Anton Hämmerer

Aus Athalon
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Der weinende Räuber (In Diensten Karl Markoss')

Anton Hämmerer, im Volksmund auch als der "Weinende Räuber" bezeichnet, war ein Dieb, noch dazu ein sehr begabter auf seinem Gebiet. Untypisch für seine Zunft war Hämmerer sehr bekannt und hat insbesondere in den letzten Jahren vor seinem Tod ein hohes Prestige angearbeitet. Lange Jahre nach seinem Tod wurden ihm schrittweise immer weitere schwere Raube nachgewiesen, jedoch wurde er vor seinem Tod kein einziges Mal erwischt. Das Geschehen jedoch, dass ihn vor allem in die Geschichtsbücher gebracht hat, ist, dass er einige Jahre vor seinem Dahinscheiden zu einem redlichen Mann wurde und seitdem nicht weiter belangt worden ist. Er hat sich bei dem alten tasperiner Adeligen Karl Markoss niedergelassen und dort als Kundschafter gearbeitet und sich einen bekannten Namen erarbeitet. Obwohl er am Tag seines Todes keine Verwandten mehr hatte, übernahm Markoss eine großzügige Beerdigung, die von vielen anderen besucht wurde.

Geschichte

Insbesondere über die frühen Jahre des Mannes ist nur wenig bekannt. Es gibt Gerüchte, er wäre als Sohn einer reichen Familie aufgewachsen und bloß von zuhause weggelaufen, allerdings berichteten Mitarbeiter von ihm, dass er selber anderes erzählt haben soll. Nach dem späteren Tod Markoss' fand sein Sohn, Stephan Markoss, unter dem ehemaligen Haus Hämmerers ein Tagebuch dessen, in dem zumindest die Stichpunkte seines Lebens gut zusammengefasst wurde.

Junge Jahre

Über die jungen Jahre ist nicht mehr bekannt, als Anton Hämmerer selber in seinem Tagebuch geschrieben hat, wodurch gerade die Jahre, in denen er noch nicht schreiben konnte, lediglich oberflächlich erwähnt wurden. Er ist offenbar als Bastard einer Hure aufgewachsen, die in Carviel in weniger guten Vierteln gearbeitet hat. Sein Vater war genauso schnell weg wie sämtliche Männer vor und nach ihm, aber Hämmerers Mutter hat sich trotz allen Umständen dazu entschieden, ihren Sohn zu gebähren. Im Nachhinein sagte dieser allerdings selbst, dass er seine Mutter dafür verachtet, denn sie hat ihn in eine wahre Hölle gesetzt. Schon bevor er recht sprechen konnte musste er seinen Unterhalt durch kleinere Diebstähle und durch Bettelgänge nahezu vollständig selber verdienen. Seine Mutter hat ihn lediglich an den Tagen bei sich zuhause schlafen lassen, an denen sie keinen Besuch hatte und diese Abende waren vergleichsweise selten. Aufgewachsen auf hartem Pflaster ist es ihm dennoch gelungen, zu überleben und das sogar recht komfortabel. In seinen jungen Jahren, so schreibt er selbst, war er bei den Straßenjungen ganz Carviels wegen seiner unbändigen Wut gefürchtet, sodass viele von ihnen ihm vollständig aus dem Weg gingen, oder gar Tribut zahlten, in seinen Laufgebieten leben zu dürfen. Ein junger Mönch streifte zu der Zeit ebenfalls durch die Straßen, in der Hoffnung, die Jungen durch regelmäßigen Unterricht und gute Erziehung missionieren zu können. Obwohl der werdende weinende Räuber allerdings eifrig an dem Unterricht teilnahm und, an der steigenden Qualität des Tagebuches klar erkennbar, rasende Fortschritte machte, blieb er dennoch auf der schiefen Bahn und alle der Jungen, die ihm folgten, ebenso, sodass die Bemühungen des Mönches nahezu fruchtlos blieben. Mit der Unterstützung der anderen Jungen begann Anton Hämmerer, mehr und mehr größere Diebstähle und oder Raube zu begehen.

Räuberjahre

Anfangs noch mit ein paar Straßenjungen, erbaut er sich schnell eine große Einflussbasis, nahezu jeder Mann und jede Frau im Untergrund Carviels schuldet ihm einen oder mehrere Gefallen. Mit seinem achtzehnten Lebensjahr hat er bereits ein Dutzend Diebe, Räuber und Tunichtgute, die unter ihm arbeiteten. Auf diese Art und Weise konnte er die Unterwelt Carviels in immer größerem Maße kontrollieren. Während dieser Zeit hat sich kaum ein Bürger ohne mehrere Söldner in die entsprechenden Viertel getraut, die Hämmerer kontrollierte, selbst die Garde war vorsichtig, dort unbedacht herum zu laufen, nicht zuletzt, weil er einen Teil der zuständigen Wachen bestach, sodass kein Gardist sonderlich gerne dort hin verfrachtet wurde, selbst mit Kameraden. Das Misstrauen, dass Hämmerer unter den Gardisten gesäht hat gereichte ihm noch deutlicher zum Vorteil. Ein paar weitere Jahre hat sich das weiter entwickelt, doch mit wachsender Macht stieg auch die Anzahl der Feinde immer weiter an. Er und seine Leute sind immer weiter in Konkurrenzkämpfe geraten, sodass teilweise Straßenschlachten entstanden. Nach einigen Jahren in diesen anarchistischen Zuständen, in denen die Garde weiß Deyn nicht interveniert hat, sieht er ein, dass er bloß seine Untergebenen gefährdet, wenn er fort fährt. Ab dem Zeitpunkt fährt er seine Karriere alleine weiter fort, um nicht in Bedrängnis zu geraten.

Nachdem er dann begonnen hat, seinen Weg alleine zu bestreiten, wurde er immer erfolgreicher, aber immer weniger wurde über ihn bekannt. Dank seinem Tagebuch sind einige der größeren Raube angedeutet, aber natürlich hat auch er selber keinen Raub bestätigt. Er fing an als kleiner Räuber, stahl hier ein paar Münzen, dort eine Vase, aber nichts außergewöhnlich Wertvolles. Erst mit dem Lauf der Zeit wurde er immer besser und raubte so wertvollere, feinere und seltenere Kunstgegenstände. Es war offenbar nicht ungewöhnlich für ihn, Schmuck aus purem Gold in den Händen zu halten, er hat Gemälde im Wert von vielen tausenden Schillingen gestohlen. Der größte bekannte Raub, der ihm gelungen war und im Nachhinein zugeordnet werden kann ist der Raub einer wertvollen Besitzurkunde, die zu einem großen Grundstück gehört. Die Besitzurkunde verschwand jahrelang und tauchte recht plötzlich bei einem anderen Mann wieder auf, der felsenfest und vor Deyn höchstpersönlich schwörte, er hätte die Urkunde rechtmäßig erworben.

Da auf dem Grundstück eine außergewöhnliche Kunstsammlung stand im Wert von zehntausenden, manche munkeln gar von hunderttausenden Schillingen, war der ursprüngliche Besitzer selbstverständlich nicht sonderlich erfreut. Er suchte, seinen Besitz wieder zu erlangen, bot sogar eine beträchtliche Summe, um das Grundstück rechtmäßig zurück zu kaufen. Der Mann, der die Urkunde zu dem Zeitpunkt in der Hand hielt weigerte sich allerdings vehement. Beide Männer waren erzürnt über den jeweils anderen und der ursprüngliche Besitzer des Landes ging in Folge der Provokationen seines Kontrahenten sogar so weit, Soldaten attackieren zu lassen. Diese Attacke des Mannes wird gemeinhin als der Beginn der Kunstkriege bezeichnen, die im Verlauf der Geschichte einen noch deutlich größeren Maßstab annahmen.

Der Wendepunkt

Der Wendepunkt in dem Leben des Anton Hämmerer war sein wohl größter und bester Raub. Er war gut in seinem Metier und hatte bereits einige, wichtige Erfolge zu verbuchen, der wichtigste, größte und wohl bekannteste allerdings ist zweifelsohne sein letzter. Er hat außergewöhnliche Planung geleistet, so außergewöhnlich, dass bis zum heutigen Tage niemand genau weiß, wie er hinein gelangt ist. Seine Aufträge hat er auch in seinem Tagebuch nie notiert, sodass bis zum Schluss keine Informationen von seiner Seite aus weitergegeben wurden. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist sein Vorgehen auch nicht weiter wichtig. Wichtig ist bloß, dass er nicht erwischt wurde von den Häschern des Bestohlenen Karl Markoss und was er geraubt hat. So war unter den Gegenständen, die der Bestohlene beklagt hat unter anderem ein wertvolles Diadem, ein Erbstück der Familie Markoss und bereits mehrere Jahrhunderte alt. Das Diadem ist auch als Hoffnungsschimmer häufig in den Geschichtsbüchern zu finden. Ihm werden heilige Kräfte nachgesagt, es kann dem Volksmund nach auf Berührung Hoffnung stärken und Furcht besänftigen. Markoss war weniger erbost und mehr außerordentlich besorgt über den Verlust des Erstückes und ließ überall fahnden. Er ging sogar so weit, dass er nach einigen Wochen laut werden ließ, er würde den Räuber großzügig belohnen und nicht weiter verfolgen lassen, so er bloß das Erbstück zurück bringt. Keiner dieser Versuche half, Hämmerer war und blieb verborgen. Der Punkt, der die Geschichte so interessant gestaltet ist allerdings, dass er neben dem Erbstück auch einen unfertigen Roman des Adeligen Markoss stahl. Während er in seinem vorher lange präparierten Versteck ausharrte, seine angestauten Nahrungsmittel langsam verzehrte und nichts zu tun hatte, las er jedoch den unfertigen Roman. Dieser Teil der Geschichte ist bloß unklar überliefert und vermutlich etwas übertrieben dargestellt, aber der langsame Leser soll während des Lesens so stark von dem Roman mitgenommen worden sein, dass er es nicht ertragen konnte, ungewiss ob des Endes zu bleiben. Für sein Metier war es ganz gewöhnlich, weit zu reisen, nachdem ein solcher Raub abgeschlossen war, so wusste er, er würde das Ende niemals in der Hand halten, selbst wenn Markoss noch eine Kopie besitzt und weiter schreiben kann. So tat er etwas gar vollständig Undenkbares. Er reiste mit allem gestohlenen Gut, darunter auch das Diadem und besonders eben der Roman, wieder zurück zu dem Anwesen des Adeligen. Wie er dort hinein gekommen ist, ist bis heute unklar. Wie er es ungesehen und unbemerkt wieder verlassen konnte bleibt auch weiterhin ein Mysterium. Viele sagen, er hätte ohne einen Lehrmeister gelernt, Magie zu nutzen und für seine Zwecke angewandt, andere wiederum behaupten, er ist einfach als Tagelöhner im Garten angestellt gewesen, hat dort seine Vorbereitungen getroffen und ist dann, Monate nach dem er wieder aufgehört hat, eingestiegen. Es kursieren viele Gerüchte, wie es vonstatten gegangen sein soll, aber keines davon wurde bestätigt. Klar ist bloß, dass niemand auch bloß sein Gesicht erkannte, als er ankam. Die Wachen nahmen ihn sofort fest, als sie hörten, was er sagte, aber der Bestohlene brach sein Wort nicht. Er sicherte dem Räuber vollständige Schuldfreiheit zu, nachdem dieser freiwillig das wertvolle Diadem zurück brachte. Weiterhin bot er ihm sogar an, fortan Kundschafter in seinen Diensten zu sein. Seine Fähigkeiten, versteckt, verkleidet und unerkannt umher zu gehen hatte er ja bereits bewiesen, so konnte er als Kundschafter arbeiten. Es gibt zwar einige Behauptungen, er wäre auch als Spion und als Dieb weiterhin tätig gewesen, nur im Auftrag Markoss', allerdings konnte sich keine dieser Behauptungen sonderlich lange halten, da selbiger dafür gesorgt hat, dass niemand Hämmerer deshalb belangt. Ob dies aus Eigennutzen oder aus Wohltätigkeit geschehen ist, ist ebenfalls bis heute unklar.

Lebensabend

Nachdem der zu dem Zeitpunkt noch unbekannte Anton Hämmerer seine Arbeit im Dienste des Karl Markoss begonnen hat, ist vieles über ihn an das Tageslicht gekommen. Markoss behauptete nach seinem Tod, er hat von jedem einzelnen Verbrechen genau Bescheid gewusst, weswegen er auch herausragend in der Lage war, Hämmerer, während er noch gelebt hat, zu verteidigen. Viele, teils sehr mächtige Personen kamen und verlangten, entschädigt zu werden, allerdings konnte jedes Mal die Unschuld des Räubers bewiesen werden. Heute werden einige dieser Fälle zweifelsfrei ihm zugeordnet, damals jedoch war kein Beweis zu finden. Die Lage war allerdings schnell recht vorteilhaft für den Räuber, da viele die Situation auch ausnutzen wollten und daher bloß oberflächliche Anschuldigungen bezüglich irgendwelcher gestohlener oder teils sogar noch vorhandener Gegenstände fallen ließen. Die Personen, die mit Anschuldigungen kamen, egal ob berechtigt oder nicht, gerieten daher bald in Verruf. Weiterhin hat der begabte Mann allerdings ab dem Zeitpunkt der Wende keinen weiteren Raub begangen, der ihm heutzutage zugeschrieben werden kann. Die Arbeit als Kundschafter tat er gewissenhaft und gut, daher schaffte er es auch dadurch, große Bekanntheit zu erlangen. Es gelang ihm sogar, einen Attentat auf seinen Herren zu entlarven und damit rechtzeitig zu verhindern. Von dem Tag an genoss er eine sehr hohe Stellung bei jenem.

Bekannte Familienmitglieder

Spätestens nach seinem Wendepunkt kamen einige, die sich als verschollene Familienmitglieder ausgaben, aber darunter war niemand, der ernsthaft mit ihm verwandt war. Die Familie des Anton Hämmerer ist und bleibt daher unbekannt, so wird weiterhin gemunkelt, er wäre Sohn einer Reihe aus starken Magiern gewesen.

Beschreibung

Charakterlich

Es hat sich bei Anton Hämmerer um einen sehr aufrechten Mann gehandelt. Er stand stehts und ungebrochen zu seinem Wort und ließ sich nie beirren darin, dieses einzuhalten, was aber auch daran lag, dass er es nur sehr selten gab. Karl Markoss war der einzige Mann, dem er jemals die Treue geschworen hat und ihm hat er die Treue auch ungebrochen gehalten. Er war recht unfreundlich zu denen, die er nicht kannte, hat sich aber meistens bemüht, eine möglichst unauffällige Persönlichkeit an den Tag zu legen, wodurch diese Ungehaltenheit gegenüber Unbekannten selten auffiel. Er glänzte außerdem mit einer sehr hohen Geduld und einer atemberaubenden Konzentrationsspanne. Er war dazu in der Lage, teils monatelang an einer Sache zu arbeiten, sei sie noch so stupide, wenn sie zum Erfolg geführt hat.

Aussehen

Sein Aussehen war ebenfalls eher unscheinbar, allerdings haben seine Bekannten ihn als recht gut aussehend beschrieben. Er war eher schmächtig, nicht sonderlich groß, aber auch nicht gerade klein und zudem rothaarig. Seine Gesichtszüge wirkten immer etwas abwesend, so war auch meistens sein Gesichtsausdruck. Er hat blaue Augen, die meistens streng auf sein Ziel fokussiert blickten, wodurch er außerdem auch sehr ernst wirkte. Seine dünnen Augenbrauen sind recht gerade.