Gips

Aus Athalon
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Gips
Gips 01.jpg
Kategorie Kristallin (Sulfate)
Altsorridianisch Gipsspat
Farbe Farblos


Gips, geologisch auch als Gipsspat bekannt, ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfate“. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt meist tafelige oder prismatische bis nadelige Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate. Im Allgemeinen ist Gips farblos oder weiß. Er kann aber durch Aufnahme von Fremdionen oder Beimengungen unterschiedlicher Art (Sand z.B.) eine gelbliche, rötliche, graue oder braune Farbe annehmen. Seine Strichfarbe ist jedoch weiß.

Ganz überwiegend aus dem Mineral Gips bestehende, also monomineralische Gesteine mit nur geringen Beimengungen anderer Minerale wie Quarz oder Tonmineralen werden ebenfalls als Gips oder auch als Gipsstein bezeichnet. Der Name Gips ist aus dem altsorridianischen Wort "miscueris gypsi" (gebrannter Gips, Kreide) abgeleitet. Weitere antike, jedoch nicht in jedem Fall synonym gebrauchte Bezeichnungen für Gips sind selenites (Mondstein), alabastron und lapis specularis (Spiegelstein).

Gips wurde schon seit antiken Zeiten als Baumaterial zur Verzierung der Innenräume, als Mörtel, als Fußboden oder in Form von Alabaster auch als Edelmaterial für Ornamente oder Statuen benutzt.

Vorkommen

Gips kann geologisch durch Auskristallisieren aus Calciumsulfat-übersättigtem Meerwasser entstehen, und zwar wegen seiner geringen Wasserlöslichkeit als erstes Mineral, oder aber durch Hydratation. Man findet ihn aber auch als Verwitterungsprodukt sulfidischer Erze und in vulkanischen Schloten, wo er durch Reaktion von austretender Schwefelsäure mit Kalkstein entstehen kann. Die natürlichen Lagerstätten sind meist mit Beimengungen versehen, die eine Parallelentwicklung bzw. aufeinanderfolgende Bildung verschiedener Minerale (Paragenese) begünstigen. So tritt Gips in Paragenese unter anderem mit Calcit, Coelestin und Schwefel auf.

Es wird in vielen Mineralproben vom Meeresboden, aber auch in Gipswerken als Kristall riesiger Größe, teilweise 15m, gefunden.

Nutzen

Gips als Rohstoff wird vorwiegend bergmännisch als Gipsgestein gewonnen, fällt aber heute auch häufig als Nebenprodukt verschiedener chemischer großtechnischer Verfahren an. Technisch nutzt man das Vermögen des Gipses, das durch Erhitzen (Brennen) teilweise oder ganz verlorene Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser wieder aufzunehmen und dabei abzubinden. Bei Erhitzen auf etwa 110 °C entsteht sogenannter gebrannter Gips (das oben erwähnte Hemihydrat), bei 130 bis 160 °C Stuckgips, ein Gemisch aus viel Hemihydrat und wenig Anhydrit. Bei 290 bis 900 °C entsteht Anhydrit, wobei das Kristallwasser ganz ausgebrannt ist. Sehr hoch erhitzter Gips wird auch „totgebrannter Gips“ (Analin) genannt, weil er mit Wasser nicht mehr abbindet.

In der bildenden Kunst wird Gips häufig bei der Erstellung von Skulpturen genutzt sowie in der Technik für die Erstellung von Formen und Modellen verwendet. Marienglas spielt auch heute noch bei Kirchen- und Alabaster-Restaurierungen eine wichtige Rolle, während der totgebrannte Gips auch gerne als Zusatzstoff (Streckmittel) für Malerfarben verwendet wird, da er zu billigeren Produkten führt, ohne die Farbqualität stark zu beeinträchtigen. Auch wird es für Grundierungen in der Tafelmalerei oder auch als Goldgrund verwendet. Auch Tafelkreide und Malkreide besteht häufig in Tasperin aus Gips.

Da der abgebundene Gips eine gewisse Wasserlöslichkeit besitzt, werden Gipsbaustoffe überwiegend nur für den Innenausbau verwendet. Im geschützten Außenbereich müssen Gipsbaustoffe imprägniert werden. Früher wurde Gips auch für Stuckarbeiten an Fassaden eingesetzt und mit Leinöl imprägniert. Weil Gips hygroskopisch (wasseranziehend) ist und daher bei schlechtem Einbau, schlechter Pflege oder Lüftung zu Verfärbungen und Verpilzungen neigt, ist er im Nasszellen- und im Kellerbereich nur eingeschränkt zu verwenden. Bei Renovierungsarbeiten wird Stuckgips verwendet, um kleine Risse und Löcher in den Wänden zu schließen. Im Neubau werden Gipsputze oder auch Gipskartonplatten verwendet, um auf rauem und unebenem Mauerwerk eine streich- und tapezierfertige Oberfläche herzustellen. Daneben beruhen auch manche Estriche auf einer Basis aus Gips. Statisch nicht belastete Trennwände werden heute oft aus Gipskartonplatten mit Metallunterkonstruktion oder aus Gipswandbauplatten hergestellt. Daneben wird Gips zum Befestigen von Unterputzelementen für Elektroinstallationen in Rohbauwänden verwendet. Die Geschwindigkeit des Abbindens wird bei alkalischen Formulierungen – zum Beispiel Gipsputz – durch Zugabe von Wein- oder Zitronensäure reguliert. Neutrale Formulierungen können mit Eiweißverbindungen verzögert werden. Die Beschleunigung des Abbindevorgangs wird durch Zugabe von Kaliumsulfat oder fein aufgemahlenem Gips erreicht.

Der Baustoff wurde auch namensgebend für den Beruf des Gipsers.

Mythen

In einem Roman beschrieb der adelige Tasperiner Micha von Steinfeste sehr detailliert verschiedenste Gesteinsarten, mit denen er in seiner Jugend Kontakt gehabt zu haben vorgibt, unter anderem auch Gips:


„Nun waren wir die Herrscher der Insel

Niemand konnte uns bezwingen von ihnen,

wenn wir etwas sprachen, kam als Antwort Gewinsel

sie alle konnten sich nicht wehren, uns zu dienen.

So war es auch kein wirklich großes Wunder,

dass sie uns schlussendlich rebellierten,

überall in der Burg verteilten sie Zunder,

während wir dort so herum spatzierten.

Als sie das Feuer zündeten, so lichterloh,

hatten sie wohl nicht mit Gips geplant,

vergeblich verglimmte das letzte Stroh,

der Stein rette uns ganz ungeahnt.

Schnell fiel der Rauch uns auf,

aber die Gefahr war gebannt,

der Stein, er verlor Wasser zu Hauf,

und unsere Feinde kamen heraus gerannt.

Erneut siegte das Haus Steinfeste,

über die schwächlichen Feiglinge,

der Widerstand zerbrach in kleine Reste,

und mit ihm sogar die innersten Ringe.“

Micha von Steinfeste (Die Lords von Steinfeste - Band XVIII | 439 -> Abschnitt 5) - Tasperin
Originaltext bereits in Tasperin


Wassersteins Wissen

Der berühmte Gesteinskundler Frederick Wasserstein hat in seiner Gesteinsenzyklpädie "Wassersteins Wissen" folgenden Eintrag verfasst:

„Non so cosa voglia il ragazzo da me. Tobias mi ha chiesto di insegnare a suo figlio, ecco perché lo faccio, anche se non mi piacciono gli apprendisti. Posso fare a meno dei bravi ragazzi, specialmente se, come Micha, non hanno una scintilla di talento nella scienza del rock. Sarà un peccato per i signori delle feste di pietra, posso dirlo. Egli semplicemente copia i miei insegnamenti e li scrive nella documentazione della famiglia signore di pietra fortezza quindi ad esempio il mio testo sull'intonaco per ignorare la propria incapacità. È ridicolo.“
Frederick Wasserstein (Wassersteins Wissen - Band I | 19 -> Abschnitt 5) - Sorridianisch
„Ich weiß nicht, was der Junge von mir will. Tobias hat mich darum gebeten, seinen Sohn zu unterrichten, deswegen tue ich das, auch wenn ich keine Lehrlinge mag. Ich kann gut auf neunmalkluge Jungen verzichten, vor allem, wenn sie wie Micha nicht einen Funken Talent in sich tragen über die Gesteinskunde. Eine Schande für die Lords von Steinfeste wird er werden, das kann ich sagen. Er kopiert bloß meine Lehren und schreibt sie in die Familiendokumentation der Lords von Steinfeste, so auch zum Beispiel meinen Text über Gips, um sein eigenes Unvermögen zu überspielen. Lächerlich ist das.“


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