Bororo
Die Bororo sind ein indigenes Volk der Westwind-Inseln. Dieser Ureinwohnerstamm wurde von den ersten Seefahrern in der neuen Welt auf der Insel Neu Corethon entdeckt.
Siedlungsgebiet
Territorium
Die Bororo leben im nördlichen Teil der Insel Neu Corethon. Als Grenze zwischen der Tasperiner Kolonie und dem Stamm der Bororo dient hierbei ein Meerdurchbruch. Alles Gebiet nördlich dieser Stelle wird von den Bororo besiedelt. Das Volk ist hierbei sehr territorial und reagiert gereizt auf jeden Eindringling. Andererseits begibt sich das Volk selbst nur äußerst selten auf die andere Seite dieser Grenze. Vor der Besiedlung durch die Tasperiner schien das Volk der Bororo auch auf den anderen Teilen der Insel gesiedelt zu haben. Zumindest deuten vereinzelte alte Ruinen daraufhin. Eine Solche Ruine wurde bei der Ausgrabung bei eines Steinzirkels.
Siedlungen
Die Bororo leben gemeinschaftlich in einem Dorf, welches sich zentral im Bororo-Gebiet befindet. Aufgrund der vielen Gefahren des Dschungels, lebt der Stamm der Bororo in großen Baumhäusern weit über dem Erdboden. Teilweise befinden sich diese Gebäude sogar über 30 Meter über dem Boden. Hier sind sie sicher vor wilden Tieren und anderen Gefahren. Die Behausungen der Bororo werden hierbei um einzelne Baumstämme herumgebaut, wobei stets darauf geachtet wird Schäden am Baum zu vermeiden. Oft sind große Holzbrücken zwischen den verschiedenen Bauten errichtet, um die Wohnungen miteinander zu verbinden. Das ermöglicht den Bororo sich innerhalb ihres Dorfes zu bewegen, ohne jemals den Boden zu berühren zu müssen.
Kultur
Die Gesellschaft ist dabei sehr einfach strukturiert. Der Stamm wird stets von einem Häuptling angeführt, welcher die wichtigsten Entscheidungen trifft und als weltliches Oberhaupt agiert. Hinzukommt ein Hauptmann, welcher die Ausbildung der Krieger überwacht und Jäger und Krieger befehligt. In Glaubenssachen entscheiden die Schamanen wie sich der Stamm verhält und welche Regeln befolgt werden müssen. Die einfachen Mitglieder des Stammes übernehmen vielseitige Aufgaben und haben untereinander keine stark ausgeprägte Hierarchie. Die Gesellschaft ist stark durch Männer geprägt und die Frauen der Bororo treten kaum mit der Außenwelt in Kontakt, daher ist anzunehmen das diese sich vor allem um den Nachwuchs und das Kochen kümmern.
Neuste Erkenntnissen nach gab es vor mehreren Jahrhunderten einen Zeitpunkt, an welchem die Bororo einen einzelnen Gott anbeteten, welcher allgemein als "Großer" bekannt war. Diese brisante Erkenntnis liegt nahe, dass es sich womöglich um eine abgewandelte Form Deyn Cadors handeln möge. Zu welchem Zeitpunkt sich der Glaube der Bororo veränderte lässt sich zur Zeit bedauerlicherweise nicht bestimmen. Jedoch ist dies ein Hinweis, dafür das die Götter Irith und Kalay nicht so lange existieren wie die Bororo berichten.
Die Kultur der Bororo ist vielseitig und die Erforschung vieler Aspekte dauert noch an. Zur Körperbemalung der Bororo und den einzelnen Ritualen des Volkes ist beispielsweise fast gar nichts bekannt. Solcherlei Informationen teilt das Volk nur ungern mit Außenstehenden.
Lebensweise
Es wird ein einfaches Leben im Einklang mit der Natur. Die Verarbeitung von Metallen ist ihnen vollkommen unbekannt. Stattdessen nutzen sie Obsidian, welchen sie nahe des Feuerberges sammeln, um Werkzeuge und Waffen herzustellen. Die Kleidung der Stammesmitglieder ist ebenfalls sehr einfach, in der Regel trägt man aufgrund des warmen Klimas nicht viel mehr als einen Lendenschutz. Als Nahrungsquelle dient der Urwald. Hier werden Tiere gejagt und verschiedene essbare Pflanzen gesammelt. Innerhalb des Dorfes gibt es erste Ansätze für Landwirtschaft, jedoch werden hier nur vereinzelt Pflanzen angebaut. Eine systematische Ernährung durch Landwirtschaft gibt es dementsprechend nicht. Die Entwicklung ist außerdem nicht weit fortgeschritten, weswegen es nur eine rudimentäre Aufgabenverteilung gibt. Von klaren Berufen und einer Aufteilung wie bei zivilisierten Völkern kann man keinesfalls sprechen. Des Weiteren hat das Volk nur geringes Interesse daran, die überlegende Lebensweise der Völker Leändriens anzunehmen.
Sprache
Die Sprache der Bororo unterscheidet sich grundlegend von allen anderen Sprachen, welche es östlich des Leändrischen Ozeans gibt. Beispielsweise verfügt die Sprache der Bororo über keine Zukunftsform. In den Sätzen des Volkes werden ausschließlich Vergangenheit und Gegenwart behandelt. Dies lässt sich auf das einfache Leben und die geringe Entwicklung zurückführen. Als Jäger und Sammler lebt man nur im hier und jetzt. Das warme Klima und das fehlende Auftreten von Jahreszeiten hat dafür gesorgt, dass es keinerlei Planung bedarf um langfristig zu überleben. Solcherlei Sonderfälle treten überall in der Sprache der Bororo auf, weswegen das Erlernen der Sprache eine große Herausforderung ist und nur wenigen gelingt.
Weltbild und Glaube
Das Weltbild der Bororo ist auf das Gleichgewicht der Dinge zentriert. Sie glauben an einen ewigen Kreislauf des Lebens und der Dinge, welcher nicht gestört werden darf. Damit der Kreislauf nicht behindert wird, muss für alles was genommen wird auch stets etwas Gleichwertiges gegeben werden. Hinzu kommt das die Bororo Leben in vielerlei Dingen sehen, beispielsweise ist ein Baum für einen Bororo ein fühlendes und lebendes Lebewesen, welches nicht einfach getötet werden darf. Stattdessen wartet man bis der Baum von selbst stirbt, bevor man sein Holz für sich selbst nutzt. Dieses Weltbild sorgt oft für Konflikte zwischen dem Dorf der Bororo und der Kolonie Tasperins. Aus ihrer Sicht erhalten die Bororo sehr viele Geschenke von ihren Göttern, weswegen sie ihren Göttern aus Dank dafür regelmäßig Opfergaben darbringen. Um im Kontakt mit den Göttern zu bleiben, gibt es innerhalb des Stammes Schamanen. Ein Schamane wendet sich dabei stets nur einer der beiden Gottheiten zu. Zu Ihren Göttern erzählen die Bororo unterschiedlichste Geschichten.
„Beide Götter existieren schon seit Äonen. Als sie bemerkten, dass sie sich liebten, umarmten sie sich und erschufen somit die Insel Neu Corethon. Doch dann erkannten sie, dass sie nicht zusammen sein konnten. Sie würden die Welt in der ihre Kinder lebten, vernichten und so zogen sie sich voller Trauer zurück. Auch heute noch weint Irith manchmal so sehr über die Trennung von ihrem Geliebten, dass der Fluss über die Ufer tritt. Auch der starke Kalay zeigt Irith manchmal noch, dass er existiert indem er Feuer vom Himmel regnen lässt oder große Rauchschwaden ausstößt. Doch sie werden nie wieder zusammen sein können. Die Bororo beten für das Wohl ihrer Götter und feiern Feste in ihrem Namen. Im Auge des gläubigen Anhängers Deyn Cadors ist dies natürlich völliger Unsinn. Die Missionierung der unzivilisierten Ureinwohner steckt allerdings noch in den Kinderschuhen und wird wohl erst angegangen werden können, wenn genügend Ressourcen vorhanden sind.“ |
Ureinwohner der unbekannten Lande "Bräuche und Kult" (Erstausgabe | Seite 11 bis 13) - Im Auftrag von Erzdekan M. Bonnington |
„Nachzulesen in der Bibliothek der Insel Neu-Corethon“ |
Bekannte Persönlichkeiten
- Kepala Kalur, amtierender Häuptling des Stammes
- Lucién Avicénna, Bororoforscher