Jannes Starkwetter

Aus Athalon
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Kapitän Starkwetter als junger Mann.

Kapitän Jannes Aberkrombus Starkwetter (15. Januar 1298 - 4. September 1341) war ein Entdecker und Kapitän der Gabriele im Dienste der (damaligen) Königlichen Monarchie Tasperins. Da der ursprüngliche Auftrag, die Neu-Corethonische Bevölkerung nach Cerrona zum Wiederaufbau der Kolonie zu bringen aufgrund eines "Wetterumschwunges" in einem Schiffsbruch endete, verstarb er während eines Fluchtversuches von Corethon.

Persönlichkeit

Groß, dunkelhaarig, gutaussehend, entsprach Jannes Starkwetter ganz dem klassischen Typus eines schneidigen Kapitäns. Dank seines einnehmenden Wesens waren seine Gesprächspartner stets geneigt, ihm Recht zu geben. Er war höchst dynamisch, hatte aber einen Hang zu theatralischem Auftreten und schwülstiger Ausdrucksweise. Sein Charisma und seine enorme Selbstsicherheit ließen Jannes Starkwetter häufig dazu neigen, über seine eigenen Fehler hinwegzusehen. Sein Ruf war erstklassig, Standesgenossen gegenüber betrug er sich makellos; Frauen gegenüber jedoch war er unfehlbar herablassend. Dennoch kam er bestens mit allen aus, die ihm Respekt zukamen ließen, der ihm seiner Meinung nach auch gebührt hat. Willige Zuhörer ganze Abende lang mit ergötzlichen Erzählungen von seinen Reisen zu unterhalten, war eine seiner leichtesten Übungen. Allerdings mochte er es überhaupt nicht, wenn seine Autorität oder Sichtweise in Frage gestellt wurde oder die Meinung von jemand anderem eingeholt wurde.

Hintergrund

Starkwetter war das älteste Kind von drei Geschwistern und kam aus "besserem" Adelshause, welches jedoch nicht mehr wohlhabend ist. Er genoss Bildung durch Hauslehrer und eine anschließende Ausbildung in einer Marineakademie Tasperins. Als Ritter beim Tjost erstritt er sich das Wohlwollen der atemberaubend schönen, als auch zielstrebigen Akazia von Lexindorf, mit welcher er seine Tochter Jeanny Starkwetter zeugte. Akademisch erzielte er jedoch keine großen Erfolge - sein Studium der Seefahrt und Militärwissenschaften konnte er mit viel Glück bestehen.

Starkwetter wurde in die zweite Tasperiner Flotte als Kapitän der Schackeltun in diverse Seeschlachten verwickelt. Er verdiente sich bei der Versenkung feindlicher Schiffe mehrere Auszeichnungen; der damalige Kronprinz hat sie ihm persönlich und feierlich überreicht. Kennzeichnend für Einsätze unter seinem Kommando war ein hohes Maß an taktischem Gespür und Heldenmut, allerdings auch eine recht hohe Sterblichkeitsrate unter seinen Matrosen. Allerdings konnte dies in jedem einzelnen Fall auf unvorhersehbare Widrigkeiten zurückgeführt werden und musste unter den waltenden Umständen als unvermeidlich gelten.

Nach seinem Kriegsdienst trat Starkwetter in den Zivilstand und veranstaltete einige kleinere Expeditionen in die Sandwüsten Al'Bastras. Er begleitete auch eine Schwarzwasserexpedition zu einer untergegangenen Stadt, die erstmals 1313 von Sir Wadem Jermyinus beschrieben worden war. Zwar konnte die Expedition Jermyinus' Ruinen nicht finden, doch sie machte eine große Zahl anderer wichtiger Funde, mit denen sie triumphierend nach Mina Farah zurückkehrten - unter günstigen Wetterbedingungen, und mit Lebensmittelvorräten, die nur noch für zwei Tage ausgereicht hätten. Später wurde Starkwetter ebenso von der Schwarzwasserakademie beauftragt, fünf Monate lang eine Expedition durch die gesamte Damachtwüste des Kalifats zu begleiten. Zwar ließ sich die Expedition gut an, doch sie fand keine der erhofften Quellen oder Brunnen in der Wüste. Bis die Zivilisation wieder erreicht werden konnte, waren sämtliche Kamele tot, und die Expeditionsmitglieder hatten zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Tage lang nichts mehr getrunken. Starkwetter zufolge war das Überleben der Expedition allein seiner Führungsgabe und Aufopferungsbereitschaft zu verdanken. Zwar verfasste eines der Expeditionsmitglieder, Markus Pebutter, eine kaum beachtete Monografie in der die Ereignisse anders geschildert werden, doch wird Pebutters Auffassung gemeinhin zugunsten Starkwetters ignoriert.

Nach diesem Abenteuer blieb Starkwetter bei den Wüstenexpeditionen und verdiente dank seines guten Rufes (und gelegentlichen Vortragsreisen) eine ordentliche Stange Geld. Seine Expeditionen wurden immer exklusiver und auch immer teurer, bis irgendwann nur noch die allerreichsten Adeligen es sich leisten konnten, von Starkwetter geführt zu werden. Irgendwann jedoch waren seine Dienste so gefragt, dass er schließlich einwilligte einen Gelehrtentrupp bis ins Hochland des Fahlgebirges zu begleiten, wiewohl er keinerlei praktische Erfahrung als Bergsteiger verfügte. Zwar verlor man bei einer Lawine Vorräte für drei Wochen und mehrere Expeditionsmitglieder, doch lieferte sie soviele Funde, dass sie nicht anders denn als Erfolg gewertet werden konnte. Diese Expedition markiert auch die erste Begegnung Starkwetters mit Erzdekan Michael Bonnington. Anfänglich kamen sie nicht besonders gut miteinander aus, doch nachdem sie gelernt hatten, die Gaben des anderen zu respektieren, freundeten sie sich bald miteinander an.

Die nächste Expedition, der sich Jannes Aberkrombus Starkwetter anschloss, war eine ganz besondere für ihn. Es war nämlich sein jüngerer Bruder Robin Starkwetter, der auf derselben seinen Dienst als Ersten Matt antrat. Trotz oder gerade wegen dieser Familienzusammenkunft stand jene Expedition jedoch unter einem Unstern: Es war das Jahr 1330, als drei große Schiffe als Flotte der berüchtigten Gilde der Kartographen unter Kapitän Molow (S.S. Arion), Kapitän Peltier (S.S. Alva) und Kapitän Starkwetter (S.S. Seewolf) in See stachen. Die Expedition, welche mehrere Jahre in Anspruch nehmen sollte, fuhr entlang der kalifatischen Küste, an den Scherbeninseln vorbei und mündete schließlich in einem großen Vorstoß in Richtung der Unbekannten Lande. Starkwetter konnte seine Männer schlussendlich nur knapp vor dem Wahnsinn bewahren und war an Bord der Seewolf, als sie von den anderen beiden Schiffen getrennt worden sind. Starkwetter war einer der Wenigen, der dem riesigen Schatten entgehen konnte, welcher dann auch noch das Schiff und einen Großteil der Mannschaft in Mitleidenschaft gezogen hatte. Letztendlich kamen zwei Drittel seiner Crew ums Leben, doch sie schafften es 1335 stark beschädigt in sichere Häfen zurückzukehren. Von seinem Bruder Robin, den er bei der Trennung der drei Schiffe aus den Augen verlor, hörte er nie wieder etwas. Starkwetter schwor sich danach, nie wieder eine Expedition zu begleiten oder auch nur ein Schiff zu betreten.

Finanzielle Not jedoch zwang ihn dazu, sich zumindest wieder als Kapitän zu betätigen. So willigte er auch ein, viele Jahre später die Überfahrt der bescheidenen Neu-Corethoner Bevölkerung in den unbekannten Landen auf die zerstörte sorridianische Kolonie zu übernehmen. Denn letzlich begriff Starkwetter seine traumatischen Ereignisse als eine Herausforderung, die für einen Mann seiner Wesensart beinahe unwiderstehlich war. Bei diesem läppischen Transport würde er sich die unbekannten Lande langsam zu Gemüte führen können, um später dort die größten und großartigsten Expeditionen auf ganz Athalon, mit seinem Freund Michael Bonnington anzuführen. Er wollte bei diesen Unternehmungen seinen verschollenen Bruder Robin Starkwetter wiederfinden und war zu jedem Zeitpunkt felsenfest davon überzeugt gewesen, dass dieser noch am Leben sei. Er musste ihn finden und zurück nach Hause bringen, dies war sein fester Vorsatz gewesen.

Ereignisse in den Unbekannten Lande

Nachdem die Gabriele mitsamt Besatzung und Mannschaft auf der verfluchten Insel Corethon strandete, war Starkwetter der Erste der wach wurde. Da er die Hälfte seiner Mannschaft tot und seine Tochter Jeanny überhaupt nicht finden konnte, entdeckte er den Heißluftballon, mit welchem er schließlich die Flucht ergreifen wollte. Ein Schiffsbrüchiger Neu Corethoner wollte ihn noch aufhalten, doch Starkwetter hatte bereits abgelegt. Der Kapitän warf ihm ein Teil der Karte der Insel zu und schwor ihm hoch und heilig, Hilfe zu holen. Jedoch verhinderte der Fluch eine Überquerung des Meeres, und so zog der gleiche Sturm auf, der die Schiffsbrüchigen bereits auf die Insel gebracht hatte. In einem riesigen Knall wurde der Heißluftballon von einem Blitz erwischt und stürzte brennend ins Meer. Für Jannes Starkwetter kam jede Hilfe zu spät, auch wenn keine kam.