Silvanische Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 30. August 2017, 14:16 Uhr
Das Dogma der Silvanischen Kirche erkennt seit dem Silvanos-Edikt die Zwölf Heiligen als Diener Deyn Cadors an. Zu ihnen zählen Thorjan, Aenyna, Marcos, Stephanie, Revan, Christa, Sôlerben, Mikael, Marina, Katharina, Renbold und Domenica sowie die dazugehörigen Kulte. Die Silvanische Kirche versucht, alle zwölf Heiligen und ihre Kulte gleichermaßen zu verehren, und trägt das Wort Deyn Cadors mit Wanderpredigern und Missionaren bis in die letzten Winkel der bekannten Welt. Neben der Kirche finden sich jedoch weitere Verehrungsformen, teils für die zwölf Heiligen, teils für völlig heidnische Götter. Allesamt sind diese Lehren in den Augen der Silvanischen Kirche nicht mehr als bloße Ketzerei.
Die Kirche und ihre Kulte
Die einzelnen Heiligenkulte stehen sich so nahe wie Brüder und Schwestern. Ihren Ursprung finden diese Kulte in der Verehrung der alten heidnischen Götter Tasperins, welche sich im Laufe der Zeit mit den Lehren des Deynismus vereinten, und dadurch die Silvanische Kirche begründeten. In der Vergangenheit wurde eine Zusammenlegung der Kulte angestrebt, was jedoch bis Heute ohne Erfolg blieb. Die große Einigkeit der Silvanischen Kirche ist leider nur ein gerne verbreiteter Mythos, denn bereits bei der Bestimmung der Zuständigkeiten kommt es zu großen Differenzen - ganz zu Schweigen von den Methoden, mit denen Probleme bewältigt werden. Doch selbst wenn das Verhältnis der Kulte oftmals angespannt sein mag, so treten sie Kirchenexternen Gefahren und Feinden wie Kultisten, Dämonen und auch Kirash-Gläubigen geschlossen entgegen.
Der Silvanische Kirchenrat
Um eine Absprache zwischen den Heiligenkulten zu ermöglichen und zu fördern, wurde das Konzil des Silvanischen Kirchenrats erlassen. In diesem treten die obersten Geweihten der einzelnen Heiligen zusammen, um Angelegenheiten untereinander zu klären und den Pontifex der Kirche zu wählen, welcher als Vorsitz und Repräsentant aller zwölf Kulte und der Silvanischen Kirche dient. Der Kirchenrat ist damit auch ein politisches Instrument, welches den Kaiser Tasperins seit der Gründung des neuen Kaiserreichs unter Cadorian I. berät.
Der Kirchenrat besteht aus einer wechselnden Mitgliederzahl der zwölf Kulte und umfasst zurzeit 49 Mitglieder, inklusive dem Pontifex, welche ihre Tagungen ein Mal Jährlich in Carviel halten. Dort bespricht er wichtige Angelegenheiten wie kirchliche Streit- und Gerichtsfälle, Kompetenzüberschreitungen der Kulte, Kirchenbann und auch die Krönung des (Silvanischen) Kaisers von Tasperin. Um das Silvanos-Edikt zu untermauern, gewährleistet seit jeher ein unabhängiger Chronist, dass die aktuellen Entscheide des Kirchenrats die bisherigen altehrwürdigen Entscheide respektieren.
Heilige
Die Heiligen dieser Kirche sind oder waren niemals sterblichen Personen, da die Silvanische Kirche nicht der Ansicht ist, dass ein Mensch jemals solche Herrlichkeit erlangen könnte. Heilige der Silvanischen Kirche stellen viel mehr die verschiedenen Aspekte von Deyn Cador dar. Sie sind vor allem durch die eingeborenen Religionen der Stämme Kaledons und Haldaars geprägt worden, da die Silvanische Kirche dort ihren Ursprung hat. Begünstigt wurde dies, da die Bevölkerung nach der Schreckensherrschaft der Sorridianischen Inquisition recht wenig mit deren Lehren zu tun haben wollte.
Deyn gilt immer noch als oberster Gott, Herr und Gebieter, doch seine Heiligen Aspekte genießen fast die gleiche Anerkennung und werden besonders dann angebetet, wenn man speziell einen Aspekt Deyns ansprechen möchte. Sterbliche können nach Ansicht der Silvanischen Kirche niemals Heilig werden, da sie damit quasi zu Deyn selbst werden müssten. Schon die alten Götter waren ein in sich geschlossenes Geschlecht, in dem kein Platz für Sterbliche war. Dieses Gedankengut hat sich also hier durchgesetzt, zusammen mit dem Trotz gegen die bereits bestehenden sorridianischen Dogmen.
Es gilt als höchste Aufgabe eines Gläubigen, sein Leben Deyns Lehren zu widmen, sich die Heiligen als Vorbild zu nehmen und noch während seiner Lebensdauer möglichst viel Gutes zu tun. Nur so könne man nach dem Tod schließlich Erlösung finden. Man soll sich dabei möglichst nicht opfern, um die Interessen der Kirche als Organisation selbst durchzusetzen, so wie es in Sorridia der Fall ist.
Die Heiligen der Silvanischen Kirche werden je einem Monat des Jahres zugeordnet - so gibt es von ihnen Zwölf an der Zahl.
Dämonen
In der Silvanischen Kirche besitzt der chaotisch-verstreute Skrettjah, genau so wie Deyn, zwölf Aspekte. Diese sogenannten Teufel stellen meist das genaue Gegenteil zu den Heiligen dar und werden gemieden und teilweise geächtet, aber dennoch als unverzichtbarer Teil des göttlichen Gefüges gesehen. Auch sie haben ihre Ursprünge in den heidnischen Religionen der Nordtasperiner und werden bestimmten Monaten zugeordnet. Magier beziehen nach den Lehren der Silvanischen Kirche ihre Kräfte indirekt aus Quellen, die von Skretthjahs Macht beeinflusst werden, und gelten daher als äußerst ominös und werden von der Kirche stark überwacht, aber nicht gejagt. Schwarzmagier hingegen, welche direkt zu Skrettjah beten und ihre Kraft aus dem Unkontrollierbaren beziehen, werden ähnlich wie in Sorridia verfolgt und eingesperrt. Sie werden meist noch vor ein Gericht gestellt, was bis auf sehr wenige Ausnahmen fast immer mit einem Todesurteil endet.
Die Dämonen der Silvanischen Kirche werden ebenfalls je einem Monat des Jahres zugeordnet - so gibt es auch von ihnen Zwölf an der Zahl.
Einfluss und Recht der Kirche und ihrer Kulte
Überall dort, wo die Silvanische Kirche Einfluss genießt, ist die Bedeutung ihrer Heiligenkulte beträchtlich. Sie bestimmen dort Strafen für Gotteslästerung, Schändung von Heiligtümern und Häresie. Geweihte der Kirche dürfen nur im Beisein eines weiteren Kirchenmitgliedes verurteilt werden, während bei geistlichen Belangen das Kirchengericht des jeweiligen Kultes entscheidet.
Die Einflussnahme der Kirche in weltliche Angelegenheiten wird nicht gerne gesehen. Landbesitz ist dem Klerus in Tasperin zwar gestattet, doch wenn ein Geistlicher ohne Erlaubnis des Kirchenrats einem Lehensherrn die Vasallentreue schwört, macht dies den weiteren Aufstieg innerhalb der Kirchenhierarchie für ihn unmöglich.
Die Kulte des Heiligen Solerben, Mikael, Katharina und Renbold haben in letzter Zeit damit begonnen, eigene Herrschaftsbereiche zu übernehmen und auszuweiten. Der Adel als auch die anderen Kulte sehen die wachsende Verbindung zwischen geistlicher und weltlicher Macht jedoch kritisch. Den Kulten werden daher klare Vorgaben auferlegt, die ihre Befugnisse betreffen.
Die Gesetzgebung wurde maßgeblich durch die wechselhafte Geschichte der Silvanischen Kirche beeinflusst, und so gibt es Regelungen, die noch heute Geltung besitzen. Die Geweihten des Klerus besitzen als Richter, Kläger und Beklagte einen besonderen Status.
Ein Geweihter kann als Richter hauptsächlich im Kulteigenen Tribunal tätig werden. Sofern kein anderer Richter verfügbar ist, kann er auch als weltlicher Richter einspringen, oder ein Notgericht aus weltlichen Schöffen einberufen – wobei hier natürlich stets die Gefahr besteht, dass sich Korruption einschleicht, was von Deyn Cador natürlich nicht gerne gesehen wird.
Wird ein Geweihter angeklagt, so steht ihm ein Prozess vor dem Gericht seines Heiligenkultes zu, wo er im Schuldfall nur selten milder bestraft wird als durch einen weltlichen Richter. Geistliche, die durch weltliche oder kirchliche Vergehen und Verfehlungen den Ruf ihres Heiligen beflecken, machen ihren Kult nicht gerade glücklich. Die Anwesenheit eines höheren Geweihten bei einem weltlichen Gerichtsprozess ist in weltlichen Angelegenheiten meist ausreichend, um das Urteil wirksam werden zu lassen. Ein angeklagter Kleriker kann in seiner Abwesenheit nicht endgültig verurteilt werden.
Der Orden der Solaner ist in Leändrien als Kläger, Richter und Henker zugleich bekannt. Nicht überall stößt dies auf Zustimmung, und meist wird dies als unrechte Anmaßung gesehen. Dennoch steht Solerben, der Heilige der Solaner, für Recht und Ordnung, und selten wird der Rechtsspruch eines Solerben-Geweihten Klerikers angezweifelt, da Deyn Cador bekanntlich all jene richten wird, die im Namen des Hl. Solerben lügen.
Hierarchie und Leitung
Die Silvanische Kirche besteht aus zwölf Heiligenkulten, welche jeweils einen anderen Aspekt Deyn Cadors anbeten und preisen. Die Kirche wird vom Kirchenrat regiert, welcher aus den Oberhäupter der Kulte besteht und den Pontifex als obersten Vertreter des Klerus bestimmt. Im Groben ist jeder dieser Kulte ähnlich Organisiert und verfügt über die meisten der folgenden Kirchenränge. Auf die Unterschiede wird später genauer eingegangen.
1. Laie/Laiin (Keine Besondere Anrede)
Die Laiendiener der Kirche genießen zwar Respekt, besitzen aber keine besonderen Titel und haben auch noch keine Weihe erhalten.
2. Diakon/Diakonin (Euer Ehren)
Diakone haben die niedere Weihe empfangen und sich als würdig erwiesen, Deyn Cador und einem seiner Heiligen zu dienen. Diakone sind meist Laienprediger oder Klosterbrüder- und Schwestern.
3. Priester/Priesterin (Euer Gnaden)
Die einfachen Geweihten besitzen, abhängig von ihrem Heiligenkult, einen eigenen Titel. Der Rang des Priesters wird den Geweihten erst nach der eigentlichen Weihe verliehen.
4. Monsignore/Monsignora (Euer Ehrwürden)
Dieser Titel wird in der Kirche den älteren, verdienten Geweihten durch eine zweite, hohe Weihe verliehen. Nicht jeder Heiligenkult verfügt über diesen Rang.
5. Dekan/Dekanin (Euer Hochwürden)
Dekane sind für ihre Gotteshäuser und Kirchengemeinden zuständig, führen die Weihe neuer Priester und die Intiation der Gläubigen durch.
6. Erzdekan/Erzdekanin (Eure Exzellenz)
Erzdekane gelten als erfahrene Vorsteher wichtiger Gotteshäuser und bedeutender Gemeinden. Manchmal werden auch die Oberhäupter der Kirchenorden als Erzdekane betitelt. Begrüßt werden sie mit einer tiefen, höflichen Verbeugung.
7. Bischof/Bischöfin (Eure Eminenz)
Die Bischöfe gelten als Vorsteher einer Kirchenprovinz, auch als Bistum bekannt. Diese Provinzen sind manchmal sogar größer als manche Staaten. Bischöfe sind gleichzeitig Mitglieder im Kirchenrat, und man gebietet ihnen die Ehre durch einen Kniefall und den Kuss ihres Siegelrings.
8. Erzbischof/Erzbischöfin (Eure Erhabenheit)
Die erhabenen Erzbischöfe stellen die höchsten Geweihten eines jeden Heiligenkultes dar. Sie sind die Vorsteher besonders bedeutender Bistümer (Erzbistümer) und angesehene Mitglieder des Kirchenrats. Für sie gilt sonst auch das, was für Bischöfe gilt.
9. Pontifex (Eure Magnifizenz)
Das vom Kirchenrat gewählte Oberhaupt der Kirche ist der Pontifex. Bis zu seinem Ableben oder Rücktritt gilt er als Vertreter der gesamten Silvanischen Kirche und genießte in weiten Teilen Leändriens fast genau so viel Ansehen und Einfluss wie der jeweilige Regent. Man kniet nieder, wenn er den Raum betritt, und küsst ihm als Gruß die Füße.
Verwaltungsgliederung
- Bistum: Verwaltet mehrere Propsteien/Dekanate.
- Dekanat: Umfasst mehrere Gemeinden.
- Gemeinde: Umfasst meist eine Stadt oder mehrere Dörfer
Begrüßung des Klerus
Wenn man einen Geistlichen mit einem "Deyn zum Gruße!" anspricht, macht man in der Regel nichts falsch. Die Geistlichen selbst Grüßen bevorzugt im Namen ihres Heiligen, und sollten sich Geistliche verschiedener Kulte grüßen, so tun sie dies aus Höflichkeit stets im Namen des Heiligen des jeweils anderen.