Majik Mul'shaat Al'bastra

Aus Athalon
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Majik Mul'shaat Al'bastra
Wappen.png
Art Magierakademie
Hauptsitz Mina Farah
Nebensitze Bezugsgebiet des Kalifats Al'bastra
Gründung 1143 AD
Anführer Rat der Weisesten

Die Majik Mul'shaat Al'bastra ist eine unabhängige, staatlich geförderte Vereinigung von magiekundigen Personen im Kalifat Al'bastra. Sie versteht sich zugleich als Schule für Magieanwärter als auch als Forschungsstätte im Auftrag wohlhabender Geldgeber und Förderer sowie Kontrollinstanz für die weithin mit Argwohn betrachteten Magier.

Geschichte

Die kalifatische Magiervereinigung entstand im Jahre 1143 AD unter der Beteiligung verschiedener wohlhabender Magiekundiger aus Schattpur und Mina Farah. Die Familien Hes'lesetz, al'Uras' und Sach'mad el' Esraf, allesamt vermögende Handelsfamilien in den beiden Großstädten, hatten jeweils mehrere magiekundige Nachkommen in ihren Reihen. Die zuvor im Kalifat weitgehend freien oder sogar gesellschaftlich gleichgestellten Magier vermochten ein Leben in Freiheit zu führen und konnten sogar eigene Familien begründen. Mehrere schwerwiegende Vorfälle, welche sich in Zusammenhang mit Schwarzmagie oder durch Magie ausgeübte Rachefeldzüge in der Bevölkerung verbreiteten, erzeugten große Angst im weitgehend abergläubischen Volk. Während Ressentiments und Vorbehalte gegenüber Magiern wuchsen, schränkten die Sultane die Rechte der einst freien Magiekundigen stark ein. So hatten sie sich täglich bei Wachposten zu melden und durften nicht mehr gemeinsam mit ihren Familien unter einem Dach leben. Selbst wenn viele andere Magier in Leändrien die kalifatischen Magiekundigen schon für diese eingeschränkte Freiheit beneideten, wollten die drei Familien ihre Kinder nicht unter den grausamen Taten einiger Individuen leiden lassen.

In Absprache mit den Sultanen der Sultanate Emikal und Al'mashriq wurden die ersten beiden internatsartigem Niederlassungen der Majik Mul'shaat Al'bastra begründet. Zuerst begannen die Schulen mit dem Ausbilden und gesellschaftlichen Integrieren der Magier in die Zivilbevölkerung der Esh'shajen. Später wurde unter der Anleitung erfahrener Mitglieder auch die Forschung und der Ausbau der eigenen Fähigkeiten intensiviert. Die Sultane beobachteten die Geschehnisse in den Schulen mit großem Interesse. Die zunächst mannstarken Wachmannschaften aus dem Heer des Kalifats Al'bastra wurden 1187 AD durch feste Aufseher ersetzt, welche bis heute die Verwaltung und Überwachung der Schulen übernehmen.

1175 AD gestatteten auch die Sultanate Ishtul und Dasgar Einrichtungen der Majik Mul'shaat Al'bastra auf ihrem Gebiet. Die Magierakademien öffneten sich 1212 AD für alle Magiekundigen mit ausreichend gutem Leumund. Die zuvor fälligen Schulgebühren, welche oftmals nur reiche Familien entrichten konnten, entfielen dank der Spenden forschungswilliger Gönner. 1354 AD schlossen sich die einstigen Niederlassungen der zuvor zur Akademie von Schwarzwasser gehörenden Akademie der Goldenen Rose auf dem Gebiet des Kalifats der Majik Mul'shaat Al'bastra an. Die bis zu diesem Tag von der Silvanischen Kirche kontrollierten Niederlassungen in Mina Farah, Schattpur und Waha'Kandh erhofften sich von diesem Schritt größere Freiheiten in Forschung und Lebensstandard. Die Sultane sowie der Kalif Al'bastras stimmten dem Beitrittsgesuch einstimmig zu; die Akademie von Schwarzwasser wurde ihres Grundes enteignet. Die Grundstücke und Mitglieder gingen vollständig in der Majik Mul'shaat auf.

Standorte und Aufbau

Gebäude einer ländlichen Niederlassung

Der Lehrstättenzusammenschluss der Magier in Al'bastra unterhält ungefähr zwanzig Niederlassungen im ganzen Land. Die Akademien befinden sich zur Hälfte in den großen Städten des Kalifats, zur anderen Hälfte in abgelegenen ländlichen Regionen. Insbesondere gefährliche oder landverändernde Forschungen werden in den ländlichen Lehrstätten durchgeführt, kritische Stimmen berichten jedoch von aktiver Durchführung von Schwarzmagie außerhalb bewohnter Regionen und somit auch fern neugieriger Blicke.

Die größten Anstalten der Majik Mul'shaat befinden sich in Mina Farah, Schattpur und Waha'Kandh. Jede der einzelnen Akademien hat mehrere Einrichtungen im Stadtgebiet und einige hundert befähigte Mitglieder sowie angeschlossenes Verwaltungs- und Überwachungspersonal. Auch in Kuantan oder Mor'al-dred haben sich mittlerweile stattliche Akademien etabliert, in denen sich eine hohe zweistellige Zahl an Magieschülern der Forschung unter den strengen Auflagen der Majik Mul'shaat widmet. Die größten abgelegenen Akademien befinden sich am See Ojian oder an der Nova-Seenplatte im Süden des Landes.

Innerhalb der Akademien haben jeweils mehrere Aufseher die Verwaltung und Führung inne. Die Aufseher werden vom Sultan in ihre Position berufen, sind meistens nicht selbst Magiekundig und haben nur wenig Erfahrung im Umgang mit den Forschenden. In manchen Akademien "herrschen" sie mit harter Hand, da jeder Weisung ihrerseits gefolgt werden muss, in anderen Niederlassungen interessieren sie sich nur für das Füllen ihrer eigenen Taschen mit möglichst vielen Münzen.

Als Ränge der Magiekundigen hat sich, unter den Aufsehern, ein recht loses Konstrukt aus Weisen, Älteren, Fortschreitern und Lehrlingen etabliert. Während man in den ersten fünf Jahren nach dem Eintritt in die Majik Mul'shaat als Lehrling eine fachliche und allgemeine Ausbildung an der Seite eines Älteren oder Weisen erhält und keine eigenen Forschungen durchführen darf, haben Fortschreiter nach dem Ablegen der Lehrlingsweihe die Möglichkeit eigene Forschungen durchzuführen. Die Lehrlingsweihe besteht hierbei aus einer theoretischen und praktischen Prüfung, welche von einem Weisen abgenommen wird. Gibt dieser sein Einverständnis, wird der Lehrling zu einem Fortschreiter der Majik Mul'shaat. Um vom Fortschreiter zum Älteren aufzusteigen, bedarf es der Zustimmung zweier Weisen. Warum diese Zustimmung erteilt wird, ist völlig irrelevant und nicht kodifiziert. Manchmal reicht es schon aus zwei ältere Familienmitglieder im Rang des Weisen zu haben, um wenige Minuten nach dem Ablegen der Lehrlingsweihe bereits zu den Älteren zu zählen. Ältere erhalten größere Forschungsressourcen und können im Gegensatz zu Fortschreitern eigenständig Ausbilden und Expeditionen im Kalifat organisieren und durchführen. Einzig schwierig bleibt der Aufstieg in den Rang eines Weisen. Ein Gremium der Majik Mul'shaat vergibt den Titel des Weisen nur alle drei Jahre in einem Ritual für alle geeigneten Mitglieder. Hierzu werden alle Älteren und Weisen an den Abgrund von Kalef gebeten, wo sie im Fackelschein ihren Beweis der Weisheit bekunden und ablegen müssen. Entscheidet das Gremium der Magieschule einstimmig für eine Aufnahme in die Riege der Weisen, hat es der Magiekundige geschafft. Entscheidet sich jedoch nur ein Mitglied des Gremiums gegen eine Aufnahme, darf es der fehlgeschlagene Ältere erst nach 9 Jahren erneut versuchen.

Lehre und Aufnahme

Mitglied des Rats der Weisesten

Zur Aufnahme in eine der Akademien ist jede Person, unabhängig ihrer Herkunft, geeignet, die einen guten Leumund und magische Fähigkeiten aufweist. Die Existenz magischer Befähigung muss in einer kurzen Prüfung bewiesen werden. Anschließend wird das neue Mitglied Willkommen geheißen und in die Riegen der Lehrlinge eingetragen. Die Majik Mul'shaat stellt Unterkunft, Kost und Ausbildung. Dafür erwartet sie von ihren Mitgliedern jedoch eine vollständige Widmung zur Magie sowie das Befolgen der internen Regeln. Ein Verstoß gegen diese recht einschränkenden, selbst auferlegten Regeln, geht meist mit Leibeisstrafen einher. Insbesondere die älteren Mitgliedern haben eine eingeschworene Disziplin, die sie auch von neuen Mitgliedern erwarten.

Alle Mitglieder der kalifatischen Magierlehrstätten haben in den Räumlichkeiten der Akademien ihren Wohnsitz und Lebensmittelpunkt zu begründen. Sie dürfen zwar weiterhin in Kontakt mit ihrer Familie bleiben und sie regelmäßig sehen, doch nicht gemeinsam mit ihnen eine Lebensplanung begehen. Ihren Besitz können sie behalten, sie werden jedoch aufgefordert jegliche Tätigkeit außerhalb der Akademie bis zu ihrem Austritt ruhen zu lassen. Diese Regel dient vor allem dem Ziel die Forschung und den magischen Fortschritt in den Vordergrund des Lebens zu stellen.

Die Forschungs- und Ausbildungsrichtlinien sind sehr locker gehalten und nicht in einem Regelwerk niedergeschrieben. Schwarzmagie ist offiziell verboten und verpönt, doch die wenigsten Lehrmeister würden ihre Schützlinge bei ihren ersten Versuchen aufhalten. Oftmals liegt es im ureigenen Interesse der Weisen oder Älteren, dass sie ihre Lehrlinge und Fortschreiter ausbilden. Mit besseren Fähigkeiten sollen diese effizienter bei Experimenten helfen und während der Expeditionen unterstützen können. Außerdem besteht ein steter interner Wettkampf darin, wer den verheißungsvollsten Nachwuchs "heranzüchten" kann. Vielen Mitgliedern der Majik Mul'shaat ist ihr Ruf enorm wichtig, sodass sich die Auswahl von Lehrmeister und Niederlassung häufig nur aufgrund des Rufes der anwesenden Meister richtet. Die Majik Mul'shaat-Akademien gelten als sehr ergebnisorientiert. Viele wohlhabende Spender fordern im Gegenzug für ihre Gelder Erfolge oder Ergebnisse in verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen ein. Erhalten sie nicht die gewünschten Ergebnisse, fallen ihre Spenden kleiner oder gar vollständig aus. Hin und wieder forderten enttäuschte Gönner ihre finanziellen Gaben gar zurück und drohten den fehlgeschlagenen Magiern, dass sie beim nächsten Mal eingesperrt gehörten oder so alleine wären.

Pflichten, Regelungen und Privilegien

Anders als in den tasperinischen Akademien gibt es im Kalifat Al'bastra kein Gesetzesbuch über die Rechte und Pflichten von Magier. Anstelle einer Kodifizierung ist ein mittlerweile recht ausgeprägtes Gewohnheitsrecht mit regionalen Feinheiten durch die herrschenden Sultane getreten. Etabliert haben sich eine Einschränkung von Besitz und Wohnsitznahme, eine strikte Bestrafung ohne Unterscheidung nach Tat (manchmal auch nach Schuld) und zu oft auch nach Gemütszustand des Sultans. Die Mitglieder der Majik Mul'shaat versuchen daher jegliche Streitigkeiten untereinander intern zu klären. Dispute mit Außenstehenden werden oftmals unter Zahlung größerer Summen zu einem Stillschweigen verhandelt, selbst wenn die Anschuldigung ohne Beweise daherkommt. Besonders im Sultanat Ishtul hat es sich aufgrund eines eher weniger Magiern würdigenden Sultans häufiger zugetragen, dass eine Zahlung einem Urteil vorgezogen wird.

Die Majik Mul'shaat verlangt von ihren Mitgliedern eine große Rechtstreue, sofern dies nicht die Forschungsergebnisse beeinträchtigt. Gerade hinsichtlich schwarzer und dunkler Magier sollen ein oder gleich beide Augen zugedrückt werden, obgleich hier die Gerüchte vermutlich lebhafter sind, als die Realität. Besonders dem Eintrittserfordernis eines guten Leumunds wird hohes Gewicht zugemessen. Manchmal werden ganze Familien nach den Ereignissen der letzten Jahre befragt, um dem Kern eines Anwärters auf den Grund zu gehen, bevor er Mitglied werden kann.

Interne Sanktionen werden durch den Weisesten, den ältesten Weisen, jeder Niederlassung festgelegt. Größere Strafen können nur durch einen Rat der Weisesten bestimmt werden, um eine halbwegs unabhängige und ausgewogene Meinung abzubilden. Viele Entscheidungen tendieren jedoch dahin Forschungsgelder zu streichen oder besonders Lehrlinge in den Schandenraum zu sperren. Im Schandenraum, einem unbeleuchteten kleinen Lehmraum, sollen die Sanktionierten wieder zur Besinnung finden. Aufgrund des entstehenden (und manchmal bereits festsitzenden), spätestens am dritten Tag entstehenden, unaushaltbaren Geruchs sind die Schandenräume und ihre Wirkung berühmtberüchtigt.

Politische Relevanz und Stellung gegenüber der Allgemeinbevölkerung

Die Majik Mul'shaat genießt einen relativ guten Ruf innerhalb der kalifatischen Bevölkerung. Offiziell wird sie vom Kalifen und den Sultanen geschützt und sogar finanziell unterstützt. Im Gegenzug hat sich die Magieschule verpflichtet den staatlich gestellten Aufsehern vollen Zugriff auf alle Dokumente und Forschungen einzuräumen. Sie sind außerdem gegenüber jedem Mitglied weisungsbefugt, selbst wenn dies oft in langen Diskussionen über die Tragweite der Entscheidungen endet. Obgleich den Magiern auch im Kalifat weitgehend die Bürgerrechte aberkannt werden, erhalten sie einen gewissen Schutzstatus sowie grundsätzliche Freiheit vor Strafverfolgung in kleinen Angelegenheiten. Bei Kapitalstrafen droht hingegen eine schnelle Verurteilung und Bestrafung außerhalb der normalen Justizwege.

Die Bevölkerung ist den Magiern gegenüber weitgehend vorsichtig eingestellt, wenngleich eine gewisse Faszination aus jeder Interaktion mitschwingt. In vielen Teilen des Landes gelten Magier als Auserwählte oder Gesegnete, denen man aber aufgrund dieses Umstandes besser auch nicht zu nahe treten sollte. Besonders erzürnte oder emotional aufgewühlte Magier lösen regelmäßig eine Panik auf Märkten aus, da niemand die feurigen Stürme oder Erdhagelstürme aus den tragischen Geschichten selbst erleben möchte. Viele Mütter erlauben ihren Kindern auch deswegen nicht mit Magiern zu sprechen, manchmal sie nicht einmal anzuschauen. Sogar gestandene Männer verstummen beim Anblick der Schüler der Majik, sind sie doch unberechenbar mysteriös und sagenumwoben. Viel vom Ruf der Majik Mul'shaat stammt vermutlich aus weitgetragenen und deswegen irrsinnigen Erzählungen und Legenden. Dieser vorauseilende Ruf kommt gerade den Forschenden innerhalb der Akademien jedoch sehr zuvor, sind ihre Forschungsobjekte oder -gebiete so entweder bereits vor oder wenige Minuten nach ihrer Ankunft völlig verlassen.