Veskarnstieg
Der Veskarnstieg ist eine Gebirgsformation im Westen Haldars. Er ist ein einzeln stehender Berg aus braunem Granit, der von den tiefen haldarischen Nadelwäldern umgeben ist. Er befindet sich nördlich des Skrufel, nordöstlich von Eidsdal und nordwestlich von Siefhof. Für die ansässigen Stämme ist er ein Zentrum schamanischer bzw. abergläubischer Religion, für Reisende sieht er etwas fremd und deplatziert aus.
Landschaft/Klima
Der hochstehende Veskarnstieg mutet kaum wie ein Berg oder Gebirge an. Vielmehr wirkt er wie eine große Halde mit flacher Platte als Spitze. Er hat eine Höhe von rund 220 Metern und wird zu einer Seite von einem haldarischen Nadelwald umgeben. Seine Südseite besteht aus einer erdigen Fläche, die nur wenigen Bäumen aufgrund des unfruchtbaren und steinigen Bodens (in tieferen Schichten) das Wachsen ermöglicht. Unter seiner tiefen Schneedecke ist der Veskarnstieg gänzlich aus braunem Granitgestein. Der Aufstieg auf den Berg ist beinahe problemlos möglich, da er an allen Seiten mit unterschiedlichen Schrägen nach oben hinauf schmaler wird. Oben angekommen besteht eine ebene Fläche, die mit rund anderthalb bis zwei Metern Schnee überdeckt wird.
Während des tiefen haldarischen Winters ist ein Aufstieg auf den Veskarnstieg aufgrund der Kälte nur schwierig möglich. Nichtsdestotrotz ist er ein guter Aussicht- und Orientierungspunkt, da er die einzige größere Anhöhe im Umkreis ist. Erst einige Tagesreisen nördlich des Berges beginnt das Nördliche Fahlgebirge. Oftmals ist der Verskarnstieg von schweren Winden umzogen, die ein leises Pfeifen ertönen lassen. An besonders sonnigen Tagen ermöglicht er jedoch eine großartige Sicht auf den umliegenden Teil Haldars, sodass manchmal sogar die nächstliegenden Stammesdörfer in einiger Entfernung erkennbar sind.
Pflanzen wachsen abseits der Bäume nicht auf dem Berg. Im oberen Bereich kommt kein einziges grünes Blatt mehr vor, selbst die Nadeln der Bäume sind hier nicht mehr anzutreffen. Auch die Tierwelt scheint den Veskarnstieg weiträumig zu meiden. Nur selten verirrt sich ein einzelner Vogel über den Granitbrocken, lässt sich jedoch niemals darauf nieder.
Kultur & Mythologie
Für die umliegenden haldarischen Stämme ist der Veskarnstieg ein bedeutsamer Ritualort für die Auslebung ihres Glaubens. Der Berg soll unmittelbar mit den Naturgöttern und -wesen in Verbindung stehen. Auf seiner oberen Fläche versammeln sich die Wesen der Natur alle paar Jahre, um gemeinsam über ihr Zusammenleben mit den Menschen zu beraten. Sodann sie ihr Urteil gefällt haben, reisen sie von hieraus, um ihr Ziel zu erfüllen und die Menschen entweder auszulöschen oder zu unterstützen. Regelmäßig werden am Fuße des Veskarnstiegs daher tierische Opfergaben niedergelegt, um sich für die Aufopferung der Lebewesen zu bedanken. Niemals jedoch darf der Veskarnstieg dem Aberglauben der Haldaren nach vom Menschen bestiegen werden. Wer es dennoch wagt, legt sich direkt mit den Naturgottheiten an und fordert diese heraus.
Diese Herausforderung kann allerdings auch etwas Gutes sein, wenn die Naturgottheiten im ehrenhaften Kampf besiegt werden. Der Segen des Waldes und des Schnees überkomme den Sieger, wenn man einer alten Legende Glauben schenken will. Wer jedoch verliert, muss sich selbst dem Wald hingeben und seine sterblichen Gebeine im Schnee des Veskarnstiegs zurücklassen. Die eigene Seele würde dann von den Tieren des Waldes an ihren Bestimmungsort getragen und in einem anderen Dasein verloren werden.
Die umliegenden Stämme versuchen jegliche Reisende wegen dieser alten Sagen vom Bestieg des Veskarnstiegs abzuhalten. Oftmals nutzen sie dafür Gewalt und greifen die Unwissenden bereits vorher selbst an oder halten sie mithilfe einfacher Listen und Schauermärchen von ihrem Unterfangen ab. Sie selbst prozessieren nur als Ritualgemeinschaft auf den Berg, um dort den Einklang mit den Naturgottheiten des abgelegenen Haldars zu zelebrieren.