Klanreich Kaledon und Kirash: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wird demnächst weitgehend überarbeitet.'''
|Name=Klanreich Kaledon
 
|Wappen=[[Datei:KaledonFlagge.png|300px]]
 
|Titel=Hochlande der Clans
 
|Hauptstadt=Brist (31.200 Einwohner)
 
|Wichtige Städte=Kirkmore, Averssire, [[Ochsenbach]]
 
|Herrscher=König Johann II.
 
|Herrschaftsform=Klangeführte Wahlmonarchie
 
|Demonym=Kaledoner
 
|Adjektiv=Kaledonisch
 
|Völker=Mittländer
 
|Sprachen=[[Sprachen|Tasperin]] (Dialekt)
 
|Religion=[[Deyn Cador|Deynismus]] ([[Silvanische Kirche]])
 
|Karte=[[Datei:Leändrien2020 Kaledon.png|300px]]}}
 
  
Das '''Klanreich Kaledon''' ist ein feuchtes Inselreich, nebelgeschwängert und geprägt von felsigen Hügeln und steten Regenschauern. Seit Urzeiten wird Kaledon durch kriegslustige, rivalisierende Stämme politisch angeführt. Zahlreiche Herrschaftswechsel und blutige interne Konflikte haben die einst grüne Insel schwer gezeichnet, verleihen ihr aber gleichzeitig einen einzigartigen Hoffnungsschimmer. Die durchmischte Gesellschaft weiß sich immer wieder neu zu erfinden und ist bisher allen großen Kolonialversuchen entwichen. Einzig dem [[Vereinigtes Königreich Großalbion|Vereinigten Königreich Großalbion]] schlossen sich die Klans geschlossen während seines Bestehens an, um die stetigen Konflikte mit den [[Königreich Weidtland|weidtländischen]] Nachbarn wenigstens zeitwillig niederzulegen. Nach dem Verschwinden [[Elsbeth I. von Großalbion|Königin Elsbeths I.]], waren es die Kaledoner, die ohne Zögern die alten Konflikte wiederaufleben ließen und sich erhoben.  
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Der '''Kirash''' ist eine der großen Glaubensrichtungen [[Leändrien|Leändriens]] und wird besonders in den südlichen Nationen Aerras, wie dem [[Kalifat Al'bastra]] oder der Wüste Damacht von Großteilen der Bevölkerung gelebt.
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Der Kirash folgt den Lehren des Propheten und Vorbildes [[Abrizzah]], der einst aus den Reihen der Menschen in die göttliche Ebene zu [[Deyn Cador]] und [[Abrizzah]] aufgestiegen sein soll.
  
Das Land wirkt nicht nur deswegen so gespalten und kampfeslustig, wie nie zuvor. Nach Innen wie Außen vermitteln die Kaledoner eine passiv-agressive Stimmung, um ihren Platz in [[Leändrien]] zu festigen.  
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==Der Aufstieg des Abrizzah==
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Die Erzählungen über den Aufstieg Abrizzahs aus den Reihen der Menschen in die Göttlichkeit sind in der Almura, einer Art heiliger Schrift des Kirash, abgefasst worden. Weder Autor noch das genaue Erscheinungsdatum der Almura sind wirklich bekannt. Die vagen Erzählungen berichten folgende Passagen.
  
[[Datei:Königreich Kaledon.png|500px|center|thumb|Königreich Kaledon - Topographische Karte ]]
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{{Zitat
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|Text=Des Propheten Namen war Abrizzah.
  
==Geschichte==
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Geboren war er als armer Junge in der staubtrockenen Wüste Damacht. Seine Eltern waren Nomaden und trieben Vieh von Oase zu Oase. Es war eindeutig, dass auch er dieses Schicksal teilen würde. So lebte er an ihrer Seite und trieb die Ziegen und Kamele, jeden Tag von der brütenden Hitze und dem Hunger bedroht. In der Nacht froren sie fast zu Tode. Und doch lebte Abrizzah und folgte diesem Weg. Tag ein, Tag aus wanderte er auf der Suche nach mehr durch die Wüste. Und stets fand er Sand und die glimmende Sonne über ihm.
Kaledon wurde lange Zeit nur durch seine eigenen Stämme besiedelt. Über Jahrhunderte pflegten sie ihre alten Traditionen, predigten über die Geister des Waldes und lieferten sich blutige Machtkämpfe untereinander. Abgeschnitten vom Welthandel und größerer Zivilisation genossen die Kaledoner ein abgeschiedenes und eigenständiges Leben, frei von fremden Einflüssen und Ansprüchen.
 
  
All dies änderte sich jedoch um [[Chronologica|350 AD]] schlagartig. Nachdem [[Königreich Sorridia|sorridianische]] Siedler weite Teile Weidtlands unter den Herrschaftsanspruch des Gottkaisers brachten, wanderten sie nach Norden weiter. Im Süden der grünen Insel Kaledons errichteten sie erste Siedlungen und trafen bald auf die tiefverwurzelten Stämme. Manche Begegnungen verliefen durchaus friedlich, manche endeten in offener Konfrontation. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren die Kaledoner jedoch hoffnungslos unterlegen. Ihre unzureichende Bewaffnung konnte die schweren Panzer der [[Sorridianische Inquisition|Sorridianischen Inquisition]] nicht durchdringen, ihre eigenen Felle zerquetschten dafür nur unter dem Gewicht der mächtigen Streithämmer. Innerhalb weniger Monate war ganz Kaledon besetzt.  
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Abrizzah war hoffnungslos. So hatte er keinen Glauben gelernt. Kannte keine Erleichterung oder Ziele. Die Abende an seinem spärlichen Feuer starrte er auf den klaren Mond und erkannte kein Zeichen.
  
Wie sie es auch bei den südlichen Nachbarn praktizierten, versuchten die Sorridianer zunächst mit aggressiven Methoden die Kaledoner freiwillig zum Glauben [[Deyn Cador|Deyn Cadors]] der [[Sorridianische Kirche|Sorridianischen Kirche]] zu bewegen. Wer jedoch nicht innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beginn der Besetzung seinen Glauben an die Natur und den Wald aufgab, den suchte die Inquisition auf. Nach den ersten Warnungen wurden rasch große Mengen Blut auf dem grünen Inselboden vergossen. Manche Stimmen behaupten sogar, dass sich die Reihen der stolzen Kaledoner in diesem Massaker halbiert hätten. Ein Leben unter sorridianischer Herrschaft begann; für den Verlust des eigenen Glaubens kam der technologische Fortschritt.  
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Am Tag nach dem Tod einer Ziege, blickte er in die tiefe Oase. Sein Spiegelbild verworr und verschwamm. Das Wasser wurde glasklar und zeigte ihm ein helles Licht. Abrizzah streckte seine Hand aus und nahm die leuchtende Kugel, die sogleich in seiner Hand zerfallen sollte. Nachdenklich saß er in dieser weiteren Nacht an seinem Feuer. Er verstand nicht.  
  
Während sich die meisten Kaledoner als einfache Landarbeiter verdingten oder Hilfstätigkeiten für die wenigen echten Sorridianer verrichteten, machte sich Widerstand im Land breit. Die alten Klans wollten die Schmach der Säuberung nicht auf sich sitzen lassen und bliesen immer wieder gemeinsam zum Angriff gegen die Besatzer. Mit unzähligen Attentaten, offenen Angriffen und Sabotagen errangen die Kaledoner 873 AD ihre formale Unabhängigkeit. Über 500 Jahre der sorridianischen Kontrolle hatten das Land tief gezeichnet und die Klans aufgrund eines gemeinsamen Feindes zusammengebracht.
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Erst am nächsten Tag, als sich die Sonne über sein Haupt erhob, erkannte er die Ähnlichkeit. Mit seinem Vieh folgte er ihr. Durch den brennenden Sand und über Hügel und Düne. Sein Verstand sagte ihm, dass er suchen müsse. Ergriffen war er, von einem Wunsch eine Nachricht zu überbringen.
  
Als eben dieser Feind aber besiegt war, zerstritten sich die großen Familien Kaledons so schnell, wie sie sich zuvor geeinigt hatten. Es galt Fragen über Landbesitz, Machtansprüche und Herrschaft zu klären. Einige wollten die alten Zustände wiederherstellen, andere ihre Möglichkeit für einen Neubeginn nutzen. Letztlich endete es, wie so oft in Kaledon, in einem Kampf um Stärke und Geschick. Wer auch immer im Duell der Zweikämpfer als Sieger hervorging, würde König werden und entscheiden. Obgleich ein Sieger hervorging und gekrönt wurde, entschied er natürlich nicht. Die Klans waren mit seiner Verteilung nicht einverstanden. Sie suchten sich selbst ihr Machtzentrum, zogen oftmals in die zurückgelassenen Befestigungen der Sorridianer und kämpfen auch heute noch um ihre Grundrechte.  
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Die Kugel hatte ihn erleuchtet, er war der Prophet Abrizzah. Er wanderte und kam in der Stadt an. Er überbrachte das Wort der Herrlichkeit und die sechs Säulen, die er sah. Er lehrte sie, gab all sein Vieh und all seine Zeit für diesen Zweck.  
  
Bis 1337 AD versuchte niemand mehr die nebelverhangene Insel zu erobern oder den Kaledonern ihr Leben streitig zu machen. Zu wenige Ressourcen und zu raues Land waren wenig verlockend für die Strategen auf dem Festland, um Kaledon überhaupt in Erwägung zu ziehen. Einzig die weidtländische Königin [[Elsbeth I. von Großalbion|Elsbeth I.]] brachte das Land mit [[Königreich Weidtland|Weidtland]] und [[Königreich Éireann|Éireann]] in ein enges Bündnis. Viele einfache Bewohner verstanden nicht, was die Familienklans überhaupt dazu bewog dieser Allianz beizutreten. Fest steht nur, dass die Klans ihre erste Chance nutzten, um das Bündnis aufzukündigen und Großalbion 1351 AD so schnell wieder verschwinden zu lassen, wie es kam.  
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Danach wanderte er wieder, mit völliger Hingebung für diese Aufgabe. Immer, wenn er an kam, begann er von Neuem.
  
==Land==
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Bis er selbst zu einer leuchtenden Kugel wurde. Und im Wüstensand zerfiel.  
Das Königreich Kaledon liegt auf einer Insel, welche von allen Seiten vom [[Leändischer Ozean|Leändrischen Ozean]] umgeben ist. Im Süden wird es durch einen im Zuge des Verschwindens von [[Königreich Éireann|Éireann]] entstandenen Kanal vom Königreich [[Königreich_Weidtland|Weidtland]] getrennt. Besonders mit seinem südlichen Nachbarn stehen die Kaledoner auf Kriegsfuß, unzählige Auseinandersetzungen haben zahlreiche Leben gefordert.
 
  
Ein Großteil der Insellandschaft besteht aus feuchten Moorlandschaften, welche (bis auf den Abbau von Torf) oftmals unwirtschaftlich und gefährlich für Wanderer werden können, jedoch auch eine sehr große Vielfalt an Fauna und Flora beheimaten. Die Insel liegt in den meisten Regionen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel, bei den wichtigsten Flüsse handelt es sich um die Serle im Norden und den Rehr im Süden des Landes. Für die Schifffahrt sind beide Flüsse kaum nutzbar, sodass allerhöchstens beladene und stockgetriebene Flöße Platz finden.
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Abrizzah wurde zur siebten Säule. Abrizzah war der Prophet. Abrizzah ist alles. Abrizzah ist das Vorbild.
  
Im Zentrum des Klanreichs hebt sich das sogenannte Hochland hervor, benannt nach dessen Sonderstellung als höchstes Landmassiv in ganz Kaledon. Im Osten befinden sich saftige Wiesen und einige Seen, welche durch die oft unberührten Wälder gekennzeichnet sind. Im Süden zählen noch zwei weitere Inseln zum Land, welche das Königreich Kaledon vor vielen Jahrhunderten für sich beansprucht hat. Auch heute machen die Krabbenfänger-Inseln ihrem Namen alle Ehre.
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|Autor=Autor unbekannt
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|Quelle=Die Almura
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|Seite=S.12
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|Sprache=Fassung in Tasperin
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|Uebersetzung=Übersetzung aus dem Kalifatischen
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Reisen durch Kaledon kann man unter guten Umständen als beschwerlich bezeichnen, denn die Straßen sind in einem miserablen Zustand und die Wegesränder von Banditen und wilden Tieren gesäumt. Die bevorzugten Reisemittel sind Pferde und Kutschen, denn niemand möchte länger als unbedingt nötig auf den Straßen außerhalb der Städte bleiben. Zudem ist das Klima alles andere als angenehm und fordert regelmäßig eigene Opfer. Der Sommer ist neblig und regnerisch, der Winter kalt und schneereich. Extreme Wetterlagen sind jedoch eine Seltenheit, und so bleibt Kaledon meist von starkem Frost oder Hitze verschont.
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==Die Lehren Abrizzahs==
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[[Datei:Heptagramme.svg|350px|right]]
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Die Lehren des Abrizzah fußen auf sieben Säulen oder Standbeinen, die auch das Symbol des Kirash bzw. Abrizzahs symbolisieren. Das Heptagramm steht für die Verbindung der einzelnen Säulen untereinander, aber auch ihre einzelne Wichtigkeit an den Außenenden.  
  
==Gesellschaft==
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===='''I.Säule: Takaz'''====
In Kaledons Gesellschaft dreht sich nahezu alles um die Klans. Sie bilden das Zentrum der Großfamilie, Herkunft und auch der individuellen Zukunft eines waschechten Kaledoners. Die Klans besitzen zwar nur geringen politischen Einfluss nach außen hin, doch die interne Kultur und Gesellschaft wird nach wie vor von ihnen dominiert. Die Kaledoner tragen in der Öffentlichkeit fast immer ihre traditionellen Klan-Tartans, und die Tänze und Volkslieder blieben seit Urzeiten bis heute erhalten. Auch wenn die Gebräuche für Fremde allesamt gleich erscheinen mögen, kann ein echter Kaledoner die Lieder und Tänze oftmals auf Anhieb einem Klan zuordnen. Bekannt ist auch die Sturheit, mit der die Kaledoner auf ihrer regionalen Zugehörigkeit beharren.
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Die erste Säule stellt die Pflicht zur Hilfe und Nächstenliebe der Glaubensgemeinschaft dar. Die Anhänger des Kirash sollen sich gegenseitig achten und helfen, auch wenn die Not noch nicht ersichtlich ist. Man solle sich nicht gegenseitig ausbeuten, verärgern oder den Besitz nehmen. Auch soll man darauf achten, dass Fremde dies nicht gegen die eigene Gemeinschaft ausüben oder gar erst versuchen wollen. In solchen Fällen schwört die Almura darauf, dass man sich verbündet und die Fremden zunächst auf ihre Fehler hinweist, dann vertreibt und schließlich zum Schutz anderer Gemeinschaftsmitglieder aus der Welt räumt.  
  
Die Klanverbünde und ihre Anhängsel leben oftmals in kleinen Dörfern mit angeschlossenen Burganlagen. Nur wenige Orte dürfen sich wirklich Stadt nennen, und selbst diese sind die Heimat eines der großen Klans und ihrer Untergebenen. Viele Familien leben zurückgezogen in kleinen Ortschaften auf dem Land, wo sie den immer selben Aufgaben im Kampf ums tägliche Überleben nachgehen.  
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Gerade die erste Säule sorgt wegen der Schärfe und Strenge ihrer Auslegung für Streitigkeiten und Diskussionen unter Anhängern des Kirash, soll aber auch bereits der Auslöser für mehrere Kreuzzüge der Nationen im Norden Leändriens gewesen sein.
  
Die wichtigsten Ortschaften Kaledons:
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===='''II.Säule: Udul'''====
<div style="column-count:2;-moz-column-count:2;-webkit-column-count:4">
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Die zweite Säule stellt das Gebet an den Propheten Abrizzah und seine geschaffene Weltordnung dar. Das Gebet hat drei Mal täglich zu erfolgen, einmal kurz vor Sonnenaufgang, einmal zur Mittagsstunde und das letzte Mal kurz vor dem Sonnenuntergang bzw. in der Dämmerung. Im Gebet soll ein ruhiger Ort aufgesucht und der Kopf zur Sonne ausgerichtet werden, idealerweise hat das Gebet in einem speziell gebauten Tempel des Kirash zu erfolgen. Die Gebetsformel beginnt für alle drei Gebete stets gleich, lediglich der Inhalt in Form einer kleinen Predigt an Abrizzah wird variiert.
*[[Brist|Hauptstadt Brist]]
 
*[[Kirkmore|Stadt Kirkmore]]
 
*[[Averssire|Stadt Averssire]]
 
*[[Ochsenbach|Stadt Ochsenbach]]
 
*[[Burg MacGuldensack|Burg McGuldensack]]
 
*[[Burg McGerbsholm|Burg McGerbsholm]]
 
*[[Burg McBonnington|Burg McBonnington]]
 
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Das leben in den Hochlanden ist für die Menschen immer noch hart. Da es im abgelegenen und rauen Kaledon an vielem mangelt, müssen die Kaledonier seit jeher besonders sparsam sein. Das hat ihnen den Ruf eines knauserigen und besonders geizigen Menschenschlags eingebracht. Die meisten Bauern arbeiten auf Höfen der Adeligen oder reichen Landbesitzer. Dank zunehmender Bildung und neuen Errungenschaften verbessert sich ihr Leben jedoch langsam. Immer mehr ziehen vom Land in die Stadt, und eine neue Schicht der Bürger und Kaufleute hat sich gebildet. Die Bauern bleiben für gewöhnlich unter sich und machen das Beste aus dem, was das Leben ihnen gibt. Dennoch sind sie ein ausgesprochen fröhliches Volk, dass Bier und Gesang gleichermaßen liebt und ausgelassene Feste feiert.
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[[Datei:Arran - 4.jpg|500px|thumb|right|Im Landesinneren]]
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Für das Morgengebet:
Seitdem Kaledon Teil der Vereinten Königreiche Großalbions war, passte sich der Adel immer mehr den Adelsgeschlechtern Weidtlands an. Die meisten Aristokraten haben ihre Wurzeln in großen Landgütern, die gleichermaßen von gepflegten Gärten und ungezähmter Wildnis geprägt sein können. Die Kinder der Adeligen werden zu Hause erzogen, oder besuchten eine der Schulen Weidtlands. Der Adel Kaledons befasst sich durchaus mit Kultur, Jagd und Philosophie, behält seinen Fokus jedoch weiterhin auf der Nationalpolitik. Das Wohlergehen des eigenen Landes steht unangefochten an erster Stelle, und der volksnahe Hochlandadel arbeitet lieber für das Wohlergehen des eigenen Volkes oder persönliche Ziele, anstatt die Zeit mit sinnlosen Ablenkungen zu vergeuden. Die Adeligen anderer Länder betrachten ihre Standesgenossen aus Kaledon als wunderlich und ein wenig rückständig.  
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Abrizzah, ewiger Prophet, der uns das Licht erscheinen lässt. Wir ersuchen dich auch heute wieder, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
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-- Inhaltlicher Teil --
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Abrizzah, ewiger Prophet, erhalte uns das Licht. Wir danken dir mit unserem Blut für diesen Tag. Abrah!
  
Kaledoner sind als rothaarige Hünen bekannt, wenngleich viele von ihnen aber charakteristische dunkle bis schwarze Haare und blaue Augen besitzen. Meist verbringen sie die Zeit draußen, doch durch das Wetter sind Kaledoner weder sonderlich gebräunt noch blass.
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Für das Mittagsgebet:
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Abrizzah, ewiger Prophet, der uns die Speisen gütigerweise überlässt. Wir danken dir erneut für dieses Mahl, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
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-- Inhaltlicher Teil --
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Abrizzah, ewiger Prophet, gib uns auch Morgen wieder Speis und Trank. Wir danken dir mit unseren Gaben für diese Mahlzeit. Abrah!
  
Die Kleidung der Kaledoner ist an den jeweiligen Zweck angepasst, den sie erfüllen soll. Meist hält sie warm und ist zudem bequem zu tragen. Männer tragen die traditionellen Kilts aus Wolle, welche mit ihren Mustern die Zugehörigkeit zu einem Klan repräsentieren. Die Kilts laufen nach oben hin zu einer Schärpe aus, die über der Schulte angebracht und den Körper wie eine Decke umhüllen können. Das Claymore, ein bekanntes und beliebtes Zweihandschwert in Kaledon, ist selbst über die Grenzen hinaus bekannt und spiegelt so ziemlich das Gemüt der Kaledoner wieder. Die Adeligen unterscheiden sich mit ihrer Mode aus geknöpften Westen und Schnallenschuhen jedoch nicht wirklich von denen Weidtlands.
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Für das Abendgebet:
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Abrizzah, ewiger Prophet, der uns diesen Tag beschützt hat. Wir flehen dich immer an, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
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-- Inhaltlicher Teil --
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Abrizzah, ewiger Prophet, verteidige uns auch diese Nacht vor den listigen Wüstenskorpionen und schlangenzüngigen Verrätern. Wir danken dir mit unseren Leben für diese Zeit. Abrah!
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</pre>
  
Die Frauen tragen wenig dekorative Kleider und lange Faltenröcke, die robust sind und warm halten. Statt Hüten tragen die Frauen, besonders zu festlichen Anlässen, Bänder und Blumenkränze im Haar – ein Überbleibsel der heidnischen Vergangenheit der Kaledoner.
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===='''III.Säule: Ilaha'''====
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Die dritte Säule stellt das lebenslange Bekenntnis zu Abrizzah und zum Kirash dar. Stets hat man glaubhaft und treu zu seinem wahren Glauben zu stehen und niemals, auch im Angesicht des Todes, soll man lügen und den Kirash verschweigen. Nur wer eine klare Linie zu seinem Glauben bekenne, sei ein wahrer Anhänger Abrizzahs. So wie der Prophet niemals aufgab und niemals seine Prophezeiung verleugnete, sollen es auch seine Anhänger nicht tun.
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Die Ilaha soll nach Meinung vieler Gelehrter und Priester des Kirash als zentraler Bestandteil der weltlichen Prüfung des Menschen gehören, um später in Abrizzahs Vermächtnis aufgenommen zu werden. Alle Menschen, die sich der Ilaha nicht verschreiben und über ihren Glauben lügen, würden am Ende ihres Lebens von Abrizzah fallen gelassen werden.
  
==Gebräuche==
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===='''IV.Säule: Abakka'''====
[[Datei:Arran - 2.jpg|500px|thumb|right|Küstennahe Landschaft]]
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Der Abakka beschreibt als vierte Säule des Kirash den Wunsch der Pilger an die drei großen Tempel des Kirash in [[Mina Farah]], [[Schattpur]] und in der Damacht-Wüste zu pilgern. Dort sollen sie alle ihre verbliebene Habe im Sinne der sechsten Säule an die Tempeldiener übergeben und so die Versorgung aller folgender Pilger sicherstellen und eine Spende an Abrizzah abliefern.  
Ein Kaledoner schätzt Ehrlichkeit über alles. Feindschaften sind keine Sünde, solange man sie offen ausspricht, und gegeben falls in einem "guten, sauberen Kampf" zu Ende bringt. Es ist nicht verwunderlich, dass ein Kaledoner daher nur selten ein Versprechen gibt. Doch wenn er es tut, so gilt dieses als Hoch und Heilig. Ein solcher Schwur wird als Bestandteil des guten Namens gesehen, und nie im Leben würde ein anständiger Kaledoner diesen mutwillig brechen. Diese Ehrlichkeit reicht allerdings nicht über die Grenzen Kaledons hinaus, und Fremde können ohne Schande getäuscht und hintergangen werden. Schon so mancher angereiste ausländische Würdenträger schenkte dem feierlichen Wort eines Kaledoners sein Vertrauen, nur um dann festzustellen, dass dieses Wort in der dunkelsten Stunde gebrochen wurde.
 
  
Die anderen Aspekte der Etikette orientieren sich stark an jenen Weidtlands. Man grüßt eine Dame, indem man den Finger an den Hut legt, und zeigt gebührenden Respekt gegenüber Höhergestellten der Klans. Die schonungslose Aufrichtigkeit der Kaledoner hat schon manches Mal zu gröberen Umgangsformen geführt, dennoch wird ein Mindestmaß an Höflichkeit erwartet, und grundlos ungehobeltes Verhalten ist nicht toleriert. Öfter als in anderen Ländern wird hier zur Klinge gegriffen, um Streitigkeiten in einem angemessenen Duell zu klären.
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Die Abakka wird aber aufgrund der großen Gefahr, besonders vor der Wanderung in der Damacht-Wüste, nur von wenigen Anhängern ausgeführt. Immer wieder kommt es zu schlimmen Unfällen oder auch Überfällen in den tiefen der Wüste, weshalb die Reise nur von sehr gläubigen Personen begonnen wird. Der Abakka soll dafür dann als direktes, garantiertes Ticket zu Abrizzah gelten.  
  
Aufgrund des Wetters und des unergiebigen Bodens gestaltet sich der Ackerbau schwierig. In Kaledon gibt es daher nicht unbedingt eine große Auswahl an Nahrungsmitteln, und wie das Wetter ist das Essen schwer und eintönig. Die meisten Bewohner Kaledons sind bescheidene Schafhirten, die in kleinen Dorfgemeinschaften über das Land verstreut angesiedelt sind. Schaffleisch ist ein verbreitetes Grundnahrungsmittel, und Gerichte wie Hammel, Haggis und Lammkotletts sind typisch für Kaledon. Zu fast jedem Gericht gibt es noch eine Portion Kartoffeln, Karotten oder anderes Wurzelgemüse, und oftmals wird alles zusammen zu den überaus beliebten Eintöpfen verkocht. Auf aufwändigere Kochkünste wird ansonsten jedoch wenig Wert gelegt.
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===='''V.Säule: Sihad'''====
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Die fünfte Säule beschreibt die Verpflichtung aller wehrpflichtigen Männer sich der Verteidigung des Kirash gegen seine Angreifer zu widmen. Besonders in Kriegsfällen soll sich der Kirash so stark erwehren, dass in Schlachten gezogen wird. Der Tod wird als heroisches notwendiges Übel angesehen, das sich für den Glauben selbst ereignet. Frauen, Kinder und alte Männer sind vom Sihad ausgenommen, da sie andere Aufgaben nach den Lehren Abrizzahs haben.  
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Im Sihad gefallene Männer sollen, sofern sie die Lehren der dritten Säule befolgt haben, ebenfalls mit großer Sicherheit in Abrizzah aufgenommen werden. Ihre Asche muss dafür möglichst dort verstreut werden, wo sie auch gestorben sind. Während der Kreuzzüge verrücken die einfallenden Heere daher oft die Leichen, um diesen Aufstieg zu Abrizzah zu verwehren und den Verstorbenen die Ehre nach dem Leben zu nehmen.
  
==Religion==
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===='''VI.Säule: Korschel'''====
==Regierung==
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Die sechste Säule des Korschels umfasst neben den komplexen Totenritualen des Kirash auch die Regelungen zu Opfergaben und Spenden.
[[Datei:Kaledon PolitischeKarte.png|right|300px|thumb|Politische Karte von Kaledon zeigt die vier Regionen: Webs, Fifo, Ruhrbeck und Spersen.]]
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Zunächst sollen alle Toten verbrannt werden und ihre Asche an ihre Familien ausgehändigt werden. Diese verstreuen sie an den liebsten Orten des Verstorbenen, damit dieser sich in wohliger Erinnerung von der Welt verabschieden kann und die Welt verlässt. Krieger müssen jedoch an Ort und Stelle ihres Todes verbrannt und verstreut werden. Für viele andere Bevölkerungsgruppen gibt es ebenso wichtige Regeln, die alle festen Ritualen und Abläufen folgen, die penibel eingehalten werden müssen.
Kaledon war lange Zeit ein Land wilder Kraft und alter Legenden, welches selbst die [[Königreich Sorridia|Sorridianer]] nicht zu zähmen vermochten. Das Leben der hiesigen Stämme war ebenso hart und unbarmherzig und die Kontrolle über diese Gebiete wurde einzig durch die Stärke und Durchsetzungskraft des jeweiligen Herrschers legitimiert. Nur wer in der Lage war, die Macht an sich zu reißen und zu behaupten, um seinen Untertanen Wohlstand und Fruchtbarkeit zu garantieren, wird als König akzeptiert. Mord war dabei an der Tagesordnung. Es ist dieses archaische Gesetz des Stärkeren, welches in das Land und die Menschen gleichermaßen eingeschrieben ist und in beiden tiefe Spuren hinterlassen hat.
 
  
Während des Anschlusses an Großalbion ändert sich dies jedoch langsam, und die Loyalität gilt zunehmend größeren politischen Strukturen, und weniger den einzelnen Klans. Das Klanzwist (eine Art Rat der Klans) Kaledons setzt sich aus den Oberhäuptern aller großen Klans zusammen. Die Sitze sind in der Erbfolge verankert und werden an die Nachfahren weitergegeben. An der Spitze des Klanzwists steht der amtierende Klankönig Kaledons, welcher den Sitzungen vorsteht und die Beschlüsse vollstreckt. Zudem legt er auch oftmals fest, worüber das Zwist entscheidet. Als Landesherr könnte der König auch ohne Zuspruch des Zwists handeln, doch damit würde er öffentlichen Widerstand und ein sofortiges Aufbegehren der anderen Klans riskieren. Es besteht die ungeschriebene Regel der Übereinkunft zwischen Zwist und König, dass der König die Entscheidung des Gremiums akzeptiert, während das Zwist im Gegenzug den Angelegenheiten des Königs seine Zustimmung gibt.  
+
Den Toten zu Ehren haben Opfergaben zu erfolgen, die dem Wert des Verstorbenen im Leben entsprechen müssen. Für einen armen Bettler müsse so nur ein paar Lumpen oder wenige Münzen an die Tempel übergeben werden, für einen Kalifen sind es kistenweise Schmuck, mehrere Dutzend Pferde und Falken und meist ganze Armeen an Sklaven. Zusätzlich soll zu jedem Gebet ebenfalls ein passendes, kleines Opfer an den Tempel gegeben werden. Wenn es keinen Tempel gibt, gehört die Gabe verbrannt oder ins Meer gestoßen. Gerade bei den täglichen Opfergaben passen aber viele Anhänger des Kirash, meist auch aus persönlicher Habgier oder Not.
 +
Freiwillige Spenden an den Tempel oder an Bedürftige sind ebenfalls stark im Sinne der Korschel und verschaffen dem Spendenden angeblich ein besseres Bild bei Abrizzah.
  
Bis vor Kurzem war das Klanzwist zwischen jenen gespalten, die das vereinigte Großalbion unter [[Elsbeth I. von Großalbion|Königin Elsbeth I.]] unterstützen, und jenen, die eine völlige Unabhängigkeit Kaledons anstreben. Zunächst schien es so, als seien die Unionsbefürworter in der Mehrzahl, doch nach dem Verschwinden Éireanns und [[Elsbeth I. von Großalbion]] wandte sich das Blatt innerhalb weniger Tage. Die Kaledonier begehrten auf und erklärten den Zusammenbruch des Vereinigten Großalbions.  
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Zuletzt gilt es als absolut unrein Hühnerfleisch zu verzehren, da dies das heilige Tier Deyn Cadors ist. Die Anhänger glauben zu einem großen Teil, dass man damit Bestandteile eines fremden Gottes in sich aufnimmt und schlimmstenfalls von anderen Geboten abweicht.
  
Auch nach dem Aufbegehren der Klans und des Bestärken des eigenen Königs über die vier großen Klans im Reiche änderte sich die Lebensweise der Adligen nicht sonderlich. Zwar nehmen die kriegerischen Auseinandersetzungen bei Disputen deutlich zu, doch ist ein Gefühl von Freiheit nach dem Zerbrechen von [[Vereinigtes Königreich Großalbion|Großalbion]] zu verspüren.
+
===='''VII.Säule: Abrizzah'''====
 +
Die letzte Säule ist der Prophet Abrizzah. Abrizzah ist absolut und allmächtig, er darf keinesfalls angezweifelt werden.
 +
Der Glaube des Kirash läuft nach dem Tod nämlich darauf hin, dass die seelischen Bestandteile eines Menschen in Abrizzah übergehen und so seine Macht steigern. Da Abrizzah keine Zweifler oder Kritiker akzeptiert, würde der eigene Geist andernfalls zerstört werden und somit eine große Schande für die Familie und das gelebte Leben darstellen.
  
==Wirtschaft und Währung==
+
==Aufbau der Glaubensordnung==
Kaledons Wirtschaft basiert auf Landwirtschaft und Fischfang. Die Insel gilt als faktisch nicht industrialisiert, nur wenige wirkliche weiterverarbeitende Produktionsbetriebe konnten sich etablieren. Viele Bürger verdingen sich daher auf den Landgütern der Klans oder versuchen ihren eigenen kleinen Hof über den Winter zu bringen. Besonders die Kaledoner Wintergerste oder die weitverbreiteten Schafherden sind bei Bauern wie Käufern äußerst beliebt.
+
Der Kirash mit seinen sieben Säulen ist, ähnlich wie der Deynismus, darauf ausgerichtet sein irdisches Leben nach festgesetzten Regeln in einem feststehenden Verhältnis zwischen Mensch und Gottheit zu leben. Nach dieser irdischen Phase wird entschieden, ob die Seele es verdient hat, aufzusteigen.  
  
Vor der Küste wagen geschickte Fischer in kleinen Langbooten ihr Glück auf dem Meer. Die reichen Fischgründe bieten vor allem Aale, Krabben und Heringe, die in feinmaschigen Netzen gefangen werden. Oftmals sind die Fischereien ganze Familienbetriebe, in denen die Frauen die Netze flicken und die Männer tagsüber auf die hohe See hinausfahren. Verkauft wird entweder frisch über den Tresen oder auf den Märkten der Klans. Häufig werden die Markttage mit kleinen Feierlichkeiten verbunden, die zur Brautschau oder Vermählung der eigenen Kinder im Klangebilde genutzt werden.
+
Um den Gläubigen bzw. Anhängern der Religion die Ausübung und Einhaltung ihrer religiösen Pflichten zu erleichtern und ihnen bei ihrem Weg durch das Leben zu helfen, haben sich mehrere Glaubenszweige des Kirash gegründet. Diese unterscheiden sich im wesentlichen von den Tempelarten, Anbetungsmethoden und Orientierungen.  
  
Kaledon verfügt über keine eigene [[Währung]] sondern nutzt den [[Königreich Weidtland|weidtländischen]] Ghont. Gerade auf den Dörfern reichen die Münzen aber oftmals nicht aus, wenn es sie überhaupt gibt. Tauschhandel ist durchaus verbreitet und in der Landbevölkerung beliebt, denn Schafe und Rinder bleiben als Lebendkapital echte Wertanlagen. Innerhalb der Riegen der Klans gibt es aber zahlreiche Bestrebungen eine eigene Währung prägen zu lassen. Doch auch hier sind die Klans in den Details, insbesondere den Köpfen auf den Münzen, völlig zerstritten.
+
Folgende Zweige haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt:
 +
*Mundi
 +
*Aysham
 +
*Ibadija
  
==Militär==
+
====Mundi====
 +
[[Datei:Imam_Khomeini_Seminary_(3).jpg|thumb|right|450px|Tempelanlage des Mundi]]
 +
Im Mundi-Kirash zentriert sich alles um heilige Tempelbauten zur Ausübung des Glaubens. Diese variieren in ihrer Größe und Form, meistens liegt in ihrem Zentrum aber ein tiefes Wasserbecken das von zahllosen Statuen umringt ist. Die Kirash-Anhängern glauben, dass das Wasser in der Tempelmitte durch die zentrale Lage im Heiligtum besonders rein ist, manchmal soll es sogar die Tränen Abrizzahs beinhalten. Die Priesterschaft widmet sich größtenteils der Pflege und des Erhaltes des Tempels und besteht daher zu einem Teil sogar aus Handwerkern, die die massiven Sandsteinquader zuschneiden und instand halten.
  
 +
Die Gläubigen wählen selber die Form der Predigt und des Gebets, können dabei gemeinsam Sprechchöre bilden oder nur stillschweigend in der Ecke sitzen. Der Mundi-Kirash hat mit Abstand die größte Freiheit und sieht auch von Sanktionen beim Nichteinhalt von Säulen des Kirash ab.
  
 +
====Aysham====
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Der Aysham-Kirash ist die strengste Form des Glaubens an Abrizzah. Die täglichen Gebete müssen exakt eingehalten werden und in einer einheitlichen Formation durchlaufen werden, die von einem Tempelsklaven vorgemacht wird. Währenddessen hält der Hohepriester einen Vortrag mit Zitaten aus der Almura. Die Glaubensstätten sind im Aysham nicht einheitlich, sondern vielmehr auf der Stelle errichtet. Manchmal werden auch einfache Zelte oder Teppiche umfunktioniert, um die Rituale abhalten zu können.
  
[[Kategorie:Nationen und Reiche]][[Kategorie:Klanreich Kaledon]][[Kategorie:Herkunft]][[Kategorie:Leändrien]]
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Aysham-Anhänger sind eingetragene Mitglieder eines Tempels und haben Anwesenheitspflicht während jeglicher Zeremonien und Gebete. Sollten sie bei der Kontrolle am Eingang nicht gesehen werden, drohen ihnen bei ihrem nächsten Besuch harte Leibesstrafen, wie Peitschenhiebe, um dem Buße wegen der Vernachlässigung Abrizzahs zu tun. Alle fünf Jahre muss im Aysham-Kirash der männliche Gläubige eine offizielle, öffentliche rituelle Waschung durchlaufen, in dem sein Körper von der Sünde und den Schanden gereinigt wird. Sollte der Hohepriester allerdings feststellen, dass die Person zu sehr vom Glauben abgewichen ist, wird er direkt versklavt und seiner Rechte geraubt. Frauen haben eine ähnliche Zeremonie zu erfahren, wobei ihnen allerdings keine Strafe droht.
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====Ibadija====
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Die Ibadija-Form des Kirash ist die Glaubensvariante mit der kleinsten Anhängerschaft und geringsten Verbreitung. Inhaltlich setzt sie [[Deyn Cador]] und Abrizzah auf eine Ebene, sodass faktisch zwei Gottheiten angebetet werden. Die Ibadija-Tempel teilen sich nach dem Eingangsbereich in einen deynistischen Schrein (stets im linken Gebäudeflügel) und einen Kirash-Schrein (stets im rechten Gebäudeflügel) auf. Die Gläubigen legen beide Götter als ebenbürtig und einen Ausgleich mit der Weltordnung suchend aus. Sie sind auf Frieden und geistige Reinheit bedacht. Radikale Glaubensformen werden vom Ibadija-Kirash streng abgelehnt, da derartige Glaubensauslegungen beiden Göttern nicht zugeschrieben werden können.
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Ibadija-Gläubige werden in der Folge der Akzeptanz beider Götter jedoch weder von den deynistischen Kirchen noch von den anderen beiden Kirash-Formen akzeptiert.
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==Verhältnis zu anderen Religionen==
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Der Kirash steht im offenen Konflikt mit anderen [[Religion|Religionen]], insbesondere dem Deynismus. Es wird sich gegenseitige Ketzerei und Fehlglaube vorgeworfen. Die Deynisten sind der Ansicht, dass der Kirash lediglich der blasphemische Wunsch nach göttlicher Macht seiner Anhänger ist und als vorgeschobener Grund für die Abkehr von Deyn Cador gilt. Spitze Zungen setzen [[Abrizzah]] sogar mit [[Skrettjah]] gleich.
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Dieses stark angespannte Verhältnis sorgte unter anderem auch für die vielen Kreuzzüge, die die Nordleändrischen Staaten gegen die Nationen des Kirash ausgeführt haben. Nach wie vor gilt die Glaubensfrage als offener Kriegs-, Hass- und Mordgrund.
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Die Anhänger Abrizzahs bzw. Gläubigen des Kirash schließen dahingegen den Glauben an Deyn Cador nicht aus. Oft wird von einer Existenz beider Gottheiten in einer Art gleichberechtigten Verhältnis ausgegangen, wenngleich nur Abrizzah angebetet wird. In seltenen Fällen wird sogar von einer Überordnung Deyn Cadors mit einem nachgeordneten Abrizzah ausgegangen.
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[[Kategorie:Religion]][[Kategorie:Kalifat Al'bastra]]

Version vom 2. November 2020, 18:20 Uhr


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Der Kirash ist eine der großen Glaubensrichtungen Leändriens und wird besonders in den südlichen Nationen Aerras, wie dem Kalifat Al'bastra oder der Wüste Damacht von Großteilen der Bevölkerung gelebt. Der Kirash folgt den Lehren des Propheten und Vorbildes Abrizzah, der einst aus den Reihen der Menschen in die göttliche Ebene zu Deyn Cador und Abrizzah aufgestiegen sein soll.

Der Aufstieg des Abrizzah

Die Erzählungen über den Aufstieg Abrizzahs aus den Reihen der Menschen in die Göttlichkeit sind in der Almura, einer Art heiliger Schrift des Kirash, abgefasst worden. Weder Autor noch das genaue Erscheinungsdatum der Almura sind wirklich bekannt. Die vagen Erzählungen berichten folgende Passagen.


„Des Propheten Namen war Abrizzah.

Geboren war er als armer Junge in der staubtrockenen Wüste Damacht. Seine Eltern waren Nomaden und trieben Vieh von Oase zu Oase. Es war eindeutig, dass auch er dieses Schicksal teilen würde. So lebte er an ihrer Seite und trieb die Ziegen und Kamele, jeden Tag von der brütenden Hitze und dem Hunger bedroht. In der Nacht froren sie fast zu Tode. Und doch lebte Abrizzah und folgte diesem Weg. Tag ein, Tag aus wanderte er auf der Suche nach mehr durch die Wüste. Und stets fand er Sand und die glimmende Sonne über ihm.

Abrizzah war hoffnungslos. So hatte er keinen Glauben gelernt. Kannte keine Erleichterung oder Ziele. Die Abende an seinem spärlichen Feuer starrte er auf den klaren Mond und erkannte kein Zeichen.

Am Tag nach dem Tod einer Ziege, blickte er in die tiefe Oase. Sein Spiegelbild verworr und verschwamm. Das Wasser wurde glasklar und zeigte ihm ein helles Licht. Abrizzah streckte seine Hand aus und nahm die leuchtende Kugel, die sogleich in seiner Hand zerfallen sollte. Nachdenklich saß er in dieser weiteren Nacht an seinem Feuer. Er verstand nicht.

Erst am nächsten Tag, als sich die Sonne über sein Haupt erhob, erkannte er die Ähnlichkeit. Mit seinem Vieh folgte er ihr. Durch den brennenden Sand und über Hügel und Düne. Sein Verstand sagte ihm, dass er suchen müsse. Ergriffen war er, von einem Wunsch eine Nachricht zu überbringen.

Die Kugel hatte ihn erleuchtet, er war der Prophet Abrizzah. Er wanderte und kam in der Stadt an. Er überbrachte das Wort der Herrlichkeit und die sechs Säulen, die er sah. Er lehrte sie, gab all sein Vieh und all seine Zeit für diesen Zweck.

Danach wanderte er wieder, mit völliger Hingebung für diese Aufgabe. Immer, wenn er an kam, begann er von Neuem.

Bis er selbst zu einer leuchtenden Kugel wurde. Und im Wüstensand zerfiel.

Abrizzah wurde zur siebten Säule. Abrizzah war der Prophet. Abrizzah ist alles. Abrizzah ist das Vorbild.“

Autor unbekannt (Die Almura | S.12) - Fassung in Tasperin
„Übersetzung aus dem Kalifatischen“


Die Lehren Abrizzahs

Heptagramme.svg

Die Lehren des Abrizzah fußen auf sieben Säulen oder Standbeinen, die auch das Symbol des Kirash bzw. Abrizzahs symbolisieren. Das Heptagramm steht für die Verbindung der einzelnen Säulen untereinander, aber auch ihre einzelne Wichtigkeit an den Außenenden.

I.Säule: Takaz

Die erste Säule stellt die Pflicht zur Hilfe und Nächstenliebe der Glaubensgemeinschaft dar. Die Anhänger des Kirash sollen sich gegenseitig achten und helfen, auch wenn die Not noch nicht ersichtlich ist. Man solle sich nicht gegenseitig ausbeuten, verärgern oder den Besitz nehmen. Auch soll man darauf achten, dass Fremde dies nicht gegen die eigene Gemeinschaft ausüben oder gar erst versuchen wollen. In solchen Fällen schwört die Almura darauf, dass man sich verbündet und die Fremden zunächst auf ihre Fehler hinweist, dann vertreibt und schließlich zum Schutz anderer Gemeinschaftsmitglieder aus der Welt räumt.

Gerade die erste Säule sorgt wegen der Schärfe und Strenge ihrer Auslegung für Streitigkeiten und Diskussionen unter Anhängern des Kirash, soll aber auch bereits der Auslöser für mehrere Kreuzzüge der Nationen im Norden Leändriens gewesen sein.

II.Säule: Udul

Die zweite Säule stellt das Gebet an den Propheten Abrizzah und seine geschaffene Weltordnung dar. Das Gebet hat drei Mal täglich zu erfolgen, einmal kurz vor Sonnenaufgang, einmal zur Mittagsstunde und das letzte Mal kurz vor dem Sonnenuntergang bzw. in der Dämmerung. Im Gebet soll ein ruhiger Ort aufgesucht und der Kopf zur Sonne ausgerichtet werden, idealerweise hat das Gebet in einem speziell gebauten Tempel des Kirash zu erfolgen. Die Gebetsformel beginnt für alle drei Gebete stets gleich, lediglich der Inhalt in Form einer kleinen Predigt an Abrizzah wird variiert.

Für das Morgengebet:
Abrizzah, ewiger Prophet, der uns das Licht erscheinen lässt. Wir ersuchen dich auch heute wieder, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
-- Inhaltlicher Teil --
Abrizzah, ewiger Prophet, erhalte uns das Licht. Wir danken dir mit unserem Blut für diesen Tag. Abrah!

Für das Mittagsgebet:
Abrizzah, ewiger Prophet, der uns die Speisen gütigerweise überlässt. Wir danken dir erneut für dieses Mahl, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
-- Inhaltlicher Teil --
Abrizzah, ewiger Prophet, gib uns auch Morgen wieder Speis und Trank. Wir danken dir mit unseren Gaben für diese Mahlzeit. Abrah!

Für das Abendgebet:
Abrizzah, ewiger Prophet, der uns diesen Tag beschützt hat. Wir flehen dich immer an, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger.
-- Inhaltlicher Teil --
Abrizzah, ewiger Prophet, verteidige uns auch diese Nacht vor den listigen Wüstenskorpionen und schlangenzüngigen Verrätern. Wir danken dir mit unseren Leben für diese Zeit. Abrah!

III.Säule: Ilaha

Die dritte Säule stellt das lebenslange Bekenntnis zu Abrizzah und zum Kirash dar. Stets hat man glaubhaft und treu zu seinem wahren Glauben zu stehen und niemals, auch im Angesicht des Todes, soll man lügen und den Kirash verschweigen. Nur wer eine klare Linie zu seinem Glauben bekenne, sei ein wahrer Anhänger Abrizzahs. So wie der Prophet niemals aufgab und niemals seine Prophezeiung verleugnete, sollen es auch seine Anhänger nicht tun. Die Ilaha soll nach Meinung vieler Gelehrter und Priester des Kirash als zentraler Bestandteil der weltlichen Prüfung des Menschen gehören, um später in Abrizzahs Vermächtnis aufgenommen zu werden. Alle Menschen, die sich der Ilaha nicht verschreiben und über ihren Glauben lügen, würden am Ende ihres Lebens von Abrizzah fallen gelassen werden.

IV.Säule: Abakka

Der Abakka beschreibt als vierte Säule des Kirash den Wunsch der Pilger an die drei großen Tempel des Kirash in Mina Farah, Schattpur und in der Damacht-Wüste zu pilgern. Dort sollen sie alle ihre verbliebene Habe im Sinne der sechsten Säule an die Tempeldiener übergeben und so die Versorgung aller folgender Pilger sicherstellen und eine Spende an Abrizzah abliefern.

Die Abakka wird aber aufgrund der großen Gefahr, besonders vor der Wanderung in der Damacht-Wüste, nur von wenigen Anhängern ausgeführt. Immer wieder kommt es zu schlimmen Unfällen oder auch Überfällen in den tiefen der Wüste, weshalb die Reise nur von sehr gläubigen Personen begonnen wird. Der Abakka soll dafür dann als direktes, garantiertes Ticket zu Abrizzah gelten.

V.Säule: Sihad

Die fünfte Säule beschreibt die Verpflichtung aller wehrpflichtigen Männer sich der Verteidigung des Kirash gegen seine Angreifer zu widmen. Besonders in Kriegsfällen soll sich der Kirash so stark erwehren, dass in Schlachten gezogen wird. Der Tod wird als heroisches notwendiges Übel angesehen, das sich für den Glauben selbst ereignet. Frauen, Kinder und alte Männer sind vom Sihad ausgenommen, da sie andere Aufgaben nach den Lehren Abrizzahs haben. Im Sihad gefallene Männer sollen, sofern sie die Lehren der dritten Säule befolgt haben, ebenfalls mit großer Sicherheit in Abrizzah aufgenommen werden. Ihre Asche muss dafür möglichst dort verstreut werden, wo sie auch gestorben sind. Während der Kreuzzüge verrücken die einfallenden Heere daher oft die Leichen, um diesen Aufstieg zu Abrizzah zu verwehren und den Verstorbenen die Ehre nach dem Leben zu nehmen.

VI.Säule: Korschel

Die sechste Säule des Korschels umfasst neben den komplexen Totenritualen des Kirash auch die Regelungen zu Opfergaben und Spenden. Zunächst sollen alle Toten verbrannt werden und ihre Asche an ihre Familien ausgehändigt werden. Diese verstreuen sie an den liebsten Orten des Verstorbenen, damit dieser sich in wohliger Erinnerung von der Welt verabschieden kann und die Welt verlässt. Krieger müssen jedoch an Ort und Stelle ihres Todes verbrannt und verstreut werden. Für viele andere Bevölkerungsgruppen gibt es ebenso wichtige Regeln, die alle festen Ritualen und Abläufen folgen, die penibel eingehalten werden müssen.

Den Toten zu Ehren haben Opfergaben zu erfolgen, die dem Wert des Verstorbenen im Leben entsprechen müssen. Für einen armen Bettler müsse so nur ein paar Lumpen oder wenige Münzen an die Tempel übergeben werden, für einen Kalifen sind es kistenweise Schmuck, mehrere Dutzend Pferde und Falken und meist ganze Armeen an Sklaven. Zusätzlich soll zu jedem Gebet ebenfalls ein passendes, kleines Opfer an den Tempel gegeben werden. Wenn es keinen Tempel gibt, gehört die Gabe verbrannt oder ins Meer gestoßen. Gerade bei den täglichen Opfergaben passen aber viele Anhänger des Kirash, meist auch aus persönlicher Habgier oder Not. Freiwillige Spenden an den Tempel oder an Bedürftige sind ebenfalls stark im Sinne der Korschel und verschaffen dem Spendenden angeblich ein besseres Bild bei Abrizzah.

Zuletzt gilt es als absolut unrein Hühnerfleisch zu verzehren, da dies das heilige Tier Deyn Cadors ist. Die Anhänger glauben zu einem großen Teil, dass man damit Bestandteile eines fremden Gottes in sich aufnimmt und schlimmstenfalls von anderen Geboten abweicht.

VII.Säule: Abrizzah

Die letzte Säule ist der Prophet Abrizzah. Abrizzah ist absolut und allmächtig, er darf keinesfalls angezweifelt werden. Der Glaube des Kirash läuft nach dem Tod nämlich darauf hin, dass die seelischen Bestandteile eines Menschen in Abrizzah übergehen und so seine Macht steigern. Da Abrizzah keine Zweifler oder Kritiker akzeptiert, würde der eigene Geist andernfalls zerstört werden und somit eine große Schande für die Familie und das gelebte Leben darstellen.

Aufbau der Glaubensordnung

Der Kirash mit seinen sieben Säulen ist, ähnlich wie der Deynismus, darauf ausgerichtet sein irdisches Leben nach festgesetzten Regeln in einem feststehenden Verhältnis zwischen Mensch und Gottheit zu leben. Nach dieser irdischen Phase wird entschieden, ob die Seele es verdient hat, aufzusteigen.

Um den Gläubigen bzw. Anhängern der Religion die Ausübung und Einhaltung ihrer religiösen Pflichten zu erleichtern und ihnen bei ihrem Weg durch das Leben zu helfen, haben sich mehrere Glaubenszweige des Kirash gegründet. Diese unterscheiden sich im wesentlichen von den Tempelarten, Anbetungsmethoden und Orientierungen.

Folgende Zweige haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt:

  • Mundi
  • Aysham
  • Ibadija

Mundi

Tempelanlage des Mundi

Im Mundi-Kirash zentriert sich alles um heilige Tempelbauten zur Ausübung des Glaubens. Diese variieren in ihrer Größe und Form, meistens liegt in ihrem Zentrum aber ein tiefes Wasserbecken das von zahllosen Statuen umringt ist. Die Kirash-Anhängern glauben, dass das Wasser in der Tempelmitte durch die zentrale Lage im Heiligtum besonders rein ist, manchmal soll es sogar die Tränen Abrizzahs beinhalten. Die Priesterschaft widmet sich größtenteils der Pflege und des Erhaltes des Tempels und besteht daher zu einem Teil sogar aus Handwerkern, die die massiven Sandsteinquader zuschneiden und instand halten.

Die Gläubigen wählen selber die Form der Predigt und des Gebets, können dabei gemeinsam Sprechchöre bilden oder nur stillschweigend in der Ecke sitzen. Der Mundi-Kirash hat mit Abstand die größte Freiheit und sieht auch von Sanktionen beim Nichteinhalt von Säulen des Kirash ab.

Aysham

Der Aysham-Kirash ist die strengste Form des Glaubens an Abrizzah. Die täglichen Gebete müssen exakt eingehalten werden und in einer einheitlichen Formation durchlaufen werden, die von einem Tempelsklaven vorgemacht wird. Währenddessen hält der Hohepriester einen Vortrag mit Zitaten aus der Almura. Die Glaubensstätten sind im Aysham nicht einheitlich, sondern vielmehr auf der Stelle errichtet. Manchmal werden auch einfache Zelte oder Teppiche umfunktioniert, um die Rituale abhalten zu können.

Aysham-Anhänger sind eingetragene Mitglieder eines Tempels und haben Anwesenheitspflicht während jeglicher Zeremonien und Gebete. Sollten sie bei der Kontrolle am Eingang nicht gesehen werden, drohen ihnen bei ihrem nächsten Besuch harte Leibesstrafen, wie Peitschenhiebe, um dem Buße wegen der Vernachlässigung Abrizzahs zu tun. Alle fünf Jahre muss im Aysham-Kirash der männliche Gläubige eine offizielle, öffentliche rituelle Waschung durchlaufen, in dem sein Körper von der Sünde und den Schanden gereinigt wird. Sollte der Hohepriester allerdings feststellen, dass die Person zu sehr vom Glauben abgewichen ist, wird er direkt versklavt und seiner Rechte geraubt. Frauen haben eine ähnliche Zeremonie zu erfahren, wobei ihnen allerdings keine Strafe droht.

Ibadija

Die Ibadija-Form des Kirash ist die Glaubensvariante mit der kleinsten Anhängerschaft und geringsten Verbreitung. Inhaltlich setzt sie Deyn Cador und Abrizzah auf eine Ebene, sodass faktisch zwei Gottheiten angebetet werden. Die Ibadija-Tempel teilen sich nach dem Eingangsbereich in einen deynistischen Schrein (stets im linken Gebäudeflügel) und einen Kirash-Schrein (stets im rechten Gebäudeflügel) auf. Die Gläubigen legen beide Götter als ebenbürtig und einen Ausgleich mit der Weltordnung suchend aus. Sie sind auf Frieden und geistige Reinheit bedacht. Radikale Glaubensformen werden vom Ibadija-Kirash streng abgelehnt, da derartige Glaubensauslegungen beiden Göttern nicht zugeschrieben werden können.

Ibadija-Gläubige werden in der Folge der Akzeptanz beider Götter jedoch weder von den deynistischen Kirchen noch von den anderen beiden Kirash-Formen akzeptiert.

Verhältnis zu anderen Religionen

Der Kirash steht im offenen Konflikt mit anderen Religionen, insbesondere dem Deynismus. Es wird sich gegenseitige Ketzerei und Fehlglaube vorgeworfen. Die Deynisten sind der Ansicht, dass der Kirash lediglich der blasphemische Wunsch nach göttlicher Macht seiner Anhänger ist und als vorgeschobener Grund für die Abkehr von Deyn Cador gilt. Spitze Zungen setzen Abrizzah sogar mit Skrettjah gleich.

Dieses stark angespannte Verhältnis sorgte unter anderem auch für die vielen Kreuzzüge, die die Nordleändrischen Staaten gegen die Nationen des Kirash ausgeführt haben. Nach wie vor gilt die Glaubensfrage als offener Kriegs-, Hass- und Mordgrund.

Die Anhänger Abrizzahs bzw. Gläubigen des Kirash schließen dahingegen den Glauben an Deyn Cador nicht aus. Oft wird von einer Existenz beider Gottheiten in einer Art gleichberechtigten Verhältnis ausgegangen, wenngleich nur Abrizzah angebetet wird. In seltenen Fällen wird sogar von einer Überordnung Deyn Cadors mit einem nachgeordneten Abrizzah ausgegangen.