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Version vom 31. Dezember 2023, 18:40 Uhr
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Zinn | |
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Kategorie | Metall |
Altsorridianisch | Stannum |
Farbe | Silbrig |
Zinn ist ein Metall, welches eine silberweiße Farbe aufweist. Es ist, wie andere Materialien, ein vielseitiger Rohstoff, welcher mit genug Wissen, nutzbringend in Form gebracht werden kann. Die größten Besonderheiten von Zinn sind zu einem seine Weichheit im Vergleich zu anderen Metallen, sowie der äußerst geringe Schmelzpunkt. Selbst mit einfachsten Werkzeugen und Öfen kann es verarbeitet werden. Seinen Hauptnutzen findet man in Geschirr, Figuren oder anderen Alltagsgegenständen die daraus gegossen werden oder als Legierungselement für Bronze, welches dabei mit Kupfer vermengt wird.
Vorkommen, Ver- & Bearbeitung
Zinnerz wird, wie andere Erze auch, aus dem Bergbau gewonnen. Das Erz wird dabei groß gesäubert und dann zum Schmelzofen gebracht. Allerdings erfordert die Verhüttung dieses Erzes eine ungewöhnliche Methode vom Hüttenkundler. Der äußerste niedrige Schmelzpunkt von Zinn erfordert nämlich, dass der Ofen bei einer weitaus niederen Temperatur angelassen werden muss, als man es gewohnt ist. Das Metall wird lange vor den Verunreinigungen, welche im Erz vorzufinden sind, schmelzen und daher auch schlackenfrei sich gießen lassen. Eine höhere Temperatur würde bewirken, dass andere unerwünschte Stoffe in die Zinnschmelze gelangen und somit seine Qualität vermindert. Zinn ist außerdem, trotz seiner Weichheit, sehr langlebig und muss nicht, wie Eisen, den Rost fürchten.
Es gibt in einigen Regionen Tasperins sogar Metallurgen, sogenannten Zinngießer, die sich nur auf die Verarbeitung von Zinn spezialisiert haben. So stellen diese Männer und Frauen mit besonderen Methoden Zinnbecher oder Geschirr her, welches täuschend wie Silber anmuten vermag. Des Weiteren sagt sogar so mancher, dass sie das Zinn mit wertvollen Achaten polieren, wenn es ein besonderes Stück werden soll. Ein weiterer wichtiger Verwendungszweck ist die Herstellung von Orgelpfeifen aus Zinn, da sie einen besonders klangvollen Ton abgeben.
Legierungen
Bronze: Die bekannteste Legierung worin Zinn eine wichtige Rolle einnimmt ist die Legierung Bronze. Sie ist härter und widerstandsfähiger als Kupfer alleine und somit ein besserer Werkstoff für Waffen, Rüstungen und Werkzeuge.
Hartzinn: Aus dieser Legierung bestehen die meisten Alltagsgegenstände. Da Zinn alleine selbst zu weich ist, um daraus Gegenstände herzustellen, wird es zumeist mit Kupfer, Blei oder Antimon legiert. Das daraus entstehende Material ist härter, aber weich genug um verarbeitet zu werden, und besitzt noch immer einen niedrigen Schmelzpunkt, und kann daher gut gegossen werden.
Mythen und Legenden
Es kursieren nicht nur über die göttlichen Metalle sagenumwobene Geschichten, sondern auch um die einfachen Metalle, mit denen die Menschen Tag ein, Tag aus, zu tun haben. Diese Geschichte wird besonders gerne unter Metallurgen erzählt, wenn sie in einer Taverne aus Zinnkrügen trinken und dabei die Becher anstoßen, nur um sich diese dann an ihre Ohren zu halten. Falls eine verwirrte Person nachfragt warum sie dies tun antworten sie dann grinsend „Wir versuchen den Schrei der Zinnhexe zu vernehmen!“ Sie beziehen sich dabei auf eine alte Geschichte in einer Stadt aus dem nördlichen Tasperin. So laut der Legende, gab es in einer größeren Stadt einst eine Kirche, welche sich großer Beliebtheit erfreute. Dies verdankte sie mitunter ihrer besonderen Orgel, welche angeblich von Deyn selbst gesegnet wurde. Sie gab, im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Orgeln, weitaus hellere, klangvollere und kräftigere Töne ab. Dieser himmlische Ton drang selbst durch die Wände der Kirche nach draußen auf die Straße und schwang sich durch den gesamten Ort.
Dies machte sie natürlich zu einem äußerst beliebten Ort für ausgefallene Hochzeiten des Adels. Viele ließen sich dabei an diesem Ort, unter Deyns Schutz und seiner himmlischen Musik, zu Mann und Frau erklären. Dabei stach jedoch ein Paar besonders hervor. Es war die Hochzeit zwischen zweierlei Adelshäuser, welche ihre Bande stärken wollten. So versprachen sich die Häuser gegenseitig ihren Sohn und Tochter zur Hochzeit. Doch die Tochter wollte den Mann nicht heiraten. Allerdings den Wirren des Adelsspieles ausgeliefert konnte sie sich dem nicht einfach erwehren. Daher verzweifelt auf der Suche nach einer Lösung, wandte sich in Ihrer Not ein Dämon an sie. Decapria, die Erzdämonin der verfluchten Elemente und des unheilige Handwerks.
Sie versprach der Adelstochter, wenn sie dabei hilft die große Orgel in der Kirche zu zerstören, würde sie dafür sorgen, dass sie niemals heiraten müsste. Schweren Herzens willigte sie ein und die Dämonin gab ihr ein Stück Metall. Ein graues, mattes Stück Metall, welches viele Risse aufwies und beinahe in ihrer Hand zerbröckelte. Sie war verwirrt was sie damit tun sollte, doch Decapria sagte ihr, sie müsste das Stück nur in eines der Orgelpfeifen reinwerfen. So schlich sie sich mit dem Stück in der Hand in Richtung der Kirche und drang bis zur Orgel vor und tat so, wie ihr geheißen wurde. Es passierte nichts und sie lächelte auf, als die Orgel noch immer unbeschadet stand. Sie dachte die listige Dämonin habe sich in ihrem Plan geirrt und müsse nun trotzdem ihren Teil der Abmachung erfüllen. Mit leichteren Herzen schritt sie zurück in ihre Gemächer und einige Tage vergingen, wo sie unbehelligt blieb. In Sicherheit wiegend wartete die Tochter nur darauf, dass der Grund käme, dass ihr die Hochzeit erspart bliebe. Doch dann eilte die Kunde durch die Stadt, dass der mit der Orgel in der Kirche schreckliche Dinge passieren würden.
Entsetzt von dieser Nachricht eilte sie zur Kirche und erblickte das Unheil, welches sie angerichtet hat. Gräuliche Flecken, derselben Farbe wie das unheilige Metall, was ihr Decapria gab, hatten sich auf den Orgelpfeifen verteilt. Die Kirchenmitglieder sahen darin unheiliges Werk, doch konnten sie niemanden Schuldigen dafür finden. Die Tage vergingen und die Flecken breiteten sich aus und aus ihnen entsprangen Risse, welche sich langsam über die Pfeifen ausbreiteten. Während sich diese Risse durch das Instrument der ehemals himmlischen Töne fraßen ließen sie diese nun in einem unheiligen Klagelied aufheulen, welches nun, anstelle von klangvollen Melodien, kreischende, metallene Geräusche gebar. In völliger Verzweiflung versuchte der Klerus die verfluchten Pfeifen zu ersetzen, doch alle Mühen umsonst, sprang der Fluch zu jeder neuen Pfeife und die übrigen blähten sich langsam von Rissen überzeugen und gänzlich grauer Farbe auf, um zum Schluss in sich zusammen zu fallen zu einem Haufen Überreste. Die Kakophonie der Orgel hatte über viele Tage hinweg die Bewohner in der Stadt in glatten Aufruhr und Panik versetzt und Sorge machte sich breit, ob Deyn sie bestraft hätte.
Mit schlechten Gewissen geplagt fand sich die Tochter allerdings mit ihrer Tat ab. Sie würde eine neue Orgel kaufen, sobald sie das nötige Geld hätte. Es war ein notwendiges Opfer. Doch was darauf folgen sollte, hatte sie nicht erwartet.
Die gesamte Region wurde, als der Winter einsetzte über mehr als ein Jahr von einem permanenten Frost überzogen. Decapria hatte ihre Abmachung eingehalten am Ende und die Hochzeit verhindert, denn die dadurch entstandene Hungersnot und der folgende Aufruhr hatten zu einem hitzigen Streit zwischen den beiden Häusern geführt, welche sich gegenseitig die Schuld an diesem Debakel gaben, um einen Sündenbock für die Miesere zu finden. Außerdem hatte sich in der Zeit jedes Zinngefäß oder Gegenstand in der Region nach mehreren Monaten des Frostes das gleiche Schicksal erlitten wie die Orgel. Das Metall färbte sich grau, Risse breiteten sich aus und das Metall blähte sich auf, ehe es zusammenfiel. Sie durfte mit ansehen, wie die einst prachtvolle Stadt an Hunger und Frost langsam zu Grunde ging und die beiden Häuser sich gegenseitig bekriegten in der Überzeugung der andere sei Schuld für diese Lage und färbten dabei den Schnee der Region blutrot. Zum Ende mit den Konsequenzen ihrer Handlung konfrontiert schrieb sie eine letzte Nachricht in ihrer Kammer nieder. Dort berichtete sie was sie getan habe, was Decapria ihr auftrug und warum sie dies tat. Nachdem sie den Brief vollendet hatte sprang sie aus dem Fenster ihrer Kammer und schrie ein letztes Mal herzzerreißend auf, ehe ihr Leben endete. Der Winter endete kurz nach ihrem Ableben und die Nachricht wurde gefunden. Für ihre Taten wurde sie von der Kirche zur Ketzerin erklärt, ihr Name wurde aus allen Aufzeichnungen getilgt und war ab dann nur noch als „Zinnhexe“ bekannt.
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