Ursk'al: Unterschied zwischen den Versionen
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Aber auch abseits dessen bietet die Stadt ihren Einwohnern etwas. Die bemalten und teilweise ganz eingefärbten Lehmfassaden der Häuser in manchen Vierteln, allen voran dem der Glasbläser, sorgen für Eindruck. Zwischen den Gebäuden gespannte Leinen auf denen Stoffe hängen, dienen nicht nur dem Sonnenschutz sondern bieten auch einen angenehmen Anblick. Die beeindrucken Handwerksleistungen mancher Künstler werden in wenigen Ateliers oder der eigenen Werkstatt ausgestellt. Gerade unter den Glasmachern gibt es zahlreiche informelle Wettbewerbe um die detailliertesten, farbenfrohesten oder schönsten Produkte. Oftmals kommen die restlichen Einwohner kaum aus dem Staunen heraus, wenn die Zunft die Stücke der Sieger vor dem Kirash-Tempel vorstellt. | Aber auch abseits dessen bietet die Stadt ihren Einwohnern etwas. Die bemalten und teilweise ganz eingefärbten Lehmfassaden der Häuser in manchen Vierteln, allen voran dem der Glasbläser, sorgen für Eindruck. Zwischen den Gebäuden gespannte Leinen auf denen Stoffe hängen, dienen nicht nur dem Sonnenschutz sondern bieten auch einen angenehmen Anblick. Die beeindrucken Handwerksleistungen mancher Künstler werden in wenigen Ateliers oder der eigenen Werkstatt ausgestellt. Gerade unter den Glasmachern gibt es zahlreiche informelle Wettbewerbe um die detailliertesten, farbenfrohesten oder schönsten Produkte. Oftmals kommen die restlichen Einwohner kaum aus dem Staunen heraus, wenn die Zunft die Stücke der Sieger vor dem Kirash-Tempel vorstellt. | ||
− | Wenig beeindrucken kann Ursk'al mit seinen [[Speisen]] und Getränken. Das Essen ist eher einfältig und geschmacklos. Für manche Kirash-Anhänger ist dies ein Beweis der Demut vor Abrizzah, für die meisten Menschen jedoch einfach den langen Wegen und kargen Ressourcen im Umfeld der Stadt geschuldet. Gewürze sind teuer, besondere Nahrungsmittel unbezahlbar und einzig die Hirse wächst jedes Jahr aufs Neue aus dem bewässerten Boden. Ähnlich verhält es sich mit Musik und Tanz, die wegen der alljährlich glühenden Wüstenhitze nur schwerlich zu ertragen ist. Viele Esh'shajen sind nicht wirklich gewillt sich mehr als nötig zu bewegen, besonders unter den Strahlen der [[Sonne]]. Auf der anderen Seite bewundern sie dafür immer wieder mit Staunen die Flüge der gezüchteten Purpurfalken. Es gibt zwar nur wenige Exemplare in der Stadt, doch diese werden umso mehr gehegt und gepflegt. | + | Wenig beeindrucken kann Ursk'al mit seinen [[Speisen]] und Getränken. Das Essen ist eher einfältig und geschmacklos. Für manche Kirash-Anhänger ist dies ein Beweis der Demut vor Abrizzah, für die meisten Menschen jedoch einfach den langen Wegen und kargen Ressourcen im Umfeld der Stadt geschuldet. Gewürze sind teuer, besondere Nahrungsmittel unbezahlbar und einzig die [[Hirse]] wächst jedes Jahr aufs Neue aus dem bewässerten Boden. Ähnlich verhält es sich mit Musik und Tanz, die wegen der alljährlich glühenden Wüstenhitze nur schwerlich zu ertragen ist. Viele Esh'shajen sind nicht wirklich gewillt sich mehr als nötig zu bewegen, besonders unter den Strahlen der [[Sonne]]. Auf der anderen Seite bewundern sie dafür immer wieder mit Staunen die Flüge der gezüchteten Purpurfalken. Es gibt zwar nur wenige Exemplare in der Stadt, doch diese werden umso mehr gehegt und gepflegt. |
Menschen aus anderen Regionen [[Leändrien|Leändriens]] oder mit einem anderen Glauben gibt es in Ursk'al nur eine Handvoll. Sie sind meist seit langer Zeit integriert und haben irgendwie ihren Weg in die lokale Gesellschaft gefunden, manch eine Person ist schlichtweg hängengeblieben. Auch für zuziehende Esh'shajen gilt es zunächst Vertrauen zu erwerben und sich zu beweisen, bevor man richtiger Teil von Ursk'al wird. Die Ausübung des [[Deyn Cador|Deynismus]] ist in der Stadt verboten. Der [[Nostrischer Götterpantheon|Nostrische Götterpantheon]] darf außerhalb der eigenen Behausung weder erwähnt noch angepriesen werden. Die fehlenden See- und Handelswege sorgen weiter für die Abgeschiedenheit und teilweise auch Eigenbrödlerei der Bewohner von Ursk'al. Sie selbst stört dies aber kaum, solange das Wasser sprudelt, die Falken fliegen und das Glas schöne Formen annimmt. | Menschen aus anderen Regionen [[Leändrien|Leändriens]] oder mit einem anderen Glauben gibt es in Ursk'al nur eine Handvoll. Sie sind meist seit langer Zeit integriert und haben irgendwie ihren Weg in die lokale Gesellschaft gefunden, manch eine Person ist schlichtweg hängengeblieben. Auch für zuziehende Esh'shajen gilt es zunächst Vertrauen zu erwerben und sich zu beweisen, bevor man richtiger Teil von Ursk'al wird. Die Ausübung des [[Deyn Cador|Deynismus]] ist in der Stadt verboten. Der [[Nostrischer Götterpantheon|Nostrische Götterpantheon]] darf außerhalb der eigenen Behausung weder erwähnt noch angepriesen werden. Die fehlenden See- und Handelswege sorgen weiter für die Abgeschiedenheit und teilweise auch Eigenbrödlerei der Bewohner von Ursk'al. Sie selbst stört dies aber kaum, solange das Wasser sprudelt, die Falken fliegen und das Glas schöne Formen annimmt. | ||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2024, 18:47 Uhr
Ursk'al | |
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Name | Ursk'al |
Bewohner | 27.300 Einwohner |
Regentschaft | Emir Achla'f bin Ach'laf |
Garnisonen | Kalifatisches Heer |
Tempel | Tempel des Kirash |
Wirtschaft | Bergbau, Glasherstellung |
Besonderheiten | Kunstvolles Glasbläserviertel |
Stimmung | Spiegelnd wie der Wüstensand |
Ursk'al ist eine Stadt im Osten des Kalifats Al'bastra. Sie befindet sich zwischen den Ausläufern des Ankrahwalls inmitten der sandigen Wüste. Die politisch zum Sultanat Emikal gehörende und als eigenständiges Emirat geführte Siedlung wird vor allem von Esh'shajen bewohnt, die sich in ruhiger Hingabe einer Stadt der dahinplätschernden Wasserläufe und der Kunst zugewandt haben. So manche Straßenzeile in Ursk'al soll sogar im Vergleich zu den großen Städte Schattpur oder Mina Farah Eindruck schinden, obgleich sie so fern der großen Handelsrouten liegt.
Geographie
Ursk'al, die größte Siedlung im äußersten Nordosten des Kalifats Al'bastra, liegt weit entfernt von den meisten anderen Städten des Landes. Bis zum östlich gelegenen Leändischen Ozean sind es fast drei Wochen Fußmarsch über die sandigen Hügel des schwer zugänglichen Geländes. Im Süden und Nordwesten begrenzen die hohen Berge des Ankrahwalls das Vorankommen, während sich nach Westen nur noch weitere Wüste anschließt. Die nächsten größeren Städte sind das fernab im Süden erbaute Kuantan und das teilweise Monate entfernte Mina Farah im Westen.
So abgelegen Ursk'al auch erscheinen mag, so belohnend ist es, wenn man dort angekommen ist. Dank einiger Gebirgsbäche aus den Ausläufern des Ankrahwalls und gleich zweier natürlicher Oasen durchziehen mehrere Wasserläufe die Stadt. Aus diesen zu Lehmziegelgräben ausgebauten Quellen können die Bewohner frisches Wasser schöpfen, bevor es auf die umliegenden Felder fließt. Die Landwirtschaft profitiert von dieser Wasserversorgung, ohne die Ursk'al innerhalb weniger Monate völlig veröden würde. Nur dank der frischen Quelle gedeihen auf den Feldern der Bauern ausreichend Nutzpflanzen. Die weidenden Ziegenherden freuen sich über die Pflanzen ebenso wie über das Unkraut. Das Wetter in der Stadt ist ganzjährig heiß. In der Nacht fallen die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt, zu den ersten Sonnenstrahlen ist die brütende Hitze jedoch wieder zu spüren. Regenschauer sind ein einmaliges Ereignis im Jahr und werden gar freudig begrüßt.
Die Gebäude wurden überwiegend aus verputztem Lehm errichtet. Die Beschaffenheit des Sandes im Westen der Stadt erlaubt es, mit wenigen Steinbestandteilen und Wasser einen festen Baustoff herzustellen, der in der Sonne sehr gut trocknet. Die in den Oasen natürlich vorkommenden Palmen galten früher als Baumaterial und Rohstoff, werden heute aber nur noch als Schattenspender genutzt. Jegliches Holz muss daher teuer importiert werden. Auch die Inneneinrichtung der meisten Bewohner von Ursk'al besteht daher aus Ton oder Lehm. Ihre Hütten wurden zum Teil direkt auf den Dünen der Sandwüste errichtet, indem große Lehmpfeiler in stabiler Dreiecksform in den Boden eingelassen wurden. Auf diesen Pfeilern wurden dann Querbalken errichtet, die heute die meisten Wohnhäuser und Läden tragen können. Die Tempel des Kirash und größere Bauwerke mussten mit Steinen aus dem Ankrahwall verstärkt und untermauert werden.
Bis heute gibt es teilweise gepflasterte Straßen in die Berge des Massivs. Sie werden vor allem von Bergleuten und Händlern genutzt, die die reichen Erzadern des Ankrahwalls abbauen. Zeitgleich kann auf diesen befestigten Wegen mithilfe der treuen Ochsenkarren ein ständiger Nachschub an Steinen für Reparaturen und Neubauten in die Stadt gebracht werden. Zwischen all den Steinbauten und Lehmhütten gibt es in Ursk'al kaum Vegetation. Die meisten Pflanzen schaffen es kaum, ihre Wurzeln in die Wassergräben zu treiben. Auch die Tierwelt meidet die Stadt zumeist. Neben verirrten Skorpionen, Schlangen oder Wüstenmäusen besuchen nur wenige Raubvögel der Lüfte Ursk'al und seine Bewohner.
Geschichte
Eine Siedlung an der Stelle des heutigen Ursk'al soll bereits seit dem Djidanitischen Reich bestanden haben. Viele Aufzeichnungen hierüber wurden aber entweder nie angefertigt oder sind im Laufe der Zeit verloren gegangen. Das genaue Gründungsdatum gilt daher als längst verschollen und vergessen. Erstmalige urkundliche Belege lassen sich ab etwa 200 AD finden. Besonders die damals schon ergiebigen Wasserquellen in der Wüste sollen die Menschen angezogen haben. Einige Bauernfamilien der Esh'shajen lebten den Einträgen zufolge an der Oase und betrieben Landwirtschaft. Größeren Aufschwung bekam Ursk'al ab etwa 279 AD mit dem Zuzug einer entsandten Wache des Kalifats, dieser in das Dorf gewanderte Wächter sollte von den Bauern im Gegenzug zu seinem Dienst durchgefüttert werden. Die ansässigen Familien wehrten sich erst, konnten aber nach mehreren Wochen des guten Zuredens überzeugt werden und ließen den Mann mit Namen La'hifa gewähren.
Einige Wochen nach seinem Eintreffen untersuchte der neue Wächter die umliegenden Dünen und nahm, zumindest der Legende nach, eine Hand voll Sand und ließ sie hinabrieseln. Vor seinem Dienste für den Emir arbeitete La'hifa als Glasbläser, weshalb es vielleicht das Schicksal oder ein gute Fügung gewesen sein musste, dass es ausgerechnet er diese Entdeckung machte. Aus bis heute nicht ganz ergründeten Umständen ist der Sand zwischen den Bergen des Ankrahwalls im Westen von Ursk'al rau genug, um daraus Baustoffe und vor allem Glas herzustellen. La'hifa traf es daher wie ein Schlag als das letzte Sandkorn auf den heißen Wüstenboden fiel. Er bat die Bauern um einen eigenen Ofen, den sie mit ihm gemeinsam aus Lehmziegeln errichteten. Er fing kurz darauf an mit einigen Material eine erste Glasschmelze zu versuchen. Bereits einen Abend später hielt er eine kleine Glasfigur in Form einer Schlange in der Hand.
La'hifa machte sich daraufhin auf den Weg nach Mina Farah, wo sein Emir die meiste Zeit des Jahres residierte. Wochenlang lief er alleine durch die Wüste. Bis er verschwand. Die Bauern dachten sich lange Zeit nichts, vermuteten gar, dass er mit seinem neugefundenen Wissen nicht mehr zurückkehren wollte. Erst 281 AD fand eine Karawane den Leichnam von La'hifa südlich der Toh'zaka-Türme. Man konnte nicht mehr genau ausmachen, ob er schlichtweg verdurstet war oder einen Hitzschlag erlitten hatte. In seinen letzten Stunden hatte er jedoch das Geheimnis des Sandes von Ursk'al auf eine vergilbte Schriftrolle geschrieben. Die Händler nahmen diese mit nach Mina Farah und übergeben diese, mitsamt seiner Gebeine, an den Emir.
Es sollte bis 284 AD dauern bis eine größere Gruppe Arbeiter entsandt wurde, um die letzten Behauptungen des La'hifa zu überprüfen. Ab ihrem Eintreffen und dem Bau einer ersten Glasbläserei konnte die Stadt wachsen. Mit Geldern aus dem Sultanat Emikal und dem Emirat wurden neue Häuser gebaut und Menschen angeworben. Erfahrene Glasbläser ließen sich in Ursk'al nieder, eröffneten Werkstätten und bildeten wiederum Generationen von neuen Glasmachern aus. Ursk'al wurde schnell zu einer führenden Stadt der Glasherstellung. Besonders kunstvolle Einzelarbeiten beherrschen die Männer und Frauen in den Schmelzstuben besonders gut.
Die meisten der Angriffe der Krieger Deyn Cadors gingen am abgelegenen Ursk'al spurlos vorbei. Selten schlichen sich Saboteure in die Stadt und versuchten sie erfolglos niederzubrennen. Die geringen Holzanteile und festen Lehmbauten boten nahezu keine Möglichkeit große Feuer erst entstehen zu lassen. Heute ist die Stadt an ihrem Bevölkerungslimit angekommen. Der Sandboden gibt kaum mehr stabile Bereiche her und auch die Wasserversorgung arbeitet tagtäglich am Limit. Ohne die dutzenden Karawanen, die für Ursk'al durch die Wüste ziehen, wäre die Nahrung schnell knapp.
Politik und Wirtschaft
Ursk'al ist Teil des Emirats von Achelaf, welches wiederum zum Sultanat Emikal gehört. Amtierender Emir ist Achla'f bin Ach'laf, Sohn des Ach'laf. Er residiert nur selten in der Stadt, hat aber im Tempel des Kirash im Zentrum der Stadt eigene Quartiere zur Verfügung. Er gilt als sehr gläubig, folgt seinem Propheten Abrizzah auf das Wort und legt den Kirash gern wörtlich aus. Die Stadt wird milde besteuert, was vor allem auf ihre Abgeschiedenheit zurückgeführt wird. Ohnehin verdienen außer den Glasbläsern nur wenige Menschen ausreichend Einkommen, um mehr als das Nötigste zu finanzieren.
Innerhalb der Siedlung sind einige Wachkräfte des Kalifatischen Heers angesiedelt, die für Recht und Ordnung sorgen. Sie stellen zugleich auch ein mögliches Gericht, welches aber nur dem Kirash folgenden Esh'shajen überhaupt offensteht. Den Wachmännern ist auch die Überprüfung der Wasserläufe überlassen worden. Bis etwa 850 AD war dies eine Arbeit für meist jugendliche Brunnenwächter aus ärmeren Familien. Im Verlauf der Geschichte des Landes kam es bereits mehrfach vor, dass die Truppen in Ursk'al nicht einberufen werden konnten, da die Zustellung des Gesuchs aus der Hauptstadt schlichtweg zu lang gebraucht hat. Heute wird daher meist auf Benachrichtigungen der in der Stadt stationierten Wächter verzichtet, was zur Folge hatte, dass nur altgediente Veteranen vor ihrem Ruhestand hier noch eingesetzt werden.
Die meisten Bewohner der Stadt sind in den Bereichen Landwirtschaft und Viehzucht, Bergbau oder der Glasbläserei tätig. Während die Bauern die Stadt mit ihren Lebensmitteln vor dem Verhungern schützen, bilden gerade die Bergleute den unteren Teil der Gesellschaft. Sie ziehen täglich in die Minen aus, wo sie in kleinen und beengten Hütten leben. Dort schlagen sie Gesteine, Metalle und Erze aus dem Boden, um sie dann zur Bestimmung nach Ursk'al zu bringen. Einige von ihnen sind beinahe Tag und Nacht unterwegs, um die Ochsenkarren voll Waren zurückzuführen. Ihre Arbeit ist zudem gefährlich, da nur unzureichende Mengen Holz zum Abstützen der in das Gestein geschlagenen Tunnel zur Verfügung stehen. Regelmäßig kommt es zu grausamen Unfällen.
In großem Kontrast zu den Minenarbeitern stehen die in ihrem aus bunten Lehmfassaden errichteten Viertel lebenden Glasbläser. Sie sind vor allem im Feinhandwerk tätig und haben oft ein halbes Dutzend Helfer, die ihnen den Sand aufbereiten und anders zuarbeiten. Ein Meisterbläser kann ohne Probleme seine ganze Familie mit Auftragsarbeiten ernähren, die aus ganz Leändrien an ihn herangetragen werden. Ob es geformte Glasscheiben oder einfache gefärbte Krüge aus Glas sein sollen, erst bei kunstvollen Verzierungen sowie Kronleuchtern aus reinem Kristallglas fangen die Meister ihres Handwerks an zu schwitzen. Ursk'al blickt auf eine lange Tradition in der kunstvollen Glasherstellung zurück, die seit jeher nur von einem Problem betrübt wurde. Der Transport durch die Wüste zum Endkunden stellt bis heute ein schwieriges Unterfangen dar, sodass eigene Zwischenhändler in Kuantan und Mina Farah auf die Weitergabe der Aufträge, Abholung des Gutes und die abschließende Bezahlung spezialisiert sind.
Gesellschaft und Kultur
Die Gesellschaft von Ursk'al besteht zum überwiegenden Teil aus tiefgläubigen und eher der Arbeiterklasse zugehörigen Esh'shajen. Die Stadt hat sich aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage und des durchaus schönen Tempels des Kirash zu einem Rückzugsort für äußerst glaubensbezogene Bewohner des Sultanats Emikal entwickelt. In Verbindung mit der vergleichsweise hohen persönlichen Sicherheit sowie den vorherrschenden Arbeitskonditionen zog Ursk'al daher vor allem Individuen an, die sich in ihrem Leben der Arbeit und der Religion widmen wollen.
Aber auch abseits dessen bietet die Stadt ihren Einwohnern etwas. Die bemalten und teilweise ganz eingefärbten Lehmfassaden der Häuser in manchen Vierteln, allen voran dem der Glasbläser, sorgen für Eindruck. Zwischen den Gebäuden gespannte Leinen auf denen Stoffe hängen, dienen nicht nur dem Sonnenschutz sondern bieten auch einen angenehmen Anblick. Die beeindrucken Handwerksleistungen mancher Künstler werden in wenigen Ateliers oder der eigenen Werkstatt ausgestellt. Gerade unter den Glasmachern gibt es zahlreiche informelle Wettbewerbe um die detailliertesten, farbenfrohesten oder schönsten Produkte. Oftmals kommen die restlichen Einwohner kaum aus dem Staunen heraus, wenn die Zunft die Stücke der Sieger vor dem Kirash-Tempel vorstellt.
Wenig beeindrucken kann Ursk'al mit seinen Speisen und Getränken. Das Essen ist eher einfältig und geschmacklos. Für manche Kirash-Anhänger ist dies ein Beweis der Demut vor Abrizzah, für die meisten Menschen jedoch einfach den langen Wegen und kargen Ressourcen im Umfeld der Stadt geschuldet. Gewürze sind teuer, besondere Nahrungsmittel unbezahlbar und einzig die Hirse wächst jedes Jahr aufs Neue aus dem bewässerten Boden. Ähnlich verhält es sich mit Musik und Tanz, die wegen der alljährlich glühenden Wüstenhitze nur schwerlich zu ertragen ist. Viele Esh'shajen sind nicht wirklich gewillt sich mehr als nötig zu bewegen, besonders unter den Strahlen der Sonne. Auf der anderen Seite bewundern sie dafür immer wieder mit Staunen die Flüge der gezüchteten Purpurfalken. Es gibt zwar nur wenige Exemplare in der Stadt, doch diese werden umso mehr gehegt und gepflegt.
Menschen aus anderen Regionen Leändriens oder mit einem anderen Glauben gibt es in Ursk'al nur eine Handvoll. Sie sind meist seit langer Zeit integriert und haben irgendwie ihren Weg in die lokale Gesellschaft gefunden, manch eine Person ist schlichtweg hängengeblieben. Auch für zuziehende Esh'shajen gilt es zunächst Vertrauen zu erwerben und sich zu beweisen, bevor man richtiger Teil von Ursk'al wird. Die Ausübung des Deynismus ist in der Stadt verboten. Der Nostrische Götterpantheon darf außerhalb der eigenen Behausung weder erwähnt noch angepriesen werden. Die fehlenden See- und Handelswege sorgen weiter für die Abgeschiedenheit und teilweise auch Eigenbrödlerei der Bewohner von Ursk'al. Sie selbst stört dies aber kaum, solange das Wasser sprudelt, die Falken fliegen und das Glas schöne Formen annimmt.