Kaiserliche Monarchie Tasperin

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Kaiserliche Monarchie Tasperin
Flagge Wappen Tasperin2020 2.png
Titel Expansionistisches Kaiserreich
Hauptstadt Carviel (96.350 Einwohner)
Wichtige Städte Schwarzwasser, Linnigh, Auenthal
Herrscher Kaiser Cadorian I.
Herrschaftsform Kaiserliche Monarchie
Demonym Tasperiner
Adjektiv Tasperin
Völker Mittländer
Sprachen Tasperin
Religion Deynismus (Silvanische Kirche)
Leändrien2022 Tasperin.png


Die Kaiserliche Monarchie Tasperin ist einer der ältesten, einflussreichsten und mächtigsten Staaten Leändriens. Seine Bürger zeichnen sich durch Unerschütterlichkeit, Expansionsdrang und dem stetigen Wunsch nach Neuem aus. Tasperins reiche Geschichte, seine tiefen Wurzeln in den anderen Nationen Westleändriens und der Vorstoß zur Nutzung der Magie schufen über den Lauf der Zeit vom Fahlgebirge über die Prage bis zu den Sümpfen Schwarzwassers eine einzigartige Nation. Bewohner Tasperins sind so weit über die bekannte Welt verstreut, dass ihre Sprache die Verkehrssprache der Welt von Athalon geworden ist. Trotz ihrer Weltgewandheit blicken die Tasperiner stets stolz auf ihre Heimat zurück und versuchen das Beste im Namen der Nation zu erreichen.

Kaiserliche Monarchie Tasperin - Topografische Karte

Geschichte

Festung an der Prage

Das heutige Kaiserreich Tasperins entstammt ursprünglich ersten Kolonien und Siedlungsbewegungen des Heiligen Sorridianischen Reiches. Die üppigen Felder und reichen Fischgründe der Herzlande und Kornfalls zogen früh viele Bauern- und Siedlerfamilien an, die ihre alte Heimat verließen und das neue Gebiet auf der Suche nach Ackerfläche und Aufstiegsmöglichkeiten für sich beanspruchten. Unter harter sorridianischer Führung sowie großem Einfluss des Gottkaisers gediehen mehrere Jahrhunderte lang die Siedlungen, welche erstmalig um 500 AD mehr eigenen Einfluss anstrebten. Sorridia gewährte diesen Einfluss und ernannte zeitnah lokale Adlige aus den Schichten der reichen Kaufleute, die nunmehr die Geschicke des immer mehr expandierenden Tasperins lenken sollten.

Im Jahr 764 AD rief Johann von Silvarsteed das unabhängige Tasperin mit seinem Geschlecht als Königshaus in der neuen Hauptstadt Carviel aus. Von diesem Zeitpunkt an sollte die Königliche Monarchie Tasperin ein eigenständiger Staat sein, unabhängig vom ehemaligen Kolonialherren Sorridia. Wachsende wirtschaftliche Beziehungen mit seinen kleinen und großen Nachbarn ließen das Land weiter erstarken, während es sich seinen Platz in der Welt verdiente. Mit der neu gewonnenen Eigenverantwortung und mehr Einfluss in Leändrien manifestierten sich jedoch auch mehr innere und äußere Konflikte. Sei es zwischen den einzelnen Adligen um ihre Hoheitsgebiete, zwischen den Bauern um die Größe ihrer Felder oder auch mit den Nachbarstaaten, insbesondere Sorridia, über die Grenzverläufe; König Silvarsteed und seine Anhänger hatten alle Hände voll zu tun und konnten dennoch nicht ansatzweise alle Herausforderungen bewältigen. Über eine lange Zeit wurde sogar versucht diese Konflikte auszusitzen, ohne eine feste Lösung für die entstandenen Probleme zu finden. Über Jahrhunderte ging dies dank dem aufstrebenden Gesamtgeschehen des Landes gut und der Großteil der Bevölkerung profitierte von schnell herbeigeschriebenen Zwischenlösungen und halbgaren Kompromissen.

Die immer mehr ausartenden Grenzkonflikte wurden beständig zu kleineren, militärischen Scharmützeln an den faktischen Grenzverläufen im Süden der als Ährenkammer des Landes bekannten Provinz Kornfall. König Remfur von Silvarsteed rief daher 1337 AD zu einem Krieg gegen den Erzfeind und vorigen Mutterstaat Sorridia auf, dem ausnahmslos alle Fürstenhäuser folgten. In einem drei Jahre währenden Krieg erlitten beide Seiten schwere Verluste ohne wirkliche Ergebnisse zu erzielen. Der Grenzverlauf verschob sich nur wenig zugunsten Tasperins. Das Heilige Sorridianische wurde dabei jedoch in einen blutigen [[|Bürgerkrieg gestürzt und zerbrach letztlich. Immerhin führte der offene Angriffskrieg so zu einer massiven Schwächung des Erzrivalen und letztlich auch zur Gründung von Fallice und Patrien.

Kleinstadt Tasperins

Kurz nach Ende des verheerenden und ressourcenverzehrenden Krieges initiierte der Hochadlige Cadorian von Severius 1340 AD einen Putsch zur Machtergreifung. Nach einem zweitägigen blutigen Gefecht innerhalb der Festung des Königshauses ging er schließlich als Sieger hervor, indem er den Kopf des kriegslustigen Königs eigenhändig vor das Tor trug und der davor wartenden Bevölkerung Carviels präsentierte. Er proklamierte sich selbst als Kaiser des neuen Kaiserreiches und erklärte die Silvanische Kirche zur Staatsreligion Tasperins, um mithilfe Deyn Cadors und seiner Orden die Einigkeit in das Land zurückzubringen. Kaiser Cadorian übertrug der Silvanischen Kirche, wie auch seinen neuen Fürsten und Grafen, Land und Macht. Mithilfe seiner neuen Gefolgschaft machte er sich persönlich an die Beseitigung der bereits zu lange währenden Konflikte. Viele konnten tatsächlich gelöst werden, doch führte sein radikaler Kurs auch zu neuen, großen Umbrüchen und stellenweise enormer Unzufriedenheit bei seinen Gegnern.

Im Jahre 1342 stand Tasperin dem Solaner Ordensstaat rettend bei, nachdem dieser im gemeinsamen Krieg mit Riedland gegen die Vereinigten Stämme Haldars beinahe erobert wurde. Tasperin half dem Ordensstaat beim Wiederaufbau und schützte ihn kurzzeitig vor weiteren Aggressionen, ehe er schließlich als Kurmark im Jahre 1343 zum untergebenen Vasall unter Kaiser Cadorian ernannt wurde. Damit gehörte die Kurmark zum Kaiserreich und unterstand als Mark direkt Kaiser Cadorian, behielt aber das Privileg der eigenen Gesetzsprechung. Im Gegenzug für den militärischen Schutz und die Sonderprivilegien gewährte die Kurmark die Unterstützung durch die Sôlaner Ordensritter als persönliche Garde für die Kaiserfamilie. Schon 1344 jedoch entließ der Kaiser das Erzbistum in ein Verhältnis des freien Vasallentums, um den Machtbestrebungen zur Verbreitung des Silvanischen Deynismus durch die Ordensritter der Kurmark nicht im Wege zu stehen.

Ebenfalls im Jahr 1344 spalteten sich einige vorherige Provinzen Tasperins unter der Führung Hendrik von Silventrums vom Kaiserhaus ab und gründeten die Vereinigten Provinzen von Silventrum. Heute sind diese einstigen aufrührenden Provinzen in Form eines eigenen Staates wohlmöglich enger an Tasperin gebunden, als je zuvor.

In den Jahren danach versuchten die Tasperiner ihren weiterhin vom Krieg versehrten Süden wieder aufzubauen und die eigenen wirtschaftlichen Beziehungen zum Rest der Welt erstarken zu lassen. Insbesondere der Wettkampf in den neuen Kolonien, in den Unbekannten Landen, wie auch auf Totonia, erreicht immer wieder neue, völlig ungeahnte Höhen. Besonders im Kampf der Kolonien drohte immer wieder Krieg. Die Expansionsfortschritte und auch die Stärkung der eigenen Wirtschaft wurde durch einen extremen wirtschaftlichen Kurs ohne Rücksicht auf Verluste beinahe beflügelt. Erst der Vertrag von Corastella wirkte als kurzfristiger Einschnitt in den Tasperiner Imperialismus, selbst wenn er ihn nicht ansatzweise zu stoppen vermochte.

Im Jahr 1356 AD besetzen die Truppen des Tasperiner Heeres das nordöstliche Herzogtum des seinen eigenen Unruhen verfallenden Königreichs Fallice. Das Herzogtum Wyllion wurde drei Jahre später offiziell nach dem Niedergang des Königreichs als Provinz Tasperins in das Kaiserreich integriert. Die Provinzhauptstadt Noymont wurde durch die Hilfe einiger Heeresbrigaden zu einer Festung ausgebaut. An der neuen Grenze zu den Sorridia zugefallenen Gebieten investierte der Kaiser Unmengen an Ressourcen und Münzen in die Grenzüberwachung und -befestigung.

Land

Typisches Dorf auf dem Tasperiner Land

Die Kaiserliche Monarchie Tasperin erstreckt sich von den Küsten des Leändischen Ozeans im Westen bis hin zum Fahlgebirge im Osten, von seiner nördlichen Grenze zu Haldar am Nebelmeer bis hin zum südlichen Wyrzgebirge in der Provinz Kornfall.

Dabei bietet Tasperin landschaftlich beeindruckende und wechselnde Regionen. So sind die Flachländer Kornfalls für ihre ewigen Felder auf sich bis zum Horizont erstreckenden Hügeln bekannt, die nur hin und wieder durch Flüsse, wie der Prage, gestört werden. Rund um die Kornkammer des Landes, Linnigh, liegen unzählige Gehöfte, Viehzuchten und Betriebe, die ein annähernd mediterranes Klima nutzen, um den Rest des Landes mit Nahrung zu versorgen. Auch die Thalersche Seenplatte mit dem abfließenden Thalschritt offenbart einen herrlichen Anblick voller lieblicher Dorflandschaften.

Je weiter man den Ausläufern des Fahlgebirges gen Osten folgt, desto näher kommt man dem längsten Gebirgszug der bekannten Welt. Entlang der gesamten östlichen Grenze Tasperins zu den Steppenlanden verlaufen die riesigen Berghänge, in dessen Tälern kleine Dörfer und liebliche Bergsiedlungen zu finden sind. Das Nördliche wie auch das Südliche Fahlgebirge bieten seit jeher einen natürlichen Schutzwall vor dem Rest des Kontinents, wenngleich die karge Region wirtschaftlich einzig und allein als Bergbaugebiet taugt.

Der Nordosten Tasperins, vollständig eingenommen von der Provinz Fahlstrad um Schwarzwasser, ist ein einziges Sumpf- und Marschland. Ewige Wege des Wassers und dutzende Holzbohlenwege verbinden hier anstelle von Straßen die kleineren Orte miteinander. Das tiefe, düstere und von einer moorartigen Pflanzenwelt geprägte Gebiet wird trotz der landwirtschaftlichen Unbrauchbarkeit weitgehend bewohnt. Insbesondere die reichhaltigen Torf- oder Pechflächen dienen den Menschen als Lebensunterhalt. Im Herzen dieser dunklen Landschaft liegt Schwarzwasser, die Stadt in der sich Ober- und Unterschicht so deutlich voneinander trennen, wie wohl nirgendwo anders.

Im Zentrum Tasperins sticht insbesondere das eindrucksvolle Kaphatgebirge heraus, dessen umliegende Dörfer lange Zeit als Zentrum der tasperinischen Kriegs- und Metallindustrie galten. Auch heute werden noch Edelmetalle aus den Gebirgen geschürft, um diese dann zu den fortschrittlichsten Werkzeugen und experimentellen Waffensystemen des Kaiserreichs zu fertigen. An seinen Ausläufern befindet sich der Rostsee, welcher von der Eisenschnelle und dem Ekkener Flüssle gespeist wird.

Zwischen den reichen Äckern, ewigen Forstlandschaften und Flüssen der Herzlande und der Bühlmark erheben sich immer häufiger größere Siedlungen und beeindruckende Städte. Das reiche und wohlhabende Bürgertum nutzt seinen Einfluss zum Ausbau ihrer Ortschaften und zeigt sich auslassend beim Präsentieren des eigenen Wohlstandes. Die alten Holzhütten und Bauernhöfe weichen mehrstöckigen, steinernen Wohnhäusern mit aufwändiger Verzierung. Anstelle von Kuhställen erheben sich Handwerksbetriebe, die fortschrittliche Waren herstellen. Und im Zentrum eines jeden Orts wird stets die Silvanische Kirche als Zentrum des kulturellen und städtischen Lebens genutzt. Der aufstrebende Tasperiner treibt sein eigenes Land und seine Heimat stets voran, obgleich aller Hürden, die ihm die machtgierige und risikofreudige Führungsschicht entgegnet.

Regierung und Gesellschaft

Kaiserliche Monarchie Tasperin - Provinzen und Hauptstädte

Tasperin ist unterhalb des Kaiserhauses als klassische monarchische Adelsgesellschaft aufgebaut. Dem Kaiser folgt ein großer Tross aus Beratern und den sieben Herzögen, die jeweils über eine der folgenden sieben Provinzen herrschen:

Provinzen Tasperins
Provinz Hauptstadt Beschreibung Wichtige Städte
Herzlande Reichsstadt Carviel Zentrum das Kaisereichs, unzählige Städte und große Industrien Ludwigsruh, Weissenstein, Leinburge, Flügelau, Silvarhof
Kornfall Linnigh Kornkammer der Nation, endlose Felder und Obsthaine in sonniger Lage Weitenfeld, Silberlauf, Ricklingen, Bentheim, Eysenlan
Bühlmark Auenthal Hügeliges Hochland am Fahlgebirge, Heimat von Erz- und Steinbergbau Perwich, Hochfurt, Ippenstedt, Oberhain, Stagfar
Severien Wolfshalm Zentrale ländlich geprägte Provinz innerhalb des Kaiserreichs Rabenfels, Erlenwalde, Vinkemühlen, Lutin
Fahlstrad Reichsstadt Schwarzwasser Heimat der Akademie von Schwarzwasser, inmitten von Sumpflandschaften und vergangener Pracht Silberbruck, Zolten, Froststeg, Sonnengrad
Velhard Feywell Gefährliche Grenzregion zu Haldar, militärisches Gebiet inmitten von Schnee und Kälte Am Strome, Hochenstein, Pforten, Ekken, Steingrub
Wyllion Noymont Südliche Grenzregion mit reichen Bodenschätzen am Wyrzgebirge, starke Militärpräsenz Mont Risson, Epaboise

Die Provinzen, welche zugleich als Herzogtümer der Landes- und Gutsverwaltung der Herzöge unterstehen, werden wiederum in Fürstentümer und Grafschaften aufgeteilt, um den lokalen Besonderheiten und dem ausgeprägten Adel in Tasperin gerecht zu werden. Interne Machtkämpfe, eine Heirat zur Übernahme einer anderen Familie oder auch Putschversuche sind häufiger, als Kaiser Cadorian I. es sich nur ausmalen kann. Die Hauptstadt Carviel und Schwarzwasser stehen als Reichsstädte unter der direkten Kontrolle des Kaiserhauses. Schwarzwasser wurde der Kontrolle Fahlstrads entzogen, nachdem die lokalen Fürstenhäuser versuchten zu großen Einfluss auf die Akademie von Schwarzwasser zu nehmen. Dies missfiel dem Deyn zugewandten, aber durchaus expansionistischen und fortschrittsfreudigen Kaiser massiv, weshalb er diese in seinen Machtbereich eingliederte.

Jeweils eigene Einflussgebiete innerhalb der Fürstentümer und Grafschaften wurden der Silvanischen Kirche zugewiesen, die nun in einem stetigen Wettkampf mit den weltlichen Herrschern um Einfluss, Geld und Macht steht. Zwar sind die kirchlichen Ländereien juristisch unabhängig von den weltlichen Einflüssen zu sehen, faktisch verweigern die Adligen jedoch eine vollständige Autonomie.

Der derzeitige Kaiser, Cadorian I., gilt als kluger und aggressiver Herrscher. Er wird von den wenigsten geliebt, aber von den meisten respektiert und weiß, wie man die Interessen eines Volkswirts mit denen eines Kriegsherrn vereint. Nicht jeder mag seine militärischen Schachzüge verstehen, aber schlussendlich sorgen sie meist dafür, dass sich der Einfluss Tasperins vergrößert und die finanzielle Lage des Reichs verbessert. So war er auch ein großer Kritiker der Schlachtstrategien im Krieg gegen Sorridia und nutzte die innerlichen Unruhen, um seine eigene Machtergreifung vorzubereiten.

Kaiser Cadorian I.

Die Bevölkerung des Landes Tasperins kann man grob in zwei Gruppen teilen: Die freien Bürger und die leibeigenen Arbeiter. Viele der Bürger leben als Stadtbewohner in den größeren Städten des Reichs und gelten als „Bürger des Kaiserreichs“. Sie dürfen sich an der lokalen Regierung beteiligen, freien Handel treiben und in ganz Tasperin wohnen, wo sie wollen. Der restliche Teil der Bevölkerung besteht aus den Leibeigenen, welche die Felder bestellen und alle Arbeiten erledigen, die die Wirtschaft Tasperins am Leben erhalten. Auch wenn die Leibeigenen ihren Stand hassen, so sind sie dennoch Stolz auf die Arbeit, die sie verrichten. Sie sehen sich als Teil eines großen Ganzen, das dazu beträgt, die Traditionen der Heimat zu wahren und die Zukunft des Kaiserreichs zu sichern.

Seitdem Kaiser Cadorian an der Macht ist, besitzt jeder Leibeigene die Möglichkeit, selbst zu einem Bürger zu werden, wenn er drei Jahre lang ohne Unterbrechung in der Kaiserlichen Armee dient. Die Elite verabscheut diesen Umstand, während er unter den Leibeigenen auf große Zustimmung stößt. Der Kaiser verfolgt damit seine eigenen großen Pläne. Zwar besitzt Tasperin viele Ressourcen, aber verfügt insgesamt doch über zu wenige Einwohner, um diese effektiv zu nutzen. Auf Geheiß des Kaisers haben die lokalen Fürsten den Familien größere Unterstützung versprochen, wenn diese mehrere Kinder zeugen, welche anschließend in die Dienste des Kaiserreichs treten. Einwanderern wird ebenfalls Bürgerschaft und Landbesitz versprochen, wenn sie den Streitkräften Tasperins beitreten oder langjährige und treue Dienste für den Staat ableisten.

Seit Tasperin die königliche Monarchie ausgerufen hatte, ist die Sklaverei grundsätzlich unter dem Schutz strenger weltlicher Gesetze verboten. Die zuvor überwiegend in Bergwerken und auf Feldern eingesetzten Sklaven wurden in die Freiheit entlassen, wobei viele sich sogleich als freie Arbeiter oder Leibeigene bei ihren alten Besitzern verdingten. Das Leben der Leibeigenen ähnelt dank dieser Reformen im Wesentlichen dem eines anständig behandelten Sklaven, die immerhin das Recht haben, sich aus ihrer Situation mit harter Arbeit und stetem Fleiß zu befreien.

Kleidung

Tasperiner Bürger kleiden sich entsprechend ihres Standes und Berufszweigs. So sind für Bauern Latzhosen und kurze Hemden mit ordentlichen Schuhen oder lange Röcke mit einer luftigen Bluse die Kleidung der Wahl. Die Handwerker der Städte tragen feine Lederwaren, oft mit ansprechenden Stickmustern oder kleinen Wappen ihrer jeweiligen Zunft, während ihre Gattinnen in säuberlich genähten Kleidern über die langen Straßen und Alleen entlangflanieren. An Sonntagen wird für den Kirchgang stets der gute Anzug aus dem Schrank geholt, zu dem ein kleiner Hut getragen wird. Die Damenwelt trägt lange, hochgeschlossene und überwiegend farblich dunkle Kleider, um Deyn Cador angemessen entgegenzutreten.

Der Adel trägt beinahe ausschließlich maßgeschneiderte Seidenkleidung und speziell auf ihre Füße angepasste Stiefel oder Pantoffeln. Das Aussehen spielt in der hohen Schicht Tasperins eine enorm wichtige Bedeutung, gerade auf den auslassenden Bällen entsteht unter den Frauen regelmäßig ein Kampf um das schönste Kleid, die aufwendigste Frisur und den elegantesten Tanzfuß.

Gebräuche

Eine Tasperiner Familie vom Land

Tasperiner erfreuen sich an allerlei Feiertagen, die häufig von der Kirche oder aber von den lokalen Monarchen ausgerichtet werden. Jeden Monat wird zu Ehren des jeweiligen Heiligen zumindest in der betreffenden Zunft ein Fest abgehalten, das oft deutlich mehr Gäste anzieht, als geplant ist. Während die lokalen Alkoholica in großen Mengen ausgeschenkt werden, wird auslassend gefeiert. Gerade die Kaufleute vermögen solche Zusammenkünfte für ihr eigenes Gewerbe geschickt auszunutzen. Dabei werden nicht nur die Geschäfte vorangetrieben, sondern auch die ein oder andere Bekanntschaft für zukünftige Handelsvorhaben gemacht. Auch die nationalen Feiertage der Kaiserlichen Monarchie Tasperin sind jedes Jahr Anlässe für große Feiern und gute Geschäfte.

Tasperiner feiern die Geburts- oder Namenstage ihrer Familienmitglieder. Sie gehen gerne ausgiebig Essen, sodass sich eine große Wirtshauskultur im gesamten Land etabliert hat. Oft kommt es gar kostengünstiger in der lokalen Taverne zu speisen, als selbst alle Zutaten zu besorgen. Das gesellige Volk zieht es ohnehin deutlich lieber vor in großer Runde den Tag ausklingen zu lassen, als allein vor dem Kamin. Tasperiner verstehen es in jeder Lebenslage sich irgendwie durchzuschlagen und sind als praktisch veranlagtes Volk bekannt. Sie mögen es bei Musik gemeinsam anzustoßen oder den Abend bei einem Sonnenuntergang zu genießen. Es gibt kaum etwas, was einem Tasperiner in guter Gesellschaft nicht gefallen könnte.

Innerhalb der einzelnen Gesellschaftsschichten wird dennoch versucht sich voneinander abzugrenzen. Insbesondere zwischen Bürgerschaft und Leibeigenen herrscht ein hohes Konkurrenzdenken, sodass die andere Schicht teils verpönt, teils offen verspottet wird. Dies äußert sich anfangs noch in wüsten Beschimpfungen innerhalb der Tavernen und endet nicht selten in hitzigen Gefechten mit den Fäusten, die spätestens im Verließ enden. Der standesmäßige Abstand zum Adel ist noch deutlich höher, sodass teils nicht einmal die selben Straßen benutzt werden sollten. Ganze Straßenzüge sind nur für wohlhabende oder adlige Tasperiner reserviert, als Leibeigener wird man ohne weitere Zweifel von der Wache des Weges verwiesen.

Religion

Seit dem Ausruf des Kaisertums ist die Silvanische Kirche unter Deyn Cador die Staatsreligion in Tasperin. Tief verwurzelt ist die Kirche aber schon seit mehreren Hundert Jahren, nachdem diese sich von der Sorridianischen Kirche abspaltete und ihr Einflussgebiet in Tasperin festigen konnte.

Viele Tasperiner sind gläubig und wissen um die Macht der Kirche im eigenen Land. Unzählige Kirchen und Schulhäuser, geführt von den einzelnen Orden, unterrichten die eigenen Kinder, verteilen Essen und Kleidung an die Armen und kümmern sich um jegliche Belange des Lebens. Die Feste zu Ehren Deyn Cadors oder der Heiligen werden grundsätzlich von der Kirche abgehalten, sodass an den Feiertagen der Zulauf der Gläubigen immer besonders hoch ist. Sogar das jährliche Kaiserfest wird mit großer Unterstützung der Silvanischen Kirche für Cadorian I. abgehalten, um diesem gebührliche Dankbarkeit für die Implementierung der Staatsreligion zu erweisen.

Tasperiner akzeptieren grundsätzlich auch Anhänger der Sorridianischen Kirche, oft werden diese in kleineren Gemeinden sogar völlig ohne Beachtung integriert. Gegenüber dem Kirash gibt es zwar weiterhin Vorbehalte, insbesondere von der Landbevölkerung, aber gerade in den Hafenstädten haben sich die Anhänger des Kirash als taugliche Seefahrer präsentiert. Repressionen müssen sie nur noch in wenigen Provinzen fürchten, eine offizielle Anerkennung ihres Glaubens oder gar die Errichtung von Tempel auf dem Gebiet des Kaiserreiches bleibt aber weiterhin aus und steht nach wie vor unter schwerer Strafe.

Wirtschaft und Währung

Übliche Dorfstraße

Nach vielen Währungsumstellungen ist die tasperinische Wirtschaft letztlich bei Gulde und Silberling angelangt, die beide als eine relativ sichere und feste Währung gelten. Vorher haben große Verluste, massives Produzieren von neuen Münzen und Handelsblockaden, wie das Seidenembargo, zu starker Inflation geführt. Dadurch musste mehrfach die bestehende Währung angepasst werden, was zu einer vollkommenen Verarmung eines großen Bevölkerungsteils führte. Auf der anderen Seite wurde ein anderer Teil der Kaufleute aber aus dem Nichts unheimlich reich. Gerade diese Umverteilung bedeutete für einen geringen Teil vorheriger Leibeigener sogar den Aufstieg in die hohe Bürgerschaft, was für viele Tasperiner wieder einmal ein Ansporn war, all ihre Mühe in den gesellschaftlichen Aufstieg zu investieren. Die Gulde wird nach sicheren Jahren des Aufschwungs auch in vielen benachbarten Nationen gern akzeptiert und als beliebtes Tauschmittel genutzt.

Die Wirtschaft des Landes baute zu Kolonialzeiten zunächst gänzlich auf der nach wie vor wichtigen Landwirtschaft auf. Unzählige Höfe und Viehzuchten, verteilt über das ganze Land, ernähren auch heute noch die Bevölkerung. Unweigerlich wurde Kornfall aufgrund der wunderbaren klimatischen und landschaftlichen Verhältnisse schnell zur Kornkammer der Nation, doch auch in den Herzlanden gibt es unzählige Landherren mit riesigen Feldern und dazugehörigen Leibeigenen. Besonders in der Bühlmark hat sich eine ausgeprägte Erzindustrie entwickelt, die dort nicht nur die Güter aus den Bergen schlägt, sondern auch direkt zu Werkzeug und Waffen verarbeitet. Letztlich findet jedes Handwerk und jede Kunst irgendwo in Tasperin seine Heimat. Aufgrund der zahllosen landschaftlichen Unterschiede weiß wohl nicht einmal der Kaiser selbst in welchem Teil seines Landes welche Handwerker die Führung inne haben. Eins ist jedoch sicher - mit genug Einsatz und Fleiß schaffen die Tasperiner es stets voranzustoßen und sich gegenüber den anderen Nationen zu behaupten.

Die Akademie von Schwarzwasser unter Kontrolle des Kaiserhauses und die Akademie von Weißenstein unter der Führung der Silvanischen Kirche haben sich mit der Erforschung der Magie nahezu nahtlos in die Wirtschaft integriert. Unter kontrollierten - und dennoch äußerst repressiven - Bedingungen wird Magiern das Experimentieren mit ihren Fähigkeiten erlaubt, um damit fortschrittliche Erfindungen oder bahnbrechende Erkenntnisse zu erzielen. In Schwarzwasser wurden so schon tagelang brennende Laternen entwickelt oder uralte Bücher mithilfe mystischer Kräfte entschlüsselt. Solange die Forschungen dem Fortschritt der Nation gewidmet sind, finden Magier hier eine relativ sichere und teilweise sogar geachtete Umgebung vor.

Militär

Das Kaiserreich verfügt über ein stehendes Heer, welches sich aus zwei einzeln stehenden Armeen zusammensetzt: Dem Tasperiner Heer und der Tasperiner Marine. In Friedenszeiten steht das Heer auf Burgen und innerhalb von Städten bereit, um dort die lokalen Fürsten zu unterstützen, das Gesetz des Kaiserhauses zu vertreten und auch jegliche Art von Aufruhr direkt im Keim ersticken zu können. Die vielen, zwar durchaus heruntergekommenen, aber weiterhin sicheren Burgen und Festen entlang der Handelsrouten dienen als ausgelagerte Wachposten und Schutz für die wichtigen Straßen und Wasserwege in Tasperin. Insbesondere an der Grenze zu Sorridia wurde ein weitläufiges System aus Gräben, Mauern und Wachtürmen errichtet, um das eigene Staatsgebiet vom langjährigen Erzfeind abzuschirmen.

Die Militärlaufbahnen der Tasperiner Streitkräfte sind stark in Stände und Herkunft eingeteilt. Währen die Laufbahn als Soldat des Heeres grundsätzlich jedem offen steht, der einwilligt ein Schwert und die Flagge Tasperins an die Front zu tragen, stehen die Offizierslaufbahnen nur Adligen und reichen Kaufleuten offen. Insbesondere die Marine hegt eine lange Tradition der Günstlingswirtschaft und verweigert den internen Aufstieg aufgrund falscher oder unehrenhafter Herkunft. Auch die prestigeträchtigen Kavallerieeinheiten stehen nur gebildeten Söhnen von Städtern offen, die sich entweder fähig genug gezeigt haben oder genug Gelder an die Krone gespendet haben.

Besonderes Ansehen besitzt die Kaiserliche Garde Tasperins, welche als abgesonderte Einheit dem Schutz des Kaiserhauses dient.

Trotz manchmal interner Schwierigkeiten stehen Heer und Marine geschlossen hinter Kaiserhaus und Vaterland. Sie werden von der Bevölkerung als essentiell zur Erhaltung des Friedens und als Zeichen von Stärke gegenüber den Nachbarn angesehen, weshalb uniformierten Soldaten in größeren Orten stets großer Respekt entgegengebracht wird. Gerade in den kleinen Dörfern und Siedlungen werden die Soldaten aber auch als Unterdrücker und Zahlmeister wahrgenommen, da ihre einzigen Aufgaben im Hinterland das regelmäßige Einsammeln der Steuern und das Unterbinden der Tavernenschlägereien sind. Hinzu kommt, dass die ausgebildeten Soldaten im Kriegsfall Seite an Seite mit den Leibeigenen stehen werden, die in derartigen Zeiten eingezogen und notdürftig bewaffnet werden. Dadurch verschafft Tasperin sich zwar massive militärische Schlagkraft und Stärke, sorgt aber - wie zuletzt im Krieg mit Sorridia - für einen Notstand an Arbeitern auf den Feldern, da diese in den Gefechten nahezu verheizt wurden.