Steinfinger von Teneda
Der Steinfinger von Teneda ist ein natürliches Wunder am Dorf Teneda, südöstlich der Stadt Roquetas im Herzen des Königreichs Patrien. Bei ihm handelt es sich um einen aus dem Gestein Kalkstein bestehenden Monolithen auf einer Grasebene. Seit seiner Entdeckung gibt es mehrere Theorien über seine Entstehung, die sich um mehrere mythologische Kreaturen bzw. auch das Wirken Deyn Cadors drehen. In dem etwa dreihundert Seelen umfassenden Dorf Teneda haben sich mehrere lokalen Riten entwickelt, welche der Huldigung des Steinfingers dienen.
Lokale Riten
Das im Süden des Güldentals liegende Teneda hat mehrere kleine Zeremonien etabliert, die seit mehreren Jahrhunderten am Steinfinger abgehalten werden. An vorderster Stelle werden alle Hochzeiten in der Stadt unter dem üppig mit verschiedenen Blumenkränzen und -ketten geschmückten Steinmonolithen gefeiert. Um die Ehe zu besiegeln, müssen die Bräutigame einen rund zwanzig Kilogramm schweren Kalkstein auf dem Stein zum liegen bringen. Schaffen sie diese Aufgabe nicht binnen einer Nacht nur durch einen gezielten Wurf zu erledigen, sind sie nach Ansicht der Dörfler nicht würdig, ihre Angebetete zu ehelichen. Vermögen sie es jedoch innerhalb von nur zehn Würfen den Stein zum Liegen zu bringen, steht eine gesegnete Ehe voller Kinder bevor.
Zu jedem Vollmond bringen die Dorfbewohner in Teneda eine kleine Opfergabe an Deyn Cador mit brennenden Kerzen sowie einem üppigen Mahl dar. Sie lassen dieses mitsamt Besteck und Geschirr am Fuße der Steinsäule liegen, damit ihre Gottheit mit ihnen gemeinsam essen kann. Die Teller sollen jedes Mal leer sein, wenn die Einwohner nach der Dämmerung zurückkehren.
Vor den großen Feiertagen der Sorridianischen Kirche wird um den Steinfinger ein Kreis aus Salz und Öl gestreut, welcher anschließend in Flammen gesetzt wird. Dies soll böse Kräfte von der Verkörperung Deyn Cadors im Steinfinger abhalten und den Dorfbewohnern zusätzliche Sicherheit durch Deyns Schutz bieten.
Mythen
Der weitbekannteste Mythos um den Steinfinger ist die Angabe der Sorridianischen Kirche, dass es sich um Überbleibsel von Deyn Cador in Leändrien nach der Weltenschaffung handeln müsse. Der Stein sei dabei nur die Verkörperung der Anwesenheit Deyn Cadors, welcher diese als Beweis für seine Existenz zurückgelassen habe. Von ihm gehe keine Kraft und auch kein eigener Segen mehr aus. Viel mehr sei er ein Mahnmal an den Glauben und die Vollkommenheit Deyn Cadors. Dieser habe nur für seine Geschöpfe auf Athalon ein möglicherweise altes Teil seiner Selbst zurückgelassen und den Menschen somit ein einzigartiges Geschenk bereitet. Aus diesem Grund seien auch die Riten der Bewohner von Teneda mit den deynistischen Traditionen vereinbar.
Demgegenüber stehen andere Stimmen, die behaupten, dass er sich um den Finger von mythologischen Wesen oder Riesenheiten handeln würde. Diese hätten sich einst aus dem Erdreich in die Welt der Lebenden gegraben und damit ihren Finger verloren. Auf der anderen Seite gibt es Erzählungen vom Kampf der Menschen oder deynistischen Wesen gegen das Chaos. Der Finger sei ein abgeschlagenes Glied jener Kreaturen, die sich unter die Oberfläche flüchten wollten und rechtzeitig besiegt werden konnten.