Wassertinte: Unterschied zwischen den Versionen
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Wenn alle Schritte einer normalen Mohnblütentinte mit den beschriebenen Änderungen ausgeführt worden sind, dann bildet sich eine Schicht aus zwei verschiedenen Flüssigkeiten, die sich nicht vermischen. Während die obere Flüssigkeit, auch [[Wassertod]] genannt, hochgiftig ist und nicht als Tinte taugt, ist die zweite, die Flüssigkeit, die sich unten absetzt, die weltberühmte Wassertinte. Nur, wenn die beiden Flüssigkeiten sauber getrennt sind, lässt die Wassertinte sich einwandfrei benutzen, denn das Wassertod, dass sich gebildet hat, würde nicht abblättern wie Wassertinte es tut und riecht stark nach verfaulten Eiern, wodurch die eigentliche Tinte unbrauchbar wird. | Wenn alle Schritte einer normalen Mohnblütentinte mit den beschriebenen Änderungen ausgeführt worden sind, dann bildet sich eine Schicht aus zwei verschiedenen Flüssigkeiten, die sich nicht vermischen. Während die obere Flüssigkeit, auch [[Wassertod]] genannt, hochgiftig ist und nicht als Tinte taugt, ist die zweite, die Flüssigkeit, die sich unten absetzt, die weltberühmte Wassertinte. Nur, wenn die beiden Flüssigkeiten sauber getrennt sind, lässt die Wassertinte sich einwandfrei benutzen, denn das Wassertod, dass sich gebildet hat, würde nicht abblättern wie Wassertinte es tut und riecht stark nach verfaulten Eiern, wodurch die eigentliche Tinte unbrauchbar wird. | ||
Version vom 27. November 2017, 01:38 Uhr
Die Wassertinte ist eine spezielle, sehr brüchige Tinte, deren einziger Sinn es ist, leicht und ohne Spuren zu verschwinden. Sie wird allgemein für geheime Nachrichten oder aber auch für Tricksereien hergestellt. Viele Magier benutzen die Tinte, um damit Zaubertricks zu machen. Die Herstellung der Tinte ist recht komplex und wird von denen, die über sie wissen, streng geheim gehalten, daher gibt es viele Plagiate, unter anderem die weit verbreitete Sumpftinte, die nicht so teuer, allerdings auch nicht so hochwertig ist, wie das Original.
Geschichte
Vor der Erfindung der Wassertinte, welche heute weder klar datiert, noch einer Person zugewiesen werden kann, war es recht mühsam, Nachrichten zu überbringen und unauffällig verschwinden zu lassen. Es gab keine Möglichkeit, die Nachricht spurlos verschwinden zu lassen, außerdem war zum Beispiel die Verbrennung auf offener Straße eindeutig viel zu offensichtlich und kam daher nicht in Frage. So arbeiteten viele Gelehrte daran, bessere Methoden zu entwickeln.
Zwischenzeitlich wurden einige Verschlüsselungsverfahren entwickelt, um die Nachricht noch etwas schlechter lesbar zu machen, aber sobald man eine solche Nachricht in der Hand hatte, brauchte man bloß etwas Zeit, um das Verschlüsselungsverfahren zu knacken, das heißt das benutzte Verfahren musste regelmäßig gewechselt werden, was auch intern zu Informationsverlust führte.
Eine andere Alternative war selbstentzündliches Papier, das sich über verschiedene Techniken nach einer kurzen Zeit selbst entzündet und rückstandslos verbrennt, aber auch das war ähnlich wie normales Feuer sehr leicht bemerkbar.
Ungefähr im achten Jahrhundert tauchten dann erste Spuren der Wassertinte auf, nachdem es einer unbekannten Person gelungen war, die spezielle Tinte zu entwickeln. Da die Herstellung ziemlich komplex ist und einige teure Zutaten benötigt, waren die ersten Versionen der Tinte gerade auf der Stufe, die die schlechteren modernen Plagiate erreichen. Erst nach einigen Jahrhunderten Verfeinerung ist sie zu dem optimalen Punkt gekommen, an dem sie heute ist.
Verwendung
Der hauptsächliche Verwendungszweck für Wassertinte ist, dass sie schon durch leichte Erschütterung zu sehr feinem Pulver zerfällt. Es ist somit möglich, sehr vorsichtig Nachrichten zu überbringen, die dann, sobald sie den Adressaten erreicht haben, durch ein simples Schütteln beispielsweise abfallen.
Um also eine optimale Sicherheit zu erreichen, schreibt man erst mit normaler Tinte eine offene und normale Nachricht, beispielsweise ein Gruß, eine simple Bestellung oder ähnliches, je nach Adressat. Anschließend schreibt man mit Wassertinte die eigentliche Nachricht darüber, sodass die ursprüngliche Nachricht in den Hintergrund rückt. Die eigentliche Nachricht verschlüsselt man, um sie wirklich sicher zu machen. Anschließend braucht man speziell ausgebildete Boten, die in der Lage sind, die Nachricht heil an ihr Ziel zu bringen. Nachdem die Nachricht dann ihr Ziel erreicht hat, kann der Adressat einfach die vollständige Nachricht ein Mal schütteln, vielleicht einmal zerknüllen oder Ähnliches und sofort ist der geheime Inhalt unlesbar und der Zettel sieht für jede andere Person aus wie ein unwichtiger Brief.
Herstellung
Die Herstellung von Wassertinte ist recht schwierig, denn es erfordert hohe Präzision. Um die Tinte herzustellen ist es notwendig, Wassertinte bloß mit einem Mohnblütensud herzustellen. Man muss beständig Wasserdampf über dem kochenden Mohnblütensud kondensieren zu lassen. Während das passiert, streut man langsam etwas geriebenen Portulak hinein. Dabei ist es notwendig, die Temperatur dauerhaft knapp unter dem Siedepunkt zu halten, nicht mehr und nicht weniger. Wenn alle Schritte einer normalen Mohnblütentinte mit den beschriebenen Änderungen ausgeführt worden sind, dann bildet sich eine Schicht aus zwei verschiedenen Flüssigkeiten, die sich nicht vermischen. Während die obere Flüssigkeit, auch Wassertod genannt, hochgiftig ist und nicht als Tinte taugt, ist die zweite, die Flüssigkeit, die sich unten absetzt, die weltberühmte Wassertinte. Nur, wenn die beiden Flüssigkeiten sauber getrennt sind, lässt die Wassertinte sich einwandfrei benutzen, denn das Wassertod, dass sich gebildet hat, würde nicht abblättern wie Wassertinte es tut und riecht stark nach verfaulten Eiern, wodurch die eigentliche Tinte unbrauchbar wird.
Verwandte Tinten
Es gibt viele bekannte Plagiate, die alle weniger effektiv, aber billiger und leichter herzustellen sind als Wassertinte, aber bloß eine von ihnen hat sich durchgesetzt, die Sumpftinte. Der Name dieser ist als direkte Anspielung auf die Wassertinte entstanden, da sie praktisch eine schlechtere Version darstellt. Die wesentlichen Unterschiede sind, dass Sumpftinte nicht gänzlich verschwindet, sondern leichte Rückstände hinterlässt, die sich durch vorsichtiges Erhitzen des Blattes sichtbar machen lassen, außerdem hinterlässt Sumpftinte einen leichten Geruch nach Ammoniak, der eine der Zutaten darstellt, sodass Nachrichten, die mit Sumpftinte geschrieben worden sind, häufig auf Duftpapier verwendet werden.