landschaftsmalerei mit Namenszug in der unteren rechten Ecke auf. Ein Abgleich ergab jedoch, dass es sich bei dem Schreibstil des Künstlers und der handgeschriebenen Karten an den ermordeten Menschen um die selbe Handschrift handeln könnte. Der als Maler lokal bekannte Albeert Wheeskar wurde mit einer großen Einheit von Wachpersonal aufgesucht, jedoch in seinem Atelier nicht angetroffen. Bei der Durchsuchung des Gebäudes stießen die Ermittler auf einen verborgenen Keller, in denen weitere ermordete Menschen zu grotesken steingepfählten Gebilden verschandelt wurden. Insgesamt wurden weitere zwölf Personen in drei Werken des Mörders ausgemacht. Am Ende des Raumes befand sich ein roter Vorhang hinter dem sich ein letztes Werk des Künstlers befinden sollte: Er selbst durchstoßen durch mehrere Dutzend Steinpfähle.
Auswirkungen
Nachdem der Bischoffeldener Steinpfähler 36 Menschen und sich selbst ohne große Intervention der Silventrumer Behörden töten konnte, wurde massive Kritik an der Strafverfolgungspraxis laut. Ferner wurde erneut große Angst und Panik vor magiekundigen Personen und ihren Fähigkeiten laut. Vor allem Lokalpolitiker und Adlige forderten die gesamte Verbannung der Magie aus den Silventrumer Provinzen, die zu dieser Zeit noch Teil Tasperins waren. Das Königshaus in Tasperin befahl die Positionierung mehrerer Einheiten der Heiligen Inquisition im Bereich von Silventrum und forderte diese aktiv auf, alle unregistrierten Magier aufzuspüren und per Sonderdekret sofort zu vernichten. Diesem Pogrom fielen erneut über zweihundert Menschen zum Opfer deren Schuld und Magiebefähigung in vielen Fällen nicht sicher festgestellt worden sind.
In Bischoffelden wurde die Ausübung von jeglichen künstlerischen Aktivitäten in einem Anfall von Aktionismus für die nächsten 5 Jahre nach Aufspüren des Mörders unter gesamtstaatliche Kontrolle gestellt. Jede Kunstveranstaltung und jede Malerei musste mit einem offiziellen Zertifikat genehmigt werden, um derartige Ausartungen von Kunst von vornherein verhindern zu können.