Kirash
Der Kirash ist eine der großen Glaubensrichtungen Leändriens und wird besonders im südlichen Leändrien, vorrangig im Kalifat Al'bastra, gelebt. Der Kirash folgt den Lehren des Propheten und Vorbildes Abrizzah, der einst aus den Reihen der Menschen in die göttliche Ebene zu Deyn Cador und Skrettjah aufgestiegen sein soll.
Der Aufstieg des Abrizzah
Die Erzählungen über den Aufstieg Abrizzahs aus den Reihen der Menschen in die Göttlichkeit sind in der Almura, einer der beiden heiligen Schriften des Kirash, abgefasst worden. Weder Autor noch das genaue Erscheinungsdatum der Almura sind wirklich bekannt. Die vagen Erzählungen berichten folgende Passagen.
„Des Propheten Namen war Abrizzah.
Geboren war er als armer Junge in der staubtrockenen Wüste Damacht. Seine Eltern waren Nomaden und trieben Vieh von Oase zu Oase. Es war eindeutig, dass auch er dieses Schicksal teilen würde. So lebte er an ihrer Seite und trieb die Ziegen und Kamele, jeden Tag von der brütenden Hitze und dem Hunger bedroht. In der Nacht froren sie fast zu Tode. Und doch lebte Abrizzah und folgte diesem Weg. Tag ein, Tag aus wanderte er auf der Suche nach mehr durch die Wüste. Und stets fand er Sand und die glimmende Sonne über ihm. Abrizzah war hoffnungslos. So hatte er keinen Glauben gelernt. Kannte keine Erleichterung oder Ziele. Die Abende an seinem spärlichen Feuer starrte er auf den klaren Mond und erkannte kein Zeichen. Am Tag nach dem Tod einer Ziege, blickte er in die tiefe Oase. Sein Spiegelbild verworr und verschwamm. Das Wasser wurde glasklar und zeigte ihm ein helles Licht. Abrizzah streckte seine Hand aus und nahm die leuchtende Kugel, die sogleich in seiner Hand zerfallen sollte. Nachdenklich saß er in der folgenden Nacht an seinem Feuer. Er verstand nicht. Erst am nächsten Tag, als sich die Sonne über sein Haupt erhob, erkannte er die Ähnlichkeit. Mit seinem Vieh folgte er ihr. Durch den brennenden Sand und über Hügel wie Düne. Sein Verstand sagte ihm, dass er suchen müsse. Ergriffen war er, von einem Wunsch eine Nachricht zu überbringen. Die Kugel hatte ihn erleuchtet, er war der Prophet Abrizzah. Er wanderte und kam in der Stadt an. Er überbrachte das Wort der Herrlichkeit und die sechs Säulen, die er sah. Er lehrte sie, gab all sein Vieh und all seine Zeit für diesen Zweck. Danach wanderte er wieder, mit völliger Hingebung für diese Aufgabe. Immer, wenn er an kam, begann er von Neuem. Bis er selbst zu einer leuchtenden Kugel wurde. Und im Wüstensand zerfiel. Abrizzah wurde zur siebten Säule. Abrizzah war der Prophet. Abrizzah ist alles. Abrizzah ist das Vorbild.“ |
Autor unbekannt (Die Almura | S.12) - Fassung in Tasperin |
„Übersetzung aus dem Kalifatischen“ |
Die Lehren Abrizzahs
Die Lehren des Abrizzah fußen auf sieben Pergamentniederschriften oder Standbeinen, die auch das Symbol des Kirash bzw. Abrizzahs symbolisieren. Das Heptagramm steht für die Verbindung der einzelnen Schriften untereinander, aber auch ihre einzelne Wichtigkeit an den Außenenden. Abrizzah soll die Schriften den großen Glaubensgelehrten des Kirash zufolge, vor seinem Aufstieg zu den Göttern auf von ihm gewobenen Pergamenten niedergeschrieben haben, damit seine Anhänger die elementaren Regeln seines Glaubens nie vergessen.
Anhand der Pergamente wurde innerhalb der ersten Jahre nach Abrizzahs Aufstieg von seinen ehemaligen Vertrauten und Verbündeten die Almura verfasst, welche seither unberührt auf gleicher Ebene mit den Pergamenten steht. Inhaltlich enthält jede Almura auf den ersten sieben Seiten Abschriften der sieben Pergamente Abrizzahs.
I. Niederschrift: Takaz
Die erste Niederschrift des Abrizzah umfasst die sog. Takaz, die Pflicht zur Hilfe und Nächstenliebe der Glaubensgemeinschaft. Die Anhänger des Kirash sollen sich gegenseitig achten und helfen, auch wenn die Not noch nicht ersichtlich ist. Man solle sich nicht gegenseitig ausbeuten, verärgern oder den Besitz nehmen. Auch soll man darauf achten, dass Fremde der eigenen Gemeinschaft keinen Schaden zufügen oder dies erst versuchen wollen. In solchen Fällen präzisiert die Almura, dass man sich zunächst verbrüdert und die Fremden auf ihre Fehler hinweist, dann vertreibt und schließlich zum Schutz anderer Gemeinschaftsmitglieder aus der Welt räumt.
Gerade die erste Niederschrift sorgt wegen der Schärfe und Strenge ihrer Auslegung für Streitigkeiten und Diskussionen unter Anhängern des Kirash, soll aber auch bereits der Auslöser für mehrere Kreuzzüge der Nationen im Norden Leändriens gewesen sein. Gleichzeitig bildet sie jedoch auch einen wichtigen Bestandteil der Bildung der Gemeinschaft innerhalb kalifatischer Orte und Städte, die grundsätzlich keine Glaubensbrüder abweisen dürfen. So besteht bspw. in der Wüste Damacht das ungeschriebene Gesetz auf Grundlage der I. Niederschrift des Propheten, dass jeder sein Heim Hilfesuchenden in der Nacht zu öffnen hat
II. Niederschrift: Udul
Die zweite Niederschrift, das Udul, stellt das Gebet an den Propheten Abrizzah und seine geschaffene Weltordnung dar. Das Gebet hat im besten Falle drei Mal täglich zu erfolgen, einmal kurz vor Sonnenaufgang, einmal zur Mittagsstunde und das letzte Mal kurz vor dem Sonnenuntergang bzw. in der Dämmerung. Im Gebet soll ein ruhiger Ort aufgesucht und der Kopf zur Sonne ausgerichtet werden. Idealerweise hat das Gebet in einem speziell gebauten Tempel des Kirash zu erfolgen. Die Gebetsformel beginnt für alle drei Gebete stets gleich, lediglich der Inhalt in Form einer kleinen Predigt an Abrizzah wird variiert. Jeder Betende soll seinen gesamten Geist auf Abrizzah fokussieren und die Worte des Propheten nachsprechen.
Für das Morgengebet: Abrizzah, ewiger Prophet, der uns das Licht erscheinen lässt. Wir ersuchen dich auch heute wieder, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger. -- Inhaltlicher Teil -- Abrizzah, ewiger Prophet, erhalte uns das Licht. Wir danken dir mit unserem Blut für diesen Tag. Abrah! Für das Mittagsgebet: Abrizzah, ewiger Prophet, der uns die Speisen gütigerweise überlässt. Wir danken dir erneut für dieses Mahl, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger. -- Inhaltlicher Teil -- Abrizzah, ewiger Prophet, gib uns auch Morgen wieder Speis und Trank. Wir danken dir mit unseren Gaben für diese Mahlzeit. Abrah! Für das Abendgebet: Abrizzah, ewiger Prophet, der uns diesen Tag beschützt hat. Wir flehen dich immer an, in unserer ewigen Pflicht als deine Anhänger. -- Inhaltlicher Teil -- Abrizzah, ewiger Prophet, verteidige uns auch diese Nacht vor den listigen Wüstenskorpionen und schlangenzüngigen Verrätern. Wir danken dir mit unseren Leben für diese Zeit. Abrah!
III. Niederschrift: Ilaha
Die dritte Niederschrift wird als die Ilaha bezeichnet und stellt das lebenslange Bekenntnis zu Abrizzah und zum Kirash dar. Stets hat man glaubhaft und treu zu seinem wahren Glauben zu stehen und niemals, auch im Angesicht des Todes, soll man lügen und den Kirash verschweigen. Nur wer eine klare Linie zu seinem Glauben bekenne, sei ein wahrer Anhänger Abrizzahs. So wie der Prophet niemals aufgab und niemals seine Prophezeiung verleugnete, sollen es auch seine Anhänger nicht tun. Die Ilaha soll nach Meinung vieler Gelehrter und Priester des Kirash als zentraler Bestandteil der weltlichen Prüfung des Menschen gehören, um später in Abrizzahs Vermächtnis aufgenommen zu werden. Alle Menschen, die sich der Ilaha nicht verschreiben und über ihren Glauben lügen, würden am Ende ihres Lebens von Abrizzah fallen gelassen werden.
IV. Niederschrift: Abakka
Der Abakka beschreibt als vierte Niederschrift aus Abrizzahs Feder den Wunsch die Kleidungsvorschriften in Andenken an den Propheten einzuhalten. Hintergrund ist laut einer Erzählung der Almura die stete Erinnerung an den großen Propheten Abrizzah zu wahren, indem man stets ein Stück seiner Kleidung zum Zeitpunkt des Aufstiegs zu den Göttern trägt. Für Männer kommen daher purpurne Seidenwickel an den Armen, weiße Leinengewänder mit rotbestickten Verzierungen und lederne kalifatische Sandschuhe in Betracht. Für Frauen wurden, in Anlehnung an die Schönheit Ismaela, eine nahe Vertraute des Abrizzah, ein weites Samtkleid mit purpurnen Rüschen und eine netzbestickte Kopfhaube festgelegt.
Die Kleidung der Abakka darf auch über eigentlicher Kleidung und sogar Rüstung getragen werden. So begibt es sich, dass viele männliche Anhänger des Kirash einen oder, je nach Wohlstand, zwei purpurne Seidenwickel tragen. Soldaten ziehen diese bevorzugt unter die Rüstung, hohe Kaufleute und Forscher präsentieren sie hingegen stolz über ihrem eigentlichen Gewand.
V. Niederschrift: Sik
In seiner fünften Niederschrift fordert Abrizzah seine Anhänger zum monatlichen Sik auf. Das Sik betitelt die große Zusammenkunft der Gemeinde am Vollmond des Monats. Am Abend des Vollmonds soll ein kleines Fest gefeiert werden, an welchem die Gemeinde gemeinsam zur Ruhe kommt. Es wird ein Gebet unter dem Sternenhimmel abgehalten und meistens sogar ein Tier geschlachtet und gegrillt. Daneben ist die rituelle Sandwaschung ein wichtiger Aspekt des Siks. Ein Priester reibt das Gesicht der Anhänger Abrizzahs sorgsam mit dem trockenen Wüstensand ein während er einen weihenden Psalm für den Jünger spricht.
Das Sik erlaubt es auch die Feier vom Vollmond zum Halbmond zu verschieben, sofern aufgrund außergewöhnlicher Umstände (bspw. Schlechtwetter, Sandsturm) die Jünger nicht gefahrlos in den Wüstenstand schreiten können. Niemals jedoch darf das Sik zum Neumond abgehalten werden, da dies den Sternenprinzipien des Abrizzahs widersprechen würde.
Das Sik wird gern für Hochzeitsfeiern oder Krönungszeremonien genutzt.
VI. Niederschrift: Korschel
Die sechste Niederschrift Abrizzahs, das Korschel, umfasst neben den komplexen Totenritualen des Kirash auch die Regelungen zu Opfergaben und Spenden. Zunächst sollen alle Toten verbrannt werden und ihre Asche an ihre Familien ausgehändigt werden. Diese verstreuen sie an den liebsten Orten des Verstorbenen, damit dieser sich in wohliger Erinnerung von der Welt verabschieden kann und die Welt verlässt. Krieger müssen jedoch an Ort und Stelle ihres Todes verbrannt und verstreut werden. Für viele andere Bevölkerungsgruppen gibt es ebenso wichtige Regeln, die alle festen Ritualen und Abläufen folgen, die penibel eingehalten werden müssen. Abrizzah schuf jedoch weite Ausnahmen für wissenschaftliche Zwecke. So ist es selbst bei Kriegern zulässig die Verbrennung aufzuschieben, sofern der Leib zuvor von fachkundigen Medizinern geöffnet und erforscht werden soll.
Den Toten zu Ehren haben Opfergaben zu erfolgen, die dem Wert des Verstorbenen im Leben entsprechen müssen. Für einen armen Bettler müsse so nur ein paar Lumpen oder wenige Münzen an die Tempel übergeben werden, für einen Kalifen sind es kistenweise Schmuck, mehrere Dutzend Pferde und Falken und meist ganze Armeen an Sklaven. Zusätzlich soll zu jedem Gebet ebenfalls ein passendes, kleines Opfer an den Tempel gegeben werden. Wenn es keinen Tempel gibt, gehört die Gabe verbrannt oder ins Meer gestoßen. Gerade bei den täglichen Opfergaben zögern aber viele Anhänger des Kirash, meist auch aus persönlicher Habgier oder Not. Freiwillige Spenden an den Tempel oder an Bedürftige sind ebenfalls im Korschel verankert und verschaffen dem Spendenden angeblich ein besseres Bild bei Abrizzah; dieser Zusatz wurde jedoch erst in der Almura aufgenommen. Abrizzah selbst sah keine freiwilligen Spenden vor, sofern das tägliche Gebet eingehalten wird und die von ihm aufgestellten Regeln befolgt werden.
Zuletzt gilt es als absolut unrein Hühnerfleisch zu verzehren, da dies das heilige Tier Deyn Cadors ist. Die Anhänger glauben zu einem großen Teil, dass man damit Bestandteile eines fremden Gottes in sich aufnimmt und schlimmstenfalls von anderen Geboten abweicht.
VII. Niederschrift: Abrizzah
Die letzte Niederschrift ist der Prophet Abrizzah. Abrizzah ist absolut und allmächtig, er darf keinesfalls angezweifelt werden. Der wichtigste Aspekt im Leben eines Anhängers des Kirash ist es, Abrizzah niemals zu vergessen und mindestens drei Gedanken täglich an den großen Propheten zu richten.
Der Glaube des Kirash läuft nach dem Tod nach den Predigten der Gelehrten stets darauf hinaus, dass die seelischen Bestandteile eines Menschen in Abrizzah übergehen und so seine Macht steigern. Da Abrizzah keine Zweifler oder Kritiker akzeptiert, würde der eigene Geist andernfalls zerstört werden und somit eine große Schande für die Familie und das gelebte Leben darstellen.
Aufbau der Glaubensordnung
Der Kirash mit seinen sieben Niederschriften ist, ähnlich wie der Deynismus, darauf ausgerichtet sein irdisches Leben nach festgesetzten Regeln in einem feststehenden Verhältnis zwischen Mensch und Gottheit zu leben. Nach dieser irdischen Phase wird entschieden, ob die Seele es verdient hat, in Abrizzah aufzugehen oder für immer zu verschwinden.
Um den Gläubigen bzw. Anhängern der Religion die Ausübung und Einhaltung ihrer religiösen Pflichten zu erleichtern und ihnen bei ihrem Weg durch das Leben zu helfen, haben sich mehrere Glaubenszweige des Kirash gegründet. Diese unterscheiden sich im wesentlichen von den Tempelarten, Anbetungsmethoden und Orientierungen.
Folgende Zweige haben sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt:
- Mundi
- Aysham
- Ibadija
Mundi
Im Mundi-Kirash zentriert sich alles um heilige Tempelbauten zur Ausübung des Glaubens. Diese variieren in ihrer Größe und Form, meistens liegt in ihrem Zentrum aber ein tiefes Wasserbecken das von zahllosen Statuen umringt ist. Die Kirash-Anhängern glauben, dass das Wasser in der Tempelmitte durch die zentrale Lage im Heiligtum besonders rein ist, manchmal soll es sogar die Tränen Abrizzahs beinhalten. Die Priesterschaft widmet sich größtenteils der Pflege und des Erhaltes des Tempels und besteht daher zu einem Teil sogar aus Handwerkern, die die massiven Sandsteinquader zuschneiden und instand halten.
Die Gläubigen wählen selber die Form der Predigt und des Gebets, können dabei gemeinsam Sprechchöre bilden oder nur stillschweigend in der Ecke sitzen. Der Mundi-Kirash hat mit Abstand die größte Freiheit und sieht auch von Sanktionen beim Nichteinhalt von Säulen des Kirash ab.
Aysham
Der Aysham-Kirash ist die strengste Form des Glaubens an Abrizzah. Die täglichen Gebete müssen exakt eingehalten werden und in einer einheitlichen Formation durchlaufen werden, die von einem Tempelsklaven vorgemacht wird. Währenddessen hält der Hohepriester einen Vortrag mit Zitaten aus der Almura. Die Glaubensstätten sind im Aysham nicht einheitlich, sondern vielmehr auf der Stelle errichtet. Manchmal werden auch einfache Zelte oder Teppiche umfunktioniert, um die Rituale abhalten zu können.
Aysham-Anhänger sind eingetragene Mitglieder eines Tempels und haben Anwesenheitspflicht während jeglicher Zeremonien und Gebete. Sollten sie bei der Kontrolle am Eingang nicht gesehen werden, drohen ihnen bei ihrem nächsten Besuch harte Leibesstrafen, wie Peitschenhiebe, um dem Buße wegen der Vernachlässigung Abrizzahs zu tun. Alle fünf Jahre muss im Aysham-Kirash der männliche Gläubige eine offizielle, öffentliche rituelle Waschung durchlaufen, in dem sein Körper von der Sünde und den Schanden gereinigt wird. Sollte der Hohepriester allerdings feststellen, dass die Person zu sehr vom Glauben abgewichen ist, wird er direkt versklavt und seiner Rechte geraubt. Frauen haben eine ähnliche Zeremonie zu erfahren, wobei ihnen allerdings keine Strafe droht.
Ibadija
Die Ibadija-Form des Kirash ist die Glaubensvariante mit der kleinsten Anhängerschaft und geringsten Verbreitung. Inhaltlich setzt sie Deyn Cador und Abrizzah auf eine Ebene, sodass faktisch zwei Gottheiten angebetet werden. Die Ibadija-Tempel teilen sich nach dem Eingangsbereich in einen deynistischen Schrein (stets im linken Gebäudeflügel) und einen Kirash-Schrein (stets im rechten Gebäudeflügel) auf. Die Gläubigen legen beide Götter als ebenbürtig und einen Ausgleich mit der Weltordnung suchend aus. Sie sind auf Frieden und geistige Reinheit bedacht. Radikale Glaubensformen werden vom Ibadija-Kirash streng abgelehnt, da derartige Glaubensauslegungen beiden Göttern nicht zugeschrieben werden können.
Ibadija-Gläubige werden in der Folge der Akzeptanz beider Götter jedoch weder von den deynistischen Kirchen noch von den anderen beiden Kirash-Formen akzeptiert.
Feiertage
Die einzigartigen Feiertage des Kirash werden von den Anhängern aller Formen des Glaubens, wenngleich in unterschiedlichem Maße, zelebriert.
Hauptartikel → Feiertage des Kirash
Verhältnis zu anderen Religionen
Der Kirash steht im offenen Konflikt mit anderen Religionen, insbesondere dem Deynismus. Es wird sich gegenseitige Ketzerei und Fehlglaube vorgeworfen. Die Deynisten sind der Ansicht, dass der Kirash lediglich der blasphemische Wunsch nach göttlicher Macht seiner Anhänger ist und als vorgeschobener Grund für die Abkehr von Deyn Cador gilt. Spitze Zungen setzen Abrizzah sogar mit Skrettjah gleich.
Dieses stark angespannte Verhältnis sorgte unter anderem auch für die vielen Kreuzzüge, die die Nordleändrischen Staaten gegen die Nationen des Kirash ausgeführt haben. Nach wie vor gilt die Glaubensfrage als offener Kriegs-, Hass- und Mordgrund.
Die Anhänger Abrizzahs bzw. Gläubigen des Kirash schließen dahingegen den Glauben an Deyn Cador nicht aus. Oft wird von einer Existenz beider Gottheiten in einer Art gleichberechtigten Verhältnis ausgegangen, wenngleich nur Abrizzah angebetet wird. In seltenen Fällen wird sogar von einer Überordnung Deyn Cadors mit einem nachgeordneten Abrizzah ausgegangen.