Gerölllipper
Der Gerölllipper ist eine seltene Fischart Athalons. Die als Raubtiere kategorisierten, bis zu anderthalb Meter langen Fische leben vor allem an steinigen Grundstellen des Leändischen Ozeans. Sie gelten als aggressiv und abscheulich. Manche Fischer verbinden sie sogar mit den chaotischen Eigenschaften des Mannsweibs Skrettjah, anderswo werden sie als böses Omen und Ankündigung einer bevorstehenden Katastrophe interpretiert.
Beschreibung
Mit einer merkwürdigen schwarzen Lederhaut auf ihrem Kopf muten die Gerölllipper zunächst wenig wie Fische an. Sie haben mehrere Borsten auf dem Rücken und auch am Bauch eine Art borstigen Schleier dessen genauer Zweck bisher nicht erforscht werden konnte. Auf ihren leicht abstehenden Seitenflossen verfügen sie über kleine, schwarzglänzende Schuppen, die sich bis zum Schwimmkörper ziehen. Direkt hinter ihren Kiemen haben sie einen weiteren Flossenkörper sitzen. Hinter dem letzten Rückenborsten beginnt sich der Körper der Tiere deutlich zu verengen. Er endet in einer langgezogenen Schwanzflosse, die sie hauptsächlich für ihre eigene Fortbewegung nutzen. An seinem Kopf trägt der Gerölllipper neben einer blutroten Lippe mit zahnartigen Auswüchsen zwei rote Augenpaare, die ihm nach Deutungen von Tierkundlern eine verbesserte Sichtfähigkeit in der Dunkelheit des Ozeans verleihen sollen. Weibliche Exemplare haben dabei deutlich intensivere Augenfarben, die teilweise schon in ein tiefrot gehen. Männliche Exemplare neigen eher zu einer hellroten Augenfarbe.
Ausgewachsene Gerölllipper können bis zu anderthalb Meter lang werden und ein maximales Gewicht von über 20 Kilogramm erreichen. Sie leben vor allem im Bereich des Meeresgrundes und sollen dort auf steinigen Felsformationen liegen, was ihnen ihren Namen verschafft hat. Durch ihre dunkle Farbgebung verschmelzen sie in der Dunkelheit oftmals mit dem Untergrund. Ihre roten Lippen sorgen, sofern Licht darauf strahlt, dafür, dass andere Fische und Kleintiere von diesen angezogen werden. Die Gerölllipper warten in aller Regel daher nur darauf, dass ihre Nahrung eigenständig zu ihnen kommt und sie lediglich noch zuschnappen müssen. Vereinzelt verirren sich ältere Tiere aus nicht weiter nachvollziehbaren Gründen in Bereiche fernab ihrer natürlichen Heimat. Sie enden dann vor allem in größeren Schleppnetzen, wo sie erheblichen Schaden am Fang sowie dem Netz selbst anrichten können.
Zu ihrem Territorial- und Verteidigungsverhalten in ihrer natürlichen Heimat gibt es keine Aufzeichnungen oder Erkenntnisse.
Verhalten
Zu den wenigen Erkenntnissen über Gerölllipper gehört, dass sie vor allem Einzelgänger sind. Lediglich zu einer zeitlich sehr beschränkten Zeit im Jahr treffen sich männliche und weibliche Exemplare an strömungsschwachen Orten, um gemeinsam Eier zu legen und diese im Anschluss direkt zu befruchten. Es gibt weitreichende Vermutungen, dass die Tiere territorial verteidigend agieren und nicht in Schwärmen vorkommen. Sie sind aufgrund ihrer starken Bisskraft und der geschärften Lippenteile auch für Menschen und andere Meereskreaturen äußerst gefährlich. Mit einem gezielten Biss sollen sie ganze Fleischteile, wenn nicht sogar Körperteile, abreißen können.
Ihr Fleisch gilt gemeinhin als ungenießbar für den Menschen. Selbst die ledrige Haut hat aufgrund ihrer merkwürdigen Konsistenz bisher keinen wirklichen Nutzen gefunden.