Esh'shajen
Es fällt nicht einfach, die Esh’shajen zu beschreiben. Die Esh’shajen sind stark, gelehrsam, und ihr Einfluss, den sie auf Leändrien ausüben, ist deutlich spürbar. Sie besitzen ein starkes Überlegenheitsgefühl gegenüber jenen, die nicht das Glück hatten, als einer von ihnen geboren zu werden. Die Existenz des mächtigen Djadistanischen Reichs weit Östlich von Leändrien zeigt aber deutlich, dass ihre Ansprüche nicht nur auf überheblichem Rassenstolz oder vergangenem Ruhm beruhen, wie es etwa bei den Mittländern und Sorridianern der Fall ist. Sie sind grausame Sklaventreiber, kaltherzige Okkultisten, feurige Krieger und heißblütige Liebhaber. Sie sind ein wahres Volk der Wüste.
Aussehen
Esh’shajen haben durchweg schwarzes Haar, braune oder goldfarbene Augen und eine dunkle bronze- oder umbrafarbene Haut. Die Männer lassen sich lange Bärte wachsen, und sie kleiden sich wie Frauen in hauchdünnen Seidenstoff oder robuste Leinen- und Baumwollkleider. Schleier und Turbane sind als Kopfbedeckung verbreitet und schützen vor Sonne und Sand. Gold- und Silberschmuck sind sehr begehrt, und auch Kleidung und Waffen werden zur Zurschaustellung des üppigen Wohlstandes ihrer Besitzer geschmückt.
Beschreibung
Östlich der Nostrischen See erstrecken sich die Sultanate des Djadistanischen Imperiums bis weit in den Kontinent Aerra hinein. Beinahe das gesamte Gebiet Südleändriens wird von den Esh’shajen dominiert. Sie schätzen Mut und Gerissenheit über Vorsicht und roher Gewalt. Sie können ausgesprochen aggressiv und leicht zu verärgern sein, doch genauso einfach können sie Fehltritte vergeben. Gewiss wird ein Esh’shajen niemals langweilen, und niemals vergessen wird der Biss seiner Beleidigung oder die Wärme seines Lächelns sein.
Die Esh’shajen lieben Luxusgüter, und ihr Hang zur Dekadenz ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch in Al-Bastra bilden solche Extravaganzen die Regel. Die Esh’shajen behaupten von sich, die allerersten Menschen gewesen zu sein, welche sich bereits weit vor dem Nyrianfall mit der Landwirtschaft beschäftigten und damit den Grundstein ihrer Zivilisation legten. Mächtige Elementarwesen sollen ihnen dabei geholfen haben, und manche vermuten sogar den Einfluss der Drachen hinter dem Aufstieg der Esh’shajen.
Da die Sonne unerbittlich auf die Wüstensande herniederbrennt, tätowieren sich viele der Esh’shajen-Nomaden die Haut unter den Augen in dunklen Farbtönen, was ihnen ein befremdliches, schauriges Aussehen verleiht. Die Händler und Seeleute dieses Volkes dringen im Sommer sogar bis weit in den Norden Leändriens vor, wo sie für ihre Luxusgüter geliebt und für ihre Sklavenfänger gehasst werden. Letztere verwenden mit Stacheln bewährte Netze und Bolas um ihre Opfer einzufangen, welche anschließend in schweren Ketten zu den Sklavenmärkten von Al-Bastra gebracht werden.
Das bekannteste Bild der Militärtradition der Esh’shajen sind die Derwische – anmutige und stolze Soldaten, sowohl Krieger als auch Tänzer. Sie tragen lange und reich verzierte Waffenrücke, welche während des Kampfes mit den tänzelnden Bewegungen der Derwische wallen und ein beeindruckendes Muster aus Farbe und Stoff bilden. In allen Ländern, die von den Esh’shajen beherrscht werden, genießen die Derwische eine Sonderbehandlung, und in vielen Provinzen stehen sie über dem Gesetz.
Der Glaube der Esh’Shajen ein mindestens genau so komplexes Thema wie ihr Volk selbst. Fast alle von ihnen verehren Abrizzah, den Sonnengott, und folgen ihm voller Hingabe – wenn auch nicht mit denselben Ambitionen. Obwohl Abrizzah ein Gott ist, der in den Schriften des Kirash Ehrlichkeit lehrt und die Erlösung verspricht, so ist er ebenfalls ein Gott, der schnelle und scharfe Urteile zu fällen vermag. Es ist relativ einfach die Botschaft des Kirash, Kriege schnell und effizient zu führen, dahingehend auszulegen, Kriege oft und gnadenlos auszutragen.
Einen Esh'shajen Spielen
Esh’shajen verlassen ihre Heimat aus vielen Gründen. Ein Adeliger könnte aus purer Langeweile in die Welt hinausziehen, während der jüngste Sprössling einer Händlerfamilie aufbricht, um neue Märkte zu erschließen. Manche vollen ihre Familie beeindrucken, andere möchten sich auf die Suche nach Inspirationen für ihre Künste machen oder unentdeckte Geheimnisse im Namen des Imperiums erforschen, um ihren Ruf und das Ansehen ihrer Förderer zu mehren. Spione der Adelshäuser werden losgeschickt, um Informationen über Rivalen und fremde Länder zu sammeln. Ein einfacher Bürger strebt nach Reichtum und Selbsterfüllung, während ein Sklave von seinem Meister auf die Reise geschickt wird, um sich dessen Gunst und seine eigene Freiheit zu verdienen – sofern er nicht einen Fluchtversuch startet oder genug Geld sammeln will, um sich die Freiheit zu erkaufen. Esh’shajen fühlen sich dort wohl, wo sie andere Menschen lesen, mit Partnern kooperieren und sich rasch um alle auftauchenden Probleme kümmern können.
Wenn du einen Esh'shajen spielst:
- Bist du vermutlich weit gereist, oder weißt zumindest ein wenig über die Dominanten Kulturen Athalons, selbst wenn du ihre Länder nicht besucht haben solltest.
- Kannst du ein weit verstreutes Netzwerk aus Familienmitgliedern und Freunden nutzen, um Unterstützung und Neuigkeiten zu aktuellen Ereignissen zu erhalten.
- Besitzt du einen natürlichen Hang zu Handel und Wirtschaft
- Siehst du Pferde als wertvolle Begleiter, und nicht als Handelsware.
- Stehst du in einer starken Verpflichtung gegenüber deinen Blutsverwandten.
- Erscheinen die meisten fremden Völker für dich hinterwäldlerisch und rückständig.
Andere denken über dich:
- Dass deine Eleganz und deine Weltgewandtheit ihren Respekt verdient, und sie deshalb sogar eingeschüchtert reagieren.
- Dass dein Vertrauen auf die überlegenen Traditionen der Esh’shajen reiner Arroganz entspringt.
- Dass du dich mit Elementarwesen und ihren Kräften auskennst.
- Dass du den Interessen des Djadistanischen Reichs dienst, auch wenn deine Familie dort seit Generationen nicht mehr lebt.
- Dass du in treuer Hingabe zu Abrizzah betest und ein eifriger Verfechter des Kirash bist.
- Dass du ein nomadischer Kameltreiber, ein verwöhnter Städter oder –seltsamerweise- beides bist.