Sternbilder

Aus Athalon
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Bereits vor der Erfindung komplexer Gerätschaften, die das dimme Licht des Sternenhimmels bündeln können, war die Beobachtung der vielen Sterne in der Nacht ein beliebter Zeitvertreib von Gelehrten und selbst einfachen Menschen. Schnell vermochten kundige Forscher in der Anordnung, Helligkeit und Einfärbung der Sterne Symboliken zu erkennen, die scheinbar Dinge oder Formen wiedergaben, welche sich zu Erden oft finden lassen. Ganze Wissenschaften und religiöse Kulte sind erwachsen, die versuchen diese Bilder zu klassifizieren und ihr Erscheinen am Nachthimmel zu deuten.

Benennung

In der modernen leändrischen Wissenschaftsgesellschaft wurde ein Kompromiss gefunden, um die Benennung der Sternbilder einmütig zu regeln. Zuvor hatte jede Forschungseinrichtung, Universitäten und private Sternenkundlergruppen ihre eigene Systematik zur Benennung der Sternenbilder, was zu großen Verwirrungen führte. Der derzeitige Konses beruht darauf, dass der Entdecker eines Sternbildes am Nachthimmel dieses selbst benennen darf, doch muss er hierbei darauf achten, dass es nicht zu einer Dopplung mit bereits vorhandenen Sternbildbezeichnungen kommt. Weiterhin dürfen die Sterne, die das neue Sternbild umfassen sollen, nicht bereits Teil eines anderen Sternbildes sein und die Benennung muss hinlänglich unter anderen Sternenkundlern akzeptiert sein. Besonders Letzteres sorgte dafür, dass die meisten Sternenbilder eher alltägliche und simple Namen tragen, zudem verhinderte es auch die Benennung dieser Bilder nach den Namen der Sternenkundlern selbst, welche einander diese Gunst nicht zusprechen wollten.

Bis auf das Kalifat Al'bastra haben alle Nationen Leändriens diesen Konsens akzeptiert, wobei es auch besonders in ländlichen Regionen Weidtlands oder Haldars noch naturverbundene Kulte geben soll, die ihre eigene Benennung lehren.

Zentraler Nachthimmel

Als zentraler Nachthimmel wird die dominante Fläche des Firmaments bezeichnet, die von hellen und prominenten Sternbildern erfüllt ist. Viele davon lassen sich bereits ohne Teleskop in der Nacht erkennen und sind somit auch Laien am ehesten zugänglich. Ebenso unterliegt der zentrale Nachthimmel nur geringen Variationen abhängig von der Jahreszeit und dem lokalen Betrachtungswinkel, lediglich im monatlichen Zyklus scheint die Dominanz und Helligkeit einzelner Sternbilder sich zu verschieben.

Zentraler Nachthimmel - Betrachtung von den Westwind-Inseln

Kontroversen

Die Benennung einzelner Sternbilder am zentralen Nachthimmel wurde kontrovers diskutiert, doch wurde schlussendlich eine gemeinsame Lösung gefunden.

Östliches Kreuz Die vorherige Benennung ("Kirchliches Kreuz") stieß besonders bei Sternenkundlern auf Ablehnung, die Mitglieder der sorridianischen Kirche waren. Eine solche Benennung würde laut ihnen die Wertigkeit der silvanischen Kirche über die sorridianischen Lehren emporheben, gar eine Alleinstellung forcieren. Man konnte sich schlussendlich darauf einigen, dass diesem Sternbild eine unkontroverse Örtlichkeit am Nachthimmel ("Östliches Kreuz") zugewiesen wird.

Huhn Bei dieser Debatte, die besonders heftig über mehrere Jahre hinweg geführt wurde, bestand der Kreis der ursprünglichen Entdecker darauf, dass das Sternbild in seiner Form eindeutig einem Küken ähnele. Vertreter der Kirchen hingegen bestanden darauf, dass besonders dem Huhn im Deynismus eine herausragende Rolle zukommt, somit wäre es unabdingbar, ein Huhn am Nachthimmel zu verewigen. Der Streit eskalierte soweit, dass gar Drohungen ausgesprochen wurden andere Sternbilder zu konstruieren, die Sterne des "Kükens" beinhalten sollten, um dessen Existenz weiteren Diskussionen auszusetzen, sollte man keine Einigung erreichen. Schlussendlich einigte man sich darauf, dass "...jedes Küken ein Huhn aber nicht jedes Huhn ein Küken ist..." und akzeptierte die Umbenennung dieses Sternbildes.

Schlange Der laienhafte Sternenkundler und Bauer Gustel Gerstenstreich aus Perwich in Tasperin entdeckte zuerst dieses Sternenbild und war der Meinung, der Form nach würde es einem kleinen Abschnitt des Morgenstroms in Tasperin ähneln, der seine eigenen Felder umfloss und somit als Gerstenstrom bekannt war. Einer Benennung nach diesem Flussabschnitt stimmten viele Gelehrten allerdings nicht zu, da sie vermuteten, Gerstenstreich wolle nur einen Teil seines Namens klammheimlich an den Himmel setzen. In einem Eilverfahren der Bühlmarker Autoritäten wurde dem Bauern sein einfaches Himmelsrohr entwendet, wobei der lokale Büttel mit folgenden Worten zitiert wurde: "Wenn ein Bauer zu viel in den Himmel und zu wenig auf den Boden zu seinen Pflanzen schaut, dann fällt ihm der Kopf ab!" Diese Aussage sorgte noch über einige Wochen hinweg für eine Diskussion über den Zugang einfacher Laien zu Wissenschaftskreisen und den Wahrheitsgehalt der Aussage des Büttels.