Flachs

Aus Athalon
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Flachsfeld

Der Flachs ist eine Kulturpflanze zur Gewinnung von Fasern und Ölen. Weithin ist er auch als ‘‘Leinpflanze‘‘ bekannt. Landwirte unterscheiden in mehreren Sorten von Faser- und Ölleinpflanzen, die entsprechend ihres Zwecks getrennt voneinander angebaut werden.

Merkmale

Als einjährige Pflanze mit einer Wuchshöhe von bis zu einem Meter zeichnen sich alle bekannten Flachsarten aus. Er verfügt über wechselseitig stehende Laubblätter ohne Stiele. Die unbehaarten Stängel wachsen über einer sprosslangen Hauptwurzel, die spindelförmig in das Erdreich hinabreicht.

Bei Berührung wird schnell deutlich, dass Leinpflanzen über eine äußere Wachsschicht verfügen. Unter dieser lieg eine fühlbare und vergleichsweise harte Rindenschicht, aus der die Fasern für die Stoffherstellung gewonnen werden können. Ferner weist der Stängel einen inneren Hohlraum inmitten einer kleinen Holzschicht auf. Gerade diese einzigartigen Stängelschichten machen den Flachs nach einem Schnitt leicht identifizierbar. Seine Blütenstände führen jeweils fünf Blüten mit bis zu zwei Zentimeter Breite. Die während des Hochsommers aufblühenden Flachsblüten können weiß bis pinkfarben werden und beinhalten kleine, hellblaue Kronblätter. Leinpflanzen bilden Fruchtstiele mit länglichen Samenkapseln aus. In jeder Samenkapsel entstehen bis zu zehn einzelne Samen, die eine eiförmige Form haben. Sortenabhängig kann die Farbe der Samen von einem gewöhnlichen dunkelbraun bis hellgelb variieren; sie eint jedoch alle ein leichter Glanz.

Die Pflanze hat keine übermäßigen Bodenansprüche, verträgt jedoch keine gänzlich durchnässten Böden oder Moor- und Sumpfgebiete. Bei zu langen Trockenperioden verringert sich die Anzahl und Stabilität der Faserbündel massiv. Insgesamt ist eine ausgewogene Bewässerung jedoch elementar, um ausreichende Mengen Öl oder Fasern aus dem Flachs zu gewinnen.

Sonstiges

Zur Verarbeitung der Flachsfasern müssen die Stängel zunächst vorsichtig geröstet werden. Hierbei kann entweder die sog. Wasserröste im Wasser oder die Tauröste durch eine Ablagerung im Feld verwendet werden. Nach diesem langwierigen Prozess wird die nun als Lein bezeichnete Faser gebrochen und der Holzkörper zerkleinert. Durch das Leinschwingen werden Kurz- von Langfasern getrennt.

Für die Verarbeitung von Kleidung eignen sich nur die Langfasern. Die Kurzfasern werden gemeinhin in Papieren verarbeitet oder auch als Möbelbezug aufgearbeitet.

Die Leinsamen der Ölleinpflanzen, und zum Teil sogar der Faserleinpflanzen, können in Ölpressen zu Öl verarbeitet werden. Das als Speiseöl verwendbare Öl lässt sich ebenso für Wachstücher, Schmierseife und sogar Farbanmischungen einsetzen. Auch direkt lassen sich die Leinsamen in Backwaren oder in Arzneimitteln verwenden.

Übriggebliebene Bestandteile, wie der Leinschrot, sind begehrtes Tierfutter in der Rinderzucht. Besonders Tasperiner Landwirte mischen den Leinschrot in kräftige Futtermischungen zur Stärkung ihrer Herden unter.