51. Nördleändischer Kreuzzug: Unterschied zwischen den Versionen

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Der 51. Nördleändische Kreuzzug, war ein Angriffskrieg und damit ein bedeutendes [[Ereignisse|Ereignis]] des [[Solaner Orden|Solaner Ordens]] und der Riedländer auf die [[Haldarische Stammesländer|Haldarischen Stammesländer]] mit dem Ziel den Süden Haldars vom Einfluss der dort lebenden Stämme zu befreien und als Siedlungsgebiet zu befrieden. Er fand von [[Chronologica|1342 bis 1343 AD]] unter gemeinsamer Flagge statt. Die vorbereiteten Haldaren hatten sich bereits vor Kriegsbeginn zusammengeschlossen und weitgehende Fallenstellungen ausgehoben. Ihnen gelang es damit die feindlichen Heere mit kleinen eigenen Einheitengruppen zu beschäftigen und den Angreifern gleichzeitig in den Rücken zu fallen. Das ohnehin geschwächte Riedland wurde im Herbst 1342 AD durch die Haldaren vollständig vernichtet. Ein Gegenangriff auf die [[Erzbistum Kurmark|Kurmark]] wurde 1343 AD durch die Hilfe des [[Tasperiner Heer|Tasperiner Heeres]] zurückgeschlagen. Der Kreuzzug gilt als sogenannte Haldarfahrt.
 
Der 51. Nördleändische Kreuzzug, war ein Angriffskrieg und damit ein bedeutendes [[Ereignisse|Ereignis]] des [[Solaner Orden|Solaner Ordens]] und der Riedländer auf die [[Haldarische Stammesländer|Haldarischen Stammesländer]] mit dem Ziel den Süden Haldars vom Einfluss der dort lebenden Stämme zu befreien und als Siedlungsgebiet zu befrieden. Er fand von [[Chronologica|1342 bis 1343 AD]] unter gemeinsamer Flagge statt. Die vorbereiteten Haldaren hatten sich bereits vor Kriegsbeginn zusammengeschlossen und weitgehende Fallenstellungen ausgehoben. Ihnen gelang es damit die feindlichen Heere mit kleinen eigenen Einheitengruppen zu beschäftigen und den Angreifern gleichzeitig in den Rücken zu fallen. Das ohnehin geschwächte Riedland wurde im Herbst 1342 AD durch die Haldaren vollständig vernichtet. Ein Gegenangriff auf die [[Erzbistum Kurmark|Kurmark]] wurde 1343 AD durch die Hilfe des [[Tasperiner Heer|Tasperiner Heeres]] zurückgeschlagen. Der Kreuzzug gilt als sogenannte Haldarfahrt.
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==Verlauf==
 
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Nach der Verkündung des Kreuzzugs ritten am selben Tag noch erste Boten der Sôlaner über die Grenze nach Haldar. Dort lasen sie die Proklamationen des Ordens laut den anwesenden Haldaren vor und zogen sich anschließend wieder zurück. Den Stämmen wurde eine dreitätige Frist zum offiziellen Niederlegen der Waffen eingeräumt. Die Ordensritter warteten in dieser Zeit in ihren Lagern in und um [[Lötzen]] bzw. an den vielen riedländischen Dörfern. Die Frist verstrich ohne jegliche Rückmeldung auch nur eines einzelnen Haldaren. Am 10. Grasmond 1342 AD setzten sich die daher die unterschiedlichen Einheiten der beiden Nationen in Bewegung. Die Riedländer trafen zuerst auf dem Gebiet der Haldaren ein, wo sie von nichts als leeren Wäldern begrüßt wurden. Die Sôlaner fanden ein ähnliches Bild vor, weshalb beide Heerführer davon ausgingen, dass sich die Haldaren innerhalb der Frist weiter in das Inland zurückgezogen hatten. Während die riedländischen Pioniere erste Befestigungen errichteten, marschierten die Truppen weiter ins Inland. Allen voran stürmte die Kavallerie durch die lichten Wälder des Frühlings. Sie fanden jedoch bis zum 13. Grasmond lediglich verlassene Dörfer vor. Jegliche Habe und vor allem auch Vorräte und Vieh waren verschwunden.
  
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Erste Kämpfe ereigneten sich zum 14. Grasmond, als eine Kavallerieeinheit der Sôlaner auf eine bewaffnete Gruppierung unter dem Haldaren Nærfi Gunnhautrs traf. Die offenkundig vorbereiteten Stammesmitglieder konnten die Reiter mithilfe von Speeren und angespitzten Holzpfählen auf Abstand halten und zwangen sie zur Neupositionierung. Ein weiterer Angriff der Sôlaner auf ein improvisiertes Feldlager einer unbekannten haldarischen Einheit endete hingegen in einem verlustlosen Sieg der Ordenskrieger. Weniger Erfolg hatten wenige Tage später die Riedländer bei ihren ersten Angriffen auf mehrere befestigte Stellung der Haldaren. Sowohl der Vigormyr-Stamm als auch die Eisenpfeile hatten sich hinter großen Waldgräben auf einer Anhöhe verschanzt und setzten die ahnungslosen Riedländer unter großen Druck. Nachdem die überrumpelten Soldaten von einem Pfeilhagel bedeckt wurden, flüchteten sie sich zunächst hinter eine hochstehende Felskante. Als sie dann jedoch Stunden später zum Sturm bereit waren, kamen ihnen rollende Baumstämme entgegen, die sie für diesen Kriegstag zu einem erneuten Rückzug zwangen.
  
Als sich im Jahr 1342 AD die Kurmark gemeinsam mit dem Riedländer Orden dazu entschloss den 51. Nordleändischen Kreuzzug gegen die Haldaren zu eröffnen, wurde Lötzen wieder zum Ausgangspunkt eines Angriffs auf die Haldaren. Versammelt unter der Ordnung Deyn Cadors zogen die Ordenskrieger in den kalten Norden. Sie rechneten jedoch nicht mit der vereinten Gegenwehr der Haldaren, welche sich nach langen Streitigkeiten gegen den gemeinsamen Feind zusammengetan hatten. Die Haldaren konnten die wesentlichen Angriffe aus dem Süden abwehren und die Stützpunkte des Riedländer Ordens vernichten. Sie zogen gegen Lötzen und schafften es die Stadt zu isolieren. Jedoch ohne ausreichende Belagerungswerkzeuge verschanzten sich die Verteidiger und ihre Bewohner innerhalb der großen Festung von Lötzen. Über Wochen und Monate konnten die dank der ohnehin großen Vorräte der Stadt wartenden Verteidiger ausharren. Das eigentliche Ziel der Angriff blieb Zandig. Obgleich Hunger und Krankheit wieder einmal in Lötzen zu grassieren begannen, besannen sich die Lötzener auf die ihren Zusammenhalt und Glauben. Vereint hielten sie stand. Dank der aus Tasperin zur Hilfe eilenden Truppen wurde Lötzen 1343 AD von den verbliebenen Haldaren befreit. In der Zwischenzeit zogen viele der verbliebenen Stämme ohnehin bereits ab. Bei Zahlung von Bestechungsgeldern war ein Warenaustausch seit dem Winter 1342 AD bereits wieder möglich geworden. Den Haldaren waren schlichtweg selbst die Vorräte ausgegangen. In Lötzen sprach man daher nur noch von einer Belagerung der Nordtore, der Süden stand zeitweise über eine Woche unbekümmert der Belagerer offen.
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Die ersten Monate nach diesen anfänglichen Begegnungen waren geprägt von einer zunehmend ungleichen Auseinandersetzung. Die Haldaren, die sich schon vor Beginn des Kreuzzugs auf eine defensive Strategie eingestellt hatten, nutzten ihre Kenntnisse der heimischen Wälder und des unwegsamen Terrains, um den zahlenmäßig und ausrüstungstechnisch überlegenen Kreuzfahrern empfindliche Niederlagen zuzufügen. Bereits im späten Frühling griffen die Haldaren unter der Führung von Stammesführern wie Nærfi Gunnhautrs und dem Eisenpfeil-Stammführer Skeggi immer wieder kleinere Einheiten der Sôlaner und Riedländer an. Durch plötzliche Überfälle in der Nacht, gezielte Hinterhalte an engen Passagen und das Errichten von Fallen gelang es ihnen, die Nachschublinien der Kreuzfahrer erheblich zu stören. Gerade die Versorgungskolonnen der Ordensritter wurden immer wieder empfindlich gestört. Gleichzeitig gewannen die Haldaren so an Material dazu.
  
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Die Riedländischen Pioniere, welche eigentlich entscheidende Rolle bei der Errichtung von Feldlagern und Befestigungen spielen sollten, wurden schnell zum eigentlichen Ziel der Gegenangriffe der Stämme. Im Juni 1342 AD wurde ein großes Pionierlager von einer kombinierten Streitmacht der Eisenpfeile und der Kohlenspeer-Stammesverbände überrannt. Die angreifenden Haldaren nutzten brennende Pfeile und schleuderten Steine von einer Anhöhe, während sie die Verteidiger gleichzeitig mit schnellen Infanterieangriffen aufrieben. Zuvor ins Lager geschlichene Haldaren fielen den Verteidigern zusätzlich in den Rücken. Sie stifteten eine Verwirrung innerhalb des riedländischen Kampfverbands, der dazu führte, dass die Kreuzfahrer an der riedländischen Grenze für mehrere Wochen ohne Nachschub auskommen mussten.
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Während die Moral der Haldaren durch ihre Erfolge wuchs, zeigten sich in den Reihen der Kreuzfahrer erste Auflösungserscheinungen. Die langwierigen Märsche durch die endlosen Wälder Haldars, gepaart mit den Nachrichten über die eigenen Verluste und vor allem auch die Unfähigkeit neue Gegentaktiken zu entwickeln, schwächten die Armeen erheblich. Die Sôlaner unter Großkomtur Theophilis Giesser und die Riedländer unter Karl Holmgren versuchten mehrfach, koordinierte Angriffe auf die haldarischen Hauptkräfte durchzuführen, doch die Feindbewegungen blieben unauffindbar. Im späten Rosenmond (Juni) 1342 AD führte der Vigormyr-Stamm eine brutale Attacke gegen ein großes Riedländisches Lager südlich der Nordtanne an. Die Angreifer hatten zuvor den einzigen Zugangspfad mit heruntergestürzten Bäumen blockiert und griffen das Lager mit Feuer an. Sie warfen in Öl oder Walfett getränkte Felle auf und über die Palisade und schossen mit Brandpfeilen hinterher. Während die Befestigungen so in Sekundenschnelle in Vollbrand gerieten, wurden die überraschten Riedländer zusätzlich von allen Seiten mit Pfeilen und Steinen beschossen. Bereits nach rund einer halben Stunde ergaben sich die Überlebenden vollständig. Wer das Massaker überlebt hatte, fiel in die Hände der Haldaren.
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Zur gleichen Zeit gelang es einer Koalition aus den Skjoldrheim-Stämmen und den Blauklauen eine Nachschubroute der Sôlaner zu sabotieren, indem sie die aufgebauten Brücken über den kleinen Fluss Hjalkr niederbrannten. Zur Unkenntnis der Angreifer befand sich sogar der Sôlaner Heerführer Theophilis Giesser hinter dem Hjalkr. Der berittene Verband auf der anderen Seite unternahm daher die größten Anstrengungen für einen schnellen, aber dennoch geordneten Rückzug. Die Haldaren konnten durch die Rettungsaktion ansehen, wie die Sôlaner beinahe wehrlos ihre eigene Stellung aufgaben und die Flucht antraten. Während die Kreuzfahrer zunehmend defensiv agieren mussten, mobilisierten die Haldaren ihre Kräfte für einen groß angelegten Gegenangriff. Im Herbst 1342 AD fiel eine Streitmacht des Eisenpfeil-Stammes und des Kohlenspeer-Verbandes über die südlichen Gebiete Riedlands her. Zusätzlich erblickten Beobachten in den Rängen einige freie Haldarenstämme, sogar einige fahrende Krieger und Söldner, die sich am Raubzug auf die Riedländer beteiligten. Gnadenlos zerstörten sie Dörfer, plünderten alles, was nicht niet-  und nagelfest war und nahmen Hunderte Gefangene. Besonders die an der Grenze gelegene [[:Kategorie:Stadt|Stadt]] Sundholm wurde fast vollständig niedergebrannt, nachdem sie sich den Angreifern widersetzt hatte.
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In der Kurmark gelang es den Sôlanern zwar einige ihrer befestigten Klöster und Tempel zu verteidigen, doch kleinere Siedlungen fielen reihenweise den Überfällen der haldarischen Krieger zum Opfer. Ein Angriff der Vigormyr und der Blauklauen auf die Stadt [[Lötzen]] riegelten die Stadt weitgehend von der Außenwelt ab. Da jedoch auch die Haldaren über keine Belagerungswerkzeuge verfügten, harrten die Lötzener innerhalb ihrer Mauern aus. Wochenlang kamen sie ohne Vorräte aus, zogen die meisten Angreifer schon nach kurzer Zeit nach [[Zandig]] weiter. Über den Winter des Jahres 1342 AD marodierten die Haldaren im Norden der [[Erzbistum Kurmark|Kurmark]]. Kurz vor der Hauptstadt der Sôlaner trafen aus [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperin]] entsandte Truppen ein und wehrten diesen letzten großen Angriff in einer verheerenden Schlacht ab. Beide Seiten hatten herbe Verluste zu verzeichnen, doch gelang es schlussendlich Sôlanern und Tasperinern Seite an Seite den zähen Haldaren am 02. Taumond (Februar) 1343 AD die Stirn zu bieten.
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In der Zwischenzeit sahen sich die verbleibenden Kräfte der Riedländer und Sôlaner gezwungen, ihre letzten Stellungen in Haldar aufzugeben. Großkomtur Theophilis Giesser rief zum geordneten Rückzug, doch die Haldaren setzten den fliehenden Truppen nach und konnten zahlreiche Einheiten aufreiben. Besonders verheerend war die Schlacht von Polksdorf im Regenmond (September) 1342 AD, bei der die letzte große Riedländer-Abteilung von haldarischen Kriegern eingekesselt und vollständig vernichtet wurde. Die Riedländer selbst erlitten ihr Ende als eigenständige politische Einheit, als im Weinmond (Oktober) 1342 AD die Hauptstadt Riedlands, ''NAME EINSETZEN'', nach einer mehrtägigen Belagerung von den Haldaren gestürmt wurde. Bengt Lindahl Rosenqvist fiel bei der Verteidigung der Stadt. Das Gebiet des ehemaligen Riedlands wurde in den folgenden Monaten von haldarischen Stämmen geplündert und zählt heute zu den wilden Teilen Haldars.
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Der 51. Nordleändische Kreuzzug endete am 02. Taumond (Februar) 1343 AD mit der vollständigen Niederlage der Ordenskrieger und dem Untergang Riedlands. Die geschwächte Kurmark muss sich aufgrund ihrer hohen Truppenverluste als Vasall Tasperins erklären. Gerüchte besagen, dass der frischberufene [[Victor Saltzbrandt]] maßgeblich Einfluss auf die Entscheidung des Sir [[Walter Ripel|Walter Ripels]] gehabt haben soll. Dem stolzen und stets nach Unabhängigkeit strebenden ehemaligen Hochmeister sei es lange zuwider gewesen sich dem ehemaligen Herren erneut unterwerfen zu müssen. Die letzten Bewohner Riedlands schlossen sich entweder den siegreichen haldarischen Stämmen, oftmals unter Zwang oder Drohungen, an oder flohen in die [[Erzbistum Kurmark|Kurmark]] bzw. anliegende Nationen [[Leändrien|Leändriens]]. Der Sôlaner Orden schwor indes ewige Rache und begann schon wenige Jahre nach dem Ende des schmähhaften Verlustes mit den ersten Vorbereitungen für den Vergeltungsschlag.
 
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Version vom 24. Januar 2025, 17:29 Uhr

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Zerstörtes Kirchengebäude im ehemaligen Riedland

Der 51. Nördleändische Kreuzzug, war ein Angriffskrieg und damit ein bedeutendes Ereignis des Solaner Ordens und der Riedländer auf die Haldarischen Stammesländer mit dem Ziel den Süden Haldars vom Einfluss der dort lebenden Stämme zu befreien und als Siedlungsgebiet zu befrieden. Er fand von 1342 bis 1343 AD unter gemeinsamer Flagge statt. Die vorbereiteten Haldaren hatten sich bereits vor Kriegsbeginn zusammengeschlossen und weitgehende Fallenstellungen ausgehoben. Ihnen gelang es damit die feindlichen Heere mit kleinen eigenen Einheitengruppen zu beschäftigen und den Angreifern gleichzeitig in den Rücken zu fallen. Das ohnehin geschwächte Riedland wurde im Herbst 1342 AD durch die Haldaren vollständig vernichtet. Ein Gegenangriff auf die Kurmark wurde 1343 AD durch die Hilfe des Tasperiner Heeres zurückgeschlagen. Der Kreuzzug gilt als sogenannte Haldarfahrt.

Hintergrund

Seit der letzten Haldarfahrt der Sôlaner lagen mehr als fünfzehn Jahre zurück. In diesem Zeitraum hatten sich die haldarischen Stämme wieder weit in den Süden ihrer territorialen Gebiete ausbreiten können. Gerade das weitläufige Waldgebiet um Ormas und die Nordtanne erhielt wegen der milderen Klimabedingungen viel Zulauf aus dem Norden der eisigen Einöde. Selbst mehrere Stämme aus dem Trollfenn siedelten sich um die südlicher liegenden Wasserquellen an. Beeinflusst von mehreren kriegerisch geprägten Stämmen, schlossen sich immer mehr junge haldarische Krieger den Raubzügen an, welche stellenweise in die Kurmark, vor allem aber nach Riedland entsandt wurden. Die wirtschaftlich und personell geschwächten Riedländer konnten der Vielzahl der Angriffe nicht mehr standhalten. Auch die Sôlaner Ordensführung hatte zunehmend Schwierigkeiten die Wehrlosigkeit gegen den schnellen Angriffen der Haldaren zu begründen. In einer offiziellen Verhaldnung zwischen Riedland und den Sôlanern wurde beschlossen, dass das nördlich der Grenzen liegende Gebiet befriedet werden muss. Ein neuer Kreuzzug wurde unter der offiziellen Haltung ausgerufen, dass die Missionierungen keinen Erfolg zeigen und daher die Ordnung Deyn Cadors mit dem flammenden Schwert des Sôlerben verkündet werden müsse.

Ausruf

Zum 6. Grasmond (6. April) 1342 AD riefen Sir Walter Ripel als Hochmeister des Sôlaner Ordens und der Landsmeister der Riedländer, Bengt Lindahl Rosenqvist, gemeinsam in der Londanor Tempelfeste von Zandig den 51. Nordleändischen Kreuzzug aus. Im Vorhinein hatten die Sôlaner ihre Truppen bereits marschbereit in Lagern in und um aufgestellt. Die Riedländer konnten ihre verbleibenden Einheiten ebenfalls schnell über ihre Grenzen befehligen. Beide Armeen verzichteten weitgehend auf Belagerungsgeräte. Vielmehr wurde dagegen ein Wert auf berittene Einheiten und ausreichende Vorräte gelegt. Die Riedländer steuerten ihrerseits auch ihre beiden Pioniereinheiten bei, die hinter der Grenze mehrere im Wald stehende Feldlager errichten sollten, um so eine durchgehende Versorgungskette zu schaffen.

Sir Ripel selbst schloss sich aufgrund politischer Verpflichtungen in Carviel nicht den ersten Angriffen an. Auch Landsmeister Bengt Lindahl Rosenqvist verblieb in seiner Festung im Herzen Riedlands. Die Führung der jeweiligen Truppenverbände wurde somit untergeordneten Personen erteilt.

Konfliktparteien

Kreuzfahrer

  • Solaner Orden unter Führung von Großkomtur Theophilis Giesser
  • Riedländische Infanterie unter Führung von Kommandant Karl Holmgren
  • Riedländische Pioniere unter Führung vom Ersten Fahnenadjutanten Joakim Peter Schauman

Haldarische Stämme (Auswahl)

  • Skjoldrheim-Stamm
  • Eisenpfeile
  • Vigormyr-Stamm
  • Stamm Hardbeinsson
  • Gruppierung unter Nærfi Gunnhautrs
  • Kohlenspeer-Stammesverband
  • Blauklauen

Nebenparteien

  • Priester des Weißen Asts
  • Kleinere Orden zur Versorgung und Nachschublieferung
  • Weltliche Ritter
  • Bauernsoldaten
  • Wanderpriester
  • Vertriebene

Verlauf

Nach der Verkündung des Kreuzzugs ritten am selben Tag noch erste Boten der Sôlaner über die Grenze nach Haldar. Dort lasen sie die Proklamationen des Ordens laut den anwesenden Haldaren vor und zogen sich anschließend wieder zurück. Den Stämmen wurde eine dreitätige Frist zum offiziellen Niederlegen der Waffen eingeräumt. Die Ordensritter warteten in dieser Zeit in ihren Lagern in und um Lötzen bzw. an den vielen riedländischen Dörfern. Die Frist verstrich ohne jegliche Rückmeldung auch nur eines einzelnen Haldaren. Am 10. Grasmond 1342 AD setzten sich die daher die unterschiedlichen Einheiten der beiden Nationen in Bewegung. Die Riedländer trafen zuerst auf dem Gebiet der Haldaren ein, wo sie von nichts als leeren Wäldern begrüßt wurden. Die Sôlaner fanden ein ähnliches Bild vor, weshalb beide Heerführer davon ausgingen, dass sich die Haldaren innerhalb der Frist weiter in das Inland zurückgezogen hatten. Während die riedländischen Pioniere erste Befestigungen errichteten, marschierten die Truppen weiter ins Inland. Allen voran stürmte die Kavallerie durch die lichten Wälder des Frühlings. Sie fanden jedoch bis zum 13. Grasmond lediglich verlassene Dörfer vor. Jegliche Habe und vor allem auch Vorräte und Vieh waren verschwunden.

Erste Kämpfe ereigneten sich zum 14. Grasmond, als eine Kavallerieeinheit der Sôlaner auf eine bewaffnete Gruppierung unter dem Haldaren Nærfi Gunnhautrs traf. Die offenkundig vorbereiteten Stammesmitglieder konnten die Reiter mithilfe von Speeren und angespitzten Holzpfählen auf Abstand halten und zwangen sie zur Neupositionierung. Ein weiterer Angriff der Sôlaner auf ein improvisiertes Feldlager einer unbekannten haldarischen Einheit endete hingegen in einem verlustlosen Sieg der Ordenskrieger. Weniger Erfolg hatten wenige Tage später die Riedländer bei ihren ersten Angriffen auf mehrere befestigte Stellung der Haldaren. Sowohl der Vigormyr-Stamm als auch die Eisenpfeile hatten sich hinter großen Waldgräben auf einer Anhöhe verschanzt und setzten die ahnungslosen Riedländer unter großen Druck. Nachdem die überrumpelten Soldaten von einem Pfeilhagel bedeckt wurden, flüchteten sie sich zunächst hinter eine hochstehende Felskante. Als sie dann jedoch Stunden später zum Sturm bereit waren, kamen ihnen rollende Baumstämme entgegen, die sie für diesen Kriegstag zu einem erneuten Rückzug zwangen.

Die ersten Monate nach diesen anfänglichen Begegnungen waren geprägt von einer zunehmend ungleichen Auseinandersetzung. Die Haldaren, die sich schon vor Beginn des Kreuzzugs auf eine defensive Strategie eingestellt hatten, nutzten ihre Kenntnisse der heimischen Wälder und des unwegsamen Terrains, um den zahlenmäßig und ausrüstungstechnisch überlegenen Kreuzfahrern empfindliche Niederlagen zuzufügen. Bereits im späten Frühling griffen die Haldaren unter der Führung von Stammesführern wie Nærfi Gunnhautrs und dem Eisenpfeil-Stammführer Skeggi immer wieder kleinere Einheiten der Sôlaner und Riedländer an. Durch plötzliche Überfälle in der Nacht, gezielte Hinterhalte an engen Passagen und das Errichten von Fallen gelang es ihnen, die Nachschublinien der Kreuzfahrer erheblich zu stören. Gerade die Versorgungskolonnen der Ordensritter wurden immer wieder empfindlich gestört. Gleichzeitig gewannen die Haldaren so an Material dazu.

Die Riedländischen Pioniere, welche eigentlich entscheidende Rolle bei der Errichtung von Feldlagern und Befestigungen spielen sollten, wurden schnell zum eigentlichen Ziel der Gegenangriffe der Stämme. Im Juni 1342 AD wurde ein großes Pionierlager von einer kombinierten Streitmacht der Eisenpfeile und der Kohlenspeer-Stammesverbände überrannt. Die angreifenden Haldaren nutzten brennende Pfeile und schleuderten Steine von einer Anhöhe, während sie die Verteidiger gleichzeitig mit schnellen Infanterieangriffen aufrieben. Zuvor ins Lager geschlichene Haldaren fielen den Verteidigern zusätzlich in den Rücken. Sie stifteten eine Verwirrung innerhalb des riedländischen Kampfverbands, der dazu führte, dass die Kreuzfahrer an der riedländischen Grenze für mehrere Wochen ohne Nachschub auskommen mussten.

Während die Moral der Haldaren durch ihre Erfolge wuchs, zeigten sich in den Reihen der Kreuzfahrer erste Auflösungserscheinungen. Die langwierigen Märsche durch die endlosen Wälder Haldars, gepaart mit den Nachrichten über die eigenen Verluste und vor allem auch die Unfähigkeit neue Gegentaktiken zu entwickeln, schwächten die Armeen erheblich. Die Sôlaner unter Großkomtur Theophilis Giesser und die Riedländer unter Karl Holmgren versuchten mehrfach, koordinierte Angriffe auf die haldarischen Hauptkräfte durchzuführen, doch die Feindbewegungen blieben unauffindbar. Im späten Rosenmond (Juni) 1342 AD führte der Vigormyr-Stamm eine brutale Attacke gegen ein großes Riedländisches Lager südlich der Nordtanne an. Die Angreifer hatten zuvor den einzigen Zugangspfad mit heruntergestürzten Bäumen blockiert und griffen das Lager mit Feuer an. Sie warfen in Öl oder Walfett getränkte Felle auf und über die Palisade und schossen mit Brandpfeilen hinterher. Während die Befestigungen so in Sekundenschnelle in Vollbrand gerieten, wurden die überraschten Riedländer zusätzlich von allen Seiten mit Pfeilen und Steinen beschossen. Bereits nach rund einer halben Stunde ergaben sich die Überlebenden vollständig. Wer das Massaker überlebt hatte, fiel in die Hände der Haldaren.

Zur gleichen Zeit gelang es einer Koalition aus den Skjoldrheim-Stämmen und den Blauklauen eine Nachschubroute der Sôlaner zu sabotieren, indem sie die aufgebauten Brücken über den kleinen Fluss Hjalkr niederbrannten. Zur Unkenntnis der Angreifer befand sich sogar der Sôlaner Heerführer Theophilis Giesser hinter dem Hjalkr. Der berittene Verband auf der anderen Seite unternahm daher die größten Anstrengungen für einen schnellen, aber dennoch geordneten Rückzug. Die Haldaren konnten durch die Rettungsaktion ansehen, wie die Sôlaner beinahe wehrlos ihre eigene Stellung aufgaben und die Flucht antraten. Während die Kreuzfahrer zunehmend defensiv agieren mussten, mobilisierten die Haldaren ihre Kräfte für einen groß angelegten Gegenangriff. Im Herbst 1342 AD fiel eine Streitmacht des Eisenpfeil-Stammes und des Kohlenspeer-Verbandes über die südlichen Gebiete Riedlands her. Zusätzlich erblickten Beobachten in den Rängen einige freie Haldarenstämme, sogar einige fahrende Krieger und Söldner, die sich am Raubzug auf die Riedländer beteiligten. Gnadenlos zerstörten sie Dörfer, plünderten alles, was nicht niet- und nagelfest war und nahmen Hunderte Gefangene. Besonders die an der Grenze gelegene Stadt Sundholm wurde fast vollständig niedergebrannt, nachdem sie sich den Angreifern widersetzt hatte.

In der Kurmark gelang es den Sôlanern zwar einige ihrer befestigten Klöster und Tempel zu verteidigen, doch kleinere Siedlungen fielen reihenweise den Überfällen der haldarischen Krieger zum Opfer. Ein Angriff der Vigormyr und der Blauklauen auf die Stadt Lötzen riegelten die Stadt weitgehend von der Außenwelt ab. Da jedoch auch die Haldaren über keine Belagerungswerkzeuge verfügten, harrten die Lötzener innerhalb ihrer Mauern aus. Wochenlang kamen sie ohne Vorräte aus, zogen die meisten Angreifer schon nach kurzer Zeit nach Zandig weiter. Über den Winter des Jahres 1342 AD marodierten die Haldaren im Norden der Kurmark. Kurz vor der Hauptstadt der Sôlaner trafen aus Tasperin entsandte Truppen ein und wehrten diesen letzten großen Angriff in einer verheerenden Schlacht ab. Beide Seiten hatten herbe Verluste zu verzeichnen, doch gelang es schlussendlich Sôlanern und Tasperinern Seite an Seite den zähen Haldaren am 02. Taumond (Februar) 1343 AD die Stirn zu bieten.

In der Zwischenzeit sahen sich die verbleibenden Kräfte der Riedländer und Sôlaner gezwungen, ihre letzten Stellungen in Haldar aufzugeben. Großkomtur Theophilis Giesser rief zum geordneten Rückzug, doch die Haldaren setzten den fliehenden Truppen nach und konnten zahlreiche Einheiten aufreiben. Besonders verheerend war die Schlacht von Polksdorf im Regenmond (September) 1342 AD, bei der die letzte große Riedländer-Abteilung von haldarischen Kriegern eingekesselt und vollständig vernichtet wurde. Die Riedländer selbst erlitten ihr Ende als eigenständige politische Einheit, als im Weinmond (Oktober) 1342 AD die Hauptstadt Riedlands, NAME EINSETZEN, nach einer mehrtägigen Belagerung von den Haldaren gestürmt wurde. Bengt Lindahl Rosenqvist fiel bei der Verteidigung der Stadt. Das Gebiet des ehemaligen Riedlands wurde in den folgenden Monaten von haldarischen Stämmen geplündert und zählt heute zu den wilden Teilen Haldars.

Der 51. Nordleändische Kreuzzug endete am 02. Taumond (Februar) 1343 AD mit der vollständigen Niederlage der Ordenskrieger und dem Untergang Riedlands. Die geschwächte Kurmark muss sich aufgrund ihrer hohen Truppenverluste als Vasall Tasperins erklären. Gerüchte besagen, dass der frischberufene Victor Saltzbrandt maßgeblich Einfluss auf die Entscheidung des Sir Walter Ripels gehabt haben soll. Dem stolzen und stets nach Unabhängigkeit strebenden ehemaligen Hochmeister sei es lange zuwider gewesen sich dem ehemaligen Herren erneut unterwerfen zu müssen. Die letzten Bewohner Riedlands schlossen sich entweder den siegreichen haldarischen Stämmen, oftmals unter Zwang oder Drohungen, an oder flohen in die Kurmark bzw. anliegende Nationen Leändriens. Der Sôlaner Orden schwor indes ewige Rache und begann schon wenige Jahre nach dem Ende des schmähhaften Verlustes mit den ersten Vorbereitungen für den Vergeltungsschlag.