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Als Ausgangshafen für die Siedlungsbewegungen Sorridias nach Norden verließen in den folgenden Jahrhunderten beinahe täglich die Siedlerschiffe den Hafen auf dem Weg nach [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperin]] und in den letzten Jahrzehnten in die [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]]. Unbestritten blieb über das Bestehen der Stadt der stetig wachsende Hafen und die großen Kontore. Als der Punkt innerhalb Sorridias, an welchem sich Siedlungs- und Migrationsbewegungen bündelten, gilt Fortifa als Ort der Zusammenkunft für Sorridianer. Seit etwa [[Chronologica|1300 AD]] errang die Schifffahrtsgilde der Stadt dank neuer Bewegungen in die neuentdeckten Kontinente, die [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]] und [[Totonia]], einen gänzlich neuen Rang innerhalb der Hierarchen der Weltwirtschaft. | Als Ausgangshafen für die Siedlungsbewegungen Sorridias nach Norden verließen in den folgenden Jahrhunderten beinahe täglich die Siedlerschiffe den Hafen auf dem Weg nach [[Kaiserliche Monarchie Tasperin|Tasperin]] und in den letzten Jahrzehnten in die [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]]. Unbestritten blieb über das Bestehen der Stadt der stetig wachsende Hafen und die großen Kontore. Als der Punkt innerhalb Sorridias, an welchem sich Siedlungs- und Migrationsbewegungen bündelten, gilt Fortifa als Ort der Zusammenkunft für Sorridianer. Seit etwa [[Chronologica|1300 AD]] errang die Schifffahrtsgilde der Stadt dank neuer Bewegungen in die neuentdeckten Kontinente, die [[Unbekannte Lande|Unbekannten Lande]] und [[Totonia]], einen gänzlich neuen Rang innerhalb der Hierarchen der Weltwirtschaft. | ||
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Haupteinnahmequelle der Wirtschaft in Fortifa ist der Handel und Warentransport. Durch die zentrale Lage als Umschlagplatz für die Versorgung der sorridianischen Hauptstadt [[Montebrillo]] bestehen keine Zweifel an Fortifas herausgehobener Rolle im sorridianischen Wirtschaftsgeflecht. Besonders die unzähligen Handelshäuser und Transportunternehmer sichern den Wohlstand der ganzen Region, indem sie rechtzeitig ausgehende Waren für den Export bereiten und importierte Waren zu den wartenden Abnehmern bringen. Am Abend stoßen sowohl Käufer als auch Verkäufer bei einem guten Glas lokalen Weines auf den abgeschlossenen Handel an. Die hierfür notwendigen und auf den seichten Hängen um die Stadt gedeihenden Trauben werden in familienbetriebenen Weingütern über Jahre hinweg zu wunderbarem [[Rotwein]] verarbeitet. | Haupteinnahmequelle der Wirtschaft in Fortifa ist der Handel und Warentransport. Durch die zentrale Lage als Umschlagplatz für die Versorgung der sorridianischen Hauptstadt [[Montebrillo]] bestehen keine Zweifel an Fortifas herausgehobener Rolle im sorridianischen Wirtschaftsgeflecht. Besonders die unzähligen Handelshäuser und Transportunternehmer sichern den Wohlstand der ganzen Region, indem sie rechtzeitig ausgehende Waren für den Export bereiten und importierte Waren zu den wartenden Abnehmern bringen. Am Abend stoßen sowohl Käufer als auch Verkäufer bei einem guten Glas lokalen Weines auf den abgeschlossenen Handel an. Die hierfür notwendigen und auf den seichten Hängen um die Stadt gedeihenden Trauben werden in familienbetriebenen Weingütern über Jahre hinweg zu wunderbarem [[Rotwein]] verarbeitet. | ||
Daneben vermögen vor allem die Arbeiter im Holzgewerbe von den Schiffern und Werften zu profitieren. Vom einfachen Holzfäller bis hoch hinauf zum Leiter eines Sägewerks sind die manchmal gefährlichen Handwerksberufe stets von großer Nachfrage, aber auch ebenso gefüllten Auftragsbüchern, umsucht. Im alten kalifatischen Viertel haben sich dank eben diesem hohen Angebot einige Kunsthandwerker niedergelassen, die einzigartige Hölzer und Holzreste bei den Sägewerken aufkaufen und zu wahren Meisterwerken formen. Manch einem begabten Schnitzmeister gelingt es aus einem ganzen Stück Holzverschnitt eine Statue oder gar ein kleines Möbelstück zu schnitzen; und dabei alle weiteren Holzreste auch noch passend zu verwerten. | Daneben vermögen vor allem die Arbeiter im Holzgewerbe von den Schiffern und Werften zu profitieren. Vom einfachen Holzfäller bis hoch hinauf zum Leiter eines Sägewerks sind die manchmal gefährlichen Handwerksberufe stets von großer Nachfrage, aber auch ebenso gefüllten Auftragsbüchern, umsucht. Im alten kalifatischen Viertel haben sich dank eben diesem hohen Angebot einige Kunsthandwerker niedergelassen, die einzigartige Hölzer und Holzreste bei den Sägewerken aufkaufen und zu wahren Meisterwerken formen. Manch einem begabten Schnitzmeister gelingt es aus einem ganzen Stück Holzverschnitt eine Statue oder gar ein kleines Möbelstück zu schnitzen; und dabei alle weiteren Holzreste auch noch passend zu verwerten. | ||
− | Den Hafenabschnitt wird zusätzlich von einer dritten Gruppierung neben Marine und Handel maßgeblich geprägt: Den Krabbenfischern von Fortifa. Mit ihren großen Kuttern segeln sie selbst in tiefen Stürmen in die hohe See hinaus, um zwischen den versteckten Klippen im Meer Krabben zu bergen. Manch eine Familie mag zwar noch die alte Kunst des Krabbentauchens zelebrieren, die meisten Fischer sind mittlerweile jedoch auf die ertragreichere Flechtkorbfischerei umgestiegen. Das einst als extrem gefährlich geltende Handwerk hat so zumindest ein wenig an Sicherheit dazugewonnen, doch gibt es immer noch jedes Jahr Berichte von verschollenen Besatzungen und gekenterten Schiffen. Die besten Krabben, so eine lokale Sage, soll es schließlich nur zum Höhepunkt des Sturmes vom Meeresboden hinauftragen. Und wer sich das Krabbenfleisch leisten mag, der begehrt natürlich nur die beste Qualität, die der Markt anbieten kann. Doch selbst für den kleinen Geldbeutel bieten die Garküchen auf Fortifas Märkten Krabbenfleisch zum kleinen Preis. Zumeist offen über dem Feuer gedünstet oder gedämpft, häufig mit einer würzigen Kräuterpaste bestrichen und stets ein Gaumenschmaus. | + | Den Hafenabschnitt wird zusätzlich von einer dritten Gruppierung neben Marine und Handel maßgeblich geprägt: Den Krabbenfischern von Fortifa. Mit ihren großen Kuttern segeln sie selbst in tiefen Stürmen in die hohe See hinaus, um zwischen den versteckten Klippen im Meer Krabben zu bergen. Manch eine Familie mag zwar noch die alte Kunst des Krabbentauchens zelebrieren, die meisten Fischer sind mittlerweile jedoch auf die ertragreichere Flechtkorbfischerei umgestiegen. Das einst als extrem gefährlich geltende Handwerk hat so zumindest ein wenig an Sicherheit dazugewonnen, doch gibt es immer noch jedes Jahr Berichte von verschollenen Besatzungen und gekenterten Schiffen. Die besten Krabben, so eine lokale Sage, soll es schließlich nur zum Höhepunkt des Sturmes vom Meeresboden hinauftragen. Und wer sich das Krabbenfleisch leisten mag, der begehrt natürlich nur die beste Qualität, die der Markt anbieten kann. Doch selbst für den kleinen Geldbeutel bieten die Garküchen auf Fortifas Märkten Krabbenfleisch zum kleinen Preis. Zumeist offen über dem Feuer gedünstet oder gedämpft, häufig mit einer würzigen Kräuterpaste bestrichen und stets ein Gaumenschmaus. |
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Fortifas Architektur lässt sich kaum zusammenfassend beschreiben. Die Stadt wandelte sich über die Jahrhunderte ihrer Existenz baulich häufig, sodass viele architektonische Stile neben- oder übereinander und teilweise sogar in einem einzelnen Gebäude verwoben wurden. In den Anfängen bestanden die meisten Häuser aus einfachem Ton bzw. gebrannten Ziegelsteinen, die mit getrockneten Gräsern abgedeckt wurden. Später wurden Häuser vor allem aus Sandstein bzw. großen Natursteinblöcken errichtet. Zur Zeit der kalifatischen Besatzung hielten luftige Bauweisen mit ornamentalischen Verzierungen Einzug, die teilweise wieder entfernt oder wieder überbaut worden sind. Gerade die Mosaike aus dieser Zeit sind heute ein begehrtes Fundstück und können den Wert eines Hauses leicht verdreifachenn. Aus dem [[Granhojas-Massiv]] lassen sich reiche Bürger seit etwa einhundertzwanzig Jahren Marmorsteine liefern und damit ihre Gebäude in einem noblen Weißton verkleiden. | Fortifas Architektur lässt sich kaum zusammenfassend beschreiben. Die Stadt wandelte sich über die Jahrhunderte ihrer Existenz baulich häufig, sodass viele architektonische Stile neben- oder übereinander und teilweise sogar in einem einzelnen Gebäude verwoben wurden. In den Anfängen bestanden die meisten Häuser aus einfachem Ton bzw. gebrannten Ziegelsteinen, die mit getrockneten Gräsern abgedeckt wurden. Später wurden Häuser vor allem aus Sandstein bzw. großen Natursteinblöcken errichtet. Zur Zeit der kalifatischen Besatzung hielten luftige Bauweisen mit ornamentalischen Verzierungen Einzug, die teilweise wieder entfernt oder wieder überbaut worden sind. Gerade die Mosaike aus dieser Zeit sind heute ein begehrtes Fundstück und können den Wert eines Hauses leicht verdreifachenn. Aus dem [[Granhojas-Massiv]] lassen sich reiche Bürger seit etwa einhundertzwanzig Jahren Marmorsteine liefern und damit ihre Gebäude in einem noblen Weißton verkleiden. | ||
Äußerlich bestechen vor allem die Villen der wohlhabenden Händler durch einen [[Nostrisches Imperium|nostrisch]] angehauchten Säulenbau mit begrüntem Innenhof. Die Arbeiterkaschemmen sind dagegen halboffene Tonbauten, die hin und wieder nicht mal ein richtiges Dach haben. Die Wege zwischen diesen Baracken sind gerne mal vermüllt oder auch durch einen einen eigenhändig errichteten Abwasserkanal getrennt. Die Stadtverwaltung hat daraufhin um manche Armenviertel Holzpalisaden aufstellen lassen, um zumindest ein wenig Kontrolle in die Unordnung zu bekommen. | Äußerlich bestechen vor allem die Villen der wohlhabenden Händler durch einen [[Nostrisches Imperium|nostrisch]] angehauchten Säulenbau mit begrüntem Innenhof. Die Arbeiterkaschemmen sind dagegen halboffene Tonbauten, die hin und wieder nicht mal ein richtiges Dach haben. Die Wege zwischen diesen Baracken sind gerne mal vermüllt oder auch durch einen einen eigenhändig errichteten Abwasserkanal getrennt. Die Stadtverwaltung hat daraufhin um manche Armenviertel Holzpalisaden aufstellen lassen, um zumindest ein wenig Kontrolle in die Unordnung zu bekommen. | ||
− | Umso einladender wartet dafür der Hafen mit seinen Dutzenden Tavernen, Gaststätten und sogar einer schwimmenden Übernachtungsbarkasse für den gut gefüllten Geldbeutel. Hier finden sich zwischen all den Docks und Lagerhäusern wahre Schmuckstücke des Ausschanks. Die holzvertäfelten Wände erzählen manchmal eine ganz eigene Geschichte und geben häufig weitaus mehr als die letzte Kneipengeschichte wieder. Sogar Historiker sind schon auf die alten Markierungen aufmerksam geworden, berichten sie doch von Erlebnissen aus Übersee und der sorridianischen Historie. Nicht vergessen werden darf auch der altehrwürdige Schrein des Jakobus in Fortifa. | + | Umso einladender wartet dafür der Hafen mit seinen Dutzenden Tavernen, Gaststätten und sogar einer schwimmenden Übernachtungsbarkasse für den gut gefüllten Geldbeutel. Hier finden sich zwischen all den Docks und Lagerhäusern wahre Schmuckstücke des Ausschanks. Die holzvertäfelten Wände erzählen manchmal eine ganz eigene Geschichte und geben häufig weitaus mehr als die letzte Kneipengeschichte wieder. Sogar Historiker sind schon auf die alten Markierungen aufmerksam geworden, berichten sie doch von Erlebnissen aus Übersee und der sorridianischen Historie. Nicht vergessen werden darf auch der altehrwürdige Schrein des Jakobus in Fortifa. |
===Bildung=== | ===Bildung=== |
Aktuelle Version vom 15. April 2024, 20:49 Uhr
Fortifa | |
---|---|
Name | Fortifa |
Bewohner | 56.240 Einwohner |
Regentschaft | Pedro Promodoria al Dios |
Garnisonen | Städtische Garde, Teil des sorr. Heeres sowie der Marine |
Tempel | Große Kirche der Sorridianischen Kirche |
Wirtschaft | Handel, Seefahrt und Weinanbau |
Besonderheiten | Gilt als Hafen Montebrillos |
Stimmung | geschäftig und umtriebig |
Fortifa ist eine Hafenstadt auf der Isla de la Riqueza und gehört zum sorridianischen Erzherzogtum Promovidad al Dios. Die an der Küste des Nostrischen Meeres gelegene Metropole ist Zentrum von Handel und Warenumtausch. Zeitgleich stellt Fortifa auch die offizielle Hauptstadt des Erzherzogtums dar. Im großen Hafen der Stadt liegen nicht nur zahlreiche Schiffe des sorridianischen Königshauses, auch die Marine des deynistischen Gottesstaates unterhält hier eine ihrer größten Niederlassungen. Fortifa ist überdies für seine Sorridianische Kirche mit ihren prächtigen violettschimmernden Farbfenstern bekannt.
Geographie
Allgemeines
Die stark flächenbezogene Stadt Fortifa erstreckt sich über eine flache Landebene am Nostrischen Meer. An den Stadtgrenzen im Landinneren beginnt ein seichtes Hügelland mit einer besonders von Winzern begehrten Hanglage. Mehrere Kilometer nördlich der letzten Hafengebäude befindet sich die sandige Ufermündung des Alagón. Die Flächen südlich der Stadt sind von Landwirtschaft und Tierzucht geprägt.
Gewässer
Aufgrund der Lage am Nostrischen Meer sind Teile der Stadt auf sandigem Boden errichtet worden. Ganze Abschnitte des Hafenviertels wurden durch eine erlassene Baumaßnahme des Gottkaisers zwar mit einem gesicherten steinernen Mauerdeich ausgestattet, bei starkem stürmischen Wetterlagen kommt es jedoch in manchen Stadtvierteln immer noch zu Hochwassern und Überschwemmungen. Die großen Hafenspeicher und Anlegepiers wurden dahingehen schon vor Jahrhunderten so massiv angelegt und ausgebaut, dass zumindest an ihrer Stabilität keine Zweifel aufkommen können. Vielmehr sprechen viele Bewohner der Hafenstadt davon, dass die wahre Festung der Stadt die Anlegepiers seien.
Trinkwasser gewinnt Fortifa aus mehreren Großbrunnen und Zisternen im Stadtgebiet, besonders im Süden der Stadt. Mehrere oberirdische Anlagen aus aneinandergeschlossenen gigantischen Bottichen versorgen über ein Netz aus Wasserwägen die mehreren Dutzend Abgabe- und Entnahmestellen. Findige Unternehmer ermöglichen sogar eine Wasserlieferung in das Haus oder die Wirtsstube; natürlich nur gegen einen ordentlichen Aufpreis.
Ungefähr viereinhalb Kilometer nördlich der letzten Hafenbefestigungen befindet sich das versandete Ufer des Alagón. Aufgrund des instabilen Untergrunds wurde bisher von einer Bebauung der Flussregion abgesehen. Für die Warenlieferung in die Kaiserstadt Montebrillo ist der Fluss jedoch unabdingbar. Eine immense Zahl kleinerer Flussbarkassen und Transportflöße schifft unentwegt Güter in die Hauptstadt Sorridias, um die oftmals nur Stunden zuvor angelieferten Waren direkt zum Endkunden zu bringen. Viele der als Alagónier bezeichneten Flussschiffer sind in Familienbetrieben organisiert. Oftmals bestehen auch einschlägige (nicht nur familiäre) Verbindungen zwischen Auftraggeber und Warenempfänger; wer einmal einen Auftrag gesichert hat, kann mit Leichtigkeit über die nächsten zwanzig Jahre alle paar Wochen dieselben Waren entlang des Flusses zum selben Kunden bringen.
Klima
Fortifa ist eine Stadt mit angenehmem Seeklima, aber unberechenbaren Stürmen. So angenehm die warmen Temperaturen beinahe ganzjährig mit ihren 20 bis 25 Grad zunächst daherkommen, so unerträglich werden sie wenn eine Windflaute auf See herrscht. Im Winter kühlen sich die Temperaturen auf um die fünfzehn Grad ab. Schneefall und Frost kommen im Stadtgebiet nicht vor. Dafür erschüttern starke Regenfälle von der Seeseite sowie Stürme und Sturmfluten mehrfach im Jahr die Stadt. Meterhohe Wellen schwappen während dieser Stürme entlang der Hauswände und spülen aus den Gassen, was nicht vorher festgebunden oder anderweitig fixiert wurde.
Flora und Fauna
Flora
Fortifa ist eine vom Palmen und seichten Olivenhainen gesäumte Stadt. In vielen Vierteln wachsen auch heute noch Zwerg-, Öl- oder manchmal sogar Kokospalmen aus dem Boden. Umgeben von Farnen und krautigen Büschen wirkt die Stadt entspannend und einladend auf viele Besucher und vorbeiziehende Seeleute. Besonders zu jener Zeit im Frühling, in denen die Blüten der Blumen und Büschen aufgehen und mit ihrem Farbenspiel das Auge erfreuen, lohnt sich ein kurzer Aufenthalt in der Hafenstadt. Der in den Wohnvierteln entstehende, sehr einladende Eindruck steht jedoch den stark versiegelten Böden und den von Lagerhallen und Kontoren vollständig blockiertem Hafenviertel entgegen. Nur wenige Efeugewächse kriechen hier über vernachlässigte Holzbaracken. Hin und wieder gelingt es einem vereinsamten Löwenzahn in den Ritzen einer alten Mauer zu wachsen, doch ansonsten macht der industrielle Teil der Stadt einen sehr kargen Eindruck.
Umso lebhafter ist die Region um Fortifa. Dank der sonnigen Lage an der Küste existieren Strände voller wunderschöner Pflanzen und Bäume. Im Landesinneren haben sich einige namenhafte Weingüter mit ihren Rebbergen niedergelassen und besonders die Oliven aus Fortifa genießen einen guten Ruf.
Fauna
So geschäftig und umtriebig der Hafen der Stadt auch sein mag, so viel Ungeziefer zieht er an. Fortifa ist eine von einer Rattenplage vereinnahmte Stadt. Die fehlende Kanalisation aufgrund des sandigen Baugrundes macht die Bekämpfung der mit den tierischen Stadtbewohnern einhergehenden Plage nicht einfacher. Für die Städter ist es ein gewohnter Anblick, wenn Ratten und ihr Nachwuchs sich durch Berge von Unrat in die nächste Hafenkaschemme aufmachen. Oftmals geraten sie dabei unter die Hufe von Ochsenkarren oder scheuchen Lastenpferde auf. Um ihre reichen Futterquellen konkurrieren sie mit allerlei Seevögeln und Raben. Besonders Möwen haben ein Gefallen an Fortifa gefunden und kaum ein Dach ist nicht Brutstätte oder Nistplatz.
Viehzucht wird in und um die Stadt nur in geringem Maße betrieben. Vielmehr wird Lebendvieh nach Fortifa angeliefert, um von hier aus direkt über den Alagón nach Montebrillo weiterverbracht zu werden. Unter den Olivenhainen grasen vor allem Ziegenherden, doch sind diese nicht von nennenswerter Größe.
Geschichte
Fortifa entstand bereits vor Beginn der aktuellen Geschichtsschreibung im Vorgängerreich des Heiligen Sorridianischen Reiches, dem Mittländischen Imperium. Was einst in undatierten Jahren als Fischersiedlung der Sorridianer begann, entwickelte sich über Jahre des Wachstums und Wohlstands zu einer halbwegs aktiven Hafenstadt. Obgleich eine Nahrungsmittelknappheit und gleich zwei Großbrände die Stadt beinahe vollständig entvölkerten, gelang es den Einwohnern von Fortifa ihre Heimat wiederaufzubauen.
Aus mehreren alten Schriften um das Jahr 0 AD nach dem ersten Kontakt zwischen Deyn Cador und dem Menschen geht hervor, dass auch der Prophet Jakobus der Hühnerzüchter Fortifa aufgesucht haben soll. Allein durch seine mehrtägige Anwesenheit soll er die gesamte Bevölkerung in Ekstase versetzt und einen beispiellosen Zulauf zum Glauben Deyn Cadors ausgelöst haben. Zu Ehren von Jakobus errichteten die Bewohner einen Schrein vor der dahinter in Auftrag gegebenen Kirche Deyn Cadors. Obgleich die Kirche heute nur noch in Ruinen erhalten ist und seit Jahrhunderten keine Bestrebungen zum Wiederaufbau unternommen wurden, ist das Denkmal des Jakobus noch gut erhalten. Es zeigt den Propheten mit seiner Ehefrau Martha in einem Arm und einem Huhn auf dem anderen Arm sitzend. Sein wohliger Blick ist fern vom Nostrischen Meer in Richtung des Granhojas-Massivs gerichtet. Auf dem Sockel finden sich die Namen mehrerer Gönnerfamilien, die maßgeblich zur Finanzierung des Bauwerks beigetragen haben sollen.
Nach einem blutigen Aufstand zum Niedergang des Mittländischen Imperiums, bei dem zeitlich gesehen auch das Heilige Sorridianische Reich entstand, ist jedoch keine dieser Familien mehr am Leben. In Fortifa ereignete sich ein blutiges Pogrom zur Gründung des Nachfolgestaats dessen Hintergründe bis heute nicht gänzlich an die Öffentlichkeit gelangt sind. Gerüchte besagen zwar, dass vor allem die Beziehung von Jakobus und Martha im Mittelpunkt gestanden haben soll und massive interne Rivalitäten und Glaubensansichten aufeinander getroffen seien, doch nichts davon ist bestätigt oder nachvollziehbar. Einzig ein marmornes Denkmal auf dem zentralen Friedhof von Fortifa zeugt von der massenhaften Verscharrung Hunderter Einwohner.
In den Folgejahren etablierte sich Fortifa als kleine Hafenstadt ohne große Aufmerksamkeit zu erreichen. Erst 313 AD änderte sich der Status der Stadt drastisch. Mit der Erklärung des amtierenden Gottkaisers Montebrillo zur Hauptstadt des Heiligen Sorridianischen Reiches zu machen, wurde Fortifa die Hafenstadt eben dieser neuen Hauptstadt. Die großartige wirtschaftliche Entwicklung sowie das stetige Bevölkerungswachstum lassen sich bis heute vor allem durch die Bedeutung Fortifas als wirtschaftlicher Versorgungspunkt der Hauptstadt erklären. Bis zur Eroberung Sorridias durch das Kalifat Al'bastra 564 AD nahm Fortifa seine Rolle weiterhin emsig wahr und galt als Einfallstor in die sorridianische Welt. Auch während der achtzigjährigen Besetzung der Stadt durch die kalifatischen Eroberer änderte sich dieser Status zu keinem Zeitpunkt.
Als Sitz der Besatzungsmacht für die westliche Region Granhojas auserkoren, bekam Fortifa auch seine in Zügen noch heute erhaltenen zwei kalifatischen Stadtteile dazu. Die sich architektonisch und auch bevölkerungstechnisch abhebenden Gebiete wurden zum Wohn- und Lebensmittelpunkt von Schriftgelehrten, Verwaltern sowie ihren militärischen Bewachern. Schriftrollen aus dieser Zeit ist zu entnehmen, dass man sich in manchen Vierteln Fortifas nur mit Kalifatischer Sprache sinnvoll verständigen konnte und gar Worte des Sorridianischen geächtet waren. Obgleich die Bewohner nicht wesentlich unter der Besatzung gelitten haben sollen, atmeten sie 646 AD bei der Befreiung ihrer Heimat auf. Nicht zuletzt waren die Gottkaiser wieder an der Macht.
Als Ausgangshafen für die Siedlungsbewegungen Sorridias nach Norden verließen in den folgenden Jahrhunderten beinahe täglich die Siedlerschiffe den Hafen auf dem Weg nach Tasperin und in den letzten Jahrzehnten in die Unbekannten Lande. Unbestritten blieb über das Bestehen der Stadt der stetig wachsende Hafen und die großen Kontore. Als der Punkt innerhalb Sorridias, an welchem sich Siedlungs- und Migrationsbewegungen bündelten, gilt Fortifa als Ort der Zusammenkunft für Sorridianer. Seit etwa 1300 AD errang die Schifffahrtsgilde der Stadt dank neuer Bewegungen in die neuentdeckten Kontinente, die Unbekannten Lande und Totonia, einen gänzlich neuen Rang innerhalb der Hierarchen der Weltwirtschaft.
Während des Sorridianischen Bürgerkrieges sowie des letzten Krieges zwischen Tasperin und Sorridia, 1337 - 1341 AD, kam Fortifa vergleichsweise glimpflich davon. Aufgebrachte Bürger brannten zwar einige Hafengebäude und Stadtvillen nieder und mehrere korrupte hohe Beamte verloren in blutigen Aufständen ihre Leben, doch sorgte ein schnelles Eingreifen der königlichen Marinetruppen zumeist für halbwegs geordnete Lebensverhältnisse. Ohnehin wurde Fortifa ab 1338 AD Zentrum der Ausschiffung der sorridianischen Streitkräfte in die Region Caldagro, die weitaus größere Schäden und deutlich mehr Tote zu beklagen hatte, als die gesamte Isla de la Riqueza. Erst 1341 AD wurde der seit Kriegsbeginn geltende Notstand in der Stadt offiziell beendet. Seit Ende des Krieges konnte das Leben ohne größere bedeutende Zwischenfälle in Fortifa weitergehen.
Bevölkerung
Fortifas Bevölkerung gilt als relativ weltoffen, gebildet und fleißig. Viele Handelshäuser und Transportgesellschaften haben ihren Haupt- oder zumindest einen Nebensitz im Hafenbezirk der Stadt. Durch den steten Warenumlauf steht das Leben in der Stadt nie still. Selbst nachts haben noch viele kleinere Läden am bekannten Nachtmarkt Fortifas geöffnet und bieten allerlei köstliche Speisen und Dinge des alltäglichen Bedarfs feil. Gerade die Seefahrer profitieren enorm vom durchgehenden Geschäftsleben, kommen so aber auch auf der anderen Seite niemals zur Ruhe. Für Arbeitssuchende bietet die Stadt dutzende Möglichkeit sich mit harter körperlicher Arbeit auf täglicher Basis zu verdingen. Münzen wechseln schnell den Besitzer, wenn man mit wertvollen oder gefragten Gegenständen in die inneren Bezirke der Stadt kommt.
In den alten kalifatischen Vierteln findet man heute vor allem Druckereien und Schreibgelehrte. Wer auf der Suche nach einzigartigen Druckmustern oder edel verzierten Ausgaben einzelner Werke ist, wird hier mit großer Sicherheit fündig werden. Die Einwohner in diesen Gebieten mögen zwar ein wenig versnobt wirken oder auch tatsächlich ziemlich abgehoben sein, doch teilen sie sich einen halbwegs weltoffenen und unterschwellig gierigen Anschein mit dem Rest der Städter. Fortifa wird indes von wenigen Adligen bewohnt; die Stadt ist in fester Hand der vermögenden Bürgerschicht. Diese hat auch im Rat der Stadt oftmals die Oberhand; und selbst wenn nicht, ist die letzte Stimme nur einige Solidas entfernt. Dieser aufstrebende Geist erstreckt sich teilweise auch auf die einfache Bevölkerung der Bauern und Tagelöhner. Manch einer sieht seine Chance und kann gerade durch eine Marktlücke oder eine geniale Idee persönliches und wirtschaftliches Wachstum erreichen.
Obgleich Fortifa Möglichkeiten des Aufstiegs bietet, zeigt es auch offen seine Schattenseiten. Wer nicht ausreichend verdient oder sich keine Unterkunft leisten kann, landet schnell zwischen den vollbeladenen Wagen in den Gassen der Stadt. Zwischen Dreck, Ratten und Ungeziefer lebt es sich nicht nur äußerst unmenschlich, für viele bedeutet dieses Leben auch das Ende. Manche Kampagne gegen dieses manchmal augenscheinlich ohne Kontrolle vor sich hinsiechende Elend ging ohne jegliche Bemerkung im Müll unter. Auf der anderen Seite haben sich gerade die Händlerfamilien zusammengetan und Anreize geschaffen, die Stadt gegen ein kleines Entgelt zu verlassen, wenn man es dann doch eben nicht geschafft hat. Und für manch einen bleibt öffnnet sich doch noch eine Chance im Militärdienst in der Sorridianischen Marine, die ihren größten Flottenstützpunkt im Hafen der Stadt unterhält.
Politik
Allgemeines
Als Hauptstadt des Erzherzogtums Promovidad al Dios dient Fortifa vor allem als wirtschaftliches Einfallstor und Flottenstützpunkt der gesamten Isla de la Riqueza. Das Erzherzogengeschlecht residiert dennoch nicht in der lebhaften Stadt sondern anderthalb Tagesreisen außerhalb in einem großzügigen Palast am Südufer das Alagón. Eine tatsächliche Führung durch den amtierenden Erzherzog bekommen die Bewohner der Stadt nur selten zu spüren; und wenn dann nur in für die meisten Einwohner marginalen Angelegenheiten. Die überwiegende Arbeitslast und Entscheidungsmöglichkeit hat er in die Zuständigkeit des Rates der Stadt gestellt. In diesen werden die Mitglieder alle sieben Jahre erneut berufen, solange sie sich durch ausreichende finanzielle Unterstützung erkenntlich gezeigt haben oder anderweitig der Stadt verdient gemacht haben. Die überwiegende Anzahl der Mitglieder hat sich schlichtweg mit großzügigen Spenden eingekauft, um die wirtschaftliche Freiheit der Stadt offenzuhalten und die eigenen Wettbewerber auszukontern.
Trotz eines eher politisch schwierigen Rufes kümmert sich der Stadtrat um ein gepflegtes Außenbild der Stadt. Zwar mögen die Rattenplage und die Obdachlosigkeit in den Gassen dauerhafte Probleme geworden sein, doch zumindest in den wichtigeren Stadtteilen wird das Bild einer makellosen Hafenmetropole gewahrt. Daneben zählen regelmäßige Besuche des Gottkönigs zum beinahe alltäglichen Stadtgeschehen, die immer wieder aufwendige Vorbereitungen und Planungen mit sich ziehen.
Gegenwärtig versuchen die Stadträte mithilfe moderner patrischer Methoden die Ratten zumindest in gewissen Bereichen in Schach zu halten und baldmöglichst auszumerzen. Für viele Bewohner hat sich jedoch immer noch nichts geändert. Mancher armer Tagelöhner lässt sogar verlautbaren, dass der Stadtrat mehr in die eigene Tasche wirtschaftet als der Bevölkerung etwas zurückzugeben. Doch derlei Stimmen verstummen in aller Regel recht schnell auf vielfältige Weise.
Militär
Im Hafen von Fortifa hat die Sorridianische Marine ihren wichtigsten Flottenstützpunkt. Daneben wird hier auch die königliche Flotte für die Fahrten der Familie des Gottkönigs bereitgehalten. Dadurch ist zumindest im Hafenbezirk der Stadt stetig eine hohe Militärpräsenz zu spüren, selbst wenn viele Soldaten nach Dienst in die Außenbezirke verschwinden, wo die Unterkünfte erschwinglich und das Leben immer noch halbwegs angenehm ist. Besonders die [[1]] sorridianischer Bauart sind ansehnliche und meist von über einhundert Mann besetzten Schiffe, die allein durch ihre Anwesenheit den Hafen zu einem begehrten Ziel für Händler mit gänzlich legaler Fracht machen.
Das Stadtbild verändert sich merklich sobald der Gottkönig auf Reisen oder auf dem Weg in die Stadt ist. Dutzende Truppen des Sorridianischen Heeres tummeln sich zu dieser Zeit in der Stadt und sperren manchmal ganze Straßenzüge, wenn die Kutschen ihres Landesführers bis vor sein Schiff fahren. Die zumeist prächtig herausgeputzten Soldaten bieten dabei ein schönes Abbild, dass schon so manchen Künstler zu einer neuen [[2]] inspiriert hat.
Die eigentliche Stadtwache ist eine vom Stadtrat kontrollierte Wachmannschaft, die überwiegend aus dem Militärdienst entlassenen Soldaten besteht. In üppiger Ausstattung sichern sie vor allem die zentralen inneren Stadtteile und patrouillieren regelmäßig die Außenbezirke in größeren Gruppen. Wachstuben findet man indes nur an zentralen Plätzen gelegen, wo diese jeweils mit einer unterirdischen Kerkeranlage verbunden sind. Die Hauptaufgabe der Wache sind nach Angabe des Stadtrates die Aufklärung von Taschendiebstählen, Lagerhauseinbrüchen und die Verwahrung (zu) betrunkener Seefahrer.
Wirtschaft
Haupteinnahmequelle der Wirtschaft in Fortifa ist der Handel und Warentransport. Durch die zentrale Lage als Umschlagplatz für die Versorgung der sorridianischen Hauptstadt Montebrillo bestehen keine Zweifel an Fortifas herausgehobener Rolle im sorridianischen Wirtschaftsgeflecht. Besonders die unzähligen Handelshäuser und Transportunternehmer sichern den Wohlstand der ganzen Region, indem sie rechtzeitig ausgehende Waren für den Export bereiten und importierte Waren zu den wartenden Abnehmern bringen. Am Abend stoßen sowohl Käufer als auch Verkäufer bei einem guten Glas lokalen Weines auf den abgeschlossenen Handel an. Die hierfür notwendigen und auf den seichten Hängen um die Stadt gedeihenden Trauben werden in familienbetriebenen Weingütern über Jahre hinweg zu wunderbarem Rotwein verarbeitet.
Daneben vermögen vor allem die Arbeiter im Holzgewerbe von den Schiffern und Werften zu profitieren. Vom einfachen Holzfäller bis hoch hinauf zum Leiter eines Sägewerks sind die manchmal gefährlichen Handwerksberufe stets von großer Nachfrage, aber auch ebenso gefüllten Auftragsbüchern, umsucht. Im alten kalifatischen Viertel haben sich dank eben diesem hohen Angebot einige Kunsthandwerker niedergelassen, die einzigartige Hölzer und Holzreste bei den Sägewerken aufkaufen und zu wahren Meisterwerken formen. Manch einem begabten Schnitzmeister gelingt es aus einem ganzen Stück Holzverschnitt eine Statue oder gar ein kleines Möbelstück zu schnitzen; und dabei alle weiteren Holzreste auch noch passend zu verwerten.
Den Hafenabschnitt wird zusätzlich von einer dritten Gruppierung neben Marine und Handel maßgeblich geprägt: Den Krabbenfischern von Fortifa. Mit ihren großen Kuttern segeln sie selbst in tiefen Stürmen in die hohe See hinaus, um zwischen den versteckten Klippen im Meer Krabben zu bergen. Manch eine Familie mag zwar noch die alte Kunst des Krabbentauchens zelebrieren, die meisten Fischer sind mittlerweile jedoch auf die ertragreichere Flechtkorbfischerei umgestiegen. Das einst als extrem gefährlich geltende Handwerk hat so zumindest ein wenig an Sicherheit dazugewonnen, doch gibt es immer noch jedes Jahr Berichte von verschollenen Besatzungen und gekenterten Schiffen. Die besten Krabben, so eine lokale Sage, soll es schließlich nur zum Höhepunkt des Sturmes vom Meeresboden hinauftragen. Und wer sich das Krabbenfleisch leisten mag, der begehrt natürlich nur die beste Qualität, die der Markt anbieten kann. Doch selbst für den kleinen Geldbeutel bieten die Garküchen auf Fortifas Märkten Krabbenfleisch zum kleinen Preis. Zumeist offen über dem Feuer gedünstet oder gedämpft, häufig mit einer würzigen Kräuterpaste bestrichen und stets ein Gaumenschmaus.
Heraldik
Folgt.
Gesellschaft und Kultur
Architektur
Fortifas Architektur lässt sich kaum zusammenfassend beschreiben. Die Stadt wandelte sich über die Jahrhunderte ihrer Existenz baulich häufig, sodass viele architektonische Stile neben- oder übereinander und teilweise sogar in einem einzelnen Gebäude verwoben wurden. In den Anfängen bestanden die meisten Häuser aus einfachem Ton bzw. gebrannten Ziegelsteinen, die mit getrockneten Gräsern abgedeckt wurden. Später wurden Häuser vor allem aus Sandstein bzw. großen Natursteinblöcken errichtet. Zur Zeit der kalifatischen Besatzung hielten luftige Bauweisen mit ornamentalischen Verzierungen Einzug, die teilweise wieder entfernt oder wieder überbaut worden sind. Gerade die Mosaike aus dieser Zeit sind heute ein begehrtes Fundstück und können den Wert eines Hauses leicht verdreifachenn. Aus dem Granhojas-Massiv lassen sich reiche Bürger seit etwa einhundertzwanzig Jahren Marmorsteine liefern und damit ihre Gebäude in einem noblen Weißton verkleiden.
Äußerlich bestechen vor allem die Villen der wohlhabenden Händler durch einen nostrisch angehauchten Säulenbau mit begrüntem Innenhof. Die Arbeiterkaschemmen sind dagegen halboffene Tonbauten, die hin und wieder nicht mal ein richtiges Dach haben. Die Wege zwischen diesen Baracken sind gerne mal vermüllt oder auch durch einen einen eigenhändig errichteten Abwasserkanal getrennt. Die Stadtverwaltung hat daraufhin um manche Armenviertel Holzpalisaden aufstellen lassen, um zumindest ein wenig Kontrolle in die Unordnung zu bekommen.
Umso einladender wartet dafür der Hafen mit seinen Dutzenden Tavernen, Gaststätten und sogar einer schwimmenden Übernachtungsbarkasse für den gut gefüllten Geldbeutel. Hier finden sich zwischen all den Docks und Lagerhäusern wahre Schmuckstücke des Ausschanks. Die holzvertäfelten Wände erzählen manchmal eine ganz eigene Geschichte und geben häufig weitaus mehr als die letzte Kneipengeschichte wieder. Sogar Historiker sind schon auf die alten Markierungen aufmerksam geworden, berichten sie doch von Erlebnissen aus Übersee und der sorridianischen Historie. Nicht vergessen werden darf auch der altehrwürdige Schrein des Jakobus in Fortifa.
Bildung
Städter aus Sorridia sind für gewöhnlich hinreichend gut gebildete Personen, die die Grundrechenarten der Mathematik sowie die Lese- und Schreibfertigkeit erlangt haben. Durch alle Schichten der Gesellschaft zieht sich eine ausreichende theologische Bildung Deyn Cadors durch die Sorridianische Kirche. In den oberen Schichten haben die hohen Künste und vor allem das Brettspiel im Wettbewerb sowie die Malerei Einzug gehalten.
Manche Händlerfamilie engagiert regelmäßig die Maler und Barden der Stadt, um Kunstwerke erschaffen zu lassen; wer ausreichend Talent hat, wird eines Tages vielleicht auch im Theater der Stadt auftreten. Der einstige Innenhof einer großen Villenanlage ist mittlerweile vollständig umgebaut und bietet dreistöckig genug Platz für Hunderte Menschen, die hier die regelmäßigen Kulturdarbietungen erleben können.
Die ärmere und zugezogene Bevölkerung vermag in aller Regel immerhin die meisten Zeilen Deyn Cadors mitzusprechen und einfache Münzzählungen vorzunehmen. Wer Glück hat, kann sogar einige Sätze schreiben und so seinen Wert gegenüber dem eigenen Arbeitgeber zusätzlich steigern.
Religion und Magie
Die Stadt ist fest im Griff der Sorridianischen Kirche, gestattet jedoch die Ausübung des Silvanischen Glaubens Deyn Cadors sowie des Kirash in gewissem Maße. Vor allem die öffentliche Darbietung religiöser Aktivitäten ist außerhalb der Sorridianischen Kirche untersagt, kleinere und eher versteckte Gebetstätten sind aufgrund der Seefahrer der Stadt jedoch im Hafenbereich eingerichtet und unter den strengen Augen der Stadtwache offiziell geduldet. Nichtsdestotrotz sollte man mit seiner Glaubensausübung vorsichtig sein, denn allein das Wort des Gottkönigs gilt als offizielle Auslegung der Religion Deyn Cadors in Sorridia.
Die reine Möglichkeit der Anwendung von Magie steht unter Höchststrafe in Sorridia. Schon allein kleinere Verdachtsfälle werden sofort an die lokalen, wenngleich kleine, Niederlassung der Sorridianischen Inquisition gemeldet und in aller Regel umgehend untersucht.
Feste und Feiertage
Die Sorridianische Kirche veranstaltet zu allen Feiertagen Deyn Cadors große Feste im Stadtzentrum, die sich vom Hafen bis in die alten kalifatischen Viertel der Stadt erstrecken. Daneben werden die Einwohner regelmäßig Zeuge üppiger Militärparaden nach gewonnen Schlachten oder Landbesetzungen Sorridias. Das Militär zeigt sich hierbei oft großzügig und führt weitreichende Speisungen und öffentlichen Alkoholausschank durch.
Kleinere Festivitäten gibt es immer wieder dann, wenn die großen Händlerfamilien der Stadt einen wohlbringenden Vertrag abgeschlossen haben. Diese öffentlichen Feiern sind zwar nicht mit offiziellen Feiertagen vergleichbar, doch ist spürbar, wie Spenden in die öffentliche Hand gelangen und kleinere Saufgelage finanziert werden. Auch der sorridianische Gottkönig zeigt sich bei seinen Durchreisen durch Fortifa zumeist spendierhaft. Sein Gefolge wirft an guten Tagen mit dutzenden Stapeln Münzen umher, die vor allem von den ärmeren Bürgern gierig entgegengenommen werden, bevor sie von einer kirchlichen Speisung durch das Königshaus profitieren dürfen.